Beiträge von Padmanx79

    Hallo nochmal,


    langsam formt sich ein Bild :-)


    Für BC's recht typisch ist ja wie hier schon erwähnt eine recht hohe Dynamik und Reizempfänglichkeit. Hinzu kommt hier wohl noch eine geringe Frustrationstoleranz.
    Da passt auch die Beschreibung der (problematischen) Leinenführigkeit und letztendlich auch das Verhalten im Auto ins Bild. Wichtig ist auch der Punkt das das Verhalten in der Situation im Auto entweder nur oder hauptsächlich bei dir gezeigt wird.


    Das Verhalten im Auto ist mit Sicherheit hier aber nur ein Symptom/Konsequenz und nur ein kleiner (wahrscheinlich auch gar nicht mal so wichtiger) Teil des grossen Ganzen.


    Hier kann ich mich den vorherigen Beiträgen aber nur anschliessen und bin der Meinung das hier die Grenzen eines Forums erreicht sind. Hier sollte eine vollständige Anamnese sowie Einschätzung vor Ort vorgenommen werden (in der Wohnung / beim Gassigehen / im Auto) bevor hier ein individueller und für euch sinnvoller Trainingsplan erstellt werden kann.


    Wenn ich deinen PLZ Bereich wüsste, kann ich gerne mal schauen ob ich dir jemanden / Ansprechpartner in deiner Nähe empfehlen kann. Gerne auch per PN.


    Mit besten Grüssen

    Hallo zusammen :-)


    also erst mal tendieren Collies meist zu einem Typ B Hund, also eher feinfühlig, sanft, eher defensiv, neigen zur Unsicherheit usw.


    Wenn du ja sagst der Hund ist ansonsten ein Traumhund, es keine anderen wirklichen "Baustellen" gibt, dann einfachder kurze Tipp - lass es sein ;-)


    Zum einen - wenn der Hund sich in der Gruppe nicht wohlfühlt und eher gestresst ist, hat er ja nix davon.
    Und zum anderen sind Hunde in dieser Beziehung gar nicht mal so anders gestrickt wie wir Menschen - es gibt durchaus Hunde die sich gegenseitig einfach nicht mögen oder sich in einer bestimmten Konstellation nicht wohlfühlen.


    Wenn ich als Mensch auf eine Veranstaltung gehe und schnell merke das hier einige mir völlig unsympathische Gesellen unterwegs sind und ich mich dort einfach nicht wohlfühle, was mache ich dann?


    Ich für meinen Teil versuche nicht krampfhaft mich mit jedem anzufreunden um mich zwanghaft wohlfühlen zu wollen - ich gehe da einfach nicht mehr hin und suche mir etwas anderes was mir Spass macht.


    Nicht falsch verstehen - man muss unterscheiden ob der Hund sich einfach nur in DIESER Konstellation/Situation nicht wohlfühlt oder ob er in bspw. ALLEN derartigen Situationen ein solches Verhalten zeigt um ein evt. grundlegenderes Problem zu erkennen.


    Da dies hier aber nicht der Fall zu sein scheint, würde ich es einfach sein lassen und mir etwas anderes suchen wobei der Hund Spass hat :-)


    Mit besten Grüssen

    Hallo RockyDogz,


    also erst einmal gehe ich nicht davon aus das hier eine psychische Störung vorliegt ;-)


    Rein vom Bauchgefühl her schätze ich das so ein, das hier seitens des Hundes eine starke Erwartungshaltung vorliegt (welche unter Umständen durch Leckerlis nach dem Aussteigen noch verstärkt wurde) und das dies mittlerweile extrem ritualisert ist.


    Sehr wichtig finde ich auch den Nebensatz:


    Zitat

    Einzig fällt auf, dass er es bei meinem Freund nicht macht oder nur gedämpft. Fahre ich mit, macht er es trotzdem wieder.


    Hier kristallisiert sich ja schon heraus das es nicht nur am Auto liegt, sondern auch personenbezogen ist und möglicherweise auch sehr viel mehr mit dir zu tun hat.


    Wie immer ist es hier aber sehr schwierig auf die Distanz eine Einschätzung abzugeben, geschweige denn eine spezielle Trainingsrichtung vorzugeben ohne das vorher vor Ort korrekt bewertet zu haben.


    An allererster Stelle steht hier die Suche nach dem WARUM. Und damit meine ich nicht nur die Motivation hinter dem Verhalten selbst. Sehr spannend ist hier ja auch die Frage: Warum zeigt er das Verhalten verstärkt bei dir? Um das alles korrekt bewerten zu können wird hier aber auch nicht nur die Problemsitutation selbst analysiert, sondern der ganze Alltag miteinbezogen wie zb. "Gibt es noch andere Probleme/Baustellen?", "Wer ist der vorwiegend agierende oder reagierende Part im Alltag - Hund oder Mensch?" Wie gut ist der Hund beschäftigt/ausgelastet -ist hier evt. noch Spielraum?" usw. usw. Nicht selten hängt hier vieles mehr zusammen als man denkt :-)


    Wenn du mittlerweile aber die Einschätzung hast das es sich hier um freudige Erwartung handelt und das Verhalten stärker in deinem Beisein gezeigt wird, versuche doch einmal folgendes:


    Was passiert wenn er mit jemand anderem fährt, also keiner von euch beiden (also zb. Freunde, bekannte, Verwandte etc), zeigt er das Verhalten dann ebenfalls?
    Falls nicht oder nur sehr mäßig, versuche einmal folgendes:


    Hin und wieder, wenn du mit dem Hund fährst, parkst du wie gehabt ein und es passiert - NICHTS.
    Weder wird die Tür geöffnet, noch steigt jemand ein oder aus - es passiert einfach absolut gar nichts.
    Das Tier hier auch weder beruhigen noch schimpfen noch ansprechen - einfach so tun als wäre das die normalste Sache der Welt.


    Je nach Stresspegel des Hundes dies zu Anfang auch keinesfalls länger als ein, zwei Minütchen machen, sonst überforderst du ihn.


    Wichtig ist auch das der Hund vorher ausgelastet wurde, also solch einen Trainingsschritt bspw. nach einem langen Spaziergang, tollen Spiel etc üben.
    Das ganze dann immer und immer mal wieder wiederholen, immer mit Augenmerk darauf das der Hund nicht überfordert mit der Situation wird.


    Direkt nach einer solchen Trainingseinheit auch am besten einfach wieder nach Hause und nicht direkt nach dem Aussteigen ein tolles Spiel, Spaziergang etc.
    Dies würde die Erwartungshaltung ja wieder bestärken.


    Je nach Charakter des Hundes und abhängig davon wie stark das ganze bereits ritualisiert ist, kann sich ein solches Training über Wochen bis Monate erstrecken.
    Hier ist viel Verständnis und vor allem Geduld seitens des Menschen gefragt.


    Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Alles das setzt aber voraus, dass die Situation, Ursache und Charakter des Hundes korrekt eingeschätzt wurden. Hier am besten (auch wenn es schon der 10te ist ^^) einen auf jeden Fall tierpsychologisch geschulten Trainer um Hilfe bitten.



    Zum Abschluss noch ein Tipp bezüglich Sprühflasche:
    Man darf hier nicht unterschätzen, wie massiv eine solche Maßregelung aus Sicht des Hundes empfunden werden kann.
    Wenn es sich tatsächlich um freudige Erwartung handelt, ist die Maßregelung mit Wasser völlig kontraproduktiv. Der Hund wird stark vereinfacht ausgedrückt, dafür bestraft das er sich freut. Das hilft in der Situation nicht nur gar nix, sondern kratzt im schlimmsten Fall auch stark an deiner Glaubwürdigkeit (aus Hundesicht) als führender Mensch und Orientierungsperson.


    Mit besten Grüssen

    Hallo nochmal,


    ui ui ui, hier gehts ja richtig ab. Ich komme daher mal einfach und sachlich zur ursprünglichen Fragestellung zurück.


    Anhand dessen was ich jetzt hier so alles an Informationen herauslese würde ich dir folgendes empfehlen:


    Rasse:
    Es gibt Hunde mit dem so genannten „Will to please“, der „Wille, zu gefallen“. Vor allem Golden Retriever und Labrador Retriever sind dafür bekannt. Sie haben ein sehr ausgeglichenes Wesen, sind einfach zu erziehen und daher insbesondere für Anfänger bestens geeignet. Auch Bichon Frisé, Cavalier King Charles Spaniel, Mops und Havenser gehören dazu. (Das hier Augenmerk auf gute, registrierte Züchter liegen sollte, muss eigentlich nicht erwähnt werden und sollte klar sein)


    Die Hunderasse sagt allerdings nichts oder nur bedingt etwas über den Charakter eines Hundes aus. Natürlich gibt es Rassen, die eine ausgeprägte Veranlagung für aggressives - oder andersherum - freundliches Verhalten haben. Der Charakter bildet sich jedoch durch die Erfahrungen, die ein Hund macht und die Erziehung, die der Hund genießt. Dadurch werden die Veranlagungen entweder besser oder schlimmer.



    Alter:


    Im Idealfall würde ich hier einen Hund ab 3 oder 4 Jahren empfehlen. Der ist salopp gesprochen aus dem gröbsten raus und die Hundepersönlichkeit gefestigt.



    Alleine bleiben/Gartengrundstück:
    Wenn der Hund ein paar Stunden alleine sein muss (mehr als 4-5 Stunden am Stück sollten es jedoch nicht sein), vernünftig gelernt hat alleine zu bleiben und genügend ausgelastet ist, ist dies in der Wohnung doch völlig okay. Hier wird der Hund in seiner gewohnten Umgebung entspannen und sich zum Beispiel in sein Körbchen zurückziehen dösen oder sich ganz aufs Ohr hauen, bis Mensch wiederkommt und wieder was spannendes passiert :-)


    Einen Hund mehrere Stunden unbeaufsichtigt alleine irgendwo draussen/in einem Garten zu lassen ist unsinnig und sollte hier gar nicht zur Debatte stehen (von Sicherheits- und Risikoaspekten fange ich hier jetzt erst gar nicht an).
    Wenn das Tier ausreichend beschäftigt wird und ausgelastet ist, ist es ihm völlig wurscht ob er zu Hause oder im Garten pennt und auf Herrchen wartet.
    Und wenn er nicht ausreichend beschäftigt und ausgelastet ist, wird es ihm alleine in irgendeinem Garten genauso stinklangweilig sein wie zuhause im Wohnzimmer.
    Sprich - der Hund hat einfach nix davon.


    Wenn Herrchen/Frauchen jedoch in der Nähe ist und auch zwischendurch immer mal schauen kann ob alles in Ordnung ist, ist das natürlich kein Problem.


    Alles in allem ist es immer recht schwierig in Situationen wie hier eine genaue und exakte Empfehlung abzugeben.



    Mach dir klar, was genau du von deinem zukünftigen Hund erwartest, was du ihm geben kannst, welche Bedürfnisse du erfüllen kannst und welche eher nicht oder weniger bspw. in Form von Notizen, Liste usw.


    Dann such dir mal ein paar Rassen raus welche dir gefallen und informiere dich dann über die grundlegenden Wesensmerkmale der jeweiligen Rasse und du wirst schnell merken das hier erfahrungsgemäss anhand deiner gewählten Kriterien einige wieder wegfallen /schon gar nicht in Frage kommen.





    Abschliessend möchte ich aber noch etwas zum Thema Tierheim-Hunden sagen, da ich hier das ein oder andere dazu gelesen hatte.


    Das Verhalten von Hunden im Tierheim ist in aller Regel nicht representativ. Da die Situation im Tierheim für einen Hund i.d.R. Stress bedeutet, ist das gezeigte Verhalten hier oft sehr verfälscht oder auch stark überzogen. Das bedeutet auch nicht das ein Tierheim schlecht ist, sondern liegt einfach in der Natur der Sache. Die meisten Tierheime, Angestellten und Helfer die ich kenne machen einen ganz tollen Job. Jedoch ist es hier so das wenige Leute für viele Tiere zuständig sind und sich daher nicht enstsprechend ausgiebig mit jedem Hund beschäftigen können wie sie es gerne tun würden oder es im Idealfall nötig wäre.


    Wenn ein Hund beim Tierheim-Gassigehen wie ein Berserker an der Leine zieht, muss dies auch nicht unbedingt etwas über die Leinenführigkeit aussagen.


    Hier spielen zwei hauptsächliche Faktoren eine Rolle:


    - die fehlende Bindung zum Menschen, den der Hund entweder gar nicht kennt oder nicht gut genug, da wechselnde Gassigeher etc.
    - die Erwartungshaltung, da der Spaziergang für Tierheimhunde meist DAS Highlight des Tages ist, ist der Hund hier nicht selten innerlich und(oder äusserlich völlig überdreht)


    Bei Interesse an einem Hund im Tierheim ist es immer ganz ganz wichtig sich viel Zeit zu lassen um sich gegenseitig kennenzulernen, am besten unzählige Male mit diesem Gassi zu gehen, sich jede Kleinigkeit von den Pflegern erzählen zu lassen usw usw. Erst dadurch erhält man eine bessere Einschätzung des jeweiligen Hunde-Charakters.


    Nicht selten entpuppt sich da der defensiv-aggressive Tierheimkläffer im neuen Zuhause als freundlicher und schmusebdürftiger Top Familienhund.



    Ich wünsche dir alles Gute bei der Wahl deines zukünftigen Vierbeiners!


    Sei einfach ehrlich zu dir selbst und mach dir klar was für dich möglich ist und vor allem was nicht - in deinem Interesse - und vor allem -

    Im Interesse des Hundes.


    Viel Spass!

    Hallo Heiko,


    ich gehe am besten mal direkt auf deine Anmerkungen ein.



    Zitat

    Dieser sollte ein Welpe sein.

    Rein aus persönlichem Interesse - Darf man fragen aus welchem Grund?




    Zitat

    Er sollte eine gute Nase haben um "Schnüffelspiele" zu machen

    Grundsätzlich haben alle Hunde gute Nasen, wobei natürlich bestimmte Rassen (Jagdhunderassen etc.) herausstechen und über einen rassebedingten noch besser ausgeprägten Geruchssinn verfügen.




    Zitat

    Er sollte nicht sehr "laut" sein also kein Hund dem chronisches Bellen im Blut liegt.

    Erst einmal gehört Bellen zur den natürlichen Kommunikationsmöglichkeiten des Hundes. Ich gehe davon aus das du mit "chronischem bellen" aber meinst, dass der Hund nicht alles und jeden lautstark kommentiert ;-)
    Es gibt natürlich auch hier rassebedingte Veranlagungen/Dispositionen wie zb. bei Wachhunderassen, grösstenteils ist dies jedoch auch eine Sache der Erziehung. Um nicht vom Thema abzukommen, gehe ich jetzt hier aber nicht weiter ins Detail ;-)



    Zitat

    Er sollte allerdings auch nicht wie ein neugeborenes 24/7 meine Aufmerksamkeit und Nähe brauchen

    Ein Welpe/heranwachsender Hund benötigt ganz besonders zu Anfang sehr viel Aufmerksamkeit und Zeit. Damit meine ich jetzt nicht dauerhaftes betüddeln, sondern hier geht es auch um Erziehung, Regeln innerhalb der Familie/des Sozialverbands zu definieren und zu etablieren sowie, ganz wichtig, die Bindung zwischen Mensch und Hund zu stärken (durch Souveränität, Spass und Spiel, Beschäftigung und mehr). Nicht das das alles beim erwachsenen Hund egal wäre, ganz im Gegenteil, jedoch ist hier Erfahrungsgemäß auch der zeitliche Aufwand höher :-) Davon ab muss gerade ein Welpe zu Anfangs auch bspw. noch wesentlich öfter raus, auch Nachts. Einen Welpen länger alleine lassen, kommt auch bis zu einem gewissen Alter nicht in Frage.



    Grundlegend ist es meiner Meinung nach nicht ausreichend nur eine bestimmte Rasse zu empfehlen, sondern es geht um viel mehr.
    Natürlich kannst du und solltest du dich an rassetypischen Wesensmerkmalen orientieren (wie zb. die altbekannten eher freundlichen "Familienhunderassen" wie Labrador/Retriever usw.).
    Hierbei sollte man aber keinesfalls vergessen das Hunde auch allesamt individuelle Persönlichkeiten sind und einen eigenen Charakter haben


    So gibt es durchaus (überzogen gesprochen) den Golden Retriever, der auf dem Spaziergang alles schreddern will was im vor die Nase kommt und den Rottweiler der jeden Fremden immer freundlich begrüsst.


    Auch wenn du dir mit Sicherheit im Vorfeld bereits diese Fragen gestellt und auch für dich beantwortet hast, der Vollständigkeit halber noch einmal die volle Packung für werdende Hundebesitzer ;-):


    - Bin ich bereit, mich in den nächsten ca. 10-15 Jahren ausgiebig um einen Hund zu kümmern?


    - Habe ich genügend Zeit für einen Hund? Wie soll der Tagesbalauf gestaltet sein?


    - Habe ich Bekannte, Freunde, Familienmitglieder, die auf den Hund aufpassen würden/können (Krankheit, Abwesenheit, Urlaub)?


    - Habe ich Erfahrung mit Hunden oder wie weit bin ich bereit, mich umfassend zu informieren?


    - Habe ich genügend finanzielle Mittel um die laufenden Kosten zu tragen?


    - Bin ich bereit auch meine Freizeitaktivitäten dem Hund anzupassen?


    - Beim Welpenkauf: Kann ich mich rund um die Uhr um den Welpen kümmern?


    - Bin ich geduldig, liebevoll, einfühlsam und trotzdem stark genug für einen Hund?


    - Bin ich bereit, den Hund in guten wie in schlechten Zeiten zu begleiten?



    Wenn du bei der Wahl der Rasse/Typ nach wie vor unsicher bist, kann ich dir nur ans Herz legen, dich im Vorfeld einmal an eine Hundeschule/Trainer deines Vertrauens zu wenden um dich einfach einmal beraten zu lassen welcher Hund am besten zu dir passt. Viele professionelle Schulen/Trainer bieten solche Erstberatungen mittlerweile an. Hier wird auch Rücksicht auf Persönlichkeit, Alltag, Aktivitäten und vieles mehr genommen.



    Mit besten Grüssen
    Daniel