Beiträge von Randowtaler

    Ich finde Baumanns Denk- und Vorgehensweise teilweise recht altmodisch. Zumindest aus dem einen damaligen Buch, was ich von ihm hatte. Da war reine Handfütterung und quasi abhängig machen vom Menschen auch ein empfohlenes Mittel. Und da waren eine recht "Dominanz"-lastig und Macht ausübende Ansätze drin. Nun sind die Bücher auch schon ein paar Jahre alt, keine Ahnung, ob sich seine Ansichten verändert haben.

    Ich war enttäuscht von seinem Buch. Es gibt ja recht wenig Literatur zum Thema Mehrhundehaltung. Ich habe damals fast alles gekauft, was es so gab.


    Ansonsten finde ich das ganze Dominanzdenken auch recht anstrengend. Das mag sein, dass es Hunde gibt, die gerne kontrollieren und dominieren und dann muss man halt als Halter schauen, wie weit der Hund gehen darf. Bei meinen ist es so, dass die dominanteren auch mehr Verantwortung im Rudel tragen. Mit mir als Halterin hat das erst einmal nichts zu tun. Der Hund wird mich weder kontrollieren noch dominieren, egal, wo der jetzt liegt.

    Obs was mit dem anderen Hund macht, entscheidet der andere Hund. Ungleichverteilung von Privilegien kann immer einen Unterschied machen, wenn ein Hund einen Sinn dafür hat.

    Dem kann ich mich nur anschießen. Wir müssen dann den anderen Hund beobachten. Wie fühlt der sich?

    In der aktuellen Augabe von "Unsere Windhunde" gibt es ein Rasseprotrait der Silken Windsprites, leider mit noch geringer Datenlage. (Für die weitreichenden Aussagen, die da getroffen werden, halte ich sie ehrlich gesagt für zu dünn, aber es ist ein guter Anfang und ich hoffe auf breitere Beteiligung.) Da steht auch einiges zum Jagdtrieb (der recht moderat beschrieben wird).


    Ich würde gern noch mal das ältere Thema "Quo vadis Windsprite?" aufgreifen.

    Im Prinzip wäre es zumindest im DLWC möglich, gezielt eine Sportlinie aufzubauen. Schließlich können die LHW-Züchter Coursing-Whippets, oder auch Rennlinien mit einkreuzen, was im DWRV nicht geht und sie mit dem arbeiten müssen, was da ist an genetischem Material. Aber es müsste eben genügend Interessenten geben, die sich dafür begeistern können.

    Im F1 Wurf haben wir nur kurzhaarigen Welpen, das heißt, im DWZRV ankören ginge nicht. Erst mit der 2. Generation und mit DLWC Papieren offiziell gewinnen, ginge so auch nicht.

    Bezüglich der Thematik, dass LHWs der Zugang zu offiziellem Windhundsport verwährt ist, kann ich nur berichten, dass ich ein paar kenne, die Windhundsport betreiben und zu den Trainings gehen. Um die "Funktion" zu prüfen, braucht es keine offizellen Rennen mit Titeln.

    Nun, wenn es eine Sportlinie geben soll, dann kann man den Hundebesitzern schlecht sagen: begeistert euch bitte für den Sport, aber Titel wird es für euch nicht geben.

    Jetzt bin ich endlich mal am PC und kann auch kurz meinen Kommentar dazu geben, denn natürlich beschäftigt mich das Thema sehr.

    Und da komm ich wieder zum Windsprite oder dem Windhound.

    Plakativ gesprochen ist Sinn und Zweck der Entstehung: im mittleren Größenbereich einen Langhaarhund mit Windhundoptik zu haben und - oder auch erst später - etwas vom typbestimmenden Jagd- und Hetztrieb weg zu kommen.

    Also das Ziel war ursprünglich wirklich einen langhaarigen Whippet (wieder)zuzüchten. Punkt. Ohne weiteres Design oder Verhaltensunterschiede. Genauso, wie es rauhaarige Varianten des Whippet gegeben haben sollte. Dass aufgrund der unehrlichen Art und Weise, wie dieses Zuchtziel durchgeführt wurde, es letztendlich mehr Widerstand als Befürworter in der Szene gab, ist einfach eine soziale Geschichte und hat wenig mit dem Zuchtziel zu tun.

    Jetzt kam mit der veränderten Optik auch eine gewisse Veränderung des Verhaltens einher (Hütehundeigenschaften) und diese hat im Laufe der Zeit auch ihre Liebhaber gefunden. Also, dass Menschen nicht gesagt haben: "Ich nehme einen Langhaar Whippet, weil der langhaarig ist." sondern: "Ich nehme einen Langhaar Whippet, weil der nicht so extrem triebig ist."

    Das war aber nie ein ausformuliertes Zuchtziel!


    Jetzt heißt der Langhaar Whippet vielerorts Silken Windsprite und Windsprite, aber das hat politische und Null züchterische Gründe. Mit der Politik (möglichst schnelle Anerkennung der Rasse durch den FCI) wurde dann der Zuchtstandard auch einfach mal "angepasst". Für mich ein absolutes Nogo! Ich züchte nach einem Standard und passe nicht den Standard an meine Hunde an!

    Was mich ja am Windsprite eher abschreckt ist eigentlich genau die weniger oder weniger zielgerichteter Jagdtrieb Sache und keine Arbeitsselektion. Damit verlieren sie für mich den Windhundreiz. Nicht den Liebreiz wohlgemerkt.


    Nun, die dürfte doch die gleiche sein, wie beim Whippet. Das die in der Realität nicht erfolgt, hängt von den Persönlichkeiten der Züchter und Besitzer ab, nicht vom Standard!

    Da wurde erst ein Hundetyp über Jahrtausende in eine bestimmte Richtung selektiert, bis sich Anatomie, Nervensystem, Wahrnehmung anpassen und die züchterische Hypertrophierung der letzten Jagdsequenzen eine bestimmte Optik mit sich brachte bzw die nötig ist, damit der Hund kann, was er können soll und dann soll er in einem relativ kurzen geschichtlichen Zeitraum zwar noch so aussehen, aber eigentlich nimmer so richtig können wollen.

    Naja, Du schreibst es selbst: ohne die Funktion wird auch das Aussehen verschwinden. Das eine hängt mit dem anderen zusammen. Die Schönheit des Windhundes ist (für mich) seine kompromisslose Anatomie. Blöder Vergleich: es wird immer Leute geben, die ihren Ferrari nur für die Sonntagsfahrt zum Strand nutzen, aber es wurde zum Rennen gebaut. Würde der Hersteller jetzt sagen: es reicht, wenn wir die Optik so lassen, aber den Motor auf 90PS drosseln, dann wäre der Sinn des Autos hinüber.

    Lang waren die ja eher geschasst und mehr so die Outlaws, als "Die sind ja nicht reinrassig" - das halt ich ja eher für ziemlich irrelevant. Aber ich würd mir auch mehr Anerkennung für Lurcher und Longdogs wünschen und halte es für höchst zulässig, bewährte Hybriden die relativ zuverlässig bestimmte anatomische oder Verhaltensmerkmale für eine bestimmten Zweck einbringen, zu schaffen.

    Windsprite als Whippetdoodle, warum nicht?

    Collie Lurcher, Bull oder Bedlington Lurcher, das hat alles eine gewisse Funktionalität. Wobei sich die langfristig verliert und Lurcher eben nicht als Rasse rausgezüchtet werden, weil langfristig nicht beide Welten erhalten bleiben, sozusagen.

    Und da fängt mein persönlich geringeres Interesse an Windhund light an, stellen sich mir gleichzeitig aber auch andere Fragen.

    Für mich ist das Zuchtziel meiner Langhaar Whippets kein Windhund light. Ganz ehrlich, würdest Du mir das unterstellen, dann wäre ich beleidigt und ja, dann können wir ihn gleich als Doodle oder Lurcher betiteln.

    Der Wunsch nach Windhund mit möglichst wenig Jagdtrieb erscheint mir einfach paradox.

    Das ist er auch und es liegt an den Züchtern, den Welpenkäufern klarzumachen, dass sie einen Windhund in ihre Familie aufnehmen und keine eierlegende Wollmilchsau.

    Hat ein Windhund noch seinen Reiz, wenn er irgendwann quasi eh nur noch trottet, weil der Spaß oder der Wille zur Hetzjagd ohne intrinsiches Interesse daran womöglich zusehends verwässert?

    Gut, okay, so ist das beim Windspiel auch nicht komplett passiert bzw gibt es auch (wieder?) eine Bewegung hin vom Toyhund und Schoßbewohner zum Jagdsporthund (nie so genau damit befasst, aber da scheinen mir etliche Exemplare dann plötzlich robuster, als als reine Alltagsbegleiter, was ich als Vorteil empfände).

    Nun, das Windspiel ist ein gutes Beispiel. Die Aufgaben eines Windspiels sind eben nicht nur kleines Wild hetzen, sondern auch Wärmeflasche, Begleiter (und Babyersatz ;-)). So sehe ich meine LHWs auch: in erster Linie sind es Windhunde, die hetzen und rennen wollen. aber sie sind ungleich sozialer und führiger, als andere (orientalische) Windhunde. Und wenn man die Langhaaroptik mag und keinen großen Windhund wie einen Barsoi halten kann, dann gibt es jetzt eben den LHW und man muss sich nicht mit dem unabhängigeren Wesen eines Saluki oder Afghanen auseinandersetzen.


    Jetzt kann man sich die Grundsatzfrage stellen, ob man seinen Hund überhaupt nach dem Äußeren auswählen sollte, aber das ist ein anderes Thema.

    Hope hat ja auch diesen Wirbel im Nacken und einer ihrer B-Linnge hat es auch geerbt.

    Wie ist das bei den LHW - wird da über den Wirbel hinweg gesehen oder wird darum Wirbel (cooles Wortspiel *haha) gemacht?

    Bisher kein Wirbel um die Wirbel. 😂


    Schwabbelbacke : schau mal, hier habe ich mal ein Selfie mit den Windspielen probiert: ich finde, dass Indy und Siri etwas gemeinsam haben... 😉


    https://flic.kr/p/2m1Vz8V

    Das ist Oonosh (ich hoffe, ich hab des jetzt richtig geschrieben) - sie wird bei Jins Züchterin bleiben. Der "Iro" ist ein Wirbel, den auch schon ihre Mutter im Nacken hat, eine Schwesterchen (die schwarze mit der langen weißen Schwanzspitze, die auf dem letzten Laufbandbild zu sehen ist) hat diesen in klein und dezent geerbt. Oonosh macht keine halben Sachen und hat ihn daher besonders ausgeprägt.

    Jins Züchterin möchte damit die Ausstellungsszene aufmischen: in Deutschland wird dieser Wirbel nicht gern gesehen und häufig sogar von den Richtern - die es eigentlich besser wissen müssten - als "Ridge" bezeichnet. Derweil in allen andren Ländern - natürlich auch im Herkunftsland GB - dieser Wirbel absolut egal ist und sogar liebevoll als "Cowlick" bezeichnet wird.

    Hope hat ja auch diesen Wirbel im Nacken und einer ihrer B-Linnge hat es auch geerbt. Ich finde das total süß und finde es toll, dass Oonosh damit ausgestellt wird. (Ich hätte sie auch an Stelle der Züchterin behalten.) :cuinlove: xD

    ich wollte euch auch noch Fotos, von meinem "ital. Windspiel" da lassen.

    Jaja, sie ist jetzt bereits 2x als ein solches identifiziert worden.

    Naja, meine Indy ist ja ein recht untypisches Windspiel und ich finde, ein wenig Ähnlichkeit kann man sich da schon reindenken... :pfeif:


    Randowtaler planst du eigentlich noch einen Wurf mit Hope? Sie ist ja jetzt schon seit vielen vielen Jahren für mich der Inbegriff eines gelungenen LHW/SiWi halo-dog-face

    :cuinlove: Oh! Danke, dass ist aber lieb! :herzen1:

    Ja, mal sehen, wenn sie so bleibt, wie sie momentan ist, dann würde ich noch einen Wurf mit ihr machen. Momentan warten wir auf die Läufigkeit von Rosie, die eigentlich im Februar erwartet war... :pfeif: Also, mal sehen. Wir bleiben im Fluss. xD


    Sind deine beiden Katzen aus Deutschland?

    Der Vater einer ehemaligen Mitschülerin hat sich eine Katze aus Thailand mitgenommen (adoptiert), die sieht grad deiner weiss-Roten Katze mega ähnlich.

    Ja, beide sind aus Deutschland. Allerdings sind es "Orientalen", also von der Rasse her dem Ursprung nach aus Asien. In Indien hatten wir auch solche Katzen gesehen, die laufen da ganz normal als Straßenkatzen herum.

    Die Rasse heißt: Orientalisch Kurzhaar und soll eine Kreuzung von Europäisch Kurzhaar mit Siamesen sein.