Ich bin auch bekennende Mehrhundehalterin. Ein Hund würde ich wahrscheinlich nicht lange aushalten. Momentan leben bei uns 6 Hunde, was ich eine schöne Anzahl finde. Wir hatten auch schon mehr und da habe ich gemerkt, dass es halt nicht egal ist, welche Rasse(n), Kombinationen, Altersabstände da sind. Auch fand ich, dass je mehr Menschen im Haus leben, die Anzahl der Hunde auch mehr sein darf. Ich bin zwar die Hauptverantwortliche, aber die anderen passen eben doch auf, füttern usw.
Dass wir Windhunde haben, legt die Mehrhundehaltung auch irgendwo nahe. Sie sind eben doch stapelbar, sehr verträglich und leichtführig im Rudel. Trotzdem gibt es eine Rudeldynamik und da sie eben auch Rassisten sind, würde ich jetzt nicht einfach noch eine andere Windhundrasse dazu nehmen, auch wenn es mich reizen würde. Solange ich es mir finanziell und zeitlich leisten kann, würde ich auch immer zwei Rassevertreter halten, weil die subtile Kommunikation und die Bedürfnisse eben schon besser aufeinander abgestimmt sind.
Bei den Windspielen kommen noch gesundheitliche Probleme dazu, ich finde, da muss man auch mehr planen und es ist eben nicht immer alles möglich, was vielleicht vorher angedacht war.
Was ich nicht mehr machen würde: ein gemischtes Rudel. Da habe ich mir wirklich die Finger verbrannt und mich auch übernommen, bzw. ginge es in unserer Familienkonstellation nicht. Auch wird unsere Omi jetzt 14 und ich merke, dass vieles schon seit 1-2 Jahren nicht mehr so geht, obwohl sie eigentlich nicht krank ist oder so. Trotzdem denke ich, dass ein Welpe bzw. wilder Junghund für die Kleine inzwischen eine zu große Belastung wäre. Sie braucht eben schon ihre Ruhe, ihre Routine und ihren Rückzug.
Wir haben uns jetzt eine kleine Hobbyzucht aufgebaut, weil wir von der Rasse total überzeugt sind und so erfüllend ich das erlebe, so ist doch einiges anders, als es in der Vorstellung davor war. Zum einen ist es so, dass die Tragezeit und die Geburt eben doch eine große Belastung für die Mutterhündin darstellen und die vier "planmäßigen" Belegungen pro Lebenszeit so nicht machbar, wie ich finde. Außerdem ist es wirklich herzzerreißend, die Welpen wegzugeben und ich möchte, dass jede Hündin zumindest einen Welpen behalten darf. Das würde aber auch bedeuten, dass ich entweder ewig weiterzüchte, oder eben mit einer Hündin aufhöre, die gar keinen Wurf hat. Und dann macht auch jeder Wurf etwas mit der Rudeldynamik, da muss man auch flexibel und achtsam sein.
Alles in allem klaffen -wie so oft im Leben- die Vorstellung und die Realität auseinander. Manches ist einfacher, manches komplizierter. Wäre ich Single, hätte ich wahrscheinlich 3-4 Hunde, so entscheidet sich die Anzahl der Hunde wahrscheinlich nach züchterischen Kriterien und weniger danach, mit welcher Anzahl ich mich im Alltag am wohlsten fühle. Zum Glück haben wir hier genug Platz und Zeit, dass wir da flexibel sein können.