Beiträge von Javik

    Zum einen ist ein Rotti eben kein Jagdhund und daher diesbezüglich auch nicht so sauber im Kopf. Das ist genau wie meine Jagdhunde, trotzdem die definitiv einen sehr hohen Jagdtrieb haben und noch dazu angefixt sind, niemals nie bellend in der Leine hängen würden am Wild. Deren Jagdverhalten ist das was sie ausmacht, das Zuchtziel, entsprechend sind die da sauber. Jegliches Fehlverhalten wird da seit Jahrhunderten aussortiert.

    Und zum anderen, wenn ich hier so lese, nur weil jemand schreibt, dass der Hund etwas als Beute sieht, muss das ja nicht so sein. Deswegen habe ich die Schärfe ja so aufgedröselt.


    Menschen sind für den Hund keine Beute, sondern Kooperationspartner, biologisch würde ich es wohl als Allianz bezeichnen. Wenn ein Hund einen Menschen als Beute sieht, dann stimmt da definitiv was nicht nur dem Hund. Andererseits glaube ich persönlich nicht, dass der Hund das wirklich tut. Also zumindest nicht in der kaltblütig-überlegten Art in der es meine Jagdhunde tun. Wenn dann eher als reflexartige Kurzschlussreaktion. Oder ganz was anderes, zB Reglementierung die zu grob war oder oder oder

    Kurzer Nachtrag zur Raubzeugschärfe:

    Der ist übersteigert ja, aber nicht bis zur Hirnlosigkeit.


    Woran erkennt ein Jäger, dass ein Wolf in der Nähe ist/war?

    Der Jagdhund kneift den Schwanz ein und will abhauen.


    Und das gilt auch ganz explizit für die, die so scharf sind, dass sie schon ziemlich einen an der Klatsche haben.

    Es ist aber auch nicht so undenkbar wir es hier zeitweise klingt. Jagd ist auch für Prädatoren nicht so ungefährlich wie es hier klingt, intraspezifische Konkurrenzkämpfe können teilweise ziemlich eskalieren und interspezifische Konkurrenzkämpfe sind oft bis einer tot ist wenn es so weit kommt.


    Ich meine ja, klar, das ist bei Hunden sicher teils übersteigert, aber so sehr wie mancher hier glaubt nun auch wieder nicht...


    Was mich hingegen irritiert. Wieso sind die ausgesprochenen Jagdhunde eher seltener von sowas betroffen? Also fehlgeleitetem Beutetrieb?

    Fehlgeleitet auf was?


    Es gibt drei Triebe die einen Jagdhund scharf machen, jagdlich heißen die Wildschärfe, Raubzeugschärfe und Mannschärfe.


    Wildschärfe ist der Beutetrieb. Da sind die Jagdgebrauchshunde normalerweise sehr sauber, da das ihr täglich Brot ist. Aber das heißt eben auch ganz selbstverständlich, dass alle potentiellen Beutetiere in Gefahr sind, nicht nur das was das Jagdrecht kennt. Das scheint auch jeder zu verstehen. Jäger sowieso, aber eben auch Privatmenschen.


    Raubzeugschärfe ist im Endeffekt das interspezifische Konkurrenzverhalten. Katzen, Füchse, Marder usw. sind für den Hund keine Beute, die sind Nahrungkonkurrenz und müssen daher weg. Das ist bei Jagdgebrauchshunden im Gegensatz zu anderen Hundetypen und der Wildform meist sehr übersteigert. Aber auch hier scheint niemand sich drüber zu wundern.


    Und Mannschärfe ist eben der Schutztrieb. Der ist bei den meisten Rassen absolut unerwünscht, im Gegenteil, Menschen- und Familienfreundlichkeit ist wichtig, bei anderen wurde er jedoch zum Selbstschutz angezüchtet. Heutzutage ist das aber bei keiner Rasse mehr Zuchtziel und die Rassen die darauf selektiert wurden, sind allesamt führige Rassen.

    Und, außer beim Weimaraner in Privathand, wird das auch ernst genommen. Ich habe hier ja zwei Vertreter solcher Rassen und ich wurde von den Züchtern darauf hingewiesen und mir wurde erklärt wie ich das handhaben muss bis es mir zum Hals raushing... und das obwohl die Züchter beide wussten, dass ich Erfahrung mit sowas habe. Soll heißen, man ist hier sehr vorsichtig. Hin und passiert trotzdem was, nur sind diese Hunde eher selten in der belebten Öffentlichkeit unterwegs wie die Begleithunde. Da fällt das nicht so auf, bzw. es gibt einfach weniger Berührungspunkte und die sind meist in verantwortungsvollen Händen.

    Außerdem, von all diesen Rassen gibt es genau eine die in Privathand auch beliebt ist, eben der Weimaraner.... und der hat ja, auch hier im Forum, schon teilweise einen Ruf der einen an ein Monster denken lässt.

    das Verhalten den sozialen Normen (die Hunde jeder Rasse ja sehr wohl haben) und der Situation entsprechend reguliert werden.

    Haben Hunde tatsächlich soziale Normen? Oder ist es Instinkt? Trial and Error Erfahrungen? Prägung durch die Mutterhündin oder das Rudel in der Herkunftsumgebung? Oder alles zusammen?

    Jeder Sozialverband braucht 'Regeln', gewisse Handlungsweißen untereinander, damit er funktioniert und damit die einzelnen Mitglieder wissen wie sie sich verhalten sollen/dürfen/können.

    Hunde sind Tiere die in einem Sozialverband leben, daher haben sie auch ein Konzept davon wie man sich in einer Gruppe verhält. Der Teil ist instinktiv, wie die Verhaltensweisen genau sind dann doch eher Lernerfahrung.


    Zu deinem Terrierbeispiel: Ich würde da den Nachbarn gegenüber eine Unterscheidung treffen. Es ist normal, dass die Hunde in dieser Stresssituationen so reagieren, es ist nicht normal, dass das eine Stresssituationen ist.

    auch wenn ein Hund dann evtl nach vorne geht, weil er eben doch kein Mensch ist

    Schau dir richtige Schreckreaktionen beim Menschen mal genauer an, gerade bei Männern, die ja meist doch aggressiver unterwegs sind, ist die sehr oft fight.

    Meist fangen sich die Menschen schnell genug wieder, genau wie Hunde. Aber wie oft wird man den dann auch mal angeschrien oder auch mal gepackt oder so?

    Wir Menschen sind da kein Stück besser...


    Und so ähnlich ist dann auch meine Ansicht was normal ist. Nicht das was die Gesellschaft sich als Rosaregenbogenhund zeichnet, nicht dass was Leute denken wir es sein sollte, sondern eben wie es ist. Normal heißt wir die Meisten handeln würden, wobei ich zB die meisten Labbis nicht als Maßstab für die meisten Malis nehmen würde und andersrum.

    Und dann gibt es da noch 'nicht normal, aber auch nicht verwunderlich', also normal nicht in Sinne von die Meisten, sondern im Sinne von im normalen Verhaltensspektrum, akzeptables Verhalten. Das Verhaltensspektrum ist oft ziemlich breit und alles was jetzt nicht die Norm ist, aber auch nicht die absolut inakzeptablen Extreme, fällt für mich da rein.

    (Ich hoffe man versteht was ich meine, irgendwie fällt es mir gerade schwer in passende Worte zu fassen was ich genau meine.)


    Also am Beispiel des Erschreckens: Wenn man hart erschrickt, dass dann ganz instinktiv eine der f-Reaktionen eingeleitet wird ist mMn normal. Dass diese nicht sofort abgebrochen wird ist mMn nicht unbedingt normal im Sinne von meistens, aber eben schon noch im Bereich der unauffälligen Rraktionen. Ich denke so um Großen und Ganzen würde ich beim Hund etwa bis Schnappen mitgehen. Richtig verbeißen und nicht mehr loslassen ist jedenfalls nicht mehr normal, denn irgendwo sollte auch beim Hund die Erkenntnis einsetzen, dass das falscher Alarm war und damit dann das Verhalten den sozialen Normen (die Hunde jeder Rasse ja sehr wohl haben) und der Situation entsprechend reguliert werden.

    Wer das nicht kann, egal welche Spezies, ist mMn gefährlich.

    aber ein lebendes Tier (Hund, der sich in einen anderen Hund verbissen hat), hältst du es für möglich, dass er nicht loslässt um sich gegen die Schmerzen durchs Messer zu wehren?

    Hm, mehrere Überlegungen dazu:


    Terrier, zumindest die jagdlichen, sind ja gerade auf dieses Packen gezüchtet. Die lassen nicht los oder hören auf zu kämpfen, auch wenn sie schwer, teils tödlich verletzt sind. Ist nicht selten.

    Dazu spülen bei sowas ja extreme Mengen an Adrenalin durch den Körper. Es gibt aus dem Weltkriegen ja zB Berichte von Soldaten die auf ihren Beinstümpfen weitergelaufen sind nachdem die Beine weggeschossen wurden, weil die das durch das Adrenalin erstmal gar nicht gespürt haben.


    Dann sind Hunde teilweise auch erschreckend doof. Ein früherer Hund von mir hatte mal panische Angst vor mir weil ich ihm mit voller Wucht ein Straßenschild drübergezogen habe... aus 30 m Entfernung... (Er ist dagegen gerannt als ich gerufen habe und er gerade zu mir zurück geschaut hat während er weiter gerannt ist.)

    Soll heißen, es kann sein, dass der Hund nicht gemerkt hat, dass es nicht sein Opfer ist das sich da wehrt und entsprechend, dass das Töten des Opfers nicht die Lösung ist.


    Und zuletzt, vor und teilweise auch nach dem Tod, ist der Körper nur noch im Autopilot. Es gibt zB immer mal wieder Geschichten von Rehen die eigentlich sofort tödlich getroffen wurden, aber eben noch paar Meter rennen und dann gegen einen Baum rennen, abprallen und wieder dagegen rennen, abprallen und wieder dagegen rennen usw. bis sie dann endlich umkippen. Die sind schon tot, das Hirn kann das Hindernis nicht mehr begreifen, aber durch das Adrenalin arbeiten die Muskeln noch eine kurze Weile weiter. Und der letzte Befehl war dann eben rennen.

    Bei so einem verbissen Pitbull und einem panischen Menschen könnte ich mir auch durchaus vorstellen, dass da die Kiefermuskeln auch erst kurz nach dem Tod erschlafft sind und der Mensch das auch nicht gemerkt hat. Also, dass das mit der Bauchdecke dann schon Overkill war.

    Ich bin kein Mediziner und kein Jäger. Aber taste mal keinen eigenen Körper ab.

    Meinst du, du könnest ihn aufschlitzen mit einem Taschenmesser, wie ich in meinem vorigen Posting übersetzt habe? Sie sagte offenbar nicht "auf dem Hund eingestochen" sondern aufgeschlitzt.

    Versuch mal mit einem normalen Taschenmesser (ein scharf geschliffenes Fleischmesser wird hoffentlich niemand im Auto haben) in deiner Küche Fleisch klein zu schneiden. Das geht nicht.

    Also ich breche weitgehend mit einem recht stabilen Taschenmesser auf. Geht gut.


    Das könnte dann durchaus auch der Grund sein, warum sie auf die Bauchdecke gegangen ist. Mit einem kleinen dünnen Messer, ohne Übung, zwischen die Rippen ins Herz zu treffen oder eine Kehle bei einem Tier durchzuschneiden ist sehr viel schwerer als die Bauchdecke zu öffnen.

    Das Problem bei einem "dichten" Garten ist ja auch, dass die Katzen trotzdem rein kommen, aber im Falle eines Falles nicht mehr so schnell wieder raus...


    Mein Nachbar hat 5 Wohnungskatzen von denen letztens eine entkommen ist.

    Argos hat sie gefunden, vorsichtig umrundet und dann von hinten in den Garten gehetzt. Stabmattenzaun bis zum Boden, unerfahrene Katze... joa, da kam der Kater dann nicht raus. Glücklicherweise ist da ein offenes Gartenhaus voller Gerümpel wo der Kater sich rein retten konnte. War knapp, sehr knapp...

    Ich möchte halt zu harte Strafen vermeiden, wegen der Bindung.

    Das tust du bereits, wie dir sogar dein Hund sagt.


    Ein Welpe zeigt kein aggressives Verhalten. Der ist aufgedreht, verspielt, überdreht, frech usw., aber nicht aggressiv. Und lass dieses Weltherrschaftsgebrabbel, dein Welpe will nicht Chef sein.

    Dass Schäferwelpen kleine Schnappschildkröten sind gehört dazu. Das wird aufhören wenn ihr geduldig dran arbeitet, aber wie alles Training und Altern dauert das halt etwas.

    Komplett überzogene Strafen machen das allerdings nur noch schlimmer, es stresst den Kleinen ja, wenn ihr euch so verhalten.


    Die Frage ist jetzt also erstmal, ob das noch das normale Verhalten eines Schäferwelpen ist oder ob der Welpe schon überdreht. Je nachdem ist die Herangehensweise anders.

    Bei ersterem hilft ihm beizubringen wie man mit Menschen spielt, nämlich indem man mit Spielzeug zergelt und nicht mit dem Menschen selbst... und dann halt auch zumindest kurz auf die Spielaufforderungen eingehen bis er gelernt hat. Bei Letzterem sollte man eher erstmal die Ursachen suchen wieso der Welpe überdreht und die abstellen.

    Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen. Habe einen Dyson V11 Akkusauger, mit dem ich grundsätzlich zufrieden bin. Leider verrichtet er seinen Dienst nur noch unter Protest und zerkratzt mir beim Saugen sämtliche Boden.

    Sind die Bürsten selbst das Problem oder der Sauger? Ich nehme an die Bürsten oder?

    Ich frage, weil mein V10 letztens des Geist aufgegeben hat und ich sicher nicht nochmal einen kaufen werde. Sprich ich habe hier noch sämtliche Bürsten rumliegen. Wenn die passen kannst du die gerne haben, falls dir das weiter hilft.