Gestern war die Tiertrainerin da und die zwei Stunden mit ihr und Lukas haben mir sehr gut getan.
Wir haben einen Essensplan für ihn erstellt und sie hat mir viele Naturheilkunde-Mittelchen empfohlen, die Lukas helfen können, wieder schnell au die Beine zu kommen (Schwerpunkt liegt auf Darm, Immunsystem, Haut). Außerdem gab es noch Tipps und Empfehlungen, was wir noch tun können, um seinen Juckreiz zu lindern.
Die Trainerin hat einen Anfall live mitbekommen. Sie konnte ihm dabei ins Gesicht sehen und meinte, dass er die Augen nicht verdreht hat oder so, aber im Moment des Anfalls konnte Lukas sie nicht mehr fixieren, sondern sein Blick war leer. Die Trainerin hat in seine Ohren geguckt und die Meinung des Tierarztes bestätigt - ja, da sind Milben im Ohr und es ist auch etwas entzündet, aber nicht stark, sodass man Lukas da nicht noch mehr Medikamente zumuten sollte. Was dann aber bedeuten würde, dass die Ohren wohl eher nicht als Auslöser für die Krämpfe in Frage kommen... Allerdings hat sie länger in sein Maul gucken können als der Tierarzt und sie meinte, dass die Zähne nicht so gut aussehen. Vielleicht doch Zahnschmerzen? Aber das würde wiederum nicht alle Anfälle erklären...
Wir haben dann noch zusammen mit ihr geübt, wie ich Lukas klar machen kann, dass ich hier die Ressourcen verwalte und dass er sich nicht ungefragt meinem Essen nähern darf. Nach nur 15 Minuten Training saß Lukas vor einem Leckerlie und ist nicht rangegangen! Er war natürlich angespannt, aber er ist nicht ausgeflippt. Bin soooo stolz auf den Kleinen. Abends habe ich dann gleich weiter geübt mit meinem Essen. Habe nicht alles geschafft und den Teller auf den Couchtisch gestellt. Lukas kam sofort angerannt, aber ich habe ihn immer wieder sanft, aber bestimmt weggeschoben und ihm zu verstehen gegeben, dass das mein Essen ist und er sich ihm nicht nähern soll. Hat er super schnell begriffen und lag zwei, drei Minuten später schon wieder schnarchend in seinem Körbchen, während Essen auf dem Tisch stand.
Das wird jetzt neben dem Aufpäppeln der Schwerpunkt der nächsten Wochen sein... Er soll wieder schnell zu Kräften kommen und dabei schon lernen, dass wir das Futter verteilen und er genug abbekommt. Alles weitere nehmen wir dann in Angriff, sobald er fit und geimpft ist. Dann gehts nämlich ab in die Hundeschule. Mehr würde Lukas jetzt einfach überfordern, aber das habe ich ja auch schon hier bei euch gelernt. Er braucht jetzt ganz viel Ruhe und ich muss mir erst einmal keine Sorgen machen, dass er nicht ausgelastet ist. Die Trainerin schätzt ihn zudem älter ein als der polnische Tierarzt. Sie vermutet, dass er bereits 8 - 10 Jahre alt sein könnte. Also bekommt mein kleiner Frührentner erst mal so viel Liebe, Ruhe, gutes Futter und Streicheleinheiten, wie er will und braucht.