Beiträge von Querida

    Der Hund ist prima, ich fühle mich nur ein bisschen unzulänglich als HH xD
    Man liest hier von den triebstarken Hunden, die ordentlich Hundesport betreiben und super abrufbar sind und ich habe den Dicken ( hat aber schon 2kg weniger) noch doppelt gesichert und clickere so vor mich hin...
    Aber ja, es geht in Nano-schritten vorwärts.

    Vergiss nicht, dass Dir das Zeitfenster der Welpen- und Junghundezeit fehlt, in dem man dem Hund das Lernen hätte beibringen können und den Grundstein der späteren Ausbildung legen.
    Ich erinnere mich, dass es bei meinen erwachsenen Tierschutzhunden immer viel länger gedauert hat, dem Hund etwas beizubringen, als bei den Hunden, die als Welpe mit 8 Wochen einzogen.
    Nur Mut!

    Ich versteh schon, was Du meinst und worauf Du hinaus möchtest, Querida.


    Allerdings gibt es auch Hunde, da kannst Du nur managen. Sie sind in diesem Verhalten so drin und es ist so verankert durch Erfahrung und Prägung, dass sie kein Alternativverhalten annehmen und ausführen können.

    Ich weiß, früher habe ich ja absichtlich solche Hunde aus dem TH aufgenommen. Bei einigen war leider wirklich nur noch lebenslanges Management möglich, andere entwickelten sich gut.
    Seit ich dem Hundesport-Virus verfallen bin, ziehen hier allerdings nur noch Welpen ein - eben weil ich da von vornherein verhindern kann, dass sich Verhaltensprobleme einstellen oder festigen.

    Generell würde ich versuchen dem Hund RUHE beizubringen. Spiele die ihn anstacheln erst einmal komplett weg lassen und eher Richtung Suchspiele oder ähnliches also alles mit geringem Energielevel. Auch die täglichen Runden mit dem zweiten Hund würde ich erst einmal eingrenzen. Damit er auch hier lernt, dass auch während einem Spaziergang auch mal Ruhe einkehren kann. Irgendwo hin setzen und nichts tun. Das Forum ist ja nicht die einzige Quelle. Man kann einfach mal im Internet auf die Suche nach Ruheübungen für den Hund gehen. Falsch kann man meiner Meinung nach hier nicht viel machen.


    Klar steckt in einem 13 Monate altem Hund viel Energie aber er muss eben auch lernen runter zu fahren.

    Das habe ich bei meinen Pits und Staffs, genau wie jetzt mit den SBT und dem Mali, immer völlig anders gehandhabt.


    Ich habe gezielt an der Impulskontrolle und Frustrationstoleranz gearbeitet - dem Hund beigebracht, sich "anstellen" und "abschalten" zu lassen.
    Meine AmStaffs waren alle vom alten, sportlichen Typ -d.h. sehr reizoffen und mit ordentlich Trieb/Temperament.


    Das unkontrollierte Reagieren auf Bewegungsreize stellt man nicht ab, wenn man die Reize meidet und z.B. keine Zerrspiele o.ä. macht - denn die Umwelt kann man nicht immer kontrollieren und das Problem ist nicht weg, indem man es meidet.
    Ich habe gerade Leute mit einem (inzwischen versauten) Mali kennen gelernt, die waren leider in einer Hundeschule, in der ihnen auch "Ruhe ohne Ende und keine Beutespiele" verordnet wurde. Dadurch haben die Leute leider nicht üben können, den Hund zu kontrollieren und jetzt ein massives Problem...


    Ich persönlich würde dem betreffenden Hund daher beibringen, dass er nie auf direktem Weg ans Ziel kommt, sondern immer nur über den Hundeführer bzw. Gehorsam, mit ihm gerade bei Beutespielen an der Impulskontrolle arbeiten und üben, dass er sich ablegen und runterfahren lässt. Dazu käme dann noch reine Kopfarbeit, um das Mitdenken zu fördern und kopflosem Aktionismus entgegen zu wirken.


    Das Theater, das Du @Chaotischer Amstaff beschreibst, ist übrigens typisch für Hunde mit hoher Triebveranlagung bei mangelnder Erziehung, Ausbildung und Führung - da musst Du jetzt dringend ran! Gerade solche Hunde machen aber irre viel Spaß, wenn sie gut im Gehorsam stehen, gerade, weil es keine langweiligen Schlaftabletten sind.
    Vielleicht suchst Du Dir einen Trainer, der sich mit Hunden dieses Typs auskennt?
    Meiden würde ich allerdings Trainer ohne Rasseerfahrung - die bewerten Verhalten, das für Staffs oder Gebrauchshunde typisch ist oft als "gestört" und wollen das therapieren, statt MIT den Anlagen des Hundes zu arbeiten. Das wird dann nix. Wo kommst Du denn her? Vielleicht gibt es Trainervorschläge?

    Hmmm... ein reizoffener, triebstarker Hund wird ohne Führung und Erziehung vermutlich sehr schnell in Stressverhalten und Hochpushen kippen, wenn er nicht weiß, was von ihm verlangt wird bzw. wie er sich in der Situation verhalten soll.


    Die Frage ist dann, ob man die als stressig empfundenen Situationen meidet (es soll ja Leute geben, die deshalb nur nachts mit dem Hund raus gehen oder nur noch in den Garten) oder aber daran arbeitet, dem Hund zu vermitteln, welches Verhalten erwünscht und richtig ist.


    Zumindest bei meinen triebstarken Hunden ist es so: Wissen sie, welches Verhalten erwünscht ist, sind sie deutlich entspannter, als wenn sie mit ihrem Trieb im luftleeren Raum schweben.
    Es ist mit allen 3en übrigens problemlos möglich, sowohl angeleint als auch offline manierlich und geordnet Gassi zu gehen - allerdings war das jeweils viel Arbeit, bis alle ihre Position an der Leine kannten bzw. kapiert haben, was "hinten", "bleiben" oder "ok" als Freigabe verbindlich bedeuten.
    Hätte ich nicht ausdauernd geübt, hätte ich vermutlich 3 Hunde an der Leine, die wie die Ochsen ziehen und hektisch in alle Richtungen gleichzeitig zerren.


    In der heutigen Gesellschaft gelten vermehrt Hunde als "normal", die dem Tutnix-Schema entsprechen, eine hohe Reizschwelle und wenig Trieb haben.
    Andere Hundetypen gelten schnell als therapiebedürftig, krank usw.


    Aus meiner Sicht wäre der richtige Weg, sich auf den individuellen Hund einzustellen und bei Bedarf eben engmaschig zu führen, statt den Hund machen zu lassen und sich zu wundern, dass er immer weiter aufdreht. Nicht jedes Verhalten lässt sich weg-ignorieren (auch so ein Trend in der Hundeerziehung...) und nicht jeder Hund ist ein Selbstgänger, der keine klare Linie braucht.


    Es fängt ja schon mit der Hundeanschaffung an - passt der Hund zum jeweiligen Menschen? Passt der Mensch zum Hund?


    Ich arbeite ja beruflich mit Menschen und mir fällt immer wieder auf: Es ist nicht jeder zum souveränen Führen geboren, die Masse muss sich die sogenannten "Soft-Skills" hart erarbeiten. Sei es bezüglich Menschenführung oder Führung von Hunden. Fachwissen alleine reicht eben oft nicht.
    Leider gestehen sich die meisten Menschen aber dann ungern ein, dass sie eigentlich eher ein "indifferenter, unsicherer Mitläufertyp" sind - da geht es schnell, dass sie sich übernehmen... In der Wirtschaft bedeuten ungeeignete Führungskräfte übrigens einen riesigen betriebswirtschaftlichen/volkswirtschaftlichen Schaden.

    Stress ist auch ein Problem gerade bei und für Psychische Erkrankungen. Ob es wirklich mehr geworden ist oder gar übertrieben wird zu früher lässt sich schlecht sagen. Früher wurde nicht über Stress und psychische Erkrankungen geredet. Es wurde sogar eher verschwiegen. :ka:

    Stress ist ja die subjektiv empfundene Diskrepanz zwischen Anforderungen und Bewältigungsstrategien/Coping - Wenn man dann beobachtet, wie viele Eltern in der Kindererziehung glauben, jede Selbstverständlichkeit extrem loben zu müssen und den Kindern jede kleinste Belastung oder Verantwortungsübernahme vom Leib halten zu müssen, wundert es nicht, dass diese Kinder als Erwachsene dann später nicht belastbar sind.


    Kleiner Exkurs, ich weiß - könnte auf Hunde aber ähnlich zutreffen...

    Man muss doch immer den Einzelfall sehen...


    Vor dem Hauskauf (Dorf) wohnte ich auch in einer Mietwohnung in der Stadt - allerdings bewusst am Stadtrand im Grünen und mit Auto, um auch "richtig raus fahren" zu können. Dadurch gab es lediglich den Unterschied (zu heute), dass die Hunde kein eigenes Grundstück hatten. Das haben meine damaligen Hunde nach dem Umzug sichtbar genossen, das gebe ich zu. Da sie es vorher so aber nicht kannten, fehlte ihnen auch nichts.
    Die jetzigen Hunde sind Haus und großes Grundstück gewöhnt - mit denen könnte ich nicht mal eben problemlos in eine Stadtwohnung ziehen.


    Was ich allerdings wirklich nicht artgerecht finde: Innenstadt, kein Auto, nur Parkanlagen mit Leinenpflicht, kleine Wohnung.... Leute, die dann nur 3-4x täglich um die Häuserblocks laufen...
    Dafür gibt es hier auf dem Dorf aber die Leute, deren Hunde nur den Garten kennen und außer kläffen gar nichts können - weil sich niemand mit ihnen beschäftigt. Aus meiner Sicht auch kein Hundeleben, die meisten, die so gehalten werden, wirken auf mich verblödet und stumpf. Dann lieber in der Stadt um den Block...

    Stimmt, theoretisch/biologisch könnten viele der erfahrenen Hundeführer hier bereits Oma sein... ab 40 gar nicht so unrealistisch!


    Ich vermute mal, dass mit "Oma/Opa" in den Threads aber eher extrem alte Leute gemeint sind, die bereits gebrechlich sind und dadurch Probleme haben, dem Hund gerecht zu werden?

    Hier im Forum liest man sehr oft:,,Der Welpe sollte den ganzen Tag schlafen, Power so wenig wie möglich, er muss ruhen lernen“ etc.


    Wann soll sich der Welpe/Hund denn mal ordentlich auspowern? Dann wenn der Besitzer es für richtig hält?


    Kein Wunder, dass manche Leute auf einen falschen Dampfer fahren und alles was darüber hinaus läuft als gestresst und überfordert wahrnehmen.

    Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht - dieser Trend, dass ein Welpe so ruhig wie möglich gehalten werden soll...
    Aus meiner Sicht sind beide Extreme schädlich, zuviel Ruhe genau wie Dauerbespaßung.


    Bei den Welpen, die extrem reizarm gehalten werden, kann ich mir vorstellen, dass das wachsende Gehirn sich (ähnlich wie beim Deprivationssyndrom) nicht auf die späteren Lebensumstände einstellen kann und der Hund dann genau dadurch später stressanfällig ist. Ein selbstgerechtes Problem, das dann dazu führt, dass der Halter den (falschen) Schluss geht, er müsse den Hund noch ruhiger halten und noch mehr Reize fernhalten.


    Gesund wäre, den Hund langsam, spielerisch und individuell an Umwelt und spätere Aufgaben heran zu führen, ohne ihn zu überfordern. Grautöne also, statt schwarz-weiß.

    Naja, es gibt ja jetzt schon Ecken, da musst du nur aus der Haustür treten und schon bist du im Wolfsgebiet. Und die Häuser stehen da schon teilweise 50-80 Jahre. Die sind also schon ein Weilchen länger hier, als der zurückgekehrte Wolf. Wie will man damit umgehen?

    Das ist mir durchaus klar - ich wohne mitten im Wolfsgebiet, habe darüber hinaus das vorletzte Haus (BJ 1971) vor einem riesigen Wald, der sich bis in den nächsten Landkreis zieht.
    Das ist ja auch der Grund, warum ich mir früher in diesem Thread Gedanken um den Schutz meiner Hunde gemacht habe. Denn ich gehe weiterhin hier Gassi und würde meine Hunde nicht kampflos angreifen lassen - egal, was andere davon halten.


    Vorhin war von Rumänien die Rede und davon, dass der Abschuss von Wölfen auch dort verboten sei. Da weiß ich aus sicherer Quelle (von Rumänen selbst, die immer noch viel nach Rumänien reisen), dass das dort keinen Menschen auf den Dörfern interessiert, wenn da wer nen Wolf abschießt.
    Schießen-schaufeln-schweigen ist dort gängige Praxis, wobei "schaufeln" wohl meist sogar ausgelassen wird.


    Ich gehe davon aus, dass spätestens, wenn Wolfsangriffe regelmäßig in Hofnähe stattfinden, öfter Pferde betroffen sind und allerspätestens, wenn hier mehr Vorfälle mit Menschen passieren, es Leute geben wird, die die Angelegenheit dann auch selbst regeln.
    Das kann man wahrscheinlich nur nachfühlen, wenn es einen betrifft.... aber mein Sohn im Grundschulalter steht hier regelmäßig mit anderen Kindern allein an einer Bushaltestelle am Dorfrand, sie warten auf den Schulbus. Dabei bleiben kann ich nicht, ich setze ihn ab und muss direkt weiter zur Arbeit.
    Wenn es losginge, dass die Kinder da mit Pech von Wölfen belagert würden....Schluck....
    In dem Fall fände ich es nachvollziehbar, wenn Jäger oder Bauern trotz Verbot handeln und abschießen würden.


    Wenn man weit weg wohnt und warm und sicher auf der Couch sitzt, ist es immer leicht, alles "nicht so schlimm" zu finden. Dieselben Leute rasten dann aber aus, sobald es ihre eigenen Hunde, Nutztiere oder Kinder betrifft.
    Ist ja auch erstmal menschlich aber ein generelles Problem - viele Politiker entscheiden Dinge, die sie ohnehin nicht selbst betreffen.

    @Querida


    Wenn es nur das Rute jagen wäre wäre ich nicht so beunruhigt oder aufmerksam was das angeht, ich habe halt das Gefühl dass er an was kauen muss damit er runter kommt.
    Nachts knabbert er nur ein bisschen am Handtuch und am Kissen im Körbchen und dann schläft er auch aber tagsüber kanbbelt er halt an sich rum.

    Ich würde das derzeit beobachten und - sofern es ausufert - unterbrechen und ein Alternativverhalten anbieten.