Beiträge von Nelke

    Ab dem Moment ging es bei mir ebenfalls bergauf.

    Ja ich hab so das Gefühl, dass das auch für mich eine wichtige Erkenntnis ist. Muss sie jetzt erst mal ein bisschen verinnerlichen.

    @PocoLoco hatte mir das so erklärt, dass der Hund aus dem Welpenverhalten nicht herausgewachsen ist und quasi im Kopf noch unreif ist.
    Der Hund hat wichtige Entwicklungsschritte und Reifeschritte nicht durchlaufen und von daher ist sein Verhalten nicht ruhig, erwachsen, souverän, sondern ängstlich und babyhaft (das sage ich jetzt dazu).

    Ja tatsächlich ist das auch ein Problem. Er wurde leider viel zu früh kastriert und deswegen denk ich ist das so. Habe auch lange mit meiner Tierärztin überlegt, was und ob wir da was tun können uns dann aber auch vielen Gründen entschieden medizinisch nichts zu machen.



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    Wenn der Hund pieselt, weil ihn dein Blick stresst, dann versuch mal, ohne ihn anzuschauen nach Hause zu kommen. Also, du kommst heim, Hund freut sich, kommt unterwürfig angekrochen, du ignorierst ihn, hängst den Schlüssel auf, machst halt, was du so machst, und nimmst ihn ohne ihn anzuschauen bzw. an ihm vorbeischauend mit ruhiger Stimme mit ihm redend mit nach draußen zum Gassi.

    Ja so läuft es eigentlich auch die ganze Zeit jetzt schon. Was soll ich auch sonst tun?



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    Du kennst sicher die "Calming signals"? Versuch doch, sie selbst zu zeigen. Also kein direkter Blickkontakt, sondern den Kopf leicht abwenden, schlecken, blinzeln, vielleicht sogar gähnen...stell dich nicht frontal vor den Hund, sondern dreh ihm die Flanke zu, und kuck mal, ob er sich da besser fühlt.

    Ja die kenne ich auch schon ;) Setze sie auch ein, aber das scheint ihn meist nicht besonders zu beeindrucken. Manchmal glaube ich er versteht Hundesprache noch schlechter als Menschensprache ;) Lediglich zur Seite abwenden und nicht drüber bücken macht für ihn einen Unterschied.

    Wow, so viele tolle Antworten. Danke euch. Gerade geht es mir echt wieder richtig gut mit ihm. Wir kuscheln und freuen uns was eben klappt. Das stimmt schon, der meiste Frust kommt von irgendwelchen Vergleichen und Vorstellungen. Eigentlich ist es ja wirklich toll mit ihm. Und trotz allem tut es gut, dass auch andere bisschen mitfühlen und verstehen wie es ist. Wenn ich mich mal wieder schlecht fühle und traurig bin, dann werde ich eure Antworten lesen und dann geht es sicher wieder besser. Danke!

    Hallo zusammen,


    ich bin neu hier im Forum und bin hier gelandet, weil ich Rat suche. Mein Hund Neo wohnt seit 4 Jahren bei mir, er kommt aus dem Ausland und kam mit seinen drei Geschwistern nach Deutschland, wo ich ihn aus dem Tierheim adoptiert habe. Er wurde dort aber schon von seinen Geschwistern getrennt, weil diese ihn gemobbt haben und naja, es ist mein erster Hund (außer Familienhunde) und ich war sehr überfordert und wollte alles richtig machen. Wir waren in der Hundeschule und haben als die Probleme angefangen haben einen Hundetrainer hinzugezogen. Die größten Probleme waren Unsicherheit und Hyperaktivität. Er hatte wirklich vor allem Angst. Mülltüten die an einem Gartenzaun hingen, Tetrapack-Packungen am Wegesrand, Geräusch aller Art, Autofahren und und und. Das meiste haben wir in den Griff bekommen. Ich habe mich viel mit Körpersprache und Kommunikation bei Hunden auseinander gesetzt und ihn immer besser verstanden und an Dinge ran geführt. Mittlerweile können wir gut Spazieren gehen ohne, dass er Angst hat. Lediglich Hundebegegnungen sind schwierig, Hunde die er kennt liebt er, aber fremde Hunde sind ihm sehr unangenehm. Wenn wir gut im Training sind und keinen Rückfall hatten, was eigentlich 95% der Zeit so ist, dann bellt er andere Hunde bei Sichtung nicht an, was schonmal ein großer Erfolg für uns ist. Was aber noch gar nicht geht und was mir wirklich am meisten Sorgen macht, ist, dass er einfach total Angst in manchen Situationen vor mir hat. Er macht dann auch immer unter sich, weshalb ich ihn nirgends mit hin nehmen kann. Manchmal wenn ich nach Haus komme - oh ja Alleinsein mussten wir auch montatelang üben, klappt jetzt aber gut - dann freut er sich dass ich da bin, wedelt und freut sich richtig und wenn ich ihn anschaue (nur schauen, kein drüber-bücken oder sonstiges), dann duckt er sich weg und macht unter sich. Keine 30sec später läuft er wieder freudig durch die Gegend und ist glücklich, dass ich da bin, wenn ich ihn dann wieder anschaue wiederholt sich das Spiel. Das verletzt mich wirklich sehr. Wir haben eigentlich eine tolle Bindung, er hört auf mich, bleibt in meiner Nähe, kommt zu mir, wenn er Angst hat usw. aber manchmal scheine ich ihm richtig Panik zu machen. Da könnte ich weinen und aufgeben. Das ist unser eines und größtes Problem. Das zweite ist, dass er sehr nervös ist und - glaube ich - alles kontrollieren und im Griff haben will. Sind wir 5 Minuten an einem Ort, meldet er alles und bellt, wenn er was "auffälliges" sieht. Wenn ich mal gemütlich an See zum baden gehen will, muss ich meinen Hund zu hause lassen :( Er scheint irgendwie nicht zu glaube, dass ich das schaffe oder ist er einfach territorial? Auch zu Haus bellt er dauernd, wenn er was hört. Er glaubt immer sich um alles kümmern zu müssen.


    Das tragische ist wirklich, dass er zu mir eine tolle Bindung hat (oder kontrolliert er nur?) und ich ihn auch abgöttisch liebe, aber es ist seit ich ihn habe glaube ich noch kein Monat vergangen an dem ich nicht wegen ihm geweint hätte. Ich bin überfordert und weiß nicht weiter. Habe mich viel mit Hundeverhalten auseinandergesetzt, kenne seine Sprache, weiß was die Bindung stärkt (wir tun viel Kontaktliegen und Spielen usw.) und ich bin ich immer vorausschauend um ihm zu zeigen, dass ich alles im Griff habe.


    Naja in letzter Zeit mache ich kaum mehr was mit ihm außer Gassi. Früher haben wir oft getrickst, aber es macht mich einfach so traurig, wenn er Panik bekommt. Ich kann gar nicht richtig mit ihm üben - zumindest in der Wohnung - weil wenn er merkt, dass er was falsch macht oder nicht versteht was ich von ihm will, dann ist er sofort total unterwürfig und duckt sich weg. Klickern funktioniert oft ganz gut, aber da dreht er dann irgendwann so hoch, dass das auch nicht geht.


    Ich weiß, dass ich vermutlich hier was falsch mache, ist ja bei Problemhunden immer so, vermutlich gebe ich ihm zu wenig Führung oder so? Er gibt klare Regeln bei uns und die versteht er auch und führt sie auch aus. Habe das auch immer positiv aufgebaut und bin auch immer deutlich, bestimmt und konsequent. Mal so und mal so gibt es bei uns nicht, da mir schon klar ist, das ein Hund das nicht verstehen kann. Ich bin einfach nur total traurig, dass ich ihm scheinbar kein glückliches Leben ermöglichen kann und auch, weil ich mir das total anders mit Hund vorgestellt habe. Es war immer mein großer Wunsch einen Hund zu haben und jetzt ist es so ganz anders als erwartet. Vor kurzem hat sich ein Freund einen Hund geholt - zwei Jahre alt aus dem Tierheim - und der ist immer entspannt, hat bisher vielleicht zwei Mal gebellt und ist nach zwei Wochen stubenrein gewesen. Da kommen mir einfach die Tränen und ich frage mich was ich falsch gemacht habe. Das wünsche ich mir einfach auch so sehr. Aber ich liebe meinen Hund und ihn abzugeben um es mit einem neuen zu "versuchen" kommt auch nicht in Frage, ich verstehe ich ja schon als Teil der Familie und liebe ihn, aber irgendwie habe ich nur Frust und bin traurig.


    Weiß gar nicht so recht was meine Frage ist. Was würdet ihr tun? Hattet ihr mal eine ähnliche Situation mit einem Hund und wie habt ihr sie aufgelöst?


    Liebe Grüße,
    Nelke