Beiträge von LostRealist

    Ich mag gern kluge Hunde. Auch solche, die eigenständig nach Lösungen suchen. Ich find das liebenswert und unterhaltsam.
    Easy musste ich schonmal den Napf vor der Nase wegnehmen, weil ich vergessen hatte ihre Wurmtablette reinzumatschen. Sie hat mich verständnislos angeguckt, sich hingesetzt - was wir auch eingeübt haben, sie darf aber ohne Freigabe los sobald der Napf auf dem Boden steht, ich will nur den Napf nicht aus der Hand gewischt bekommen - und gewartet, dass der Napf wiederkommt. Dass das nicht passieren könnte schien ihr nicht in den Sinn zu kommen und darüber freue ich mich jetzt nochmal so richtig.
    Ich glaube, wenn ich das regelmäßig als "Dominanzübung" oder um die "Rangordnung zu testen" mit ihr machen würde, würde sie irgendwann davon ausgehen dass ich irgendwelche Unsicherheiten bei der Ressourcenzuteilung in unserem Haushalt hätte. Da könnte ich mir echt vorstellen, ein Stück Glaubwürdigkeit in ihren Augen durch sowas zu verlieren.


    Wenn bei uns tagsüber viel belohnt wurde, gibt's Abends eben eine kleine Portion. Aber dass der Napf kommt und Futter für sie drin ist soll für sie selbstverständlich sein. Den Spruch "Essen ist Leben, nicht Lernen" finde ich sehr, sehr gut.

    Easy der schwarze Wirbelwind und ich wurden heute von einer supernetten alten Dame auf ihr Grundstück eingeladen als wir auf der Morgenrunde vorbeikamen, ob Easy nicht mal ihren Hund kennenlernen will. Der sei ganz alt und ruhig aber freue sich immer über Hundebesuch.
    Nachdem ich erklärt hatte, dass Easy noch klein und sehr sehr wild ist, vom Kopf her ist sie halt noch nicht so groß wie sie aussieht, die Dame aber darauf bestand dass wir's mal versuchen, haben wir's mal versucht. Ich hab Easy mit allem was ich hatte darauf eingeschworen, bloß lieb zu sein und den Senior nicht zu stressen mit ihrem verrückten rumgehampel, dass sie sonst bei fremden Hunden veranstaltet.
    Und dann war der alte Herr ein absoluter Riese. Von der Größe her durchaus ein kleinerer Neufundländer, vom Aussehen wie ein riesiger Goldie. :herzen1: Wahnsinnig schön, aber eben auch alt und sehr schwerfällig. Und Easy ging bei Fuß! mit mir auf ihn zu, er quälte sich langsam hoch und es wurde mit viel Respekt und etwas Beschwichtigung auf beiden Seiten vorsichtig geschnuppert. Nach der anfänglichen Skepsis freute der Senior sich tatsächlich sehr und Easy entspannte sich ein wenig, blieb Ansprechbar aber auch ein bisschen unsicher. Als sie sich dann hinter mir verstecken ging sind wir wieder gegangen und der sanfte Riese fiepte uns hinterher.
    Eeeeeeeeeeendlich mal wieder eine Hundebegegnung, bei der ich nicht ins Geschirr greifen muss, um irgendeine Art der Kontrolle zu behalten... seit ihrer ersten Läufigkeit freut sie sich entweder so sehr, dass sie völlig den Verstand verliert oder fixiert schon auf Entfernung und pöbelt dann was das Zeug hält... :verzweifelt:

    Ja, Käse ist nicht das gesündeste, aber das gilt für den Menschen genau so und eigentlich auch aus denselben Gründen. Ab und zu als Superleckerli ist das okay, gibt ja auch keinen ganzen Laib. :D
    Und ja, Katzenfutter soll auch nicht so gesund sein, aber das gibt's auch wirklich selten, im Prinzip ist das für den Superrückruf vorbehalten. Und auch da gibt's ja nicht gleich nen Napf voll. ;)

    Trockenfleisch ist bei uns auch das Nonplusultra, an dem alle anderen Leckerlis gemessen werden. Das geht so weit, dass ich das schon zur Super-Superbelohnung erklären musste, weil Easy keine "normalen" Leckerlis will wenn sie weiß dass ich Trockenfleisch dabei habe. Auf diesem Level befinden sich bei uns außerdem: Fleischwurst, Kochschinken, Leberwurst und Käse. Die Super-Super-Superbelohnung gibt's auch, das ist Katzenfutter. :ugly:


    Ganz genau, hat der euch eigentlich nur 'nen Welpen angedreht und dann 'nen flotten Schuh gemacht? Was genau hat der zu der entstandenen Situation und seinem Beitrag dazu für eine Erklärung? Besteht evtl. die Möglichkeit, den Welpen einige Zeit anderswo unterzubringen, bei Verwandten oder so? Ich würde sagen mit dem Husky hast du im Moment genug zu tun...
    Als Soforthilfe bin ich bei der Hausleine auch voll dabei, damit sowas gar nicht nochmal passieren kann. Ruck da dran nicht rum oder so sondern langsame, gleichmäßige Züge. Lass ihm im Allgemeinen so viel Frieden und Freiraum wie möglich. Stressempfindlich scheint er ja zu sein, deswegen sollte Stress so gut es geht erstmal vermieden werden.
    Eines halte ich für sicher: Er verhält sich nicht so, weil er sich so verhalten will sondern weil er glaubt, dass er es muss. Er weiß nicht weiter, er fühlt sich hilflos. Warum das so ist und wie das am besten zu beheben ist -> erfahrener Trainer.

    Mit Kaffee muss ich auch immer aufpassen. Da kommt eine Hündin auf einmal ganz liebesbedürftig angekuschelt, man ahn nichts böses und auf einmal SCHLUURRP, die Zunge in der Kaffeetasse. :headbash:


    Gestern Abend war auch wieder Sneak 100.
    Ich hatte so einen komplett zerkaubaren Spielball aus Rinderhaut besorgt. Damit hatten wir eine Weile gespielt, dann Easy noch ein bisschen allein, dann ist sie damit auf ihr Sofa um ihn genüsslich zu zerlegen. Ich sitze am PC, Easy liegt dann auf ihrem Sofa schräg hinter mir, so dass ich sie nur nebenbei im Blickfeld habe, kaut und kaut... kauen macht ja Spaß und alles, aber normalerweise kaut sie nicht viel länger als 15 Minuten am Stück, bevor sie die Reste in den Sofaritzen zu verstecken versucht und dann erstmal Pause macht. An dem Ball kaut sie jetzt aber schon über eine halbe Stunde ununterbrochen, schmeckt der auf einmal so toll? Als mir das auffällt dreh ich mich um, seh den Kauball vor dem Sofa auf dem Boden liegen und Easy in aller Ruhe einen Schuh von mir entstrukturisieren. :stock1: Wie frech kann man sein! Den muss sie schon vorher irgendwann stibitzt und beiseite gelegt haben und jetzt war der Moment wohl günstig, sich endlich damit zu beschäftigen... :rollsmile:

    @Palinaamelie
    Ich würde mich hier abmelden und einen guten Trainer aufsuchen!
    Meine Meinung.

    Abmelden nicht, aber hier einen Monat nicht mehr reingucken, in der Zeit intensiv mit einem guten Trainer arbeiten und dann berichten. :bindafür:
    Ich glaube aber auch, dass die Trainersuche schwierig sein kann. Es sollte schon jemand sein, der Erfahrung mit solchen Verhaltensproblemen hat. Denn du hast da zudem ja einen sehr großen Hund und ich weiß aus Erfahrung, dass diese Kombination auch für viele "Alltags"-Trainer echt zuviel sein kann. Ich würde persönlich zum Beispiel niemanden mit 'ner Wasserpistole an diesen Hund lassen. Ich will damit nur sagen, dass es nicht der Erstbeste sein sollte.

    Aber wie darf man sich dann nennen, wenn Rudelführer so verpöhnt ist?Ich sehe mich eindeutig als Chef in unserer Mensch-Hundbeziehung. Würde mein Hund mich nicht respektieren und ernst nehmen, hätte ich schlechte Karten.
    Und ich erziehe gewaltfrei, setze mich aber durch, wenn ich etwas einfordere.

    Im Sinne des Hundes halte ich das nach wie vor für dessen Bezugsperson. Für den Hund ist das eben jemand, auf den man hört.
    Um den Vergleich fortzuführen: Wenn deine 6-jährige Tochter ins Kartoffelfeld stapft und du sagst "komm da raus", bist du dann "Rudelführer"? Nein, du bist die Bezugsperson die man respektiert und deren Anweisungen man vertrauensvoll folgt.
    Von mir aus mag meine Ansicht da auch arg vermenschlicht sein. Für unseren Umgang miteinander spielt das keine Rolle, weil sich diese Beziehung für uns eben aus unserem Umgang natürlich ergibt.
    Ich habe auch gar nichts gegen den Begriff "Rudelführer", von mir aus kann sich jeder gerne so nennen, sofern er sich diesen Status eben durch respektvollen, vertrauensbildenden Umgang mit dem Hund erarbeitet und ihn nicht durch unterwerfung einfordert. Dann kann man das von mir aus nennen wie man will, es geht ja eigentlich nur um die Mentalität dabei.

    Ich habe mit diesen menschlichen Begriffen meine Probleme.
    Der Vater erzieht die Tochter ja (hoffentlich) dazu, selbstständig eigene Entscheidungen zu treffen - und das nicht in einem eng begrenzten Rahmen sondern perspektivisch soll die Tochter ja mal erwachsen werden und den Vater (zumindest in der Rolle) nicht mehr zwingend brauchen.


    Das passt m.M. nach überhaupt nicht.

    Es ist eben auch nur ein Vergleich. Dass klar ist, dass ich einen Hund nicht erziehe wie ich ein Kind erziehen würde hatte ich jetzt vorrausgesetzt.