Beiträge von Querida

    In meinen Augen wäre eine sinnvollere Überprüfung der Eignung eine kleine Gruppenübung alle Teilnehmer im Kreis eine runde Fuss, dann jeder einmal ringsum während die anderen abliegen mit ihrem Hundeführer daneben. Dann jeden Hund einzeln abrufen und fertig. Dabei sieht man ob die HFs ihre Hunde grundsätzlich führen können und ob die Hunde entweder im Gehorsam stehen oder sozial soweit verträglich sind dass sie unauffällig sind.

    Damit gewährleistet ist, dass alle Hunde entweder im Gehorsam stehen oder verträglich sind (weil Leute wirklich erst antreten, wenn da kein Risiko besteht), müsste Pöbeln oder Rauf-Versuch dann aber auch hart abgestraft werden (z.B. jahrelange Sperre für weitere Prüfungen).
    Leider.
    Zu oft habe ich miterlebt, dass in BHs z.B. beim Abruf des anderen Hundes der Hund aus der Ablage aufsprang und sich den gegriffen hat.
    Genau das ist einer Freundin passiert - der Hund in der Ablage galt als "rüdenunverträglich"..... Tja, er griff sich dann ihre Hündin bei deren Abruf und richtete sie böse zu. Meine Freundin hatte danach monatelang Probleme, ihre Hündin wollte keine Übungen mehr machen, bei denen sie sich von der HF lösen muss, sobald andere Hunde auf dem Platz waren. Ganz toll!
    Ich habe mich schonmal geweigert, mit jemandem zu führen, der seinen Hund nicht im Griff hat. Da mache ich mich lieber unbeliebt, als hinterher eine Baustelle zu haben.


    Und die Vorstellung, im "Anfängerbereich" irgendwelche Gruppenübungen mit Fremdhunden machen zu müssen, bereitet mir Bauchschmerzen...

    Vorweg: Ich finde die BH auch zu langatmig, meiner Meinung nach hätte man sie noch stärker verkürzen können, als geschehen (z.B. so, wie von Hummel vorgeschlagen).


    Da die BH in Deutschland die Einstiegsprüfung für fast alle Sparten des Hundesports ist, wäre es vermutlich keine gute Idee, den Schwierigkeitsgrad anzuheben (auch, wenn sie dann weniger eintönig wäre). Denn viele würden sie dann vermutlich nicht mehr schaffen.


    Ich habe mir in den letzten 2 Jahren viele Vereine und auch Prüfungen angesehen - leider viele grottenschlechte Prüfungen mit schleppendem Hund, mit Hunden, die abhauen und eingefangen werden müssen, mit Hunden, die mal eben mitten im Laufschema pinkeln gehen....das lag meiner Ansicht nach aber an der schlechten Ausbildung und nicht am Laufschema!


    Das Alter, in dem man normalerweise den Hund auf die BH vorbereitet, ist normalerweise das Alter, in dem Grundlagen gelegt werden, sei es "das Lernen lernen", die Arbeitseinstellung, das Mitdenken des Hundes usw.


    Deshalb steht und fällt der Verlauf dieser Sporteinstiegsprüfung mit dem vorangegangenen Training.
    Ich weiß nicht, ob das hier ein regionales Problem ist - aber ich habe derart viele grauenhaft schlechte BH-Trainings sehen müssen, da wundert es mich nicht, dass die BH floppt oder als "doof" empfunden wird:
    - Hund tot arbeiten (1 Stunde Training am Stück und mehr statt kurze, spaßige Einzelsequenzen üben)
    - Stupides Schema-Laufen im Training (ich laufe das Schema gar nicht oder max. 1x vor der Prüfung)
    - Aufbau mit ständigem Leinengerucke und Gelatsche (statt erstmal z.B. Positionsarbeit, Futtertreiben oder Clickern)
    - Direktes Anfangen der "Fußarbeit" mit komplett außenorientierten Hunden (anstatt erstmal die Grundlagen der Arbeitsbereitschaft herzustellen)
    - Hunde locken statt erstmal zu aktivieren (dass sie fordern, statt dass man sie bitten oder fast tragen muss)
    - Nervenaufreibendes Gruppentraining, statt individuelles Einzeltraining (zugeschnitten auf den Hund)
    - 1 Trainer für 10 Leute gleichzeitig, der nebenbei noch quatscht statt anzuleiten....


    Da wundert es mich nicht, dass weder Hund noch HF "Bock auf den Scheiß" haben, hätte ich auch nicht.


    Inzwischen betreibe ich nur noch IPO-Sport, als ich allerdings noch im Obi aktiv war, habe ich in der BH z.B. einfach direkt in die GS abgerufen - damit fällt man ja nicht durch, der betreffende Hund hatte trotzdem noch 56 Punkte. Kein Grund also, die BH komplett abzulehnen.


    Und noch eine Lanze für die vielen Trainer, die sich in den Vereinen ehrenamtlich bei Wind und Wetter auf den Platz stellen:


    Selbst, wenn die Trainer wirklich motiviert sind und sich um jedes Team wirklich Gedanken machen...
    - da sind die HF, die jeden gut gemeinten Tip mit "ja aber....geht bei meinem Hund nicht..." usw. direkt abtun
    - da sind die Leute, die nur bei optimalem Wetter auftauchen, mit denen man dann jedes Mal bei 0 wieder anfängt, weil Wochen zwischen den Trainingssequenzen liegen
    - da sind die Leute, die sich "Hausaufgaben" geben lassen, diese aber sichtbar nie machen...


    und
    - da sind Vereine, die Neumitglieder zwangsweise durch schlecht geführte Welpen- und Junghunde- Gruppenstunden schleusen... und wenn diese Teams dann in der "BH-Vorbereitung" auftauchen, hat man eigentlich einen Korrekturhund (der nie vernünftig aufgebaut wurde) und muss in kurzer Zeit neu aufbauen...
    In einem solchen Verein (mit schlechtem Gruppentraining als Zwang für alle Neuen) stand ich tatsächlich als Einzeltrainer für BH auf dem Platz - nachdem ich die Problematik zigmal vergeblich ansprach, bin ich dort gegangen. Das Dilemma, den Leuten eigentlich sagen zu müssen, dass sie ihre Hunde in den Gruppen versaut haben und wir jetzt bei 0 wieder anfangen müssen - das aber nicht zu dürfen - war einfach zu groß.


    Daher meine Meinung: Jeder Hund kann potentiell eine BH zumindest im SG laufen, ohne, dass er für den zukünftigen Sport versaut ist. Wenn man denn mit Sinn und Verstand aufbaut und einen Trainer hat, der das auch vermitteln kann.

    Dazu muss ich jetzt mal fragen.Diese Aussage hab ich schon öfter gelesen.
    Ich verstehe nicht warum nur im Wald.


    Auf dem Feld ist der ungehorsame Hund doch auch weg, wenn ein Hase aufsteht.

    Der Ungehorsame Hund gehört bei mir generell an die Leine, ein ansonsten gehorsamer und gut ausgebildeter Hund mit Jagdtrieb nur in unübersichtlichen Gelände.
    Am Feld sieht man Wild ja früher und kann anleinen.

    Ich rate auch dazu, den Hund im Wald nur noch angeleint (Leine in Deiner Hand) zu führen.


    Die Hetzerei ist selbst ohne Jagderfolg selbstbelohnend - Du kannst also davon ausgehen, dass jede derartige Situation (Hund schafft es abzuhauen) Dich im Training weit zurück wirft und das Risiko der Wiederholung erhöht.


    Darüber hinaus besteht ja nicht nur für Deinen Hund ein enormes Risiko (Verletzung, Tod, Auflagen usw.), sondern auch für das Wild (Verletzung, Entkräftung usw.).


    Ich kenne einige Hunde, die, wie es aussieht, lebenslang nur auf eingezäuntem, wildfreien Gelände frei laufen können und ansonsten an SL oder Flexi geführt werden müssen, weil AJT nichts gebracht hat. Das wäre mir aber immer noch lieber, als das Risiko einzugehen, dass der Hund irgendwann einmal gar nicht zurück kommt oder das Wild verletzt.

    Die Kollegin, durch die ich zu diesem Thema kam, ist gar keine Ersthundehalterin - ich werde sie aber morgen mal fragen, ob sie mit ihrem vorigen Hund ähnliche Probleme hatte.
    Und es ging in diesem Thread auch nie darum, ob es normal ist, ab und an mal eine "Baustelle" in der Erziehung zu haben sondern darum, dass ich mich frage, warum einige Hundehalter die Pubertät als "Erwachsenwerden" ihres Hundes ohne größere Zwischenfälle erleben und andere als chaotische Zeit, in der gar nichts mehr klappt.
    Ich fand es einfach spannend, das mal zu hinterfragen. Es wird ja vermutlich Gründe geben.


    Warum einige sich jetzt persönlich angegriffen fühlen, erschließt sich mir nicht.

    Ich würde den Hund gar nicht der Situation aussetzen, dass er sich "alleine" mit Fremden auseinandersetzen muss.


    Heißt:


    - An der Leine verhindern, dass Fremde ihn ansprechen, bedrängen oder anfassen wollen
    - Auf dem Grundstück dafür sorgen, dass nicht plötzlich Fremde unkontrolliert auf den Hund treffen.


    Meine Hunde sind alle 3 territorial und wachsam. Wenn sie anfangen, Fremde am Zaun zu verbellen, werden sie sofort rein gerufen.
    Erwarte ich Besuch, hole ich sie rechtzeitig rein, damit die Situation gar nicht erst entsteht, dass da wer plötzlich vor den Hunden steht.
    Kann der Besuch nicht sagen, wann er genau kommt, lasse ich die Leute 10 Min vor Eintreffen anrufen. Dann bin ich entweder mit auf dem Grundstück (und regle die Situation) oder hole die Hunde rechtzeitig rein.


    Im Haus müssen die Hunde dann Ruhe halten und dürfen erst, wenn die Aufregung und Begrüßung/Unruhe unter den Menschen sich gelegt hat, "hallo sagen",wenn sie mögen. Wollen die Hunde keinen Kontakt, wird der ihnen auch nicht aufgezwungen.


    Da Hunde sich sehr schnell an Regeln und Abläufe gewöhnen, laufen Besuchs-Situationen dann recht bald gesittet und stressfrei ab.

    Das hat doch hier niemand geschrieben?
    Und selbst wenn es hier jetzt so erscheint, dass Ersthundehalter offenbar häufiger "Probleme mit der Pubertät" haben, ist das doch kein Angriff sondern liegt in der Natur der Sache?


    Wer positiv denkt, könnte das auch als Chance sehen, dazu zu lernen und als Hoffnung, mit zunehmender Erfahrung Dinge, die jetzt als Problem empfunden werden, ausgleichen zu können.


    Bei uns am Hundeplatz sind derzeit gleich mehrere Ersthundehalter. Einige dieser Leute haben ein absolut tolles Händchen für ihre Hunde und bilden mit ihrem Hund bereits jetzt ein tolles Team.
    Diese als "talentiert" bezeichneten Leute haben aber eines gemeinsam: Sie suchen nie die Schuld beim Hund ("Ungehorsam", "verarscht mich", "pubertiert") sondern arbeiten lösungsorientiert, sind kritikfähig und wollen lernen, ihren individuellen Hund zu verstehen und zu führen. Es macht riesigen Spaß mit ihnen zu arbeiten.


    Diejenigen, die ständig neue Probleme haben und sich über ihren Hund beschweren, sind tendenziell selbst bei konstruktiver Kritik beleidigt und wollen eigentlich gar nicht hören, welche Fehler sie gerade machen. Da ist dann eine riesige Erwartungshaltung an den Hund bei fehlender Bereitschaft, an sich selbst zu arbeiten.


    Daher ist Hundetraining für mich in erster Linie Menschentraining. der Hund ist in den seltensten Fällen das Problem.
    Das macht das Zusammenleben mit unseren Hunden aber ja auch gerade so spannend und bereichernd - wenn man offen dafür ist, lernt man nebenbei eine ganze Menge über sich selbst. Geht mir zumindest so!

    Mein TA ist ein sehr guter Verkäufer. Sprich der hat so viele Argumente für eine überflüssige OP, dass man sich als Laie schnell breitschlagen lässt. Leider ist es so, dass man selbst mitdenken muss, ob etwas nötig ist, oder nicht. Ich hoffe, der TA ist nicht so einer.

    Gehst Du da trotzdem weiter hin? Ich hätte ja dann immer Bedenken, dass er mir unnötige Behandlungen und Medikamente andreht... Das wäre für den Hund ja nicht unbedingt gesund?