Beiträge von Querida

    Ja, es gibt eben noch keine Gerichtsurteile und ich denke das ein Richter sich auch an ähnlch angelegte Fälle halten wird. Und ich denke mich erinnern zu können, das es Urteil dazu gibt, das wenn man sich in die Beißerei zweier Hunde einmischt und verletzt wird, es als Eigenverschulden gewertet wird. Aber wertet das lieber etwas vorsichtiger da ich das Urteil gerade auf die schnelle nicht finde. Aber es könnte sein das ein Richter das eventuell ähnlich sieht.

    Ich stelle mir gerade folgendes Szenario vor:
    Die Wölfe werden mit den Jahren mutiger, es kommt vermehrt zu Angriffen gegen angeleinte Hunde....
    ...die zugehörigen Menschen wehren den Angriff ab, um sich und ihre Hunde zu schützen, melden den Vorfall....
    ... und stehen hinterher vor Gericht - mit negativen Folgen.


    Nach Bekanntwerden in der Öffentlichkeit würde es dann vermutlich 3 Gruppen an Hundehaltern geben:
    1) Sie gehen nur noch im Dorf/in der Stadt Gassi, Natur gehört dem Wolf
    2) Sie gehen gehen weiter in die Natur und würden bei einem Angriff die Leine fallen lassen und abhauen, ihren Hund zurück lassen (man darf ja nichts tun)...
    3) Sie wehren den Wolf mit allen Mitteln ab und bewahren Stillschweigen, beim Tierarzt war es dann "eine Beißerei mit großem Hund". (Tierärzte melden da ja nichts).


    Da derzeit ja von offizieller Seite immer wieder betont wird, wie wichtig es sei, jede Wolfsbegegnung (gerade auch unangenehme) zu melden, wäre eine solche Rechtsprechung absolut kontraproduktiv. Als weitere Folge könnte ich mir vorstellen, dass viele Jäger und Landwirte dann tatsächlich die Praxis "Schießen-schaufeln-schweigen" umsetzen würden. Auf dem Land ist man ja automatisch betroffen, wenn man quasi im Dorf eingesperrt ist.
    Für mich käme "nur noch im Dorf Gassi" auch nicht in Frage, da könnte ich dann 1x die Straße rauf und runter, Hunde hätten 15 Minuten Gassi - das reicht meinen nicht. Und rundherum ist Wolfsgebiet - da könnte ich ständig nicht weiter gehen, denn ich wohne in einer Art Waldsiedlung abseits des Dorfes, will man Richtung Hauptdorf (auch klein), muss man durch Wolfsgebiet.

    Und wenn ich das wegen dem Hund mache, sage ich in der Befragung, ICH fühlte mich angegriffen. Man steht da ja nicht neben und denkt sich "Hö, der tut mir ja nichts, nur den Hunden".

    Eben, da steht man ja nicht entspannt daneben!
    Und der entstehende Tumult ist sicherlich auch nicht ungefährlich für den Menschen.

    Zumindest ich sprach von einem Angriff eines Tieres gegen Menschen. Werde ich von einem Tier angegriffen, darf ich mich sehr wohl wehren. Und da die Hunde angeleint sind, ginge ein Wolfsangriff in meine Richtung und würde mich gefährden.

    Wenn man nur genau wüsste wie die Rechtslage ist. Gut wenn es um mein Leben geht muss ich keine Rechtsgüter abwägen. Wenn es aber um meinen Hund geht schon. Ist ein Wolf nun mehr wert als ein Hund? Wem gehört der Wolf? An wen muss ich Schadensersatz zahlen wenn ich meinen Hund verteidige und der Wolf dann ein gebrochenes Bein hat? Ohne mich jetzt in den Dschungel deutscher Rechtsinterpretationen, Rechtsvorschriften und Gesetze zu stürzen bin ich da recht ratlos. Was darf man tun und was nicht? Erstaunlicherweise sagt jede Internetpresänz auch etwas anderes, je nachdem wo man nachschaut, also pro Wolf oder anti Wolf, weiß auch jeder etwas anderes, und natürlich hat jeder Recht.


    Ach sind die Naturgesetze doch schön einfach.

    "§ 32


    Notwehr


    (1) Wer eine Tat begeht, die durch Notwehr geboten ist, handelt nicht rechtswidrig.
    (2) Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden."


    Das Abwägen irgendwelcher Wertigkeit von Hund und Wolf kann in einer Notsitution ganz bestimmt nicht verlangt werden. Im Zweifel wollte der Wolf den Menschen angreifen und dessen Hund ist dazwischen geraten...

    Da ich ein Pferd habe, mache ich mir langsam aber sicher auch Gedanken, inwiefern Offenstallhaltung in Zukunft überhaupt noch "vertretbar" sein wird, wenn die Populationsdichte weiterhin so schnell zunimmt. :-/ In anderen Ländern kam es ja durchaus auch schon zu Rissen in Pferdeherden.

    Eine gute Bekannte hält ja u.a. Pferde auf ihrem Resthof am Ortsrand.
    Nachdem mehrmals alle Hühner tot waren, hat sie Wildcameras am Hof installiert und Wölfe darauf entdeckt.


    Seitdem sperrt sie vor Einbruch der Dämmerung nicht nur die Hühner in einen Stall, sondern lässt auch die Pferde nicht mehr draußen.


    Vorher hatte sie einen Offenstall und die Pferde nur zu besonderen Anlässen (krank, Schmied, trocknen bei Regen vor dem Reiten) in die Boxen gestellt. Sie sagt, dass sie das macht, weil sie sonst nachts bei jedem Geräusch aufschrecken würde. Die Pferde finden das allerdings ätzend, sind es ja anders gewöhnt.

    Eine Freundin hatte gleich 3 und seit ich die kannte, mag ich die Rasse überhaupt nicht mehr.
    - 2 davon wurden nie richtig stubenrein
    - alle 3 neigten zum Kläffen
    - 1 davon war extrem stur und die anderen beiden auch recht unabhängig
    - alle 3 schnarchten und bei Aufregung / Anstrengung röchelten sie


    Davor hatte sie problemlos immer große Hunde verschiedener Rassen und hat dann wegen der Kinderplanung auf kleine Hunde umgeswitcht.


    Seit ich diese Hunde kennen gelernt habe, habe ich eine Aversion gegen Hunde dieses Typs entwickelt, gebe ich zu. Inzwischen hat die Freundin gar keine Hunde mehr....
    (Ich kenne sie 30 Jahre, sind alle mit der Zeit verstorben).

    Ich verstehe ehrlich gesagt überhaupt nicht, wie man darauf kommt, einen Griff ins Geschirr als Abbruch zu sehen?


    Wenn der Hund ein Beuteobjekt / Triebziel fixiert, verstärke ich den Trieb mit Griff ins Geschirr - das wird 1000fach im Schutzdienst bei Junghunden so praktiziert, weil es funktioniert. Und Du willst doch bestimmt nicht auf das Kind aus dem Beispiel "Trieb machen"?


    Ein angemessener Abbruch wäre da eher, dass der Hund sich vom Triebziel abwenden und ein Alternativverhalten anbieten soll. Um den Hund (der nicht will) im Notfall per Einwirkung abwenden zu können, sehe ich ein Halsband als bessere Wahl in Kombination mit z.B. Vorsitz, Schau, Bestätigung. Macht man das richtig, braucht man bald gar nicht mehr einzuwirken.

    Wenn es wirklich Wölfe waren, paßt das, ebenso wie das Knabbern an Joggern in der Göhrde oder jetzt in Walsrode, geradezu unheimlich gut in dieses Eskalationsmodell von Geist, über das immer so herzlich gelacht wird:

    Genau das habe ich bei meiner Recherche auf diversen englischsprachigen Seiten (USA, Canada, Alaska) gelesen. In diesen Ländern besteht jahrelange Erfahrung mit Wölfen und ich finde es unglaublich naiv, über Warnungen zu lachen. Im dicht besiedelten Deutschland besteht überall Menschen-Nähe und vor genau dieser wird gewarnt.