Beiträge von Alice04

    Ich würde versuchen, den Tagesablauf unregelmäßiger zu gestalten. Den grossen Spaziergang mal früh, mal nachmittags, Futter mal eher, mal später, Wochenende mal ein langer Ausflug... Dann gewöhnt sich Neesha daran, das es auch in Ordnung ist, wenn es mal nicht nach dem täglichen Einerlei geht. Danach ist es bestimmt leichter, ihr ein Alleinsein auch zu anderen Zeiten beizubringen.

    Unser Bruno ist ja ein ziemlich ängstlicher und reizoffener Typ. Deshalb hatte ich von der Zeit an das Gefühl einer guten Bindung zwischen uns, als er es sich angewöhnt hat, zu mir zu kommen oder - an der Leine - zu schauen, wenn ihn was verunsichert oder stresst. Wenn er sieht, ich bin ganz unbesorgt, geht es für ihn auch (in 90 % aller Fälle grinning-dog-face).

    Ich möchte hier mal was Erfreuliches zum Besten geben: wir haben eine neue Wohnung gesucht und nach mehreren Absagen wegen des Hundes (ohne das die Vermieter ihn vorher gesehen oder nach Rasse, Größe usw. gefragt hätten...) eine schöne Wohnung in einer örtlichen Wohnungsgenossenschaft gefunden. Wir hatten schon gesehen, dass in diesen Häusern viele Leute mit Hunden leben.


    Zur Vertragunterzeichnung bekamen wir die üblichen Unterlagen in einer Mappe, auf dem Deckblatt steht: "Auf gute Nachbarschaft!" Neben anderen Punkten wie "Kinder beleben das Haus" und "Jung und alt freundlich zusammen" gibts die Rubrik "Tierische Mitbewohner". Da steht: "Viele unserer Mieter leben mit Haustieren, denn sie spenden viel Lebensfreude. Achten Sie jedoch darauf, dass Ihre Tiere niemanden stören. Besonders mit Hunden kann es ja schnell laut werden. Aber auch die Tierhalter freuen sich über Verständnis für ihre Vierbeiner:"


    Es kann auch freundlich zugehen in dieser Welt!

    Bei uns hat letztens die Bergwacht einen verletzten Hund aus einer Spalte bergen müssen. Das kann so schnell gehen... Da war es Glück, dass sie in dieser Zeit nicht zu einem verletzten Menschen gerufen wurden, da hätten sie abbrechen und den Hund seinem Schicksal überlassen müssen. Die Hundehalter mussten den Einsatz auch selbst bezahlen danach.


    Wenn Du öfter bergwandern willst, würde ich an ungefährlichen Stellen mit dem Hund ein bißchen klettern und Gleichgewicht halten üben. Und dann kommt es auch darauf an, ob Du einen Hund mit vorsichtigem oder einen mit draufgängerischem Charakter hast. Das kannst Du nur selbst beurteilen.


    Ich würde auf jeden Fall vorsichtshalber anleinen.

    Ich schließe mich Gandorf an: unbedingt mal Probe-Übernachten im Zelt! Wir waren vor 14 Tagen mit Bruno (10 Monate) auf dem Waldgrundstück von Bekannten das erste Mal zelten, und die erste Nacht wird uns unvergeßlich bleiben. Bruno hatte schreckliche Angst vor den nächtlichen Geräuschen (bellende Rehböcke, Nachtvögel wie der Ziegenmelker, Käuzchen, mal ein undefinierbares Knacken in der Nähe...)


    Er ist überhaupt nicht zur Ruhe gekommen, hat versucht, aus dem Zelt abzuhauen, gejault und gebellt. Wir mussten ihn anleinen und versuchen, die Nacht irgendwie rumzubringen. Raus und spazieren wollte er auch nicht, zuviel Angst...


    Am nächsten Morgen wollten wir abbrechen, haben der Sache aber noch eine Chance gegeben, weil es so schön war tagsüber und uns gemeinsames Zelten auch wichtig ist. Die zweite Nacht verlief wesentlich besser, und die dritte hat er durchgeschlafen und es glaube ich auch genossen, mit uns in engem Kontakt zu liegen..

    Bruno liebt Quark oder Frischkäse im Kong. War er im Tiefkühler, dauert es schon 20 Minuten, bis er alles rausgeschleckt hat. Bei diesen Temperaturen sehr beliebt.

    Im Auto gebe ich meinem Hund den Kong nicht mehr, da der mal unter die auf dem Rücksitz gespannte Hundedecke gerollt ist und Bruno Riesenwirbel deswegen gemacht hat.

    Aus dem gleichen Grund kriegt er ihn nicht, wenn er allein bleibt. Das Ding rollt dann gerne unter einen Schrank und es gibt große Aufregung, Gejaule und Gescharre. Deshalb nehme ich ihm das Ding immer sofort ab, wenn er leer ist.

    Kleiner Tipp zum Raustragen: unser Welpe mochte das Tragen die Treppen rauf und runter auch nicht, hat gezappelt und geschnappt. Wir haben ein Plaste-Einkaufskörbchen genommen und ihn mit einem Leckerli reingelockt. Dann den Korb hoch gehoben (vorsichtshalber die Leine mit den Henkeln kurz gefasst, dass er nicht rausspringen kann), erst ein bisschen in der Wohnung rumgetragen und Party gemacht, wenn er still sass.


    Nach kurzer Zeit ist er ganz von allein da reingesprungen und hat sich hoch und runter tragen lassen. War auch sehr praktisch, wenn man noch eine Einkaufstasche oder den Mülleimer in der anderen Hand hatte.


    Nun ist ein Rottweiler-Welpe natürlich größer als ein junger Tibet Terrier, aber es gibt die Körbe auch in groß, und es ist ja nicht für ewig... Probiere es mal aus, wenn Du Lust hast.


    Ich wünsche Dir gute Nerven für die Welpenzeit, ich fand sie auch anstrengender als die Kindererziehung. grinning-dog-face

    Aber heute sagen wir verklärt: weißt Du noch, wie er immer unsere Socken geklaut hat... Genieße die Zeit auch ein bißchen.


    Die Idee mit der Auszeit ist auch Gold wert. Kann Dein Mann an seinem freien Tag mal Hundedienst machen, und Du gehst einfach bummeln oder eine Freundin besuchen?

    Das ist total interessant hier, vielen Dank für Eure Erinnerungen!

    In den siebzigern in der DDR, als ich ein Kind war, waren Würge- und Stachelhalsbänder bei großen Hunden die Regel. Meine Eltern fanden schon damals, das sei Tierquälerei, und haben unsere Hunde ein bißchen erzogen, damit sie nicht gar so schlimm an der Leine zogen. Auch schon mit Leckerli.

    Fleisch wurde das billigste beim Schlachter gekauft und in großen Töpfen gekocht, ich erinnere mich an ganze Kuh-Euter (das fand ich roh schrecklich eklig und wabbelig, aber gekocht schmeckte es gut!), Kutteln, Pansen. In der Brühe wurde dann Reis gekocht, und dazu gabs die Essensreste. Die "heiligen" Lehrsätze meiner Mutter waren:

    - Kein Schweinefleisch, daran stirbt der Hund"

    - Kein rohes Fleisch, davon wird er aggressiv

    - Keine Kartoffeln und Tomaten, weil Nachtschattengewächse (?)


    Der jeweilige Hund (wir hatten nacheinander zwei Dackel und einen Mittelschnauzer) war nicht die Hauptperson, aber schon ein vollwertiges Familienmitglied. Wenn einer krank war, gings sofort zum Tierarzt, egal was es kostete - obwohl meine Eltern wenig Geld verdienten. Allerdings wurden viele Krankheiten damals nicht behandelt. Ich erinnere mich an einen Hund aus der Nachbarschaft mit Diabetes, da riet der Tierarzt sofort zum Einschläfern, das könne man nicht behandeln. Und an Operationen kann ich mich gar nicht erinnern - der Hund hat einen Tumor? Dann erlösen wir ihn.


    Meine Kindheit mit Hunden war jedenfalls sehr schön, auch wenn ich viele Aufgaben übernehmen musste und oft keine Lust darauf hatte - Futter kochen, früh vor der Schule Gassi gehen...Aber das Spielen und Toben im Garten war klasse.


    Die ganze Familie hat die jeweiligen Hunde sehr geliebt, und wir haben alle geweint, wenn einer starb, sogar mein Vater.

    Du bist jetzt soweit gegangen, das dein Hund nichts anderes übrig blieb und sich gegen deine Inkompetenz und Gewalt nun gewehrt hat. Sein Vertrauen hast du verspielt und dir wird als letzter Weg wirklich nur noch ein "guter" Trainer helfen können, der ohne Gewalt arbeitet aber ob da noch etwas zu kitten ist, bleibt fraglich.

    Diese Aussage finde ich etwas krass. Ich gebe Dir recht, dass die Methoden der Trainerin mittelalterlich und kontraproduktiv, ja gefährlich sind. Aber die TE ist wahrscheinlich noch nicht so erfahren und hat das zu spät erkannt. Sie müht sich, alles richtig zu machen mit und für ihren Hund. Das wegen eines solchen Vorfalls die Vertrauensbasis zwischen Mensch und Hund für immer gestört ist, glaube ich nicht.


    Ich würde auch den Hund gesundheitlich noch einmal checken lassen und eine kompetente TrainerIn suchen. Und die Hinweise von @wildsurf beachten.