Ich bin erst 19 Jahre alt, aber wenn man
einen 'witzigen' Mix aus lebenslanger Schlaflosigkeit, jahrelanger anhaltender Depression, sozialer
Angststörung, ADS und Asperger-Autismus mit sich herum schleppt, lernt man
das Leben auf eine etwas andere Art und weiße kennen.
Mico ist seit dem 06. Oktober 2018 mein nicht ausgebildeter „Therapie und
Assistenzhund“. Ein ausgebildeter Assistenzhund beläuft sich auf rund 25.000 €
und wird nicht von den Krankenkassen übernommen. Es gibt Möglichkeiten über
Organisationen und Spenden an das Geld zu kommen aber das ist alles ein wenig
kompliziert also haben wir und entschieden einen ganz normalen Hund für mich zu
holen der mein Job ist und der auf mich geprägt ist, aber der auch lernen soll
mir zu helfen. Wir haben Mico bekommen als er genau 9 Wochen und
einen Tag alt war und ich hab mich sofort in das knuffige schwarze kleine Ding
verliebt.
Nur war der werte Herr ein schrecklicher Welpe und ich hab die
ersten ca 3-4 Monate jeden Tag geheult, weil ich ihn nicht in
meiner Nähe haben wollte. Welpen Blues ist was echt gemeines wenn es
einen richtig erwischt und mit allem anderen...? Eine einzige Katastrophe. Die
Tatsache das Mico als Welpe einfach nur ein (sry) Arsch war und
das zu einem Ausmaß, das uns jeder aus Entfernung schon gesagt hat was für
einen Satansbraten wir da haben und mehrere ausgebildete (und erfahrene) Hundetrainer dazu gebracht hat
tief durchatmen zu müssen und zweifeln zu lassen. Wenn schon Trainer zweifeln, was
denkt man dann?
Es war ein verdammt langer und steiniger Weg und er ist bei weitem noch nicht
vorbei aber wir haben es jetzt schon geschafft. Ich kann nicht sagen wie viele
Stunden Training, wie viel Blut, Schrammen, blaue Flecke und Tränen in diesen
Hund geflossen sind. Ich weiß nicht mehr wie oft ich wegen dem Hund
Panik hatte, der mir eigentlich helfen sollte oder wie viele dunkle
Tage, wie viel Verzweiflung es gab. Das wichtige ist das wir es geschafft
haben. Mico ist heute ein Jahr alt und man erkennt den Satansbraten nicht
wieder auch körperlich, weil er eigentlich nur um die
50-52 cm und 18-20 kg werden sollte und es irgendwie zu 62 cm und 29 kg gepackt
hat. Er war auf seine Art schon immer irgendwie unperfekt perfekt und dafür
gibt es eigentlich keine Steigerung und doch sind wir jetzt ein (un)perfektes
Team und das ist alle Steigerung die ich mir wünschen könnte.
Also Happy Birthday mein (un)perfektes Baby<3 Du
bist eindeutig der beste, sturste, überzeugendste, verrückteste und auch
hübscheste Psychologe den ich je hatte und jemals haben werde.