Ich nahm auch direkt Kontakt zum Verein auf und schilderte diesen Vorfall. Nach kurzer Zeit erhielt ich eine Nachricht, dass so etwas schon mal vorkommen kann - da meine Ersthündin ja quasi den Prinzessinnen Status verinnerlicht hat. Ich solle so eine Situation mal filmen, damit sie sich die Körperhaltungen der Hunde anschauen kann. (Sorry aber dazu wird nicht kommen - ich halte doch nicht ruhig mit der Handykamera drauf, wenn meine Ersthündin gerade in den Boden gestampft wird)
Es folgten weitere Tipps wie, ich muss der neuen Hündin zeigen dass ich der Chef bin, keinesfalls auf Sofa Bett oder andere Privilegien einräumen. Getrennt füttern und mehrere Wassernäpfe aufstellen (hatten wir bereits, die Kleine trinkt trotzdem nichts).
So hatte ich mir das mit dem Zweithund natürlich nicht vorgestellt - ich bin ziemlich traurig darüber und auch enttäuscht von mir selbst. Bin ich zu naiv an die Sache herangegangen? War es die richtige Entscheidung meiner Ersthündin noch einmal zu vergesellschaften?
Ich habe seitdem keine Ruhe mehr und lasse die beiden nicht aus den Augen. Ich fühle mich leider mit dieser Situation ziemlich überfordert, auch wenn es mir schwer fällt, dies einzugestehen, aber ich zweifle daran, ob ich es alles schaffe.
Vielen Dank fürs Lesen meiner doch etwas langen Zeilen, hier zum Einstand ... über eure Meinungen dazu würde ich mich freuen.
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Oje, das liest sich ja alles nicht so schön...
Erstmal zum Verein: Ich finde das Prozedere des Vereins hochgradig unseriös, ohne Pflegestelle als Zwischenstation (wo die Hündinnen sich hätten im Vorfeld kennen lernen können) einen Hund direkt aus Rumänien nach Deutschland zu karren.... ohne vorher ausprobiert zu haben, ob die Hündinnen sich sympathisch sind und offenbar ohne Plan B.
Für mich ist das kein Tierschutz.
Bei zwei Hündinnen mit deutlichem Größenunterschied, bei denen es von Anfang an kriselt, ist Vorsicht geboten. Mit Pech kann da eine ernsthafte Feindschaft entstehen. Da euer Neuzugang vermutlich nicht mehr am Leben wäre, wenn er nicht in Rumänien gelernt hätte, sich im Shelter durchzusetzen, wird es kaum klappen, den Ersthund an erster Stelle zu halten. Ich sehe daher nur 2 Möglichkeiten:
1) In Begleitung eines Trainers, der sich mit Mehrhundehaltung wirklich (!) auskennt, den Führungswechsel (Neue wird Chefin) nicht nur akzeptieren, sondern sogar fördern. Für uns Menschen sehr schwer übers Herz zu bringen...
2) Hund zurück geben und eure alte Hündin entweder als Einzelhund alt werden lassen oder mit ihr gemeinsam (!) einen passenden Hundekumpel suchen - in Pflegestellen und deutschen Tierheimen.
Absolut wichtig:
1) Die beiden Hunde bis auf Weiteres auf keinen Fall unbeaufsichtigt zusammen lassen - das kann ganz böse (wenn nicht tödlich unter Hündinnen) enden.
2) KEINE erzwungene Rangfolge (also die Stärkere demonstrativ benachteiligen)!!! Gerade, wenn man mit schwierigen Rudelkonstellationen unerfahren ist, kann das ganz böse nach hinten los gehen, weil die "Stärkere" Frust aufbaut und die Schwächere bei Gelegenheit maßregeln wird. Der Rat des Verein ist absoluter Müll und bestätigt nochmals dessen Inkompetenz!
Ich halte ja selbst neben dem Rüden 2 Hündinnen, die Ältere wiegt 13 kg, die Jüngere 25 kg.
Hier hat dann die Jüngere ab Pubertät gegenüber der Älteren gezeigt, dass sie nicht nur körperlich, sondern auch mental stärker ist und die Ältere musste ihren Status aufgeben. Kloppereien und Mobbing sind hier strengstens verboten und ich unterbinde bereits kleinste Vorzeichen - dennoch wurde der Führungswechsel gefördert und akzeptiert.
Zwischen meinen Hündinnen gab es allerdings bisher keine Beißerei - ich habe Konflikte immer frühzeitig gemanaged - denn gerade unter Hündinnen kann 1 einzige Situation für eine lebenslange Todfeindschaft ausreichen. Sollte die Situation dennoch irgendwann eintreten, bin ich darauf eingerichtet, zu managen und die Hunde notfalls lebenslang zu trennen.
Du liest Dich so, als wolltest Du entspannt 2 Hunde halten, ohne Management usw. Da hätte ich Dir zu gegengeschlechtlichen Hunden geraten und auf keinen Fall zu einer Konstellation, bei der dem Althund ohne vorherigen "Kompatibilitäts-Check" einfach ein gleichgeschlechtlicher Hund vor die Nase gesetzt wird.
Falls Deine alte Hündin wirklich so verstört ist, wie beschrieben, würde ich den neuen Hund zugunsten der Lebensqualität aller an die Orga zurück geben. Die werden ja wohl Not-Pflegestellen als Plan B im Hintergrund haben? Wenn nicht, wäre das ein weiteres NoGo...