Beiträge von Karpatenköter

    Du kommst aus Berlin - dann geh doch bitte mal ins Berliner Tierheim und schau dir die Schäferhunde da an. Ja, da sitzen viele aus (vermutlich) LZ, aber da sind auch zwei, drei DSH aus HZ dabei, die z. T. wegen Beißvorfällen im Tierheim sitzen.


    Ich hab auch mal so gedacht wie du. Wollte einen Schäferhund haben, aber eher keine LZ, weil die HZ ja leichter im Handling sein soll... nach rund zwei Jahren Training in der örtlichen Schäferhund-OG weiß ich, dass die HZ genauso anstrengend und nervig sein kann wie die LZ. Die nehmen sich da je nach Linie recht wenig :ka:

    Bei uns in der OG sind zwei Züchterinnen - eine für LZ, eine für HZ. Da bekommt man einen sehr sehr guten Eindruck von den unterschiedlichen Linien und welche Unterschiede die im Verhalten ausmachen KÖNNEN. Denn Erziehung und Auslastung sind ein mindestens genauso großer Faktor. Ebenso die Fähigkeiten, den Hund richtig zu führen. Im Verein haben wir eine HZ-Hündin, die ihrem Herrchen so richtig auf der Nase herumtanzt, weil er sich einfach nicht durchsetzen kann.


    Ganz davon ab: auch wenn die HZ deiner Aussage nach eher "Schäferhund light" sein soll, würde ich schon mal mit deinem Vermieter und den Nachbarn abklären, ob die 1,5-3 Jahre lang mit täglichem Hundegebell leben können. Denn es dauert schon länger als ein paar Wochen, um dem Hund zu verklickern, was meldenswert ist und was nicht.


    Check vorab auch schon mal die verfügbaren Gassirouten mitsamt Hundedichte in deinem Kiez, denn bei Schäfis ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Fremdhunde ab einem gewissen Alter eher scheiße finden. Und meiner Erfahrung nach ist die Hundedichte in Berlin (je nach Kiez) zum Teil extrem hoch. Da machst du dir mit einem eher ernsthaften und u. U. artgenossenaggressiven Hund wirklich keine Freunde, und vor allem hast du selbst auch keine Freude daran, wenn JEDER Spaziergang zum Spießrutenlauf wird, weil alle naslang irgendein Tutnix an deinen hypothetischen Hund gelassen wird.

    Aber ich habe für mich entschieden, dass bei diesen Preisen und meinem Gehalt nach Dino schlicht kein Hund mehr hier einziehen wird, weil mir das finanziell dann einfach zu prekär wird.

    Mega traurig einfach diese Gedanken. Wenn auch absolut nachvollziehbar.

    Es ist halt die bittere Realität - bei den Preisen kann ich die Hundehaltung nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren, weil: wenn ich nicht tief in die Tasche greife und fast ein ganzes Monatsgehalt auf den Tisch lege, dann gehts dem Hund nicht gut, weil ich ne notwendige Behandlung nicht zahlen kann. Das will ich nicht - ich will, dass es jedem Tier, das bei mir lebt, gut geht. Und wenn ich das nicht mehr garantieren bzw. nicht ohne größere Schwierigkeiten leisten kann, dann gibt es zukünftig eben keinen Hund mehr in diesem Haushalt.


    Ja, es ist traurig.

    Ja, ich finds auch blöd.


    Aber es ist nun mal die einzig vernünftige Entscheidung.


    Es liegt nicht daran, dass ich die Preise zu teuer finde oder nicht zahlen will. Ich kann es mir (mit Blick auf die Zukunft) nur schlichtweg nicht mehr einfach so leisten.


    Für Notfälle sind wir gerüstet. Wenn's hart auf hart kommt, muss ich dann eben von der lebensrettenden Behandlung absehen und die Einschläferung wählen, bevor mein geliebter Hunde unnötig leiden muss. Ich muss ja auch zusehen, wie ich durchs Leben komme...

    Ich find das eigentlich auch ziemlich günstig für 10 Zähne und 3h OP.

    Das ist es mit Sicherheit, ich bestreite das ja auch nicht bzw. reg mich nicht über den Preis auf - ich wusste ja grob, was auf mich zukommt.

    Keine Ahnung, ob das Bundesland da ne Rolle spielt, wir sitzen hier ja nicht weit vom Berliner Speckring entfernt.


    Aber ich habe für mich entschieden, dass bei diesen Preisen und meinem Gehalt nach Dino schlicht kein Hund mehr hier einziehen wird, weil mir das finanziell dann einfach zu prekär wird.

    Zahnsanierung bei Dino. Hund war 3 h im OP, weil 10 (!!!) Zähne gezogen wurden und die teils echt kämpfen mussten.


    ±1280€ :lepra:


    Bis die Versicherung das auszahlt, gibt's dann erstmal nur Brot und Wasser für mich :ugly: :ugly: :ugly:


    ... und in Zukunft zieht hier kein Hund mehr ein. Heilige Scheiße sind das Preise mittlerweile (wenn auch berechtigt)...

    Gestern war er, da es kühl und bedeckt war, top drauf. Bisher heute auch, er hat heut morgen getobt wie ein Jungspund.

    Er war extrem müde und gleichzeitig komplett unruhig, draußen japste er bei dem kleinsten Sonnenstrahl

    Wurde denn mal Jojos Herz untersucht? Also, nicht nur abgehört, sondern auch per Ultraschall untersucht?


    Meine mitterweile über 16 Jahre alte Hündin ist herzkrank und hat, bevor sie vor 2-3 Jahren medikamentös eingestellt wurde, auch schlagartig eine ähnliche Problematik gezeigt. Auch wenn du Angst hast - stell Jojo mal beim TIerarzt vor und besteh auf eine Ultraschalluntersuchung von Herz und Lunge. Sehr viele Herzkrankheiten sind sehr gut medikamentös zu behandeln. Meiner Bonny merkt man z. B. kaum an, dass sie DCM hat (quasi ein krankhaft vergrößertes Herz), weil sie mit den Medikamenten so gut eingestellt ist. Im US ist das Herz konstant normalgroß, weil ihr die Medikamente wirklich gut helfen.


    Bei alten Hunden ist es aber auch ein Stück weit normal, dass die mit so krassen Wetterumschwüngen nicht mehr so gut klar kommen. Und dann ist es auch okay, wenn ihr langsamer macht.

    Nur mal als Beispiel, wie das hier läuft - denn obwohl meine Bande in der aktuellen Konstellation seit Ende 2020 zusammenlebt, ist längst nicht alles FriedeFreudeEierkuchen. Das wird's auch nie werden - liegt aber eher daran, dass mein Rüde einfach ein übergroßes Ego n leichten Dachschaden hat :hust:


    Masha schläft sehr häufig auf der großen Flocke. Ab und an liegt aber auch mal die kleine Bonny auf der Flocke. Wenn's bei uns aber auf die Schlafenszeit zugeht, geht gerne mal das Drama los, weil Masha dann auf "ihre" Flocke zum Schlafen möchte. Blöd nur, wenn Bonny da schon liegt. Die lässt sich von der doppelt so großen und schweren Masha nämlich nicht so einfach verscheuchen |)

    Es gibt da jetzt zwei Optionen: entweder ich lass es laufen und hab dann halt zwei alte Hunde, die sich gegenseitig anbellen (und selbst keine Ruhe), oder ich mach kurzen Prozess und lotse Bonny von der großen Flocke auf die kleine Flocke oooder auf ihr Plätzchen neben meinem Bett, damit Masha auf "ihre" Flocke kann.

    Die friedlichste Option für alle ist letztere - Masha gibt Ruhe, Bonny gibt Ruhe, weil die dann eh einfach weiterpennt, und ich hab auch meine Ruhe, weil die beiden Omis zufrieden sind. Problem gelöst. Würde ich nicht eingreifen, würden sich die alten Damen sicher stundenlang ankeifen - Altersstarrsinn eben, keiner will nachgeben.


    Anderes Beispiel ... Dino ist ein kleiner Kontrollfreak. Wenn Dino im Wohnzimmer auf dem Sofa liegt und Masha im Flur ist, traut sich Masha oft nicht ins Wohnzimmer - weil Dino die Situation ausnutzt und den dicken Max markiert, indem er sie anstarrt und ihr damit subtil droht. "Bleib im Flur, sonst ..." quasi. Wenn ich schon sehe, dass Masha vom Flur ins Wohnzimmer möchte, steh ich eben auf, hol sie an der Tür zum Wohnzimmer ab, und "begleite" sie an Dino vorbei.

    Warum funktioniert das? Weil Dino merkt, dass ICH mich um die Sache kümmer und er daher nix zu melden hat. Weil Masha merkt, dass ich ihre Bedürfnisse wahrnehme und dafür sorge, dass Dino sie eben nicht ärgert/bedroht/sonstwas.

    Auch hier wieder: würde ich das laufen lassen und nicht eingreifen, würd's im Zweifelsfall damit enden, dass Dino richtig ekelhaft wird und mit Scheinangriffen auf Masha losgeht - das wäre dann Mobbing.


    Zwei- bzw. Mehrhundehaltung heißt im Grunde genommen, dass ihr euch darauf einstellen müsst, ständig und ggf. dauerhaft die Interaktion mit den Hunden zu regeln/moderieren. Es ist echt wie mit Kindern, da muss man auch stäääändig gucken, dass dem einen nicht das Lieblingsspielzeug geklaut wird oder dass der Große die Kleine ärgert usw usf...


    Es kann sein, dass es bei euch irgendwann wirklich super friedlich abläuft und die beiden sich echt lieb haben - Betonung liegt auf "kann". Es muss nicht so kommen und dem solltet ihr euch auch bewusst sein.

    aber das ist wohl eher ne Art Rangordnung die die beiden unter sich ausmachen.

    Nein.


    Die Hunde haben da gar nichts unter sich auszumachen, punkt. Ganz egal in welcher Situation. Du bzw. deine Freundin sind die Chefs im Hause, ihr habt das zu regeln - niemals nicht die Hunde. Wenn die Hunde aufeinander losgehen (wie du sagst), dann kann das - gerade für Mylo - sehr schnell mit fiesen bis schweren Verletzungen enden. Du weißt ja selbst, dass Mylo eurer neuen Hündin rein von der Größe her unterlegen ist.


    Ich will meinen Hund anfassen wann ich will und nicht wenn Madame mir das "erlaubt".

    Dann schick Bea weg. Unmissverständlich und klar - ausgestreckter Arm, Geste weg von dir, bestimmtes (aber nicht böses!) "Ab". Das kapieren die meisten Hunde relativ schnell.


    Geh nicht erst dazwischen, wenn sie mit dem Rammeln anfängt, sondern schon vorher, wenn du merkst, dass da Spannung in der Luft ist. Hunde kommunizieren sehr sehr fein, da läuft oft schon vorher viel Kommunikation, die du - nicht böse gemeint - wahrscheinlich einfach nicht mitkriegst.


    Mein Tipp: weist den Hunden feste Liegeplätze zu. Mylo hat seinen Platz, Bea hat ihren. Bea darf nicht zu Mylos Platz, Mylo darf nicht zu Beas Platz, da hat jeder seine Ruhe vor dem anderen - und das setzen sowohl du als auch deine Freundin gnadenlos durch.

    Zusätzlich: mach ne Hausleine an Bea dran. Damit kannst du sie in evtl. kritischen Momenten ohne großes Gedöns aus der Situation rausführen.

    Und dann ganz grundsätzlich: hol dir einen Trainer dazu, gerade wegen der Kommunikation zwischen den Hunden, die ihr scheinbar überseht. Ein Hundeschulbesuch bringt hier nix, da muss wirklich ein geschulter Trainer zu euch nach Hause kommen und sich das angucken. Aus der Ferne Tipps geben ist immer so'n bisschen schwierig.


    Weiterhin die Fragen... seit wann ist Bea bei euch? Wie sieht euer Tagesablauf aus? Gehört der Hund euch beiden oder nur deiner Freundin? Was macht deine Freundin mit dem Hund? Wie hat Bea vorher gelebt?


    Es kann bei Bea auch schlichtweg Überforderung sein, weil ihr keiner sagt, was sie zu tun und zu lassen hat - das Anrammeln würde mMn dafür sprechen, aber ich mag mich da nicht aus dem Fenster lehnen... Wichtig ist auf alle Fälle, dass ihr da eingreift und beiden (!) Hunden klar macht, welches Verhalten ihr erwartet und welches Verhalten absolut nicht OK ist. Du darfst und sollst Mylo auch vor ihr beschützen, da hast du schon das richtige Gefühl.

    Ja, meine Alten nerven mich durchaus... Masha hat seit ner Woche die Macke, dass sie 5 min nach der Morgenrunde und dem anschließenden Frühstück NOCHMAL raus will. Obwohl sie vorher auf der 15-min-Runde genug Gelegenheit für alles hatte :roll: Gesundheitlich ist alles ok, aber Madame wird mit fast 15 jetzt doch ein bisschen schrullig...


    Das gehört mMn halt auch einfach dazu, dass einem der bzw. die alten Hunde mit den Besonderheiten (mal) auf die Nerven gehen. Solange man das nicht am Hunde auslässt, seh ich da kein Problem.