Ich möchte sie wirklich zu nichts zwingen, und auf gar keinen Fall, das erste Vertrauen das sie zu uns aufgebaut hat, zerstören, aber möchte auch nichts versäumen und ihr möglichst eine souveräne Führung anbieten, damit sie sich sicher fühlt und sich an uns orientieren kann.
Bei meiner Hündin habe ich Zwang angewendet. Zum Gassi raus die Kellertreppe hoch war kein Problem. Eine kurze Runde und schnell wieder heim. An der Kellertreppe wurde sie panisch, hat sich gedreht und gewunden und ich habe sie die Treppe am Geschirr runter gezwungen. Beim nächsten Mal wurde sie auf dem Rückweg an der Kellertreppe wieder kurz panisch. Ich sie wieder runter zurück in die Wohnung gezwungen. Seitdem geht sie von alleine, keine Panik mehr.
Was mir nicht klar war, sie hat die Wohnung über die Kellertreppe rauf verlassen, wusste aber nicht, dass man die Treppe wieder runter zurück in die Wohnung kommt. Nachdem sie das begriffen hat, also dass ihr sicherer Ort am Ende der Treppe zu finden ist, hat sich das Problem direkt erledigt.
Ich würde wohl bei Tessi noch etwas warten bis sie die Wohnung als ihren sicheren Ort abspeichert. Dann in wenigen Wochen mal abends mit ihr an der Leine kurz rausgehen. Sie wird ja nicht freiwillig ihren sicheren Ort verlassen. Aber sie muss ja auch die Chance bekommen, dass sie lernt, dass ihr immer wieder zurück kommt. Zurück kommen kann man nur, wenn man auch mal kurz weggeht.
Meine erste Tierschutzhündin lebte über 16 Jahre bei mir. Sie hat alles mitgemacht, ist mit im Urlaub gewesen, in Dänemark, an der Mosel, egal wo. Wenn ich nach 2, oder 3 Wochen Urlaub hier bei mir die Autobahn verlassen habe ist sie aufgewacht und hat gewedelt, sie wusste ganz genau wo wir waren und dass wir bald zu Hause sind. Sie hat sich immer gefreut heim zu kommen, ihr ganzes Leben lang.