Beiträge von Javik

    Dann packen wir das mal in den OT Spoiler um nicht gegen Verbote zu verstoßen, ich hab mein Soll heute schon erfüllt :hust:


    Und was halbwegs zum Thema passendes, zu beiden um genau zu sein:

    Ich war mit den Hunden am See. Hunde im Zuggeschirr vorm Rad, kühl, strahlender Sonnenschein, Wind, die Natur im herrlichsten sonnenbeschienen Frühherbst Look, der See hat mit seinen Wellen in der Sonne gefunkelt. Eine traumhafte Tour! Ich war so glücklich, dass ich wundervoll schief vor mich hingesummt habe.

    Ich hatte gerade Trink- und Genusspause gemacht, das Rad lag also am Boden, beide Hunde davor ins Platz gelegt und Hunde wieder eingespannt. Ganz normales Einspannritual.

    Ich wollte grade zum Rad gehen als ich merke wie ein alter Mann mit einem freilaufenden Deutsch Drahthaar (oder sowas ähnliches) mir irgendwas zuruft. Das Wetter war herrlich, die Sonne hat geschienen, die Blätter haben im Wind gerauscht... ich habe kein Wort verstanden...

    "Was?"

    *unverständlich*

    "Was?"

    *unverständlich*

    *Mehrere Wiederholungen der letzten paar Zeilen.*

    Ich die ganze Zeit schon erfolglos am überlegen was man mir den unbedingt aus so großer Entfernung zubrüllen könnte, Rad lag, am Wegrand, ich war auch nicht am Aufsteigen, Hunde lagen im perfektem Sphinxplatz, auch am Wegrand und sogar dem gleichen wie das Fahrrad, neben mir, beide eingespannt, also sogar im etwas weiteren Sinne angeleint, und haben gewartet, dass es weiter geht. Um uns rum alles normal, niemand in der Nähe, eine Warnung also auch unwahrscheinlich. Null Grund also sich auf die Entfernung so aufzuführen und nicht, wenn ich ihn doch eindeutig nicht verstehe, einfach etwas näher zu kommen.

    Der Mann führt mittlerweile einen Affentanz auf dem man einem so alten Mann mit Gehstock überhaupt nicht zugetraut hätte.

    Ich war schon am überlegen einfach loszufahren und verrückte alte Männer verrückte alte Männer sein zu lassen als ich das Wort "Leine" aufgeschnappt habe.

    Ah... ich sollte also meine Hunde die ich gerade vor seinen Augen eingespannt hatte anleinen. Na gut, alter Mann, vielleicht sind die Augen nicht mehr so...

    Ich möchte übrigens nochmal erwähnen, dass sein Hund nicht angeleint war.

    Also um meiner Ruhe und dem Resterhalt der guten Laune willen in die Knie gegangen und die Hunde festgehalten. Nacken gekrault triffts eher, aber wenn er nicht sehen konnte wie ich die Hunde angeleint habe, konnte er das auch nicht sehen.

    Dann und erst dann, leint er seinen Hund an und kommt näher.

    Und das lautstark schimpfend. (Und langsam war auch klar warum ich ihn so garnicht verstanden habe. Da waren nicht nur die Blätter schuld, sondern ein holländischer Akzent und generell ein ziemliches Genuschel.)

    Kurzzusammenfassung: Wenn er sagt ich soll anleinen habe ich das gefälligst zu tun, junge Leute sind sch..., ignorant usw. Das Ganze aufgepeppt mit ein paar Beleidigungen...

    So, nun reagiere ich ja generell nicht sonderlich toll auf Befehle von dahergelaufenen Fremden und auf welche zu denen sie kein Anrecht haben schonmal garnicht. Normalerweise hätte ich, und das gebe ich offen zu, ihm was wahnsinnig unverschämtes um die Ohren geknallt.

    Aber das Wetter war toll, die Tour war toll, die Hunde waren ein Traum, ich war glücklich und zufrieden mit der Welt. Zwar die letzten Minuten mit sinkender Tendenz, aber immerhin...

    Also habe ich mir auf die Lippe gebissen (wortwörtlich, ich habs daheim noch gespürt) und ihn, als er gleichauf war, ganz ausgesucht liebenswürdig gefragt ob ihm nicht die Idee gekommen ist, dass wenn er mich nicht versteht ich ihn vielleicht auch nicht verstehen könnte und wenn er seinen Hund nicht anleint und meine schon angeleint sind ich vielleicht auch beim besten Willen nicht erraten kann was er will.

    Er schaut mich ein paar Momente sehr dumm an, schaut die Hunde an, dann die Zugleinen, dann das Fahrrad. Das Gesicht fällt... und er murmelt nur dass sein Hund halt Angst vor großen Hunden habe. Ich nehme an das heißt Entschuldigung auf deutsch.

    Besagter Hund hat übrigens freundlich interessiert an der langen, quer über den Weg gespannten Leine an meinen Hunden geschnuffelt nur wenige cm Abstand davon entfernt, dass ich meine guten Vorsätze vergessen hätte und ihn angefaucht hätte, dass er seinen Hund von meinen im Kommando stehenden Hunden gefälligst fernhalten soll. Bzw wäre der alte Mann auf der Weginnenseite gelegen hätte ich es getan, der Herr Welpus ist da ja glücklicherweise nicht so empfindlich.


    Tja, sein fallendes Gesicht hat mein hämisches Ich zwar etwas befriedigt, auf dem Heimweg habe ich dann gemerkt, dass die gute Laune trotzdem komplett futsch war... ich hatte echt einen Moment Tränen in den Augen vor Enttäuschung.

    Ah ja - das sag doch mal den Hundehaltern (nicht nur hier im DF), die sich extra in Gebiete mit Anleinvorschrift mit ihren verhaltensoriginellen Hunden begeben ... und sich dort regelmäßig über diese "wo kein Kläger da kein Richter" so sozial agierenden Regelignoranten ärgern müssen...

    Ich bin "überkorrekt gesetzestreu"? Was heißt das denn?

    Die Frage ist nur ob er wirklich gestört wird oder sich rein aus Prinzip gestört fühlt. Das lese ich gerade nicht ganz heraus.


    Aber schönes Beispiel: Also oben gegebenes Gebiet.

    Dort läuft jemand mit perfekt erzogenem, perfekt sozialisiertem Hund bei Fuß, aber ohne Leine.

    Er bricht die Vorschriften, keine Frage.

    Die Frage ist, beschwerst du dich (oder hast zumindest das Bedürfnis), obwohl du und andere überhaupt nicht belästigt werden? Oder zuckst du mit den Schultern und denkst dir, solange der Hund bleibt wo er ist, ist mir egal ob da eine Leine zwischen denen hängt?

    Ersteres mit ja zu beantworten ist das was man unter typisch deutsch versteht.


    Mhm, lies dir den Spoiler unten durch und sag mir, dass du nichts davon jemals übertreten hast.

    Und klar ist es ein Vorurteil... und wie so ziemlich alle Vorurteile mit einem Quäntchen Wahrheit und vielen Ausreißen.

    Aber nur weil die die Bedeutung nicht passt ändert es nunmal nichts daran.


    Ansonsten entschuldige, ich hatte vergessen, dass ich dir nicht mehr antworten wollte. Wir sind scheinbar ziemlich humorinkompatibel, das läuft echt jedes mal gleich...


    In Deutschland darf man sich kaum noch bewegen, wenn man sich an alle Gesetze halten will?

    Wieso denn das? Kannst du das irgendwie begründen Javik ?

    Naja, nur mal so aus der Straßenverkehrsordnung:

    Ich packs mal in den Spoiler, weil es so lang ist.


    Also, hast du schonmal?

    Also ich bin allein schon heute, weil ich mit vorgespannten Hunden vor meinem nicht verkehrssicheren Rad 200 m durchs Dorf gefahren bin schon wieder einiger Vergehen schuldig...


    Klar es wird nicht immer alles angezeigt und bei vielen Dingen würde einem von Polizei/Anwalt/Richter auch ganz gepflegt und zurecht (und verbotenerweise) der Vogel gezeigt.

    Aber Punkt ist nunmal, es ist verboten. Und wenn man jetzt alles was verboten ist, aber niemand gestört, belästigt oder behindert wird wirklich verfolgen würde, würde das Leben hier wahnsinnig unangenehm werden.

    Und darum ging es ja, eigentlich nicht gestört sein oder überhaupt einen Grund haben, sondern nur weil es gegen das Gesetz ist anzeigen.

    Und diese Einstellung finde ich, in letzter Konsequenz, zum :kotz:.


    Es fühlt sich ja offensichtlich jemand gestört. Und wenn Du Dir die persönlichen Geschichten einiger User und ihrer (Listen-)Hunde ansiehst, dann sollte es auch ganz leicht zu verstehen sein, dass es nicht um Prinzipien, sondern um Vermeidung von Konsequenzen geht, die in erster Linie die Hunde tragen müssen.

    Mich nervt dieses "wenn sich jeder in Deutschland an Gesetze halten würde, könnte sich hier niemand mehr frei bewegen". Ganz ehrlich: es wird ja niemand gezwungen, hier zu leben und einen Hund zu halten. Und wer hier lebt, akzeptiert damit eben das geltende Recht- ob es dem Einzelnen nun gefällt oder nicht.

    Der Hund ist aber nunmal da, er wird die Konsequenzen also so oder so tragen müssen...

    Ich lasse auch jede andere halbwegs substanzielle Begründung gelten (im Sinne von nachvollziehen und akzeptieren, auch wenn ich die Meinung nicht teile), aber nicht ein reines, weil es verboten ist.


    Und mich nervt dieses Totschlagargument, "du kannst ja gehen wenn es dir nicht passt". Ich habe nie behauptet, dass hier alles sch...lecht ist oder ich generell unzufrieden bin nur, dass mich diese Einstellung stört. (Außerdem wird es ja nirgends besser) Und das darf ich in D, dieses Recht verleiht mir das Grundrecht, genauso wie es dir erlaubt anderer Meinung zu sein.


    Hältst du dich an absolut jedes einzelne Gesetz? Kennst du sie überhaupt alle?

    Die scheren sich um viel wichtigere Dinge.

    Z.B. ist es in einzelnen italienischen Städten gesetzlich untersagt, auf der Straße Eis zu essen, Sandburgen am Strand zu bauen oder auf Schuhen mit Holzsohlen über die Straße zu laufen. In Eboli kostet es bis zu 500€ Strafe, wenn man sich im Auto küsst.

    Das zum Thema "gefühlte Wahrheiten". ;)

    Ich habe nicht gesagt, dass es dort keine Regeln gibt, ich sagte, dass sich dort keiner aufführen würde bloß aus Prinzip, weil es da ein Gesetz gibt.

    Touristenhochburgen exklusive, da gelten immer andere Regeln.

    Zieh mal Schuhe mit rutschigen Sohlen an und geh einen nassen Wiesenhügel rauf.

    Hab ich letztens erst am Kasseler Schloss probiert, mit meinem hübschen Businesskostum und Schühchen... Gut, dass wir da nach dem Kundentermin hin sind :hust:


    Also ja, klar, macht Sinn. Muss ich mal ausprobieren ob Baldur da irgendwo Probleme hat, der hat nämlich extrem kurze Krallen.

    Könnte vielleicht daran liegen, dass du scheinbar genau diese sehr deutsche (aka überkorrekt gesetzestreue) Einstellung hast.;)


    Kannst du dir vorstellen, dass sich jemand in Frankreich, Italien usw um sowas schert?


    Ich finde die Einstellung "wo kein Kläger da kein Richter" auch deutlich sozialer und menschenfreundlicher. Allein schon, weil man sich in D kaum noch bewegen darf, wenn man sich wirklich an jedes einzelne Gesetz halten will.

    @Farah64 Ein triebiger LZ-DSH ist aber eine etwas andere Kategorie was Beute angeht als dein Hund.



    Ich kenne mich mit IPO nicht aus, habe mir aber die gleiche Frage gestellt wie @Lockenwolf. Wenn sie den Beißarm nicht bis zum Auto nehmen soll, dann tausch halt (das geht ja wenn ich das richtig verstanden habe) und lass sie das Spielzeug mit zum Auto nehmen oder spricht da irgendwas dagegen?

    Das Problem bei Warnungen vor dem Hund ist ja, dass du damit "zugibst", dass du wusstest, dass dein Hund gefährlich ist. Das kann bei einem extrem weltfremden Richter greifen, wenn der Hund was getan hat.


    Entsprechend wären solche Schilder wohl auch nur problematisch (für dessen Besitzer) wenn wirklich jemand/er dort einem Hund was tut.