Hallo ihr da draußen!
Bis vor 1 Jahr hatten wir einen super tollen Labrador Retriever. Er war ein grandioser Familienhund, zog weder an der Leine, noch brachte ihn irgendetwas aus der Fassung. Ich hatte ca. 2 Jahre lang von Welpe an mit ihm trainiert. Bindungsübungen, Gehorsamsübungen... der Alltag war unser Training. Es klappte alles super. Damals hatten wir noch keine Kinder bzw. war unser 1. Kind ein Baby und hatte keinen direkten Einfluss auf den Hund.
Nun haben wir einen Cavalier King Charles Spaniel, der mich etwas verzweifeln lässt. Linus ist offensichtlich in der Pubertät angekommen. Er möchte gefallen, piepst aber wenn ich das Haus verlasse (5-7Minuten), dann fängt er an Blödsinn zu machen. Sucht sich Beschäftigung, Pflanze anknabbern, Geschirrtücher runter ziehen.... Ist mein Mann da, beruhigt er sich schnell wieder.
Er würde jedem Vogel, jedem Kind, jedem Jogger, jedem fremden Hund hinterher laufen, wenn ich ihn nicht an der (Schlepp-)Leine hätte. Es ist als wäre das Gehirn in meine Richtung ausgeknipst. Dabei mache ich alles genau so, wie bei unserem 1. Hund. Einziger Unterschied ist, dass wir Kinder im Haus haben (7+11).
Nun stehe ich vor der Entscheidung:
1. den Hund richtig konsequent ins Training zu nehmen. Die Familie hat dann das Nachsehen, da die Kinder sich vom Hund fern halten müssten. Kein ständiges "komme her", kein Spielen, kein Kuscheltier werfen (Impulskontrolle), kein Kuscheln ohne jede Sekunde unter Kontrolle durch mich. Er knabbert sonst an den Händen, leckt übers Gesicht, springt auf die Kinder drauf..... Linus ist für uns alle da. Er soll ein FAMILIENhund sein, an dem alle Familienmitglieder Freude haben.
2. Vorschlag meines Mannes: ist doch egal, ob er an der Leine zieht. Der ist klein und wird es immer sein. Lass ihn halt. Weder die Kinder noch meinen Mann stört das ungehobelte Verhalten von Linus.
Meine Vernunft sagt: ziehe es richtig durch, dann haben wir alle viele viele Jahre Freunde an einem toll erzogenen Hund.
Mein Herz und der Familienfrieden sagen mir: lass ihn halt. So einen toll erzogenen Hund wie den Labbi, darf ich einfach in unserer Familiensituation nicht erwarten.
Einen Mittelweg habe ich auch schon versucht aber ich bin da wirklich voll bei euch hier im Forum und viel zu gerne HundeFÜHRER. Ich bin einfach gerne die Leitperson für den Hund und möchte dem auch entsprechen. Mir macht es Freunde, wenn der Hund hört und wir ein Team sind. Ich will nicht einfach nur das andere Ende der Leine sein, das halt mit dabei ist. Ich möchte beachtet werden während der Spaziergänge, ich möchte, dass der Hund sich nach mir richtet und nicht an der Leine zerrt, wenn andere Hunde in der Nähe sind.... Viele "ich möchte"s von meiner Seite aus. ;-) Aber ich bin ja nicht die Einzige, die hier mit dem Hund zusammen lebt.
Was meint ihr? Wie würdet ihr euch entscheiden?
Ich freue mich über eure Gedanken!