Beiträge von LostRealist

    Ich muss ja sagen dass ich's sympathisch finde, dass du ihm die stibitzten Äpfel dann aber auch nicht abnimmst, sondern ihn seine Beute genießen lässt. Das werden bestimmt viele wegen erziehungstechnischer Bedenken etwas anders sehen aber ich finde das ist eine schöne Situation, den Hund mal Hund sein zu lassen. :smile:

    Ich stelle mir gerade vor, wie wir alle für @'sealarborist' kleine Videos mit dem Thema "so geht freuen" machen :D
    Irgendwann beim Training mit meinem ältesten Rüden sagte mal jemand "die hüpft ja bald mehr als der Hund" (war Agi-Training) - ja, genau, eben - der Hund war immer unsicher, und am meisten hat es ihm eben gefallen, wenn man mit ihm rumgehüpft ist, um ihn zu feiern :)
    -s-

    Da haben Easy und ich auch einen Heidenspaß dran, unser beider Lieblingsbelohnung. :smile:

    Vorallem darfst du es auf keinen Fall betrachten wie ein Produkt. Der Hund ist schlussendlich ein Tier, das jedes einzelne Mal dass es kooperiert freiwillig entscheidet, das zu tun. Davor sollte man immer grundlegenden Respekt haben und die allein darin zugrundeliegende Zuneigung schon anerkennen. Vielleicht hilft es dir, darüber mal nachzudenken, das ganze weniger als Abhängigkeitsverhältnis zu betrachten, um mehr Freude über die vielen kleinen Geschenke zu empfinden und zeigen zu können, die einem so ein Hundi den ganzen Tag immer wieder so macht. :herzen1:


    Wenn meine Hündin still in der Küche auf ihrer Decke liegt, obwohl ihre liebste Spielkameradin im Raum ist reicht das bei uns schon für regelmäßige Knuddel-/Schlabberparty vom Feinsten. Weil ich mich einfach so sehr freue und so stolz bin, dass sie sich so beherrschen kann, obwohl sie niemand zwingt das zu tun. Sie tut das nur weil sie weiß, dass ich es so haben möchte. Greiff geht aus dem Grund am Apfelbaum vorbei ohne Äpfel zu klauen, obwohl er könnte. Er lernt also dich zu verstehen, auch wenn es langsam geht. Mich erfüllt sowas mit wahnsinnigem Stolz, als hätte mein (hypothetisches) Kind eine 1 in Mathe oder Werder den Pokal gewonnen. :D Und dann fällt es mir einfach schwerer, diese Freude nicht zu zeigen, als es einfach zu tun. :hurra:


    Es fällt auch hier im Thread auf: Wenn Du Empfehlungen bekommst im Sinne von: „Kauf Dir das“ ...gehst Du sofort darauf ein. Du drückst Dich gebildet aus, hast Wissen ... Kümmerst Dich um Gesundheit und körperliches Wohlbefinden.


    Aber ich habe den Eindruck, dass Dir alle Ratschläge zum Thema Erlebens- und Gefühlswelt des Hunds viel zu schwammig und zu wenig greifbar sind. Kann das sein? Könnten hier andere Formulierungen Abhilfe schaffen?

    So kommt es mir halt auch vor.


    Mit einer klaren Anweisung kannst du gut arbeiten, siehst den Sinn darin und gehst darauf ein. Was du im Grunde suchst ist eine Gebrauchsanweisung für den Umgang mit dem Hund. Das wäre ideal für dich, aber die gibt's halt nicht. Der Hund ist eben kein Gebrauchsgegenstand - ich bin überzeugt, dass du das weißt, aber einfach, ob im Hinblick auf diesen speziellen oder Hunde im allgemeinen, nicht wirklich empfindest. Es kommt so rüber als würdest du dir wirklich Mühe geben, aber einfach nicht auf die Wellenlänge des Hundes kommen. Irgendwie schwingt ihr aneinander vorbei.
    Dann sind die guten Prüfungsleistungen das Eine, aber das Andere ist dann eben die gehemmte Bindung, weil es für den emotionalen Kontakt zum Hund eben keine Gebrauchsanweisung gibt und auch keinen Ratschlag, der immer hilft. Ich bin ja sogar zuversichtlich, dass eure Bindung irgendwann da sein wird, ihr euch irgendwann durch den vielen Umgang miteinander gegenseitig verstehen und vertrauen werdet. Aber der Weg dahin könnte lang werden und Geduld erfordern und zu lernen diesen Weg zu genießen wird ein wichtiger Schritt für dich sein.

    Eine Hundehalterin aus der Nachbarschaft sagte neulich zu mir, nachdem unsere Hunde sich zum ersten mal friedlich entgegengekommen waren, zum Thema Eingewöhnung, Bindung undso: "Man muss sie einfach gut behandeln, dann tut man schon das Richtige."
    :bindafür:


    Ich bleibe dabei, neun Stunden finde ich pauschal nicht zu lang.

    Pauschal finde ich das auch nicht extrem. Ich hab Hunde schon unglaublicheres ohne Mühe meistern sehen.
    Aber nicht sowas nach zwei Wochen im neuen Zuhause. Und schon gar nicht wenn dann auch noch erwartet wird, dass die Stubenreinheit bei neun Stunden Einsamkeit ja wohl nebenbei klappen müsste, sonst Abgabe. Ich hab meinen Post vorhin da bewusst defensiv formuliert. Mein erster Gedanke war "Moin, geht's noch?".