Beiträge von LostRealist

    Ja, man könnte das so formulieren, dass du da "versagt" hast. Der Hund hatte deshalb das Gefühl, sich selbst kümmern zu müssen und so reagiert. Das kommt vor, es ist völlig normal dass kein Hundehalter perfekt ist und manche Hunde neigen dann halt dazu, eigenständig zu handeln. So eine habe ich hier auch und ganz ähnliche Situationen, in denen ich "versagt" habe hatten wir auch schon. Und dennoch haben wir schon sehr sehr viel Dampf aus ihrem Auftreten gegen Fremde rausnehmen und ihr Wege zeigen können, sich so einer Situation ohne Getöse zu entziehen. Aus dem wilden Biest im Vorwärtsgang bei jedem Gespräch mit einem Fremden ist schon fast Gleichgültigkeit geworden, solang sie niemand streicheln will. Dann flüchtet sie zu mir und das obwohl ich da schonmal "versagt" hab. ;)


    Also bewertet das nicht über, der Hund hat auf einen für ihn verständlicherweise sehr unangenehmen Reiz reagiert: Dinge die von Oben kommen sind ein ganz blödes Gefühl für den Hund, weil er über sich wenig wahrnehmen kann. Dann hat deiner auchnoch das fehlende Auge, was diesen Faktor noch verstärken dürfte. Für den Hund war das sehr, sehr übergriffig.
    Tätschelverbot strenger durchsetzen, bereit sein zu managen und wenn sie bei so einer Begegnung die ersten körpersprachlichen Zeichen von Unwohlsein beginnt zu zeigen machst du ihr einen Vorschlag. Schickst sie auf ihren Platz, hinter dich, zwischen deine Beine, irgendwo wo sie sich sicher fühlen und beruhigen kann.
    Aggression ist nicht der Lieblingszustand deines Hundes und einen Weg ihr auszuweichen wird er akzeptieren, wenn er ihn versteht.

    Üblicherweise sind Glasreiniger nach dem Trocknen lebensmittelecht. Ich habe als Aushilfe in einem Tierladen gearbeitet, die Plastikboxen mit dem Futter zum selbst Abfüllen wurden immer mit Glasreiniger geputzt.

    Ich war eine Weile ehrenamtlich in einem Tierheim zugange, da haben wir absolut alles mit Glasreiniger gereinigt. Aber auch echt so alles, auch TroFu-Näpfe. Ob lebensmittelecht weiß ich nicht aber ich meine auch zu wissen, dass die "aktiven Bestandteile" größtenteils verdunsten.


    Easy hat mir letztens einen ordentlichen Hieb Duschgel vom Bein geschlabbert, als ich in der Dusche stand. Auswirkungen gar keine. Eine Schlabberzunge voll ist bei sowas nicht dramatisch viel.
    Falls es deinem Hund anfängt schlecht zu gehen wirst du es sicher bemerken. Erhöhter Speichelfluss, Erbrechen, Durchfall, extremer Durst sind so die Sachen auf die ich besonders achten würde. Damit rechnen würde ich aber nicht. :smile:

    Wie kommst du zu der Auslegung? Das bloße Behaupten man sei Polizist stellt weder die Ausübung eines öffentlichen Amtes dar noch ist es eine Handlung, die nur kraft eines öffentlichen Amtes ausgeübt werden darf. Hier hat keine Amtshandlung stattgefunden es sei denn, die Behauptung man wäre Polizist würde schon als solche ausgelegt und das scheint in der gängigen Rechtssprechung nicht der Fall zu sein.


    Habe mal kurz ein bisschen dazu rumgegoogelt.



    Zitat


    Eine Strafbarkeit wegen Amtsanmaßung gemäß § 132 StGB setzt nach der Entscheidung des Berliner Kammergerichts vom 19.1.2007 ((2/5) 1 Ss 111/06 (51/06)) in beiden Tatvarianten ein Handeln voraus, das sich als amtliche Tätigkeit darstellt.
    Belässt es der Täter dabei, sich als Amtsinhaber auszugeben, ohne eine Diensthandlung vorzunehmen, so ist der Tatbestand nicht erfüllt.


    Das würde ja in diesem Fall genau zutreffen.

    Dazu gibt es noch "§ 132a StGB Missbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen" was hier einie wohl zusammenwürfeln.

    Den hatte ich mir auch nochmal angeguckt, das greift hier aber noch weniger. Hätte er in Polizeiuniform vom Karnevalsverein dagestanden wäre das relevant. Die reine Berufsbezeichnug "Polizist" ist da mEn nicht betroffen. Möglicherweise wäre das anders, wenn er sich "Polizeioberkommisar Karskunke" genannt hätte.
    Und §132 wurde schon mehrfach eingeworfen. Der Herr hat ja keine dienstliche Handlung vollzogen oder die Aufgabe eines Amtes wahrgenommen.

    Meines Wissens nach darf man sich nicht als Polizist ausgeben, ob man nun eine Amtshandlung vortäuscht oder nicht macht das Ganze nur schlimmer. Der Akt des Vortäuschens an sich ist schon eine Straftat.

    Dein Wissen ist nicht zutreffend.


    Zitat

    Wer unbefugt sich mit der Ausübung eines öffentlichen Amtes befaßt oder eine Handlung vornimmt, welche nur kraft eines öffentlichen Amtes vorgenommen werden darf, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.


    Es muss eine Diensthandlung vorgenommen werden.


    Auf meine Frage gehst du nicht ein. Deine Beispiele sind unpassend. Kann ich auch: Wenn ich Erste Hilfe leiste und ich breche jemandem bei der Herzdruckmassage zwei Rippen, gehör ich dann vor Gericht? Immerhin habe ich ja jemanden schwer verletzt, und das gar noch durch absichtliches Handeln! Am Ende wäre die Herzdruckmassage sogar gar nicht nötig gewesen stellt dann noch ein Gutachter fest - kann ich schonmal meine Sachen für den Knast packen?
    Zum Glück ist es tatsächlich so, dass die Rechtssprechung sehr wohl den Vorsatz und die Intention des Täters einbezieht.


    Edit by Mod - Zeile entfernt, bitte nicht persönlich werden

    Shrek war einfach der Hammer, oder? Genialer Typ.
    Deswegen könnte ich kein Hundetrainer sein. "Wie, ihr habt Stress mit ihm? Ja gib her, ich nehm ihn mit, kein Problem, Ciao!" :herzen1:
    Null Erfahrung ob Kastration bei sowas hilft, aber ich glaub auch er würde sich im Zweifel irgendeine andere Übersprungshandlung einfallen lassen. Also ich seh's da so wie du.
    War aber echt schön die Verwandlung da zu sehen, vor allem im Umgang der Mädels mit ihm. Ich hatte den Eindruck da war kaum wirklich Bindung möglich als er so wild war.

    Oh Mann, ich wollte einen Welpen, auf keinen Fall älter, vom Züchter, auf keinen Fall vom Tierschutz; bloß nicht größer als ein Sheltie, lieber keinen Arbeitshund, schwarze Hunde sind unpraktisch, kurzes Fell wäre schon gut aber vorallem keine Mähne...


    Und dank meiner Schwester ("Kannst dir ja mal angucken, schadet ja nicht") lernte ich dann beim Tierschutz die 8 Monate alte, pechschwarze, haarige haarige Hütehündin "Kitty" kennen die mir schon stehend im Schritt rumschnüffeln konnte und noch reichlich Platz für Wachstum hatte. Um den Finger wickeln kann sie. Was wollte ich nochmal für einen Hund? Eine Woche später hieß sie Easy und ist seitdem mein Ein und Alles.
    Ich würd's immer wieder tun. Beim nächsten Mal versuch ich dann vielleicht etwas ehrlicher zu mir zu sein und mach mir vorher gar keine Vorstellungen die ich dann sowieso über den Haufen werfe. :ugly:

    Tauschen finde ich auch total in Ordnung und mach's mit unseren Hunden supergern. Dass man sie damit zum klauen erzieht höre ich andauernd, erlebe ich aber extrem selten. Meine Hündin ist viel zu eigenständig für sowas, die guckt sowieso erstmal wieviel Spaß sie mit dem Diebesgut selbst haben kann und das ist meistens genug, damit sie nicht auf die Idee kommen würde mir das anzubieten für'n mageres Leckerli...Sie kann allerdings auch Sachen auf Kommando fallenlassen, bzw... wir arbeiten dran. :headbash: Da will ich mir den Will to Please zunutze machen, indem es halt als Trick bzw. "Arbeitsanweisung" kommt. Ist zwar selten aber manchmal hab ich ja auch nix zum Tauschen zur Hand. :lol:



    Wenn meine Hündin mich Nachts wachbellt, weil draußen der böse Wolf in Form einer Plastiktüte durch den Garten raschelt, geb ich als erstes auch Geräusche von mir, die man auch als Knurren bezeichnen könnte. :lol:
    Da finde ich auch, dass ihr genau richtig gehandelt habt. Okay, dann mag sie halt nicht sooo gern betatscht werden, ist gnartschig weil sie geweckt wurde, kann man verstehen, in meinem Bett will ich trotzdem Platz haben, basta. :motzen: Dann halt ohne Anfassen und du guckst selber, wie du dich dazwischenklemmst. Ihre Reaktion darauf zeigt ja auch, dass das so okay war, oder hattest du ein anderes Gefühl?



    Und ja, Knurren bestrafen ist doof. Die Gründe hast du selbst schon genannt: Es ist Kommunikationsmittel und wenn du es ihr verbietest wird sie sich gezwungen sehen, ein deutlicheres zu wählen.
    Man hat den Impuls, das Knurren maßregeln zu wollen weil man nicht will, dass der Hund aggressiv ist. Man maßregelt dann aber nur das Symptom, an dem man überhaupt erst erkannt hat dass der Hund miese Laune hat und nicht die Aggression an sich. Ich finde es wichtig, auf einen knurrenden Hund angemessen einzugehen, eben damit er das Gefühl bekommt dass seine Kommunikation bei mir ankommt. So läuft man viel weniger Gefahr, irgendwann mal auf der nächsten Stufe der Eskalationsleiter zu stehen und schafft eine Grundlage dem Hund beizubringen wie er sich in solchen "keinbock"-Momenten verhalten kann ohne defensiv werden zu müssen oder eben ihm klar zu machen wo seine Privilegien enden, die so verteidigt werden dürften.


    Ich vermute übrigens mit meiner stets optimistischen Natur, dass ihr da auch ein gutes Zeichen vor euch habt. Sie taut auf und ist soweit angekommen, dass sie sich traut selbstbewusster mit euch zu kommunizieren und deutlicher zu sein, wenn sie etwas stört. Das klingt für mich nach wachsender Bindung. :bindafür:


    Ihr macht das super und habt eine megaknuffige kleine Dame!

    Zartes Seelchen. :herzen1:
    Ihr müsst halt alle noch zueinander finden. Entspannt sein, Ruhe und Sicherheit bieten, Verständnis und Geduld haben, dann klappt das auch. Erwartet einfach gar nichts von ihr. Als wäre sie ein Welpe, der gerade ausgezogen ist. Für den Hund besteht die ganze Welt nur aus dem, was er kennt - er hat keine Vorstellung davon, dass die Welt mehr ist als er schon gesehen und beschnüffelt hat. Jetzt ist die ganze Welt auf einmal völlig anders, wie damals, als sie als Welpe in ihr erstes Zuhause kam. Nur dass sie jetzt einen Alltag hinter sich lassen muss, an den sie sich gewöhnt und gebunden hatte, der ihr Sicherheit gab, der ihre ganze Welt war. Es dauert, sich das wieder zu erarbeiten. Man kann viel tun um ihr zu helfen, das Neue wo es geht positiv konditionieren, für sie da sein wenn sie ihre neue Welt kennenlernt, sie ablenken wenn sie besonders verunsichert ist, aber was sie am meisten braucht ist Zeit. Was für euch eine Kleinigkeit ist kann für sie ein Erlebnis sein, dass sie tagelang beschäftigt. Mit der Zeit lernt man auch selber seinem Hund anzumerken, wann das so ist. Mit Zeit spielt sich wieder ein Alltag ein, an dem sie teilhaben kann. Es entstehen Regeln, Routinen, Vorhersehbarkeit, die neue Welt wird normal, die Anlässe zur Unsicherheit auch. Jeder Hund braucht unterschiedlich lange, um sich zu öffnen und Anschluss in seiner neuen Welt zu finden, aber eines Tages werdet ihr beim Frühstück eure Whippet ansehen und euch nicht eine Sekunde mehr vorstellen können, wie sie verschüchtert unter dem Bett lag und die Türklinge verbellt hat. :smile: