Hallo nochmal,
ui ui ui, hier gehts ja richtig ab. Ich komme daher mal einfach und sachlich zur ursprünglichen Fragestellung zurück.
Anhand dessen was ich jetzt hier so alles an Informationen herauslese würde ich dir folgendes empfehlen:
Rasse:
Es gibt Hunde mit dem so genannten „Will to please“, der „Wille, zu gefallen“. Vor allem Golden Retriever und Labrador Retriever sind dafür bekannt. Sie haben ein sehr ausgeglichenes Wesen, sind einfach zu erziehen und daher insbesondere für Anfänger bestens geeignet. Auch Bichon Frisé, Cavalier King Charles Spaniel, Mops und Havenser gehören dazu. (Das hier Augenmerk auf gute, registrierte Züchter liegen sollte, muss eigentlich nicht erwähnt werden und sollte klar sein)
Die Hunderasse sagt allerdings nichts oder nur bedingt etwas über den Charakter eines Hundes aus. Natürlich gibt es Rassen, die eine ausgeprägte Veranlagung für aggressives - oder andersherum - freundliches Verhalten haben. Der Charakter bildet sich jedoch durch die Erfahrungen, die ein Hund macht und die Erziehung, die der Hund genießt. Dadurch werden die Veranlagungen entweder besser oder schlimmer.
Alter:
Im Idealfall würde ich hier einen Hund ab 3 oder 4 Jahren empfehlen. Der ist salopp gesprochen aus dem gröbsten raus und die Hundepersönlichkeit gefestigt.
Alleine bleiben/Gartengrundstück:
Wenn der Hund ein paar Stunden alleine sein muss (mehr als 4-5 Stunden am Stück sollten es jedoch nicht sein), vernünftig gelernt hat alleine zu bleiben und genügend ausgelastet ist, ist dies in der Wohnung doch völlig okay. Hier wird der Hund in seiner gewohnten Umgebung entspannen und sich zum Beispiel in sein Körbchen zurückziehen dösen oder sich ganz aufs Ohr hauen, bis Mensch wiederkommt und wieder was spannendes passiert :-)
Einen Hund mehrere Stunden unbeaufsichtigt alleine irgendwo draussen/in einem Garten zu lassen ist unsinnig und sollte hier gar nicht zur Debatte stehen (von Sicherheits- und Risikoaspekten fange ich hier jetzt erst gar nicht an).
Wenn das Tier ausreichend beschäftigt wird und ausgelastet ist, ist es ihm völlig wurscht ob er zu Hause oder im Garten pennt und auf Herrchen wartet.
Und wenn er nicht ausreichend beschäftigt und ausgelastet ist, wird es ihm alleine in irgendeinem Garten genauso stinklangweilig sein wie zuhause im Wohnzimmer.
Sprich - der Hund hat einfach nix davon.
Wenn Herrchen/Frauchen jedoch in der Nähe ist und auch zwischendurch immer mal schauen kann ob alles in Ordnung ist, ist das natürlich kein Problem.
Alles in allem ist es immer recht schwierig in Situationen wie hier eine genaue und exakte Empfehlung abzugeben.
Mach dir klar, was genau du von deinem zukünftigen Hund erwartest, was du ihm geben kannst, welche Bedürfnisse du erfüllen kannst und welche eher nicht oder weniger bspw. in Form von Notizen, Liste usw.
Dann such dir mal ein paar Rassen raus welche dir gefallen und informiere dich dann über die grundlegenden Wesensmerkmale der jeweiligen Rasse und du wirst schnell merken das hier erfahrungsgemäss anhand deiner gewählten Kriterien einige wieder wegfallen /schon gar nicht in Frage kommen.
Abschliessend möchte ich aber noch etwas zum Thema Tierheim-Hunden sagen, da ich hier das ein oder andere dazu gelesen hatte.
Das Verhalten von Hunden im Tierheim ist in aller Regel nicht representativ. Da die Situation im Tierheim für einen Hund i.d.R. Stress bedeutet, ist das gezeigte Verhalten hier oft sehr verfälscht oder auch stark überzogen. Das bedeutet auch nicht das ein Tierheim schlecht ist, sondern liegt einfach in der Natur der Sache. Die meisten Tierheime, Angestellten und Helfer die ich kenne machen einen ganz tollen Job. Jedoch ist es hier so das wenige Leute für viele Tiere zuständig sind und sich daher nicht enstsprechend ausgiebig mit jedem Hund beschäftigen können wie sie es gerne tun würden oder es im Idealfall nötig wäre.
Wenn ein Hund beim Tierheim-Gassigehen wie ein Berserker an der Leine zieht, muss dies auch nicht unbedingt etwas über die Leinenführigkeit aussagen.
Hier spielen zwei hauptsächliche Faktoren eine Rolle:
- die fehlende Bindung zum Menschen, den der Hund entweder gar nicht kennt oder nicht gut genug, da wechselnde Gassigeher etc.
- die Erwartungshaltung, da der Spaziergang für Tierheimhunde meist DAS Highlight des Tages ist, ist der Hund hier nicht selten innerlich und(oder äusserlich völlig überdreht)
Bei Interesse an einem Hund im Tierheim ist es immer ganz ganz wichtig sich viel Zeit zu lassen um sich gegenseitig kennenzulernen, am besten unzählige Male mit diesem Gassi zu gehen, sich jede Kleinigkeit von den Pflegern erzählen zu lassen usw usw. Erst dadurch erhält man eine bessere Einschätzung des jeweiligen Hunde-Charakters.
Nicht selten entpuppt sich da der defensiv-aggressive Tierheimkläffer im neuen Zuhause als freundlicher und schmusebdürftiger Top Familienhund.
Ich wünsche dir alles Gute bei der Wahl deines zukünftigen Vierbeiners!
Sei einfach ehrlich zu dir selbst und mach dir klar was für dich möglich ist und vor allem was nicht - in deinem Interesse - und vor allem -
Im Interesse des Hundes.
Viel Spass!