Beiträge von Querida

    Nachdem es aus diversen Gründen mit dem zuerst geplanten Wurf nichts geworden ist, fahren wir jetzt Samstag Welpen gucken. Da die Welpen da dann 7 Wochen alt sind, wäre dann 1 Woche später bereits die Abholung.

    Uns war es wichtig, so spät wie möglich auszusuchen, damit man das Wesen schon ein wenig beurteilen kann.


    Ich werde über 600 km einfache Strecke fahren und hoffe sehr, dass eine passende Hündin dabei ist.

    Ich fürchte, das wird so, wie ihr euch das vorstellt (beide Hunde entspannt zusammen) nichts, sofern die sich nach Zusammenführung nicht täglich bis wöchentlich sehen.


    Ich habe ja selbst 2 Hunde hier, die keinen Fremdhunde-Kontakt mögen und einen fremden Hund auf ihrem Grundstück angreifen wollen würden.

    Durch Gehorsam würde es vermutlich klappen, dass sie auf ihrem Platz liegen bleiben - der fremde Hund müsste dann aber ebenfalls perfekt an einer Stelle liegen bleiben.


    Das tue ich mir und meinen Hunden nicht an - das Restrisiko (mal kurz weg geschaut) und der Stress für alle Beteiligten wäre mir zu groß.

    Besucher mit Hund müssen dann eben in eine Pension in der Nähe und deren Hund bleibt im Auto, während bei mir gesessen wird. Man kann ja regelmäßig raus und mit dem Hund laufen.

    Wenn man mit Hund Seminare übers Wochenende besucht, geht das ja auch: Hotel und Auto...


    Anders ist es, wenn ich hier einen neuen Hund integriere, der dann hier lebt. Da trenne ich zunächst tagelang mit Gittern, dann Maulkorb bei der Zusammenführung und erst, wenn er als zugehörig akzeptiert ist, kann ich überhaupt wieder entspannt quatschen, Sachen erledigen usw. Das klappt aber nur, weil die Hunde sich ab Einzug täglich sehen und zusammen wachsen. Einen fremden Hund hier nur alle paar Wochen rein lassen wäre jedes Mal aufs Neue gefährlich.

    Ich würde generell kein Gewese um die Fütterung machen - damit fördert man Futteraggression, wenn der Hund die Veranlagung mitbringt. Hier ist der Napf in dem Moment frei gegeben, in dem ich ihn abstelle. Ohne Theater mit Sitz, Warte usw..

    Und alle meine Hunde sind beim Fressen entspannt.


    Das Festhalten vor dem Napf baut übrigens zusätzlich Trieb aufs Futter auf. Wenn man schon unbedingt möchte, dass da noch ewig gewartet wird, sollten erst Grundgehorsam und Impulskontrolle generell sitzen, so dass das ohne Festhalten usw. klappt.


    In Deinem Fall würde ich übrigens auch in getrennten Räumen oder in Boxen füttern.

    Ich persönlich lege auf mehrere Aspekte Wert, die am Ende dazu führen, dass ein Hund aktiv mitarbeitet und beständig lernt:


    - Den Menschen als Kommunikationspartner und Spaßquelle verinnerlichen statt als Spaßbremse, die lästig alles unterbindet, was Spaß macht. Leider beobachte ich bei vielen Welpenbesitzern, dass sie ihre Hunde hemmen statt aktivieren.


    - Von Beginn an kleine Aufgaben mit steigendem Schwierigkeitsgrad anbieten, die dem Hund Erfolgserlebnisse bieten..... z.B. vom Geruchsfeld für den Welpen bis zu später anspruchsvollen Fährten, die der Hund eigenständig ausarbeitet.


    - Aktives Anbieten fördern und niemals als Hundeführer betteln und locken


    - Dem Hund die Möglichkeit bieten, seine Selbstwirksamkeit zu entdecken - bei trotzdem klarer Führung


    - Impulskontrolle und Frustrationstoleranz steigern


    - Konzentrationsvermögen entwickeln


    - Dem Hund Ruhe und Runterfahren beibringen, so dass ein Wechsel von Aktivität/Aufmerksamkeit/Erwartungshaltung und Ruhe/Entspannung möglich ist


    - Bei neuen Aufgaben nicht zu früh helfen, sondern kleinschrittig bestätigen und dem Hund die Möglichkeit geben, die Lösung zu finden



    Ich habe jetzt bestimmt etwas vergessen, denn ich mache das alles inzwischen intuitiv.... Wie das alles genau funktioniert, lässt sich sowieso nicht mal eben schriftlich erklären.

    Jaaaaaa! Die Vorfreude!!!!!


    Ich habe hier gestern schon meine Hundekisten durchgeschaut und enttäuscht festgestellt: Ich habe absolut ALLES hier, was ich für den Welpen brauche. Dabei möchte ich doch so gerne shoppen!

    Ich hänge jetzt tatsächlich bei dem verrückten Gedanken, für die Kleine trotzdem zu shoppen..... allerdings kann ich hier bereits jetzt einen ganzen Wurf ausstatten.:lol:

    Bei uns ist jetzt die letzte Hürde gefallen: Die Welpen sind gesund geboren und es sind mehrere Hündinnen dabei...

    Jetzt heißt es warten, bis die Kleinen alt genug fürs Auswählen sind - und wenn mir dann eine zusagt (wovon ich ausgehe), zieht sie im Februar bei uns ein.

    Ich freue mich so!


    Dauerkontakt zu den Züchtern brauche ich bis dahin nicht - allerdings bin ich mit dem Deckrüden-Besitzer befreundet und bekomme ohnehin dadurch immer frühzeitig Info.

    Fragen habe ich ohnehin keine und die Züchter sind mit den kleinen Maligatoren ausgelastet genug.


    Fotos der Kleinen habe ich natürlich gesehen und finde den Gedanken spannend, welcher es wohl am Ende werden wird.... mehr Kopf mache ich mir bis zum Besuch allerdings nicht. Ich weiß genau, welche Vorstellungen und Anforderungen ich habe. Und bei diesem Wurf ist die Chance extrem hoch, dass es bei mehr als 1 Hündin passen wird.

    Ich wohne da um die Ecke... und es ist tatsächlich keine Pampa sondern gut besucht durch Touristen (beliebte Urlaubsregion), Tagesausflügler aus dem nahen Hamburg und Leute, die hier wohnen und mit Kind und Kegel spazieren gehen. Hier ist ein riesiges Reitwege- und Wanderwege- Netz.


    P.S. Und als gebürtige Hamburgerin sehe ich sonst durchaus sehr schnell Gegenden als Pampa...

    Vielen Dank auch dir Lockenwolf, das war mir tatsächlich gar nicht so bewusst, dass man nicht so früh mit dem Loben/Belohnen aufhören sollte. Dann werden wir das mal beibehalten.

    Wir versuchen eh so viel es geht über Belohnung von erwünschtem Verhalten und weniger über Abbruch zu machen, das tut nämlich gefühlt beiden Parteien gut, dem Hund und uns :)

    Man sollte lebenslang nicht aufhören, den Hund zu belohnen. Kann der Hund eine Übung/Kommando wirklich gut und die Belohnung bleibt dann irgendwann komplett aus, wird die Übung schleichend wieder schlechter werden. Richtig ist dann, den Hund variabel zu belohnen.

    Meine Hunde sind 3 und 8 Jahre alt - beide werden trotz ihres gefestigten Ausbildungsstandes sowohl im Training als auch beim Gassi immer noch belohnt für gute Leistungen.


    Ansonsten rate ich dazu, Pfui und Aus gesondert zu trainieren:


    Verbotenes fressen/aufnehmen ist Pfui und kann entsprechend per Abbruch unterbunden werden.


    "Aus" beschränkt sich auf Apportel, Spielzeug o.ä. und wird so aufgebaut, dass der Hund beim Kommando sofort eine positive Erwartungshaltung entwickelt (Spaß geht durch sauberes Trennen weiter) und freudig und aktiv rückwärts aus der Beute geht. Versaut man sich das Kommando durch negative pfui-artige Verknüpfung, hat man da ein Problem.

    Ich hatte letzte Woche Montag ein erstaunliches Erlebnis....


    Kurz vor 7 auf dem Weg zur Arbeit durch einen Wald gefahren.... 5 mal sprangen Rehe, das ist absolut ungewöhnlich und ich fuhr dann am Ende 50 statt 100... kurz vor der nächsten Ortschaft dann wieder "etwas" am Straßenrand.... es trabt gelassen und entspannt über die Straße und ich sehe im Scheinwerferlicht: Ein Wolf! Direkt vor meinem Auto trotz lauter Musik und runtergelassenem Seitenfenster.... guckt mich im Vorbeitraben noch direkt an, keinerlei Scheu oder Schreck... Ich fand das schon krass...

    Das war übrigens im Wald beim Campingplatz Garlstorf, da ist definitiv beim Fahren Vorsicht geboten.... habe nämlich inzwischen die Info, dass da ein ganze Rudel unterwegs ist.