Unsere kleine Maligatorin Bungee ist ja vorletzten Samstag bei uns eingezogen, mit 8 Wochen. Und wir sind einfach total begeistert und verliebt...
Nach 25 Jahren Hundehaltung stelle ich gerade fest: Man lernt nie aus.
Bis jetzt habe ich vehement die Meinung vertreten, dass ein 8 Wochen alter Welpe definitiv nicht einhalten KANN und daher niemals stubenrein einzieht. Meine anderen Hunde waren zwischen 4 und 10 Monate alt, bis ich sie als stubenrein bezeichnet hätte.
Tja... die Kleine läuft vom ersten Tag an zur Terrassentür und kratzt, lässt man sie raus, verrichtet sie sofort draußen ihr Geschäft. Ich bin extrem erstaunt und in den 1 1/2 Wochen gab es hier einmal eine Pfütze. Da hat sie geschlafen und ich wollte sie nicht wecken und bin länger ins Bad und habe unter der Dusche natürlich nichts mitbekommen.
Die Zewa-Vorräte werden hier also laaange halten.
Anstrengend war die erste Phase aber trotzdem, denn meine erwachsenen Hunde sind ja unverträglich mit Fremdhunden und so musste ich anfangs mit Welpenauslauf-Gittern trennen und viel Management betreiben. Als nach einigen Tagen die Situation entspannter wurde, habe ich dann erst meine Hündin und später den Rüden auf neutralem Boden mit Maulkorb mit der Kleinen zusammen gebracht... später dann im Garten... zuletzt im Haus. Dasselbe dann nochmal als Zusammenführung ohne Maulkorb.
Bei meinem Rüden (9) wusste ich ja schon aus Erfahrung, dass er, sobald der Welpe als zugehörig und "meins" akzeptiert ist, er vom "ich töte es" in den "Netter Onkel-Modus" umschwenkt und dann absolut souverän, sauber und sozial ist.
Bei meiner Hündin wusste ich das nicht, sie ist ja zuletzt eingezogen. Aber auch sie geht absolut sauber und angemessen mit der frechen Kleinen um.
Ansonsten ist die Kleine so, wie ich mir die Rasse wünsche... mutig-neugierig-selbstbewusst, kleine Beißkralle, rotzfrech und in neuen Situationen komplett unerschrocken und im Forscherdrang. Die Welt ist ihre, findet sie und sie lässt sich die Butter nicht vom Brot nehmen.
Toll ist, dass sie Menschen gegenüber aufgeschlossen, offen und sicher ist, auch Fremden. Sie mag sich sehr gern mit uns befassen und hört dadurch auch schon selbst unter Ablenkung (draußen oder beim Spielen) auf ihren Namen. Da kommt sie dann angeflitzt und freut sich. Noch toller finde ich, dass sie mit guten Nerven ausgestattet ist und sehr gut runter fahren und entspannen kann. Sie hat die Abläufe hier sehr schnell durchschaut und bleibt liegen, wenn ich z.B.nur kurz ins Bad gehe oder in die Küche zum Kaffee holen, wenn sie gerade ausruht. Ruhe üben müssen wir also wider Erwarten nicht, nur eben dafür sorgen, dass wir Ruhepausen einläuten.
Auto fährt sie von Anfang an problemlos, im Futterhaus sorgte sie für Belustigung und bekam ihr Diebesgut gleich geschenkt und ansonsten waren wir einfach "Gassistehen" im Wald oder Feld und 2mal durfte sie, als ihre Futterzeit auf die Fährten der Großen fiel, ein Fährtenquadrat absuchen und hat kennen gelernt, dass es eine Futterhand gibt, die man aktivieren kann. Das reicht fürs Erste, ich lasse mir Zeit.
Ein Anfängerhund ist sie allerdings so gar nicht... sehr willensstark und durchsetzungsfreudig.... Vorwärtstendenz bereits erkennbar (Rückwärtsgang gab es selbst bei einem Druckluft- zischenden LKW an unserem Zaun nicht, hin da, Rute aufstellen und abchecken) und beißt im Spiel ziemlich hart. Die ersten Klamotten sind kaputt und unsere Haut sieht auch gerade an Händen, Armen und Beinen malträtiert aus. Mal eben umlenken oder abbrechen ist da nicht.... hat sie sich auf etwas fokussiert, wird da beharrlich nachgesetzt, wenn man sie abpflückt. Trockener Kommentar einer Freundin: Die Griffe sind schonmal gut...
P.S. Unglaublich, für wieviel Entzücken so ein Welpe im Futterhaus sorgt.... bei einem erwachsenen Hund, der klaut und überall drüber, zwischen und drunter will, wären die bestimmt nicht so begeistert gewesen...