Ich war mir gerade nicht sicher, ob das besser in 'Gesundheit' oder in 'Probleme mit dem Hund' aufgehoben ist, aber da medikamentös, schreibe ich mal hier.
Die Kurzversion:
Smilla hat heute Nacht in der Tierklinik Valium verabreicht bekommen und darauf offenbar paradox reagiert. Sie ist panisch geworden, als eines der Medis IV wohl gebrannt haben muss und ist völlig ausgetickt. Kurz hat sie sich dann wieder etwas beruhigt und ich konnte sie mit nach Hause nehmen und vor dem Hauseingang gings wieder los. Das war um halb 3, jetzt ist halb 7 und ich frage mich, wie lange die Wirkung von Diacepam bei Hunden wohl anhält (oder ob sie vorher vor Erschöpfung kollabiert).
Weiß jemand von Euch, wie lange so eine paradoxe Reaktion anhalten kann? Im Moment kann sich keiner dem Hund nähern ohne dass sie austickt.
Habt Ihr eine Idee, wie ich ihr gerade helfen kann?
Die Langversion:
Gestern abend waren wir einkaufen (nicht lange und normalerweise auch kein Problem für sie) und seit wir zurück waren hat Smilla auf alles sehr schreckhaft reagiert, ohne dass uns ein spezieller Auslöser aufgefallen ist. Etwas später lag sie in ihrer Falthütte und ich dachte zuerst sie schläft, weil sie immer wieder mit den Füßen gestrampelt hat. Als ich zu ihr bin, um sie gegebenenfalls zu wecken (sie hat manchmal Alpträume), wurde aber offensichtlich, dass sie nicht schläft, sondern wach ist und eher stark zittert oder zuckt. Ich habe sie dann zu mir geholt, um zu sehen, wie/ob sie sich bewegt und wie sie reagiert und hatte den Eindruck, dass die Hinterläufe steif waren und nicht richtig kontrollierbar. Gleichzeitig zitterte sie unglaublich am ganzen Körper. Also habe ich sie gepackt und bin in die Tierklinik (das war um 22:00). Meine Ideen waren total unterschiedlich: Krampfanfall, Bandscheibenvorfall, Vergiftung oder ein Schock? Sie zitterte weiterhin so sehr und war so verängstigt, dass ich mir durchaus vorstellen konnte, dass sie sich auch dadurch so verkrampfen könnte, dass es wir zucken aussieht.
Die Tierärztin hatte dann ähnliche Ideen zu dem, wie sich Smilla gezeigt hat. Also wurde zunächst geröntgt und ein Blutbild gemacht und dann - weil beides unauffällig war, sie aber eine Vergiftung (durch etwas, das den Magen dann schon verlassen hätte) dennoch nicht vollkommen ausschließen wollte - ein Zugang gelegt und Diacepam, Metamizol und ein Medikament für den Magen verabreicht. Eines davon muss wohl bei manchen Hunden IV brennen und dabei ist sie völlig ausgetickt. Sie ist panisch geworden, hat erst den Infusionsapparat, dann eine Blutspur hinter sich hergezogen, sich eingekotet und war nicht mehr zu beruhigen. Auch mich hat sie nicht erkannt in dem Zustand. Irgendwann kam sie dann minimal runter, dann hat sie mich erkannt, kam zu mir und ließ sich von mir den Zugang abklemmen.
Wir haben das dann abgebrochen, die Ärztin gab mir Emeprid, Carbodote und Novalgin mit um es selbst in weniger beängstigender Umgebung zu verabreichen.
Aber: kaum waren wir vor unserer Haustüre, tickte sie wieder aus. Sie war nicht dazu zu bewegen rein zu kommen und war nicht zu beruhigen. Inzwischen glaube ich fast, dass sie von Beginn an kein körperliches Beschwerdebild hatte, sondern Panik, die sie leise äußerte. Aber mir ist ein Rätsel, was passiert sein könnte in der kurzen Zeit unseres Einkaufs, das so etwas auslöst. Ein noch größeres Rätsel ist mir aber, wie ich ihr helfen kann. Eigentlich bin ich ihre Bezugsperson, aber sie reagiert auf mich gerade genauso panisch wie auf meinen Mann, meine Nachbarin (die um vier im Schlafanzug mit Taschenlampe nach uns sehen kam) und vorher auf das Klinikpersonal. Vor einer Stunde konnte ich mich ihr nähern, da hat sie mich scheinbar erkannt, kam aber so unterwürfig auf dem Bauch zu mir gekrochen, wie ich das bei ihr noch nie gesehen habe. Sie ist auch sonst ängstlich, aber nicht so ein gebrochenes Bündel Panik
Ich hoffe jetzt mal, dass diese krasse Reaktion wirklich eine paradoxe Reaktion auf das Valium war und wieder abflaut. Scheinbar kann das ja bei Hunden vorkommen. Aber im Moment habe ich keine Ahnung wie ich meinem Hund irgendwie helfen, sie irgendwie beruhigen kann und ich wüsste wirklich gerne, wie lange die Wirkung von Valium bei Hunden üblicherweise anhält . (Bei Menschen wohl bis zu 72 Stunden )
Um hilfreichen Input wäre ich gerade unglaublich dankbar
Danke schonmal aber überhaupt auch nur für's Lesen!