Beiträge von Querida

    Wenn ihr euch einen Rüden aus dem Tierschutz holt sind die sowieso meistens kastriert

    Aufpassen muss man dann aber trotzdem - ich kenne so einige kastrierte Rüden, die noch decken können, inclusive. "hängen". Da entstehen zwar keine Welpen, Grund ist es für die Hündin aber nicht...


    Und die Kombination Hündin/Hündin überdenken wir auch noch mal... Nur dann werden wir unsere wohl erst mal kastrieren lassen müssen :???:


    Ich danke euch für eure Hilfe :gut: :winken:


    Gruß
    Pummelchen

    Wieso das? Ich würde nicht ohne medizinische Indikation kastrieren, mit entsprechendem Management kann man Welpen auch bei intakten Pärchen verhindern.

    Ich sehe die Idee ebenfalls kritisch, denn


    - eure Hündin kann den anderen Hund nicht vorher kennen lernen, ihr wisst also gar nicht, ob die Chemie stimmt.


    - 2 Hündinnen, die altersmäßig nah beieinander liegen, haben ein höheres Konfliktrisiko, als z.B. bei größerem Altersunterschied oder einem Pärchen


    - Habt ihr Erfahrung mit Angsthunden UND Mehrhundehaltung? Es kann nämlich passieren, dass die Unsicherheit der neuen Hündin eure vorhandene Hündin draußen erstmal ansteckt und sie dann anfängt, zu kläffen... dann habt ihr plötzlich 2 Baustellen statt einer...


    Meine beiden derzeitigen Hündinnen haben auch nur 1 Jahr Altersunterschied und sind beide intakt. Das hätte ich (gerade bei den Rassen) niemals gewagt, wenn ich nicht auf 25 Jahre Mehrhundehaltung zurück blicken könnte und entsprechend geschärfte Wahrnehmung (Konflikte frühzeitig erkennen) und entsprechende Erfahrung (was mache ich, wenn...) hätte. Meine ersten gleichgeschlechtlichen Pärchen hatten einen deutlich größeren Altersunterschied und waren vom Typ her viel gegensätzlicher (entspannte, weiche, konfliktvermeidende Hündin zu kerniger Hündin z.B.).


    Ich rate: Sucht euch einen Hund, den ihr auf einer Pflegestelle vorher kennen lernen könnt und achtet darauf, dass die Hunde einen deutlichen Altersunterschied haben und sich vom Wesen her nicht zu ähnlich sind - so, dass sie nicht in direkte Konkurrenz treten, wenn es 2 Hündinnen sein sollen.


    Aber wenn sie freiwillig ins "bei Fuß" kommt gibs dafür immer ne belohnung :smile: einfach weil Leinenführigkeit gerade im Aufbau ist. K

    Ich belohne das "Sport-Fuß" immer nur dann, wenn ich auch das Signal "Fuß" gegeben habe. Dasselbe gilt für "Sitz", "Platz", "Hier", "Bring" usw.


    Aus genau dem Grund gibt es hier im Alltag andere Begriffe, nämlich z.B. "Legen", "Hinsetzen", "Komm", "bleiben" usw. , die gelten weniger genau, d.h. bei "Platz" möchte ich (sozusagen als Trick) zackiges nach unten-hinten weg klappen und liegen in Sphinx-Stellung, bis ich auflöse. "Legen" sagt dem Hund, dass er sich irgendwie hinlegen soll, das darf auch auf der Seite sein.
    Diese Unterschiede haben alle meine Hunde schnell begriffen.


    Und da ich beim Gassi niemals "Fuß" sage, sondern "bleiben", wenn der Hund neben mir bleiben soll und mit dem Namen oder "Komm" rufe, wenn der Hund zu mir laufen soll, versaue ich mir auch nicht die UO, wenn ich dann erwünschtes Verhalten ohne Signal bestätige.
    Das tue ich nämlich häufig - ich bestätige, wenn der Hund aufmerksam ist, von selbst in seinem Radius bleibt und von sich aus Kontakt aufnimmt usw..


    Damit verhindere ich bei meinen arbeitsfreudigen Hunden, dass sie in der Unterordnung hektisch werden und vorgreifen (z.B. aus dem Vorsitz einfach schnell in die Grundstellung springen, um schnell belohnt zu werden). Sage ich nichts, warten sie...

    Meine Hunde bellen alle 3 auf Kommando bzw. sind auf Kommando ruhig.


    Genau wie bei sonstigem Training ist Vorgreifen nicht erwünscht bzw. wird nicht bestätigt.


    Insofern habe ich damit auch keine Probleme, keiner meiner Hunde bellt mehr als vorher, eher das Gegenteil.

    Interessant ... 11 von 15 IPO Hunden gehen laufen ... und mein JRT und mein Mix hängt sich brav ans Bein xD .. irgendwie schon peinlich ...

    Nö, die Situationen waren mit einer "Geldautomaten-Situation" überhaupt nicht vergleichbar, da war neben dem Schreckmoment extreme Belastung auf dem Hund.
    Das sollte auch nur veranschaulichen, dass die meisten Hunde bei wirklich heftigen, aggressiven Angriffen kneifen.
    Zumindest gehe ich nicht dann aus, das der Typ am Geldautomat mit bösem Geschrei, bedrohlicher Gestik und Stockschlägen auf den Hund ist...

    Staffs, das sind ja nun auch keine Hunde, die sich durch eine erhöhte Menschfreundlichkeit oder gar einen sanften Biss bei etwaigen Bedrohungen hervor tun. :ka:
    Wer erfolgreich einige Staffs durchs Leben gebracht hat, ohne Auflagen etc. pp., dem traue ich z.B. locker einen DSH oder Hovi ... zu. Wieso nicht?

    Ich hatte bis vor 2 Jahren immer mindestens einen AmStaff - alle diese Hunde waren extrem menschenfreundlich (genau wie jetzt meine StaffBulls), problematisch war lediglich die Verträglichkeit mit Fremdhunden - darauf sind sie nie selektiert worden. Auf Menschenfreundlichkeit hingegen schon.
    Auch die Hunde / Linien, die für Hundekämpfe missbraucht werden, müssen zwingend menschenfreundlich sein - zum Einen, damit der Dogmaster im Kampf "reingreifen" und gefahrlos die Hunde trennen kann, zum anderen, weil diese Leute darauf angewiesen sind, ihre Hunde nach einem Kampf selbst zusammen zu flicken. Die können ja schlecht zum nächsten Tierarzt fahren - derartige Kampfverletzungen neben alten Narben sprechen eine zu deutliche Sprache...

    Beide würde ich niemals kastrieren lassen, weil sich der Konflikt dadurch nicht lösen wird - die Aggression ist ja, so wie Du es beschreibst, ressourcenbedingt.


    Meiner Erfahrung nach knallt es am Ehesten zwischen Hunden, die sich bezüglich Wesen, Alter und Vorlieben (z.B. Beutegeier oder Kontrollfreak) ähnlich sind, während sehr unterschiedliche Hunde oft nebeneinander Nischen einnehmen, die nicht in Konkurrenz stehen.


    Ich halte ja derzeit 2 Hündinnen und unterbinde strikt jegliches Gezicke, Gemobbe oder Geprolle. Vom Alter her sind sie nur 1 Jahr auseinander, die Jüngere hat die höhere Triebveranlagung, die Ältere ist dafür aber extrem ressourcenorientiert. Klappt außerordentlich gut, allerdings:
    Niemals würde ich sie zusammen laufen lassen, wenn ich das Haus verlasse. Da reicht 1 Situation, die sich hochpusht (z.B. Postbote an der Glastür) und aus der Mädelsfreundschaft kann eine lebenslange Feindschaft werden.
    Kastriert sind übrigens beide nicht und das soll so bleiben.


    Wenn Du Dein Problem wirklich mit einer Kastration lösen möchtest (was oft nicht klappt), solltest Du nur 1 der Rüden kastrieren, nämlich den mental Schwächeren.
    Das solltest Du aber definitiv von einem absoluten Fachmann/Fachfrau begutachten lassen, denn viele Menschen verschätzen sich und kastrieren den Falschen - was das Problem verschlimmern würde.
    Verschätzen deshalb, weil viele automatisch den prolligeren, auf den ersten Blick präsenteren Hund für den mental Stärkeren halten - das ist aber oft nicht richtig.
    Mache jetzt bloß keinen Fehler, sonst droht lebenslanges Trennen oder die Abgabe eines Hundes.

    Beissen tun denke ich die meisten/viele Hunde sollte Herrchen/Frauchen angegriffen werden.

    Das könnte ein Trugschluss sein... Ich erinnere mich, auf YouTube eine kurze (ich glaube amerikanische) Doku gesehen zu haben, in der es darum ging, ob der eigene (Familien-) Hund einen im (wirklichen) Ernstfall beschützen würde. Da wurden aggressive Angriffe simuliert - und ich glaube 19 von 20 Hunden gingen sofort ins Meiden und wären ohne Leine abgehauen. Der Eine, der jeweils nicht abhauen wollte, beschränkte sich aufs (unsichere) Verbellen und Anspringen. Hätte der Angreifer getreten oder geschlagen, wäre der vermutlich auch geflüchtet und höchstens nach vorne gegangen, wenn es keinen Fluchtweg gegeben hätte.


    Ich selbst war mal als Zuschauerin bei einer "Nachtübung" von IPO-Sportlern dabei - die Hunde hatten alle IPO 1,2 oder 3, es waren 15 Hunde.
    11 davon wollten stiften gehen, die wenigen anderen gingen kompromisslos in den Angriff bzw. Anbiss.
    Die Übung war als vermeintlicher nächtlicher Spaziergang am Wald gestaltet, bei der dann überraschend für HF und Hund der Helfer aus dem Gebüsch heraus angreift...