Beiträge von Querida

    Ich bin mit einem Bobtail aufgewachsen.

    Super lieber, familientauglicher Kerl, der aber gewacht und beschützt hat, als gäbe es kein Morgen. Auf unseren Hof ist keiner ungefragt gekommen, man musste den Besuch erst begrüßen um ihn gefahrlos auf den Hof zu lassen. Dann war er aber artig, hatte den Besucher aber trotzdem immer im Blick.

    Hätte uns Kindern einer an die Wäsche gewollt... ich glaube, da hätte man für nichts garantieren können.

    Genau so habe ich die Bobteils aus meinen "Pferde-Zeiten" auch in Erinnerung. Vielleicht gibt es da extrem unterschiedliche Linien, weil andere ja wieder von total freundlichen "Knuffels" berichten?

    Ich mag große, freundliche, lebhafte, nicht blöde Hunde, die mir nicht stumpf unhinterfragend folgen, aber auch nicht komplett stur ihr eigenes Ding durchziehen.

    Gemeinsam Zeit draußen verbringen, zum guten Team werden und viele Sachen lernen (das ganz bewusst unspezifisch, es gibt da ja unzählige Möglichkeiten), wäre meine Idealvorstellung von einem Zusammenleben. Ich möchte meinen Hund viel mitnehmen können, weshalb er ein offenes Wesen haben sollte.

    Ich habe seit Jahren keinen Bobtail mehr gesehen - erinnere mich aber, dass ich früher gleich mehrere von Höfen und Reitställen kannte. Das waren recht eigenständige Hunde, die schon eher ihr eigenes Ding durchzogen und Fremden gegenüber reserviert bis unfreundlich waren - jedenfalls das Gegenteil von "offen". Da erlebten einige Besucher, die im ersten Moment nach der Optik (süßer Wuschel) gingen, eine böse Überraschung.


    Jetzt bin ich gespannt auf die Beiträge anderer - waren die damaligen Hunde Ausnahmen oder wird die Rasse auch von anderen so eingeschätzt?

    Meine Rüden haben gelernt, sich auf das Kommando "Pipi" leer zu pinkeln, z.B. letzte Chance abends vor dem Schlafen.


    Darüber hinaus gilt bei uns, dass an langer Leine, Flexi oder im Freilauf markiert werden darf, wenn allerdings an 2m oder kürzer geführt wird, ist das tabu. Ich finde nichts schrecklicher, als Rüden, die an unpassenden Stellen (Autos, Fahrräder, fremde Hecken usw.) markieren oder alle paar Meter ihren Besitzern den Arm auskugeln, weil stur stehen geblieben und markiert wird.


    Meine Hunde haben ihre "Freizeit" in Feld, Wald, Garten usw. - da können sie nach Herzenslust schnüffeln, markieren, rumdaddeln. An kurzer Leine führe ich allerdings und bin kein Anhängsel, das sich von Stelle zu Stelle hinterher zerren lässt.

    Andere Hündinnen sind auch läufig und schnappen dann nicht nach Menschen. Das Argument, dass sie aus Angst, wieder zu anderen zu kommen, schnappt, ist extrem vermenschlicht und läuft ebenfalls unter Schönreden/Ausrede.


    Eigentlich ist es ganz einfach: Sie schnappt, weil ihr ihr fremde Menschen nicht fern haltet und weil sie immer wieder in Situationen kommt, wo sie glaubt, selbst regeln zu müssen. Hier ist jetzt in erster Linie Management gefragt: Führt sie engmaschig, haltet Fremde von ihr fern und gewöhnt sie an einen Maulkorb für Situationen, die unübersichtlich sein könnten.

    Ich habe es bei Hunden leider schon erlebt, dass sie bei "weichen" Hürden erst Recht voll rein springen - wozu konzentrieren, tut ja nicht weh....

    Im Grunde muss da jemand vor Ort drauf gucken und erstmal abschätzen, woran es liegt. Zuviel Trieb? Genereller Konzentrationsmangel? Technik noch nicht gefunden? Keinen Bock sich anzustrengen? Konflikte an der Hürde? usw...

    Tarek ist ja bezüglich Sprung eher ähm als Dampfwalze unterwegs. Im Moment arbeite ich mit zwei Sprüngen direkt hintereinander. Den geschlossenen Sprung (so n Obe Sprung mit 10cm hohen Latten die man einsetzen kann) und nem Stangensprung dahinter.

    Grund ist eher dass wenn er zu tief kommt mir lieber die Stange reisst als in den Sprung zu knallen. Das kann er nömlich gut und haut dann locker auch die Latten raus.

    Mir ist da die Verletzungsgefahr im Moment noch zu gross.

    Hm. So, wie ich es erlebe, verschlimmert man mit kompliziertem Gefrickel die Sprungtechnik eher - ich halte mehr davon, mit niedriger Hürde zu beginnen und die langsam zu erhöhen, je nach Hund dann noch mit Distanzstäben (Vorrichtung auf der Hürde). Zumindest alle meine Hunde haben den für sich richtigen Absprungpunkt dann selbst heraus gefunden und mit zunehmender Sicherheit dann sehr schöne Sprünge entwickelt. Weniger ist da meiner Erfahrung nach mehr. Wenn Du Angst vor Verletzungen hast, würde ich eine Klapp-/Pendelhürde nehmen, da kann er ja nicht stumpf reinknallen.


    Im Moment arbeite ich mit Sprüngen auf mich zu ... reisst er die Stange gibts ein Nein und wir machens nochmals. Reisst er sie nicht gibts das Markerwort und die Belohnung. Die Belohnung, egal ob Futter oder Ball trag ich in der Tasche, also nicht sichtbar für ihn, damit er sich besser aufs Springen konzentrieren kann ... das irgendwann liegende Apportel dürfte dann eh nochmals ne Herausforderung werden.


    Nur wie mach ich das bei Sprüngen von mir weg ... wenn ich da was vorne hinlege, kann er sich auch beim nicht richtig springen (sich um den Sprung mogeln) selbst belohnen ... :denker: und wenn da was liegt hat er wieder nur das Spieli im Kopf ... aber einfach so wird er kaum von mir weg springen und schon gar nicht schön hoch und weit übern Sprung gehn :ka:

    An der Hürde bestätige ich meine Hunde NIEMALS mit Beute - gerade Hunde Typ Triebsau verlieren da schnell Sauberkeit und Konzentration und heizen da hektisch rein/rüber.

    Genauso liegt da niemals beim von-mir-weg-Springen ein Spielzeug oder Futter - Spielzeug s.o. und Futter führt bei vielen Hunden zum Rumstöbern, wenn da mal nix liegt. Will ich nicht haben.

    Bringholz ist bei uns kein Spielzeug, das ist ein Arbeitsgerät - das ist dann für den Hund etwas anderes (Gehorsamsübung).


    Meine Hunde lasse ich im Aufbau immer zu mir hin springen: Ich setze sie ab, gehe auf die andere Seite, sage "Hopp" und lasse sie springen und in den Vorsitz kommen. Zügig wird gewendet und die Übung in die andere Richtung wiederholt. IMMER hin und zurück, also beide Seiten - damit das Bild schonmal passt.

    Weiß der Hund dann, dass IMMER Hin- UND Rücksprung geschieht und kennt das Kommando "Hopp" plus kennt/kann er "Bring" auf ebener Erde, ist die Übung dann einfach zusammen zu setzen. Ich übe nie trocken (ohne Holz) von mir weg zu springen und wenn ich nachher alles zusammen setze, machen die Hunde es trotzdem gern und zuverlässig.

    Für mich ist ein Hund unverträglich der keine Hunde, unabhängig von Geschlecht, Größe und Rasse und auch unabhängig davon wie sich der andere Hund verhält mag. Es bekommt also nicht nur der aufdringliche "Tut Nix" eine deutliche Ansage sondern alle Hunde die an dem Unverträglichen vorbeigehen auch wenn sie ihn vollständig ignorieren.


    Ein Hund der einen "Tut Nix" wegknurrt und abschnappt ist für mich nicht unverträglich, sondern er mag einfach keine distanzlose Hunde.

    Das würde aber viele Leinenpöbler als unverträglich gelten lassen. Viele Leinenpöbler sind dann allerdings ohne Leine wie ausgewechselt und friedlich.


    Mein tatsächlich mit Fremdhunden unverträglicher Rüde (will töten, wenn er berührt wird) hat überhaupt kein Problem damit, wenn andere Hunde sehr nah dran sind oder nah vorbei laufen. Die ignoriert er einfach (solange sie nicht auf Tuchfühlung gehen). Deiner Definition nach wäre er verträglich.


    Viele unverträgliche Gebrauchshunde, die ich kenne, ignorieren ebenfalls, solange der Kontakt nicht aufgezwungen wird. Anmeldung beim Richter neben einem fremden Hund und ohne Leine ist überhaupt kein Problem (sonst wäre die Prüfung eh gelaufen).

    Ich verstehe nicht, warum man in einem Forum nach "Tips" fragt, wenn man a) ohnehin alles richtig macht und b) nicht kritikfähig ist und zumindest mal die eigene Haltung gegenüber einem Welpen (!) überdenkt.