Ich hatte vor einigen Jahren mal so eine Situation. Beim Gassigehen mit dem Hund einer Freundin, BC-Mix. Mitten in der Kleinstadt ist der im Viertel durchaus berüchtigte Kleinspitz einer älteren Dame laut kläffend unterm Jägerzaun durch, über die Straße in uns reingewetzt. Die Besitzerin hatte das gehört, die Situation aber falsch eingeschätzt und dachte er wäre "Vögel am verbellen".
Ich habe meinen Gassihund, den ich in dem Moment zum ersten mal in seinem Leben habe Knurren hören, am Geschirr gepackt und seitlich weggedreht und den Spitz quasi in den ausgestrecken Fuß laufen lassen. Zum Glück hatten wir ja einen Moment Zeit, ihn kommen zu sehen, ich konnte kurz überlegen. Der Terrorist hat sich in meinem Schuh verbissen, auf der anderen Seite zappelt der Hüti. Im Nachhinein hab ich noch oft darüber gelacht, wie das wohl ausgesehen haben muss.
Der Kleine ist dann abgehauen, als ich ihn losgeschüttelt und ihm einen "sanften" Stoß mit der Pike gegeben hab. Nachdem ich den Gassihund abgegeben hatte, hab ich mich mit der Kleinspitzhalterin noch drüber unterhalten, gefragt ob mit ihrem alles okay ist, dem war zum Glück so. Außer meinem guten Paar Schuhe (das die Dame allerdings bereit war, zu ersetzen) kam niemand zu Schaden. Er ließ ja auch dankenswerterweise ab, nachdem er sich an dem Schuh abreagiert hatte und Lizzy war ab da auch eher perplex als aggressiv.
Man hat ja, wie schon so ziemlich alle hier gesagt haben, keine andere Wahl als die Füße zu benutzen, weil man die Hände definitiv voll hat. Ich denke, kaum ein Hundehalter wird irgendeinen Hund zu Schaden kommen sehen wollen, schon gar nicht durch den eigenen Hund - da ist ein Tritt schon die einzig realistisch verblebende Lösung. Aber auch andersherum verteidige ich meinen Hund so und sehe daran auch nichts verwerfliches. Wäre ich auch ein Hund, würde ich beißen, also kann der Andere froh sein, dass ich zwei Füße hab.