Beiträge von MREddy

    Bei Herkunft Türkei denke ich als erstes an Hirtenhunde.


    Wie ist er denn vom Wesen?

    In dem Tierheim selber sind vor allem Kangals, aber auch einige Jagdhund Kreuzungen. Und natürlich viele Mischlinge, wo sich die Abstammung nur vermuten lässt.


    Naja, er ist erst seit einer Woche in Deutschland und aktuell natürlich noch etwas schreckhaft, wird aber von Tag zu Tag selbstsicherer. Er orientiert sich sehr an seiner Bezugsperson und ist dort auch sehr verschmust, von anderen Menschen lässt er sich noch nicht anfassen. Zu anderen Hunden ist eher sehr freundlich, Katzen und Pferde sind ebenfalls kein Problem. Mehr lässt sich zur Zeit noch nicht sagen, da er ja noch am 'auftauen' ist.

    Hallo ihr Lieben :)


    Ich habe einen 1 Jahr und 3 Monate alten Deutsch Kurzhaar Rüden namens Eddy. Leider ist er oft gestresst und unruhig, weswegen ich über Anregungen und Ratschläge mehr als glücklich wäre.
    Ein Bluttest zur Untersuchung von Schilddrüsen Probleme wurde gemacht. Es ist alles soweit in Ordnung.
    Erstmal zu unserer gemeinsamen Vorgeschichte (Ich versuche es so kurz wie möglich zu fassen, auch wenn ich Seiten darüber vollschreiben könnte):
    Eddy war der damalige Hund meines Partners, der ihn leider nicht gut behandelt hat. Als ich mich getrennt habe, war für mich klar, dass ich seinen Hund mitnehmen würde.


    Also bin zurück zu meinen Eltern aufs Land gezogen. Eddy war zu dem Zeitpunkt so stark verunsichert, dass er kaum zur Ruhe kam, ein Spaziergang war völlig unmöglich und ich ihn an ein Maulkorb gewöhnen musste, da ich unzählige Kratzer an den Armen hatte. In Stresssituationen springt er nämlich gerne hoch und fängt an meiner Arme zu beissen. Ich habe mich sogar entscheiden ihn umzubenennen, da er seinen alten Namen so negativ in Erinnerung hatte.


    Die Ursachen habe ich mit meiner Trainerin erarbeitet:

    • Verunsicherung durch Bestrafung (sowohl anschreien und schlagen) durch meinen ehemaligen Partner. Ich werde nie vergessen wie ich im Sommer die Fliegenklatsche rausgeholt habe und ich mich umdrehte, und mein armer Hund sich zitternd in die hinterste Ecke des Zimmers verzogen hatte. Dabei wollte ich ihm doch gar nichts böses und nur die nervigen Fliegen loswerden.
    • Zu viel koerpliche Auslastung, was auch mein Fehler war

    Natuerlich noch andere Sachen, aber diese beiden Punkte sind die Hauptursachen.


    Den ersten Monat sind wir fast nur in den Garten gegangen und haben uns versucht zu entspannen und die Umwelt positiv wahrzunehmen. Er war super unruhig, hat viel gebellt, kaum geschlafen und so viel zerstört, dass die Liste wahrscheinlich 5 Seiten lang wäre. Manchmal haben wir vielleicht einen Schritt nach vorne gemacht, aber dann wieder zwei zurück. Ich war wirklich am verzweifeln und habe fast jeden Tag geweint.
    In den letzten vier Wochen läuft es sooo gut und ich habe das Gefühl wir machen jede Woche so viele Schritte nach vorne. Wir können jetzt in unserer Umgebung spazieren gehen, jede Woche schaffen wir es ein bisschen weiter. Leinenfuehrigkeit klappt immer besser, auch wenn es uns manchmal noch schwer fällt. Er schläft immer mehr und legt sich gerne in sein Bettchen.


    Nun zu meinen Problem/Fragen, wo ich hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt.

    • Unruhe im Haus: Oft bellt und knurrt er wenn er Geräusche hoert, obwohl sich dass mindestens um 80% reduziert hat (Es war wirklich schlimm am Anfang). Im Moment gebe ich ihm ein bekanntes Kommando, zB schicke ihn in sein Bett und lobe ihn. Nun habe ich ein paar mal gelesen, dass es vielleicht besser waere, ihm direkt ein Leckerli zu geben, um die Situation, die ihn beunruhigt positiv zu verknuepfen. Es ist wirklich schwierig, da jeder etwas anders vorschlaegt. Was hat bei euch geholfen?
    • Zur Zeit gehen wir ca. 3 mal am Tag spazieren. 1x üben wir Leinenfuehrigkeit, wobei ich ihn zwischendurch immer kurz schnuppern lasse. Einmal am Tag gehen wir an der Schleppleine aufs Feld und üben Blickkontakt, Rückruf usw. Das klappt auch immer besser. Manchmal kommt er automatisch zu mir getrottet und läuft einfach neben mir hier. Das dritte mal ist dann immer optional. Manchmal üben wir zum Beispiel einfach uns wo hinzusetzen und ruhig zu bleiben, versuchen Impulskontrolle zu verbessern oder machen Schnupperspiele. Ich versuche, die Übungen nie zu lang zu gestalten und versuche aufzuhören wenn es am besten laeuft. Ich habe natuerlich auf Grund unserer Vergangenheit ziemlich Sorge ihn zu überfordern, aber weiss natürlich, dass ich ihn auch nicht unterfordern darf. Würdet ihr sagen mein Programm ist angemessen?
    • Futter: Zur Zeit bekommt er Bosch Landente und Süßkartoffel, was er zum Glück auch gerne isst. Er ist sehr wählerisch. Würdet ihr das als geeignet ansehen oder habt ihr andere Empfehlungen?


    Ich bin unglaublich stolz auf meinen Eddy. Vor zwei Monaten konnte ich keinen Besuch empfangen, ohne dass er sich auf den Besucher gestürzt hat. Jeder hatte Angst vor meinem Hund. Letzte Woche war eine Freundin zu Besuch und er blieb die ganze Zeit in seinem Bett und hat geschlafen.
    Ich freue mich über jeden Tipp oder Ratschlag.


    Liebe Gruesse,
    Judith und Eddy