Beiträge von Javik

    Das ist halt wohl genau die Frage ob Sportler genauso trainieren, wenn es nicht in den Einsatz gehen wird. Es gibt zwischen den Staffeln ja schon himmelweite Unterschiede.


    Wenn wir schon halbwegs beim Thema sind:
    Mich würde mal interessieren wie eure Hunde aufbaut werden/wurden und worin in dabei Vor- und Nachteile seht, für den eigenen Hund oder allgemein.


    Wir haben ja in einer anderen Staffel angefangen in der Rückwärts aufgebaut wurde (also erst bellen, dann ankommen und bellen, dann eben die Distanz erhöht bis ne Suche draus wurde). In der jetzigen Staffel wird über Eigensuche gearbeitet, was, zumindest für Baldur, viel besser gepasst hat. Zum einen weil er einfach nur noch gebellt hat und zum anderen weil er so sehr viel mehr Spaß und damit Motivation hatte.


    Aber es gibt ja noch viel mehr Methoden und ich bin neugierig.

    Auf die Gefahr hin mich hier unbeliebt zu machen, ich würde den Hund abgeben.
    Die eigene Gesundheit geht vor und zumindest wenn ich von meiner Depression ausgehe, ist das eine massive Belastung die einfach alles unnötig schwer macht. Und gerade ein Besuch beim Therapeuten sollte nicht hinter dem Hund zurückstecken müssen.


    Wenn du es nochmal versuchen willst, klar tu das. Aber wenn es nicht geht, geht es nicht.
    Behalte bitte dich selbst im Auge. Wenn du merkst der Hund belastet dich, dann gib ihn ab bevor du dich und dein Leben ruinierst.

    Also, die beiden fett markierten Dinge widersprechen sich ja schonmal im Ansatz.... Ein Hund, für den 15 Minuten Suche so schwer sind, daß er dann echt müde ist, braucht m.E.n. nicht wirklich auf Einsätze zu gehen.... in aller Regel sollte der dann schon länger aushalten...
    Bei uns kriegt jeder fertige Hund eine Suche mindestens in Einsatzgebiets-Größe - denn wie soll der Hund Kondition und Suchausdauer aufbauen, wenn der im Training immer nur 10-15 Minuten sucht..... Wenn der so schnell schon platt ist, wer gewährleistet denn, daß der Hund, wenn er ziemlich am Ende fündig wird, überhaupt noch anzeigt, wenn er schon total platt ist?

    Man kann sich aber auch Mühe geben :roll:


    10-15 Minuten sind so die normale (von mir geschätzte) Durchschnittszeit, wenn er aber (im Gegensatz zu dem gerade Gesagten) mehr hatte, dann ist er abends auch müde (von total platt habe ich nichts gesagt).
    Soll genau der Punkt sein, dass der Hund nur davon eben nicht super ausgelastet ist und bis zum nächsten Training seine Ruhe will.


    Wobei bei entsprendem Gelände und Wetter durchaus auch relativ kurze Zeiten reichen bis man merkt, dass der Hund müde wird.


    Und nein, bei uns bekommen die Fertigen nicht immer so großes Gebiet. Finden wir alle etwas schade, geht aber zeitlich nur schwer anders...
    Wo kommst du denn her?

    Oh, super! Dann werde ich die am Wochenende mal Kontaktieren :)
    Desto mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, desto mehr Fragen kommen auf - ich hoffe das ist in Ordnung.
    Also gerade stellt sich mir die Frage welche Bedingung ein Hund aufbringen müsste, um für die Arbeit in unbefestigten und schwer erklimmbaren Gebieten eingesetzt werden zu können? Gibt es vermehrt Hunderassen die in euren Staffeln vertreten sind? Und sind Hunderassen, welche als Anfängertauglich gelten, ebenfalls geeignet? Ich bin keine Hundeanfängerin - ich bin in einem Mehrhundehaushalt aufgewachsen - mein Freund hingegen hatte bislang kaum Berührungspunkte mit Hunden.
    Wenn Staffelarbeit nicht unbedingt zur reinen Auslastung genutzt wird, macht ihr dann noch andere Sportarten wie Fährte o.ä.? Oder lastet ihr eure Hunde daneben selber beim Spazierengehen aus, indem ihr laienhaft selber Fährten legt oder im Sommer mit dem Hund schwimmen geht? (Beispielsweise, es gibt natürlich noch zig andere Möglichkeiten beim Spaziergang, je nach Rasse und Anlagen)


    Oh man, das sind einige Fragen. Vielleicht hat ja einer Lust auf die ganzen Fragen zu antworten, dass wäre super!
    Vielen Dank nochmal für die ausführlichen Antworten bislang! Die haben mir schon wirklich weitergeholfen :applaus:

    Ich finds schön wenn sich jemand dafür interessiert und mir haben jahrelang die gleichen Fragen auf der Zunge gebrannt ;)


    Grundsätzlich, vom Körperbau passt eigentlich alles was sportlich ist. Nicht zu groß, nicht zu klein. Wobei selbst das hauptsächlich für die Trümmer interessant ist. Die kleinen Flitzer sind zB ziemlich cool, aber man merkt eben auch, dass sie im Gelände mehr zu kämpfen haben.
    Ich würde zu den FCI Gruppen 1 und 8 schauen an deiner Stelle. Daraus kommen fast alle Hunde.
    Also wenn ich zu uns und den Nachbarstaffeln schaue,
    FCI 1: Aussie, Schäferhunde (deutsch, belgisch, holländisch, weiße usw), Border Collie, Altdeutsche Hütehunde (ok die sind nicht anerkannt, wären aber da drin);
    FCI 8: alle möglichen Spaniel und Retriever
    Und sonst, nen Rotti, Pudel, Vizla, Ridgeback(mix?) und natürlich alles an Mischlingen v.a. eben aus obigen Kategorien.
    Ganz vorne sind Retriever, Aussies und die Schäferhunde.


    Du siehst, gerade mit Retrievern und Pudeln sind da auch ganz beliebte Anfängerrassen dabei. Im Grunde passt aber alles was mittelgroß und sportlich ist und genug Arbeitseifer hat.


    Fährten ist ironischerweise das einzige was mir von unserer Trainerin (zumindest anfangs) untersagt wurde, damit der Hund nicht ins fährten fällt bei der Suche. Sonst, man kann, muss nicht. Was der Hund halt braucht. Das Einzige was bei uns noch ans Herz gelegt wird ist Konditionsaufbau mit dem Fahrrad oder so, aber ist kein muss.


    Wir machen momentan v.a. Grundgehorsam und Alltagstauglichkeit und etwas Geräte klettern im Alltag.
    Dazu kommt noch etwas Dummyarbeit und demnächst auch Zughundesport und mich beim Sport begleiten und sonst eben bisschen Clickern wenn ich Lust drauf habe.

    @Alimonera
    Also bei uns müssten wir dich per großtrainerlichem Befehl mit Fußküssen empfangen.
    Im Ernst, bei uns sind Fremdpersonen sehr gerne gesehen. Das Problem ist, wenn man immer mit den gleichen Leuten übt, dass manche Hunde dann auch Probleme bekommen fremde Menschen anzuzeigen.


    Und wenn deine Staffel eh Schnuppertage plant sind sie ja eindeutig auf der Suche nach frischem Blut.
    Aus der Sicht der Staffel gibt es mMn nichts besseres als einen Interessenten der noch keinen Hund hat. Man hat ein Fremdopfer und man kann sich gegenseitig beschnuppern und musste nichtmal Zeit in den Hund investieren falls es doch nicht passt.


    Melde dich einfach mal bei denen, die sagen dir schon wie sie es am liebsten hätten. Und keine Scheu, ich habe bisher fast nur sehr nette Menschen dort getroffen.


    Ich lese auch mal rein.


    Grundsätzlich und eventuell kann ich mir das auch vorstellen.
    Wobei ich mir Lola auch als Mantrailer vorstellen kann. Das machen wir bereits privat (die Trainer haben aber alle beide langjährige Staffelerfahrung) und Loli scheint da schon Talent zu haben. Und ich denke mal, die Trainer haben da schon einen Blick für die Hunde.
    Für die Fläche ist Lola noch nicht geeignet, denk ich. Wir üben noch am Wild - aber die Frage wäre, ob ein Hund in der Arbeit das ausblendet bzw links liegen lässt. Denn, wenn Lola trailt, läuft sie unproblematisch durch (platzierte) Menschengruppen (bei fremden Menschen vermeide ich das aber manchmal geht's kaum anders und Lola ist da nur "Ich habe einen Auftrag und muss hier mal durch!") oder an Hunden gut vorbei (direkten Kontakt vermeidet man ja), was privat tlw eher noch "Oh, da will ich fix hallo sagen" ist). In der Fläche ist hier auch die Frage, ob ich meinen Hund in den Wolfsgebieten so laufen lassen möchte. Das übrigens überlegen inzwischen einige.
    Oder eben bei der Trümmersuche.

    Was heißt ihr macht es privat? Mantrailen als Rettungshundesport?
    Also ich weiß nicht wie es aussieht mit Wechsel zwischen Sport und Einsatzarbeit. Bzw kommt wohl drauf an wie ernsthaft ihr arbeitet.


    Zwischen Mantrailen und Flächen-/Trümmersuche ist ein riesiger Unterschied und es gibt nur extrem wenig Hunde die erfolgreich in beidem geführt werden. Im Endeffekt ist es für den Hund ja genau das Gegenteil. Bei einem sucht er mit tiefer Nase einen bestimmten Geruch nach, beim anderen flitzt er mit hoher Nase und sucht "Mensch", tiefe Nase und fährten ist ausdrücklich unerwünscht, zumindest im Training, sonst lernen die Hunde nichts.
    Das Wild ist normalerweise allerspätestens nach dem ersten Hund weg. Aber klar ein Hund der jagt anstatt zu arbeiten ist schnell weg vom Fenster. Das geht garnicht. Aber wenn genug will to work da ist, sollte deinem Hund das bei der Suche egal sein. Ist es den meisten Hunden auch.
    Meinem Pubertier traue ich privat momentan auch nur so weit die Schleppleine reicht. Aber im Training habe ich da garkeine Sorgen, das ist ein ganz anderer Hund.


    Also ich hätte deutlich mehr Angst um meinen Hund in den Trümmern als im Wolfsgebiet. Wölfe sind scheu und da sind viele Menschen und Licht und Lärm in weiterer Entfernung und dann kommen ein paar Menschen ebenfalls mit Licht und etwas Lärm und um die rum rennt ein Hund ebenfalls mit Licht und weithin hörbaren Glöckchen. Also, wenn der Wolf sich da nicht verzieht...
    Generell zum Thema Gefahr, dir muss halt klar sein, dass du eben keinen Freizeitsport machst, sondern versuchst ein Menschenleben zu retten. Und dabei begibt man sich selbst und auch den Hund in gewisse Gefahr, bei uns sind es beispielsweise gerne Blindgänger aus dem Krieg die in gewissen Waldstücken noch überall rumliegen. Das Risiko wird minimiert soweit es geht und niemand will seinen Hund auch nur verletzt sehen. Aber es passiert und man geht dieses Risiko eben auch bewusst ein.



    Aber Lola ist erst 12 Monate. Ich schätze bis Herbst kann ich locker warten bevor ich sowas anfange bzw anteste oder?

    Ich denke nicht, dass das Alter ein Problem ist.
    Ggf haben aber Flächen-/Trümmerstaffeln was gegen ihre Vorausbildung im Mantrailen. Kommt auch darauf an wie gut dein Hund unterscheidet. Da müsstest du aber einfach mal mit interessanten Staffeln Kontakt aufnehmen und fragen.
    Mantrailer sollten kein Problem haben, aber da kannst du ja mal mit deinen Trainern reden bzgl. deren Staffel.

    Bei uns in einem weit außerhalb gelegenen Feld, habe ich unser brandneues Frontmähwerk zu Schrott gefahren weil jemand sich die Mühe gemacht hat einen Kühlschrank (!) samt Inhalt (Marmelade, Medikamente, Nutella, Aufschnitt usw.) in der Wiese zu vergraben.

    wtf?! :ugly: Wieso!? Mit Inhalt, komplett vergraben...
    Sachen gibts...

    Ich komme nur für die Staffel auf eine Fahrleistung von ca 25.000 km im Jahr. :ugly:

    Ohoh... Ich muss mein Auto hochstufen :ugly:


    Danke für die ausführlichen Antworten! :)


    Das ist ja wirklich sehr Zeitaufwändig, schade!
    Ich arbeite in einer sozialen Einrichtung mit Schicht- und Wochenenddiensten. Sich da jeden Samstag und 2x mal die Woche Abends freizuhalten wird schwer... :verzweifelt:
    Wirklich schade, ansonsten fand ich das von den Beschreibungen sehr spannend und hätte es mir zumindest gerne mal angesehen und weiter informiert.

    Machen bei uns auch einige. Wie gesagt, wenn es dich wirklich interessiert geh hin schau wann Training ist, was die Staffel dazu sagt wenn du voraussichtlich soundso oft fehlst wegen Arbeit usw.
    Aber ja, es bleibt nicht viel Zeit über und man muss das schon sehr gerne machen.

    Schon bemerkenswert dass die Leute trotz wirklich grossen Schildern den Müll einfach auf die Wiese werfen :???:


    Mich macht sowas recht betroffen, muss ich gestehen.

    Mich macht es eher betroffen, dass solche Schilder überhaupt nötig sind. Das ist wirklich traurig.