Bei Katern, die allein aufwachsen, ist es häufig so, daß sie - weil eben die Sozialisation fehlt, der Umgang mit einer anderen Katze - heftiger agieren und reagieren, als sie es normalerweise ihrem Charakter entsprechend tun würden.
Er kann die Wirkung seiner Waffen einfach nicht einschätzen, weil er nie in solchen Situationen angemessen gemaßregelt wurde.
Vor allem das Berühren von Bauch und den Seiten sowie des Rückens, vor allem im hinteren Bereich, sind häufiger mal bei Katern Auslöser für das Raufeverhalten.
Daß er von Schmusen in Raufen überspringt, ist an sich normal, aber eben bei ihm heftiger ausgeprägt (Gründe siehe oben)
Ihn aus dem Zimmer zu bringen, hilft nichts. Er kann diese Aktion nicht einordnen, verstehen, verknüpfen.
@Hektorine hat es bereits angedeutet:
Wenn er seine Waffen einsetzt, mußt Du das auch tun. Sofort (Reaktionszeit max. 3 Sekunden!), konsequent und deutlich. Dich wehren gegen unerwünschtes Verhalten. Unbedingt ab sofort, sonst hast Du in einem Jahr ein Tier, welches mit Euch allen macht, was es will und vielleicht nicht mehr erziehbar ist.
Ich mache das so:
Lauter Schrei "Aua", aber Hand/Arm nicht wegziehen. Wenn keine sofortige Reaktion des Katers erfolgt, noch ein Schrei oder zwei und dann entweder ein Zukneifen mit den Fingern ins Fell, ein Tatscher mit den Fingerkuppen auf den Hinterschenkel (spürbar nicht lieb, aber kein Schlagen!) bzw. die Pfote. Die Berührung muß unangenehm sein. Zur Not hilft auch ein Griff ins Nackenfell, kurz festhalten, bis er ruhig ist. Dann loslassen, loben, streicheln (aber bitte nicht am ganzen Körper, sonst geht der "Spaß" von vorne los...)
Natürlich niemals am Nackenfell hochheben, das führt bei erwachsenen Tieren zu teils schwerwiegenden Verletzungen. Aber ein beherzter Griff dort hinein hilft meist schon als Maßregelung.
Zum Thema Alter des Katers: ruhiger wird er frühestens ab dem 5. Lebensjahr. Alles, was jetzt versäumt wird, kann sich später noch blutiger rächen, als es eh schon der Fall war. Er dreht jetzt, mit 18 Monaten, für die kommenden Jahre erst so richtig auf, das sollte Dir klar sein.
Und, wenn Du einen Zweitkater dazu holst, wird es höchstwahrscheinlich mind. einmal bis zum Ernstkampf kommen, da Dein Kater überhaupt keine Grenzen kennt und sie somit auch nicht akzeptieren kann. Das Erlernen dieser Grenzen anderen Geschöpfen gegenüber wird ein langwieriger Prozeß, da er kein Kitten mehr ist.
Wenn also der Zweitkater mental und körperlich sowie von seinem Sozialverhalten nicht bestens vorbereitet ist, könnte es übel ausgehen. Denn der Zweitkater ist "der Neue" im fremden Revier und somit erstmal dem bereits dort wohnenden Tier untergeordnet.
Sehr schwierige Situation.
Du solltest unbedingt sofort mit der wie oben beschriebenen Erziehung Deines Katers beginnen und dies konsequent durchziehen.
Ihn täglich mehrfach körperlich müde spielen.
Und ihn - da er eine gewisse Frustration aufbauen wird, denn es geht ja dann nicht mehr alles nach seinem Kopf - von den Kindern entweder fernhalten oder immer dabei sein.
Denn es gibt gerade bei Tieren auch gewisse Übersprungshandlungen, die dann negativ für die körperlich Benachteiligten ausgehen könnten.
BINGWU
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