Beiträge von Dreierrudel

    Loslassen nur bei Schmerzen? Für mich nicht der einzige Grund.


    Ist das Leben noch lebenswert?

    Das ist ein schwieriges Thema und jeder Mensch wird es anders interpretieren. Für einen Jäger, dessen Jagdhund sich so verletzt hat, dass er seiner Passion nicht mehr nachkommen kann, wird das Leben seines Hundes vermutlich eher als nicht mehr lebenswert einstufen, als ein Besitzer, der seinem Hund einen Rolli anfertigen lässt und ihm so weiter Unabhängigkeit bietet. Ich glaube, man kann Niemandem raten, wie er mit dem Thema umgehen soll, dass muss Jeder selber entscheiden.

    Das tut mir unglaublich leid für Euch. Ich habe meinen ersten Hund mit 16 Wochen an diese Sch...krankheit verloren, das war 1984 und sie war gerade eingeschleppt worden. Kurze Zeit später habe ich wieder einen Welpen geholt und obwohl ich die ganze Wohnung gründlich desinfiziert habe, ist er auch erkrankt. Wir sind 14 Tage lang jeden Tag in die Tierklinik Leipzig gegangen - und er hat es geschafft. Er wurde 11 Jahre. Ich wünsche Euch alles Glück der Welt.

    In Ländern in denen sterbehilfe legal ist, etwa der Schweiz, nehmen Menschen mit schweren Krankheiten diese auch wahr. In Deutschland kämpfen Menschen um dieses Recht. Da so lappidar zu behaupten, dass das im Prinzip nur situatives gerede iat finde ich nicht so gut. Dennoch danke für deine Meinung.

    Das soll hier kein Meinungsaustausch über Sterbehilfe beim Menschen werden - ich habe aber nur meine Erfahrungen beschrieben und nichts "lapidar behauptet". Wie lange hast Du denn in der Pflege gearbeitet, um solche Feststellungen zu treffen? Gerne auch per PN.

    Aber ich weiß nicht, was erstrebenswert an einem natürlichen Tod ist. Selbat Menschen wünschen sich Sterbehilfe...

    Ja, wenn sie Schmerzen haben. Ich habe 26 Jahre in einem Pflegeheim gearbeitet, da sagt jeder mal, er will sterben. Aber konkret? Nie ! Und erstrebenswert an einem natürlichen Tod ist, dass Dein nächster Thread nicht wie bei vielen, die in der Situation waren, den Inhalt haben wird, dass Du ein schlechtes Gewissen hast, Deinen Hund eingeschläfert zu haben, was vielleicht doch zu früh war.

    Mein 15 1/5 jähriger Hund war über ein Jahr schwerst dement, ich musste ihn mit dem Löffel füttern
    und hinaustragen...... Ich habe ihn trotzdem nicht einschläfern lassen, er hatte keine Schmerzen, er war nur alt. Ich hatte aber auch die Zeit, mich um ihn zu kümmern.
    Als er dann einen Tag vor seinem Gang über die Regenbogenbrücke angezeigt hat, dass er dazu bereit ist, waren wir ununterbrochen bei ihm.
    Ich habe auch um ihn sehr getrauert - aber seit diesem Zeitpunkt weiss ich, was der Unterschied zwischen einer stillen Trauer und unsagbarem Schmerz ist. Sein Leben hatte sich vollendet, die Kraft erschöpft und er war bereit, zu gehen. Wie es in dem Spruch heisst -
    Als Gott sah, daß der Weg zu lang,
    der Hügel zu steil,
    das Atmen zu schwer wurde,
    legte er seinen Arm um dich und sprach:
    "Komm heim."
    Das Gefühl, nicht eingegriffen zu haben, sondern das "natürliche" Ende abgewartet zu haben, ist unbeschreiblich. Ich habe vorher meine Hunde wegen schlimmer Krankheiten einschläfern lassen müssen.
    Wenn Du die Kraft und die Zeit hast, zu warten, dann tu es. So wie Du das schilderst, ist es nur noch eine Frage von wenigen Wochen. Natürlich nur, wenn Schmerzen bei Deinem Hund ausgeschlossen sind.
    Alles Gute für Euch.