Die Option einen Hund zu bekommen der andere Hunde und Menschen überflüssig bis ätzend findet (und das auch deutlich kommuniziert!) ist klar gegeben. Wenn du damit kannst, ok. Das ganze Hundeleben dagegen an zuarbeiten macht keinen Spaß, glaube es mir.
Deinen letzten Absatz möchte ich hervorheben, ich finde ihn total wichtig!
Nehmen wir einen unverträglichen Hund, egal ob mit Mensch oder Tier....
Viele Leute glauben, es läge alles rein an der Sozialisierung und sei alles wegtherapierbar.
Meiner Meinung nach stimmt das so eben nicht, Vieles liegt auch am Grundwesen des Hundes.
Da kann man managen und über den Gehorsam arbeiten (dass Hund eben lernt, andere Hunde o. Menschen zu ignorieren und nicht nach vorne zu gehen), den Hund dahingehend verbiegen, dass er irgendwann absolut nett ist, wird aber nix.
Dasselbe gilt für Trieb und Temperament - durch Erziehung und Ausbildung kann der Hund eine gewisse Impulskontrolle, Frustrationstoleranz und das Einhalten von Ruhezeiten erlernen, aus einer Triebsau macht man aber keine Schlaftablette und aus einem Hund mit hoher Individualdistanz nicht den Liebling von der Hundewiese.
Arbeitet man beständig gegen die natürlichen Anlagen des Hundes (statt damit), kann das langfristig böse nach hinten los gehen.
Wenn ich dann mitbekomme, wie in Hundeschulen frischgebackenen Mali-Haltern eingeredet wird, ihr Hund sei "hyperaktiv" (seit wann ist Trieb eine Krankheit?), sie müssen ihn "runterfahren", "so wenig raus wie möglich", "keine Beutespiele", bei der (Mali-Welpen-typischen) Beißerei dem Hund "sofort Auszeit und schimpfen" verordnen (anstatt Alternative zu Körperteilen anzubieten) usw., wird mir schlecht. Das wird so nix und leidtragend ist am Ende der Hund, der komplett versaut und triebgestaut oder furchtbar unsicher im Tierheim landet.
Wenn ich mir eine Rasse aussuche, suche ich sie wegen der Rasseeigenschaften aus und nicht, um diese wegzutherapieren (was nicht klappen wird) oder ein Hundeleben lang gegenan zu arbeiten.