Da sagst Du was!
Das habe ich mir dann auch gedacht - der Kerle hat wahrscheinlich gar nicht gewußt, daß ein Weiberl vor ihm steht? Die schwarze Maske, das imposante Äußere, zusammen mit der sonoren Stimmlage ...
Aber ich lasse sie mal weiter erzählen, ist nämlich auch interessant, die Geschichte mal aus ihrer Sicht zu hören
Huhu, hier ist Eure Paulina!
Das Meiste kennt Ihr ja schon.
Heute morgen waren wir den gleichen Weg - Mama meinte, wir müssen den gehen, um die Negativ-Erfahrung zu löschen bzw. zu verarbeiten.
Ab der Kurve war ich in absoluter Hab-Acht-Stellung und wich ihr nicht mehr von der Seite. Hab mich immer wieder schräg vor sie gestellt, um sie zu stoppen. Aber sie (die Mama) ist ja Hardcore die geht einfach weiter, wenn sie meint, es sei ungefährlich.
Na ok, wir haben es gemeinsam geschafft.
Aber eben immer schön wachsam!
Zeitung lesen war nur noch marginal möglich, weil ich mich vor allem darauf konzentrieren mußte, unser beider Leben zu schützen.
Nach allen Seiten.
Gab aber nix zu schützen.
Alles war gut.
Ruhig, keine Vorkommnisse, keine anderen Menschen oder Tiere oder gar "kläffende Köter"
Der Rückweg war dann schon viiiel entspannter. Ich konnte rennen und toben und habe mich total des Lebens gefreut.
Wenn die Mama mich ruft, komme ich im Vollkaracho angebrettert und schlittere ihr im "Sitz" oder "Platz" mitten zwischen die Farmergummistiefel bewehrten Füße. Das hält sie locker aus, weil sie die einfach etwas auseinanderstellt, so kann ich im Zweifel durchrutschen
Dann lobt und knuddelt sie mich und nennt mich "feiner Hund!"
Das muß was Gutes sein...
Deswegen schmeiß ich mich seit heute noch während des Rutschens auf den Rücken - damit sie auch das wollige Bauchi tätscheln kann
Als wir dann alles heute morgen gut gemeistert hatten, rief die Mama den Nachbarn an und führte ein sehr konstruktives Gespräch mit ihm.
Die Vereinbarung ist jetzt so, daß der Schäferhund dauerhaft an der Schleppleine bleibt.
Die Zeiten für die beiden Wege sprechen sie telefonisch ab, damit es keine neue Begegnung gibt. Erstmal.
In einer Weile wollen wir uns dann alle auf einem neutralen Platz, den keiner von uns Hunden kennt, treffen und in Ruhe kennen lernen.
Das machen die Menschen miteinander aus.
Ich bin mal gespannt.
Jedenfalls sollen wir (die Hunde) das jetzt erstmal "vergessen" und etwas Zeit vergehen, bevor dann dieses Treffen stattfindet.
Übrigens ist der Kerle kastriert, wie die Mama im Telefonat erfuhr.
Ob das irgend eine Auswirkung auf sein Verhalten mir gegenüber hat, erschließt sich mir noch nicht.
Aber ich soll jedenfalls NICHT kastriert werden, sagt die Mama.
Da bin ich aber froh!
Der Nachbar wußte übrigens sofort, mit welcher Hunderasse (also mir) er es da zu tun bekam und weiß auch, daß da etwas Respekt zu gehört. Er war dem Gespräch sehr aufgeschlossen und beide, Mama und der Nachbar, waren friedlich, haben ihre Vereinbarungen getroffen und wollen das Ganze im positiven Sinne weiter ausbauen.
Das hört sich doch so weit prima an oder?
Vielleicht kriege ich noch einen neuen Kumpel dazu, das wäre schön, so auf lange Sicht.
Weil der Ridgeback ja auch nicht immer da ist. (in letzter Zeit leider gar nicht!)
Klar, ich hab die Katzen als Gesellschaft, aber auf Dauer hätte ich auch gern mal den ein oder anderen passenden Hund
So zum Rumtoben und so. Ihr wißt schon.
Naja, habe ein gutes, reichhaltiges Mittagessen genossen und muß jetzt ruhen.
Aber GsD darf ich dabei meinen Knochen kauen
Ich liege nämlich auf dem Sofa neben der Mama .... und der süßen hübschen kleinen winzigen Tiffany
Die stinkt zwar immer noch aus den Ohren, aber es wird schon besser und ansonsten ist sie eine ganz ganz Nette
Eure PAULINA