Beiträge von LostRealist


    Mit großen schwarzen Hunden, Schäfer-Optik o.ä. ist man da etwas geschützter.


    Ich bin vor ein paar Tagen mit Easy, wohlgemerkt diesem Hund, auf dem Bürgersteig an einem sich auflösenden Familientreffen im Vorgarten der Nachbarn vorbeigegangen. Easy ist Fremden gegenüber skeptisch. Kindern ganz besonders. Deshalb war ich umso stolzer, dass sie dem Trubel kaum beachtung schenkte und Kekse bettelnd an mir klebte. Dann gucke ich einen Moment nach vorn und erschreck mich wie Hölle, dass der Hund auf einmal hinter mir aufkläfft und in die Leine knallt wie sau: Mutter hing über den Gartenzaun gebeugt über meinem Hund und der ca. 12-jährige Sohnemann fuchtelte mit seinem Arm in Richtung Hundekopf rum. Beim Satz nach Hinten, um zu flüchten, wäre Easy mir fast auf die Hauptstraße gesprungen.
    Schwarzer Hund mit Schäferoptik: Gar kein Effekt. Wobei das aber meistens durchaus stimmt, vielen Fremden ist sie auf den ersten Blick nicht geheuer und wir sind da sicherlich deutlich besser dran als @Wurli mit weißem Pudel. Normalerweise wird auch gefragt, ob gestreichelt werden darf, das war das erste mal dass einfach zugelangt wurde. Sehr ätzend.

    Apport heißt Apport.... Ohne wenn und aber. Egal ob Huhn, Dummy oder rohes Ei.
    Dein Hund kann das, das hat er bereits prüfbar bewiesen. Ich würde da jetzt nicht wieder mit so Spielereien anfangen, wie bei einem Welpen.


    Das hat nach einem Halterwechsel mit Spielerei nicht wirklich was zu tun. Der Hund muss auch den neuen Besitzer als diejenige Vertrauensperson verinnerlichen, der er seine wertvollsten Beutestücke vertrauensvoll abgibt weil er weiß, dass es sich für ihn lohnt. Dass er einmal prüfbar bewiesen hat apportieren zu können hat überhaupt nichts damit zu tun, dass er die Kooperation mit seinem neuen Besitzer als normal empfindet.
    Ihn 17 Futterdummies zerlegen lassen war allerdings sehr kontraproduktiv, das stimmt ohne Frage...

    Wenn ihr sie dauerhaft 9 Stunden alleine lasst ohne menschlichen Kontakt, "legale" Lösemöglichkeiten und Beschäftigung, wird sie niemals Stubenrein werden. So sieht das aus.
    Wie soll das auch gehen? Der Hund kann doch die Uhr nicht lesen, die weiß nach 7 1/2 Stunden doch nicht "Naja okay, die restlichen 1 1/2 Stunden schaff ich's auch noch". Die sieht überhaupt gar keinen Sinn darin es dann einzuhalten, weil es schlichtweg keine andere Möglichkeit gibt, mit der sie rechnen könnte.
    Ich halte es außerdem für schlichtweg unmöglich irgendeinem Hund innerhalb von nur zwei Wochen solide beizubringen 9 Stunden allein sein zu können ohne dabei gestresst zu sein. Das ist viel zu wenig Zeit, da ist noch viel zu wenig Vertrauen. Das könnt ihr in der Zeit gar nicht hinreichen aufgebaut haben. Ihr müsst da dringend eine andere Möglichkeit finden, wenn ihr eurem Hund die Möglichkeit geben wollt zur Ruhe zu kommen und die Stubenreinheit zu lernen. Aber auch dann ist wirklich wichtig bei einem Tierschutzhund: Das kann beides dauern. Dieser Hund ist keine "weiße Leinwand", wie ein ungeprägter, neugieriger Welpe. Dieser Hund hat im Laufe seines Lebens Strategien und Verhaltensweisen gelernt, weil er damit Erfolg oder Misserfolg hatte. Er hat stets aus den Konsequenzen seines eigenen Handelns gelernt und die Ergebnisse für sich selbst sortiert. Bei einem solchen Hund wegen Stubenreinheit eine Abgabe in erwägung zu ziehen, nicht aber, weil man ihn neun Stunden unbeaufsichtigt lassen muss... puh. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass er bei euch an der richtigen Addresse ist, wenn ihr nicht nochmal tief in euch geht und eure Sichtweise auf dieses Tier etwas anpasst.

    Lese gerade was von Kita, also ist die Tochter wohl noch <6 Jahre?
    Damit dürfte es vom Tisch sein, sie in die Entscheidung mit einzubeziehen, was ich ansonsten auch geraten hätte.
    Lasst es gründlich testen und redet mit dem Hausarzt. Es gibt Therapiemöglichkeiten - mit unterschiedlichen Erfolgsaussichten, aber "Kind muss da durch" und "Hund muss weg" müssen nicht die einzigen Lösungen sein.

    Auf dem Rücken ging hier nach ein paar Tagen schon. Ich erinnere mich auch wie sehr ich mich gefreut habe, als sie nach ein paar Tagen zum ersten Mal mit zurückgeklappten Ohren um mich rumschlich, statt immer im Radarmodus zu sein.
    Die TS-Hündin meiner Eltern hat mittlerweile angefangen, mich wie eine bekloppte anzutoben wenn sie Spiel oder Aufmerksamkeit will. Recht lästig aber auch irgendwie schön, ihrem Selbstbewusstsein beim wachsen zuzusehen. :smile:


    Den Futterbeutel futtert er nur zu gerne leer - aber dann möglichst ohne vorher was dafür tun zu müssen...


    Das ist die Einstellung, die du ihm abgewöhnen musst. Im Prinzip kannst du dir zum Thema "Futterbeutel schmeißen" eine beliebige Folge Martin Rütter angucken. :pfeif:


    Durch das Futterbeutel apportieren soll er lernen, dass er auf Kooperation mit dir angewiesen ist, um zum Erfolg zu kommen. Dazu ist wichtig, dass er ohne Kooperation auch keinen Erfolg mit dem Ding hat, denn wer würde sich gern abhängig von jemandem machen, wenn er auch allein zum Erfolg kommen kann? Gerade bei einem Jagdhund, der ja im Einsatz auch mal selbstständige Entscheidungen treffen muss, ist es wichtig dass er klare Vorteile darin findet, sich auf dich zu verlassen.


    Mit meiner Hütedame, die sehr sehr eigenständig veranlagt ist, übe ich das Futterbeutelapportieren seit Wochen mit seeeeehr langsamem Erfolg. Sie weiß prinzipiell wie das funktionieren soll, aber bevor sie mir das Ding anschleppt will sie dann doch lieber nochmal gucken ob sie nicht irgendwie ohne meine Hilfe an ihr Ziel kommen kann. Das ist normal, natürlich und ich finde das ehrlich gesagt auch sympathisch, ist aber für das Zusammenleben und bei dir ja gar die Arbeit mit dem Hund nicht so vorteilhaft.


    Ich würde deshalb bei Greiff darauf Acht geben, dass er mit dem Futterbeutel niemals Erfolg ohne dich hat. Erst wenn er ihn freiwillig bei dir abgibt geht der Beutel auf und tolle Sachen passieren. Wenn nötig am Anfang von mir aus auch leerfressen. Aber das sollte eben nur in Kooperation mit dir möglich sein.


    Ich muss auf das Ding auch immer höllisch aufpassen, kann den Beutel nur hinter verschlossenen, hohen Schranktüren aufbewahren... :ugly:

    Ich hatte da mit meiner Knalltüte riesiges Glück. Die erste Fahrt vom Tierschutz zu mir war die Entspannung pur. Dann folgten ein paar kurze Fahrten um was lustiges mit ihr unternehmen zu gehen und mittlerweile ist sie kaum zu bändigen, wenn sie ihr Halsband umbekommt und ich den Autoschlüssel nehme, denn das heißt: Ich komm mit! Dann geht's schnell und zielstrebig zur Autotür und reingesprungen wird am besten schon durch die noch halboffene Tür. Sie fährt angeschnallt auf der Rückbank.


    Dort legt sie sich meistens hin, kann aber auch sitzend aus dem Fenster schauen und vor allem engere Kurven, Kreisel oder Abbiegen hält sie im liegen nicht aus. Das stört den Gleichgewichtssinn so extrem und verwirrt den Hund einfach total. Ich glaube das macht sehr viel dabei aus, wie der Hund aufs Auto reagiert. Auch dass er darin dann ruhig bleibt kann bedeuten, dass er sich nicht traut aufzustehen und zu rebellieren weil er Angst hat zu fallen und die Beschleunigungskräfte ohne für ihn erkennbaren Grund auf ihn wirken, das schüchtert ein.
    Ich glaube die Angst vorm Auto geht, wenn der Hund sich an das Fahren wirklich gewöhnt hat und die komische Gleichgewichtssituation als unbedenklich abgespeichert. Bis dahin wähnt der Hund sich im Auto immer in potenzieller Gefahr und versucht diese Situation zu meiden.


    Ehrlich gesagt wüsste ich nicht, ob ich mit jemandem zusammen kommen könnte, der mir durch seine Gesundheit niemals erlauben könnte, einen Hund zu halten (wie bei dir und deinem Freund mit Katzen). Ich glaube, ich würde die Beziehung nicht vertiefen.
    Etwas anderes ist es natürlich, wenn man schon lange zusammen ist und diese plötzlich auftritt.

    Ich könnte es wohl nicht. Wenn es wirklich keine Lösung gibt, keinen annehmbaren Kompromiss... ich glaube, dann würd's einfach nicht gehen. Ich sehe da irgendwie kein "ich und mein Hund", wo man etwas trennen könnte, sondern ein "uns". Wir sind das Allergen.


    Wenn so etwas plötzlich auftritt... dann könnte ich, so wie ich mich kenne, nie und nimmer akzeptieren dass es keine Lösung für Alle gäbe und versessen eine suchen. Und wenn es wirklich keine geben sollte... dann überquere ich die Brücke wenn ich bei ihr angelangt bin. Ich habe wirklich keine Idee, wie ich dann handeln würde.

    Ich war zum Glück noch nie in so einer Situation, was aber auch daran liegen wird, dass ich mich einfach generell nicht hingezogen fühle zu Menschen, die starke Abneigung gegen Tiere haben. Mit Tieren nichts anfangen zu können ist einfach ein Persönlichkeitsmerkmal das mich abstößt so wie Geiz oder Arroganz. Damit kann ich einfach nichts anfangen. Mit solchen Leuten kann ich vielleicht Bekanntschaften pflegen, aber die werden dann eben von meinen Tieren fern gehalten. Jemand der keine Tiere mag kann mich auch besuchen kommen aber eben nur wenn klar ist, dass die Tiere bei mir zum Inventar gehören wie der Kühlschrank und die Spülmaschine - die sind da und daran wird sich absolut nichts ändern nur weil du zu Besuch kommst, und wenn du noch solche Probleme mit Kühlschränken und Spülmaschinen hast. Meine Bekanntschaften sind erwachsene Menschen, die selbst zu entscheiden haben ob sie sich damit arrangieren können oder lieber zuhause bleiben.
    Ich zwänge definitiv niemandem meine Tierhaltung auf und erwarte einfach, dass mir auch niemand seine Nichttierhaltung aufzwängt. Ich habe auch Freunde, die keine riesen Tierfans sind, aber die freundlich und respektvoll mit ihnen umgehen und sich selbst bereit sind einzuschränken, um den Tieren dies zu ersparen. Das sind dann zum Beispiel so Kompromisse wie Besuche im Garten oder gemeinsame Unternehmungen, an denen Hundi teilhaben kann. Diese Freunde können vielleicht nicht nachempfinden, verstehen aber was mir meine Tiere bedeuten und nehmen darauf Rücksicht. Mit weniger wäre keine Freundschaft mehr möglich.


    Eine Beziehung mit einer Frau, die nicht tierlieb ist wäre für mich ehrlich gesagt völlig unvorstellbar. Das würde einfach nicht gehen. Da könnte sie genausogut pathologische Lügnerin sein - sorry, das kann ich nicht lieben. Wenn jemand an meinem Leben teilhaben will dann muss er auch an meinen Tieren teilhaben wollen, denn die sind Teil meines Lebens und Teil von mir. Ich könnte mir auch nicht vorstellen glücklich mit jemandem zu sein, der die Tiere nur toleriert und ansonsten keine Beziehung zu ihnen entwickeln kann/will. Da würde sich immer ein Teil von mir irgendwie ungeliebt fühlen.