Das fängt schon bei ganz banalen Fragen wie dem Gewicht an, wo die meisten Hundehalter die Wahrheit nicht verkraften, und sich die Standardsätze des TA als "mein Hund hat Idealgewicht!" auslegen...
Also ich habe ja nicht abgestritten, dass es hier schwerstens menschelt. Gehe sogar davon aus, das ist das Problem schlechthin. Wie immer, das Problem liegt an der anderen Seite der Leine. Aber wenn ich nach Informationen frage, dann frage ich offen und nicht suggestiv, denn es interessiert mich objektiv, nicht Wunschdenken. Und dann bekommt man in der Regel auch Antworten. Die TA, die ich kennen lernen durfte, waren eher so, dass sie gerne Auskunft gegeben haben, man sogar den Eindruck hatte, sie freuen sich, dass man sie nach ihrer Meinung und nach ihrer Erfahrung fragt.
Hmm, also ich hab eher die Feststellung gemacht, das TÄ nicht unbedingt immer die besten Ansprechpartner für Fragen zum Tier sind. Egal, ob es das Thema SDU, Kastration oder sicher auch zu Mops und Co betrifft.
Die aller erste TÄ bei der ich damals war (mit meinem ersten Hund ganz am Anfang), ist zum Beispiel eine glühende Verfechterin der Kastration und hält bis heute 5 Möpse und eine FB. Wenn du die bzgl. Gesundheitsproblemen fragst, gibt es sicher auch keine. Obwohl die alle, wenn ich die im Feld treffe, die übliche Atmungsproblematik aufweisen. Mir ist echt schleierhaft, wie selbst TÄ so blind sein können... Oder stellen die sich nur blind?
Jedenfalls hält man sich als TA doch nicht freiwillig ein ganzes Rudel davon, wenn man der Überzeugung wäre, die Hunde leiden, oder?
Wenn jetzt ein angehender Ersthundehalter so jemand befragt, welche Antwort wäre dann wohl zu erwarten? Bestimmt kein "lassen Sie es!" Wäre als Selbsthalter dieser Rassen auch ziemlich unglaubwürdig.
Generell hab ich das Gefühl, dass HH diesen Zustand für normal halten. Der schwer atmende, oftmals noch überfettete, Mops, der hinter dem Halter hertrottet, wird dann lächelnd mit: "Der/die ist immer langsam/gemütlich/träge.", erklärt. Während ich nur denke: "Das arme Ding."
Für mich wirkt das wie eine Art Wahrnehmungsverschiebung. Ähnlich wie bei Magersüchtigen, die sich nun mal für zu dick halten. Der Hund hat Probleme, aber die Halter sind nicht mehr in der Lage diese überhaupt zu sehen. Gleichgültig, ob es das Gewicht oder die Atmung betrifft. Bei Widerholungstätern hat sich dieses verzerrte Weltbild vermutlich extrem verfestigt und die reagieren dann entsprechend aggressiv, weil sie das aufgezeigte Bild wohlmöglich wirklich nicht mehr wahrnehmen. Eben wie bei den erwähnten Magersüchtigen, die können die Realität nicht mehr wahrnehmen und glauben dem Gegenüber auch nicht, das es anders sein könnte bzw. ist (und reagieren ebenfalls ungehalten bis wütend).
Meiner Meinung nach helfen da wirklich nur noch gesetzliche Verbote.
Eigentlich schon echt seltsam, als es um die sogenannten Kampfhunde ging, konnten sie plötzlich ganz schnell (über)reagieren und Zucht-/Haltungs-/Einfuhrverbote aussprechen, aber bei den Qualzuchten passiert irgendwie gar nichts. Da ist der Aufschrei offenbar noch nicht groß genug.
Ist ja "nur" ein leidendes Tier, da gibt es doch wichtigeres.