Hallo
Hier mal ein Lebenszeichen von uns.. Die letzte Woche war stressig, Prüfungszeit.
Lukas ist nun etwa 2 1/2 Wochen bei mir und ich bin so verschossen in den kleinen Kerl. Er ist inzwischen meistens tiefenentspannt, trabt beim Gassigehen entspannt neben mir her, sucht ganz viel Körperkontakt und Nähe, lässt sich liebend gern bürsten und kraulen... Ich glaube, er kommt so langsam richtig hier an und fühlt sich wohl in seinem neuen Rudel. Er hat noch zwei, drei Mal in die Wohnung gestrieselt, aber da stand er auch immer etwas unter Stress - stundenlang dem Geruch der köchelnden Bolognese ausgesetzt zu sein ist aber auch gemein. Inzwischen kann ich seine Signale aber sofort deuten und schnalle ihm ganz schnell sein Geschirr um. Da weiß er, dass es gleich los geht und ich kann mich noch schnell anziehen.
Seine Futterangst ist inzwischen wirklich gut zu ertragen. Wenn es Futter gibt, wird vor Freude und Aufregung gehüpft und gesprungen, aber wir arbeiten täglich daran, dass er sich erst in sein Körbchen setzen muss, ehe der Napf abgestellt wird. Die erste Stufe war, dass er einfach nur kurz sitzen muss, ehe es Futter gibt. Das hat er sehr schnell begriffen und inzwischen klappt es auch immer öfters, dass er auf ein "Sitz!" von mir hört - auch ohne sichtbare Futterbelohnung in meiner Hand. Ansonsten stehen die Küchentüren offen, auch nachts oder wenn er mal alleine ist. Er springt nicht mehr hoch, sondern schnüffelt nur herum.. Zudem stressen ihn geschlossene Küchentüren ziemlich.. Lieber ist er mit dabei, wenn wir kochen, als vor der Tür warten zu müssen. Er setzt sich dann immer hin und guckt uns mit seinem herzzerreißendem Blick an. Sooo schwer, da nicht nachzugeben. Aber wir bleiben standhaft!
Auch rein optisch mausert er sich. Das Fell wächst rasend schnell nach und beginnt wieder zu glänzen. Leider scheint seine Haut noch immer furchtbar zu jucken. Er bekommt jetzt einmal täglich eine Apoquel, damit juckt er sich deutlich weniger, aber ab und zu hat er noch immer richtige Kratzanfälle. Insbesondere die Haut an seinen Hinterläufen scheint zu jucken - da schuppt sich die Haut auch sehr und dort ist er auch noch am kahlsten. Lukas kommt öfters zu mir, reckt mir sein Hinterteil entgegen und wenn ich ihn dann an den Hinterläufen kraule und bürste, dann wackelt er mit seinem Po, reckt seinen Hals und macht komische Geräusche, der Schwanz wedelt und ab und an wird meine Hand ins Maul genommen, aber nicht mal annähernd mit den Zähnen berüht. Sieht sehr witzig aus, wenn er so "twerkt" Dachte er, dass ihm das nich gefällt, aber er fordert das inzwischen regelrecht ein und könnte sich stundenlang die trockenen Stellen kraulen lassen. Hoffe, dass der Juckreiz einfach vom Heilungsprozess der Haut kommt. Kennt man ja selber, dass es juckt, wenn Verletzungen verheilen.
Die Anfälle sind leider nach wie vor da. Wir waren letzten Montag mit ihm bei der Tierärztin, die den Verein betreut. Seine Blutwerte sind gut, Entzündungswerte jedoch leicht erhöht. Er wurde abgehorcht, und die Ärztin vermutet einen Herzklappenfehler. Der Puls ist aber stark, sodass sie nicht davon ausgeht, dass die Anfälle dadurch verursacht werden. Ich konnte vor Ort einen leichten Anfall auslösen durch harte Leckerlies. Die Ärztin meinte dann, dass es eine Schmerzreaktion sein könnte. Lukas wird daher diesen Freitag in Narkose gelegt, damit seine Zähne begutachtet und ggf. behandelt werden können. Ins Maul lässt er sich nämlich partout nicht gucken, da schnappt er auch zu. Die Ärztin will ihn dann außerdem gleich mal von oben bis unten in Ruhe angucken, also auch die trockenen Hautstellen, seine Ohren (wegen dem Milbenbefall) und, wenn ich das richtig verstanden habe, soll auch ein Ultraschall vom Herz gemacht werden. Weitere medikamentöse Behandlungen gegen die Milben werden frühestens Ende des Jahres wieder in Betracht gezogen. Noch ein Medikament oben drauf könnte ihn sehr schaden.
Hoffe sehr, dass er vielleicht wirklich einfach nur entzündete Zähne und/oder Ohren hat und die Anfälle daher kommen. Allerdings konnte ich ihn ja nun auch mal in Ruhe beobachten, und er hat auch Zuckungen, während er ganz ruhig neben uns auf der Couch liegt. Sind die gleichen Zuckungen, die er manchmal auch im Stehen bekommt, ehe er dann umfällt. Wenn bei dem Tierarztbesuch am Freitag nichts herauskommt, dann muss ich wohl mit ihm zum Neurologen. Weiß zwar nicht, wie ich das bezahlen soll (Danke, lahmarschiges Bafög-Amt!), aber ich hab Angst, dass er vielleicht einen Tumor im Kopf hat oder so. Er war ja lange Zeit im polnischen Tierheim und konnte sich dort immer halbwegs über Wasser halten, aber dann hat sich sein Zustand ja auf einmal innerhalb von Wochen so sehr verschlechtert, dass der Verein ihn da rausgeholt hat. Das stimmt mich nachdenklich.. was war da los, dass er auf einmal so abgebaut hat?
Gebadet habe ich ihn noch nicht. Nach dem Tierarztbesuch letzte Woche war er richtig stinkig gewesen, da wollte ich ihn erst mal in Ruhe lassen. Er mag es aber sehr, wenn ich ihn nach dem Gassigehen im Regen trocken rubbel mit einem Handtuch.