Beiträge von Crispywhisky

    Smilla wird eigentlich immer mit einem kleinen Münsterländer verwechselt. Finde ich aber nachvollziehbar.




    Wenn ich dann aufkläre, dass sie ein Working Springer ist, wusste bisher noch keiner von dieser Rasse. Allerdings gucken wegen ihr nun Nachbarn von uns (Jäger) nach einem Züchter für Working Springer, weil sie es ihnen so angetan hat.


    Frei laufen geht leider (noch) nicht, wir haben zwar einen Garten, allerdings ist der noch nicht komplett umzäunt.
    Wir waren aber letzte Woche bei Freunden, wo sie mit deren Hund im Garten ausgiebig getobt hat. Danach fing die Unsauberkeit an.

    Nur als Idee nebenher: es gibt diese mobilen Hühnerzäune, ca 120cm hoch, die aus einem Netz und Steckstangen bestehen. Die kosten kaum was und damit kann man recht simpel einen Bereich provisorisch umzäunen, bzw. abstecken. Wir haben auch noch keinen Zaun um unser Grundstück (sehr groß), haben aber einen ordentlich großen Bereich hinter dem Haus so umzäunt, als Smilla kam.
    Da die Dinger mobil sind, sind sie nicht unendlich stabil und keine Lösung, um einen Hund unbeaufsichtigt im Garten rennen zu lassen, aber wenn Ihr dabei seid und eingreifen könnt, falls er reinläuft, kann das eine praktische Übergangslösung sein, um Eurem Hund auf dem eigenen Grundstück ein bisschen Bewegung zu gönnen und mit ihm draußen ohne Leine zu spielen.

    Entschuldigt, dass ich so lange nicht geschrieben habe. Wir alle waren so platt, dass wir uns gestern frei genommen und 2 Tage Mensch-Tier-Extreme-Couching eingeschoben haben.


    Finde ich gar nicht frech, sondern gut. Wie einigen anderen hier auch, war mir das bisher gar nicht bekannt. Wir haben selbst keinen Walnussbaum, aber jede Menge in relativer Nähe und die Eichhörnchen deponieren dauernd Walnüsse unter unsere Tanne. Smilla knackt gerne mal welche.
    Bisher war sie oft einfach mit im Garten, wenn ich draußen was machen musste, und sprang halt um mich rum oder beschäftigte sich selbst. Das passiert in absehbarer Zeit so nicht mehr - wenn sie draußen ist, dann nur noch, wenn einer sie konstant im Auge behalten kann, bzw. sich eh mit ihr beschäftigt.



    Ich finde, man kann solche Erfahrungen nicht oft genug schreiben.Genauso wie ich immer wieder vor Maiskolben warne. Der Hund einer Bekannten ist an einem Darmverschluss gestorben, durch den Strunk eines Maiskolbens.

    Das sehe ich ganz genauso. Dass Maiskolben eine Gefahr sind, war mir bisher auch nicht wirklich bewusst (allerdings hatte bisher auch keiner meiner Hunde an Maiskolben gesteigertes Interesse), danke für den Hinweis!



    Aber was sollte ein Fremder; hier TA, da ausrichten, wenn man als Besitzer des Hundes nichtmal an ihn rankommt?Ein anwesender Fremder würde einen panischen Hund evtl. noch mehr verunsichern.

    Das glaub ich nicht, daß die TÄ hier sowas haben/machen.

    Also mich hat das zugegebenermaßen auch etwas hilflos und ratlos da sitzen lassen. Meine naive Fantasie war vielleicht schon so ein Retter-in-der-Not-Auftritt mit Blasrohr für ein Beruhigungsmittel. Vermutlich ist das hier aber nicht Standard und ich weiß auch nicht, welcher Tierarzt hier den Park im Nachbarort betreut - muss ich mich mal kundig machen.


    Letztlich ging es ja nochmal gut und ich möchte mal davon ausgehen, dass solche Komplikationen die Ausnahme bleiben. Mein Mann meinte schon 'wir haben immer so Montagstiere', weil unsere Katze ein Kandidat für ein TA-Abo wäre (wenn's das gäbe). Aber neee. Die sind schon alle genau richtig, wie sie sind :herzen1:
    Und wenn man Smilla jetzt erlebt, denkt man nicht, dass das der gleiche Hund ist, wie in der Nacht.



    Nebenbei bemerkt: ihre körperlichen Symptome sind vollständig abgeklungen, nur der Schreck sitzt noch ein bißchen in den Knochen und sie kann gerade nicht gut alleine sein. Macht aber nichts, muss sie dann gerade auch einfach nicht - das wird schon wieder.
    Ich bin einfach nur unheimlich glücklich, dass wir unseren Hund heil wieder haben :herzen1:

    Ich schleiche schon seit ein paar Jahren drum rum. Eigentlich würde ich gar nicht auf die Jagd gehen wollen, aber es reizt mich total. Also den schein zu machen und ggf auch mit Falken was machen zu können / dürfen

    Ich auch. Seit vielen Jahren ehrlich gesagt. Vor allem das Falknern war schon immer mein Traum und seit Smilla im Haus ist, habe ich irgendwie auch Lust bekommen, sie jadlich auszubilden, aber ich bin so knallgeräuschempfindlich, dass ich vor der Idee zurück schrecke schießen zu müssen.



    Ich bin schon ganz gespannt auf Deine weiteren Berichte!

    Ich auch!

    Unsere bekommen zur Zeit nur noch Grau Schlemmertopf und Catz Finefood. Wir hatten noch Mac´s und Ropo Cat. Aber beides verträgt einer der Katzen nicht mehr.


    LG
    Sacco

    Catz Finefood ist bei uns auch auf dem Standard Speiseplan. Lucky Kitty kannte ich noch nicht. Bei Sely muss ich halt immer gucken, dass es Sorten sind, die tendenziell Schonkostentsprechen - also Geflügel, leichter Fisch, pur oder kombiniert nur mit leicht verdaulichem Gemüse oder Reis.
    Real Nature hat da noch tolle Sorten und von Select Gold gibt es auch sehr gute Sorten.
    Das ist so unsre Abwechslung zum blöden vetenery diet und gastro Futter. Sely rümpft immer die Nase, wenn ich ihr mehr als 2x hintereinander das Gleiche hinstelle.

    Dafür braucht man einen Schein, also fürs Blasrohr ;) Den haben eigentlich nur Zootierärzte.

    Das wusste ich nicht, ist aber nachvollziehbar und irgendwie auch beruhigend, dass nicht jeder munter hochwirksame Medis durch die Walachei pusten darf. Mich beeindruckt das sehr, wenn das jemand kann.



    @all, zu merken, dass Ihr mitfiebert, hat mir ehrlich geholfen gestern. Wenn es meinen Tieren schlecht geht, leide ich selbst und der gestrige Tag plus die Nacht davor waren für mich ein Horror. Ich bin auch sehr froh um unsre guten Nachbarn, die sich sorgen anstatt sich zu beschweren, wenn der Hund draußen eine Nacht lang komplett durchdreht, das ist ja auch nicht selbstverständlich.



    Zitat von Lilaja

    Und wieder was gelernt. Ich kenne hier einige Hunde, bei denen ich selbst gesehen habe, wie sie runtergefallene Walnüsse knacken und den Nussinhalt fressen. Gott sei Dank macht meiner das nicht. Werde aber nun in Zukunft die anderen HH über diese Gefahr informieren, ich wußte das nicht und andere sicher auch nicht.

    Die Tierärztin meinte, das passiert wohl vor allem, wenn die Nüsse längere Zeit im Feuchten liegen und typischerweise im Frühjahr, wenn noch Nüsse vom Herbst auf dem Boden liegen. Sie hatten wohl gerade in den vergangenen Wochen mehrere Fälle. Zum Glück hat Smilla auf unsrer Gassirunde Donnerstag mittags so irre viel getrunken.


    @Rosilein, ich glaube, wenn man regelmäßig gründlich aufliest, dürfte ein Walnussbaum schon in Ordnung sein. So oft scheint das ja nicht vorzukommen, sonst denke ich, wäre das auch hier im Forum eine viel bekanntere Gefahr. Ehrlich gesagt habe ich mir bis gestern über Walnüsse nie große Gedanken gemacht. Smilla liebt Walnüsse und die gesunden, reifen Nüsse sind ja offenbar auch gut verträglich. Mir war das aber natürlich eine nachhaltige Lehre, ich werde da sehr genau drauf achten und auf unsrer Hohlwegstrecke, werde ich sie künftig an kurzer Leine an den 6 Walnussbäumen vorbei lotsen, die da stehen und dabei mit Argusaugen beobachten. Diesmal hatten wir Glück, wer weiß, was bei einem weiteren Mal wäre.

    Oh sorry, ich vergaß darauf einzugehen:

    Kann die mobile TA ggf. Luminak im per Blasrohr geben? Ich weiß ja nicht, ob die das kann?

    Die mobile TÄ hat mal glatt abgelehnt zu kommen und meinte, der Hund muss in die Klinik. :|
    Im Nachhinein bin ich froh drum, selbst wenn die TA heute nacht das mit dem Diacepam vielleicht nicht so super gehandelt hat (wäre schön gewesen, wenn sie an das Propofol gedacht hätte). An sich bin ich in dieser Klinik super zufrieden.

    Also zunächst noch einmal vielen Dank für Eure Gedanken! Bei Smilla kommen/kamen jetzt 3 Sachen zusammen, weshalb die verschiedenen Ansätze passend waren.


    Zusammen kam scheinbar:
    1. Vergiftung, vermutlich Ochratoxin
    2. Paradoxe Reaktion auf Diacepam
    3.Reaktivierung ihres Traumas durch Schmerzen, vor allem dann später bei der brennenden IV-Gabe (Schmerzen + Todesangst + eingesperrt sein), weshalb sie vermutlich auch so lange nicht wieder zu beruhigen war.


    Der Verlauf über 24h deutete immer weniger auf Bandscheibe, immer mehr auf Vergiftung hin. Sie hat einen stark veränderten Körpergeruch, die Zuckungen hat sie nicht nur im unteren Körperbereich, sondern auch Kopf, Ohren, Augen. Teilweise kippte sie komplett um, insgesamt schien sie immer wieder orientierungslos. Sie speichelte extrem. Ich sag Euch, sie war ein zuckendes, zitterndes Bündel Elend und ich konnte sie nichtmal rein holen.
    Ziemlich wahrscheinlich hat sie eine verpilzte Walnuß geknackt und sich eine Ochratoxin-Vergiftung zugezogen, die TA heute meinte, dass der Verlauf bei ihr ziemlich typisch war - von der extremen Panik und der paradoxen Reaktion auf Diacepam mal abgesehen.



    Seit heute mittag war sie erschöpft, blieb aber verängstigt und zurück gezogen, ab heute nachmittag wurde es dann Stück für Stück etwas besser. Ich konnte mich ihr erst auf ein paar Meter nähern und Ihr Wurst zuwerfen, dann hat sie sich Stückchen geholt und ist danach immer wieder sofort auf Distanz gegangen und nach und nach wurde sie wieder zutraulicher.
    Und irgendwann hats scheinbar 'klick' gemacht und sie kam schwanzwedelnd auf wackligen Beinen zu mir gestackst. Als ich sie dann anfassen durfte, habe ich sie erstmal locker angeleint, ihr weiter Wurst gegeben, bin ein bißchen mit ihr gelaufen und dann mit ihr ins Auto und zur Klinik.


    Irgendwann gings dann ganz schnell besser und inzwischen ist ihr Habitus wieder wie ausgewechselt. Die Smilla von vorher - zutraulich, verschmust, spielzeugverliebt und unendlich freundlich. Nur gerade auch unendlich erschöpft. Nachdem wir zurück waren, haben wir beide erstmal eine Runde geschlafen und für heute habe ich mein Nachtlager bei ihr im Wohnzimmer aufgeschlagen.


    Jetzt werden wir nächste Woche nochmal die Blutwerte checken und dann die Nierenwerte im Auge behalten. Aber für jetzt bin ich erstmal froh, dass mein Hund lebt, dass er wieder weiß, dass er hier ein Zuhause hat und dass er wieder laufen und sitzen kann :herzen1: :herzen1: :herzen1: :herzen1: :herzen1:



    Auf die folgenden Gedanken möchte ich noch eingehen, auch wenn sich das jetzt aufgelöst hat


    Manchmal reicht ja schon ein Geräusch von draußen. Aber ob ein Vorkommnis in der Wohnung wirklich der einzige Auslöser gewesen sein kann? Immerhin war sie direkt nach dem Einkaufen noch nicht so panisch und weggetreten sondern nur sehr schreckhaft. (So interpretiere ich den Text, kann auch völlig falsch liegen.)

    Du hast das ganz richtig interpretiert @Ixabel. Sie war nur irgendwie schreckhaft, ist in die Ducke gegangen, als meinem Mann der Schlüssel runterfiel z.B., was mich sehr überrascht hat. Ich denke aber schon, dass es auch daran liegen kann, dass wir sie ausgerechnet alleine gelassen haben, als es begann ihr nicht mehr gut zu gehen. Wirklich Panisch wurde sie erst ab der Medikamentenverabreichung IV. Und hier vermute ich sehr stark, dass das die direkte Wiederholung ihres Traumas war: Todesangst + Schmerzen + Eingesperrtsein. Das plus die paradoxe Reaktion war wohl der Supergau.
    In einem anderen Beitrag hier hast Du den Begriff 'Panikhund' gebraucht @Lorbas. Sowas hat zwar sicher Interpretationsspielraum, aber ich würde Smilla nicht als typischen Panikhund bezeichnen. Selbst dass sie Angsthund ist, überrascht viele, wenn sie sie erleben. Panik habe ich bei ihr bisher bis gestern nur in 2 Situationen erlebt, als sie von anderen Hunden spontan gejagt wurde (herzlichen Dank auch). Aber sie macht unglaubliche Fortschritte und wenn man sie derzeit erlebt, kann man sich fast nicht vorstellen, dass sie noch im Oktober nach Hundebegegnungen oft vor psychischer Erschöpfung einschlief, im November sich noch bei jedem Hund ablegte. Inzwischen läuft sie mit mir problemlos an anderen Hunden vorbei und guckt auch mal neugierig um meine Beine rum. Insgesamt hat sie ein sehr hohes Erregungsniveau, dass sich bei ihr (wenn unreguliert) in Bewegung und Pseudo-Jagdverhalten äußert, hat aber eine frohgemute Grundstimmung und geht vorsichtig neugierig durchs neue Leben.



    BTT und nochmal abschließend zum Threadtitel:
    Davon dass Smilla paradox auf Diacepam reagiert hat, können wir ziemlich sicher ausgehen. Geäußert hat sich das bei ihr in einer 180°-Wendung ihres normalen Verhaltens hin zu eine Mischung aus Panik und Aggression. Die Aggression blieb bis etwa 8:00 Uhr morgens deutlich, daher kann man bei ihr von gut 5 Stunden ausgehen, bis die Wirkung abgeklungen war.



    Jetzt werde ich mich mit Smilla auf dem Sofa einrollen und schlafen. Ich bin unendlich erschöpft und sie schnarcht auch schon.


    Gute Nacht ihr lieben :winken: