Beiträge von Karpatenköter

    Das Problem mit dem gemeinsamen der Spur nachgehen ist für mich irgendwie, dass er ja praktisch IMMER die Nase am Boden hat, also auch auf dem 'normalen' Weg - der in einem Wald natürlich schon genug spannende Gerüche bereithält. Der läuft nicht entspannt durch die Gegend und will dann nur zwischendurch mal vom Weg runter, um einer Spur nachzugehen.

    Mh, dann würde ich darauf reagieren, wenn er vom Weg runterzieht. Wenn sein Standardverhalten ist, dass er auch auf dem Weg permanent mit der Nase auf dem Boden klebt, dann ist das natürlich euer Status Quo - und bei der kleinsten Abweichung davon würde ich dann Interesse zeigen. Zieht er z. B. besonders deutlich vom Weg runter ins Gebüsch, könntest du das als Aufhänger für das "Oh, was hastn gefunden?!" nehmen.

    Es wurde ja jetzt schon sehr deutlich gemacht, dass die Vorstellungen, die du im Eingangspost geschildert hast, nicht unbedingt realistisch bzw. mit der Hundehalter-Realität vereinbar sind, aber ich mag nochmal auf 1-2 Dinge eingehen... zum Rest wurde ja schon genug gesagt.

    Der Hund soll ja nicht 'grundsätzlich' andere Menschen angehen, sondern im Notfall, falls ich mal wirklich angegriffen werde und Hilfe brauche, da sein und mir helfen. Das ist ein ganz wichtiger Punkt für mich.

    Ich habe drei Hunde, alles Schäferhund-Mixe.

    Einer davon greift definitiv an, wenn mir jemand zu nahe kommt - egal ob ich die Person in meiner Nähe haben möchte oder nicht. Das macht Treffen mit Freunden zum Teil extrem schwierig. Wir umarmen uns oft zur Begrüßung, das ist völlig normal in meinem Freundeskreis (auch unter den Kerlen, haha), aber am Anfang hatte Dino ziemliche Probleme damit.

    Der andere Mix ist da entspannter und kann schon eher einordnen, welcher Mensch in meine Nähe darf und welcher nicht, aber meine Hand leg ich dafür nicht ins Feuer, WEIL: in jeder Situation, in der es für sie ok war, dass ein Mensch in meine Nähe kam, war ich absolut in Kontrolle. Ich hatte Blickkontakt mit der Person aufgenommen, meine ganze Körperhaltung hat sich entspannt usw. - die Hündin kann sich also darauf einstellen, dass die Situation jetzt gerade für mich ok ist und sie nichts zu regeln hat.


    Beide Hunde würden definitiv irgendwie unfreundlich bzw. aggressiv reagieren, wenn sich mir jemand nähert und ich das nicht mitkriege, d. h. nicht aktiv in Kontrolle über die Situation bin. Die Hündin würde wahrscheinlich nur abschnappen und in die Leine gehen, aber der Rüde trägt aus gutem Grund einen Maulkorb, der würde definitiv zubeißen.


    Als ich mit dem Rüden alleine unterwegs war, hatte ich es auch mal, dass wir auf der Abendrunde von einem betrunkenen Kerl belästigt wurden. War jetzt nix schlimmes, aber der kam halt auf mich zu und hatte was gelallt von "lass'n beißen, lass'n ruhig beißen" ... damit meinte er offensichtlich meinen Hund, der schon knurrend in der Leine hing :ugly: Auch hier wieder: wäre ich nicht in Kontrolle gewesen und hätte meinem Hund subtil verklickert, dass er nix zu regeln hat (knurren ist ok, bin ich ganz ehrlich), dann hätte er definitiv versucht den Mann anzugreifen, wenn der in unseren Tanzbereich geraten wäre. Damals trug der Dicke noch keinen Maulkorb. So blieb es bei einem ruhigen, aber bestimmten "Kann ich Ihnen helfen?" meinerseits, einem knurrenden kniehohen Schäfimix, und einem Besoffski, der sich am nächsten Morgen wahrscheinlich gar nicht daran erinnern konnte |)


    Die dritte im Bunde ist übrigens eine absolute Schissbuxe und würde eher abhauen, als angreifen zu wollen.


    Was ich tatsächlich nicht ganz verstehe: wenn es verboten ist, einen Hund zu halten, der potenziell gefährlich für andere Menschen ist, wie ist es dann überhaupt erlaubt, dass Privatpersonen Hunde wie Kangals, Schäferhunde, Cane Corso oder Aussies halten? Denn diese Hunde würden mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit beißen, wenn jemand den Halter angreift.

    Habs ja schon angesprochen, aber ganz kurz erklärt: ich sorge schlichtweg dafür, dass mein Hund niemandem (mehr) gefährlich werden KANN. Verantwortungsbewusstsein, Voraussicht, Vorsicht, stetige Wachsamkeit - das sind die Schlüsselwörter.


    Heißt konkret: mein Rüde trägt im Alltag einen Drahtmaulkorb, wenn wir das Grundstück verlassen. Sollte mir mal die Leine aus der Hand rutschen, kann er so immerhin nicht mehr beißen - aber eben doch verletzen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass er ständig an der Leine bleibt. Heißt also auch, er kommt aus guten Gründen nicht mehr in den Freilauf. Leinenloses Laufen beim Gassi gibt es für ihn wirklich nur da, wo ich absolute Übersicht habe und ihn frühzeitig zu mir holen kann.

    Kommt uns beim Gassi jemand entgegen, egal ob mit oder ohne Hund, weiche ich aus - weil mein Hund auch fremde Menschen scheiße findet und wir es nicht immer schaffen, an denen ruhig vorbei zu gehen. Fremde Hunde sind noch schlimmer für ihn. Also sparen wir uns schlichtweg den Stress und schlagen einen anderen Weg ein, auch wenn das heißt, dass wir die Hälfte der Strecke zurücklatschen müssen. Notfalls (und wenn ich Bock auf einen eskalierenden Hund an der Leine habe) stell ich mich ins Gebüsch und lass den Knallkopf halt rumkrakeelen...


    Wenn doch mal Menschen auf mich und den Knallkopf zukommen, sag ich denen ganz deutlich und bestimmt "Halten Sie Abstand, der Hund beißt." Ich bitte da gar nicht groß drum, ich spar mir jegliche Höflichkeit, weil manche Leute wirklich so stumpf sind und glauben, dass ja nix passieren kann, wenn der Hund einen Metallmaulkorb trägt. Das reicht bei den meisten zum Glück schon aus - erst recht, wenn man reflexartig ein "NICHT ANFASSEN!" raushaut. Ja, wir hatten es schon mal, dass jemand der Meinung war, meinen neben mir sitzenden, Maulkorb tragenden Hund anfassen zu können :lepra:


    Kurzum: als Halter eines potentiell gefährlichen Hundes, ganz unabhängig von der Rasse, bist du ständig in der Pflicht, dein Umfeld im Auge zu behalten. Das schließt nicht nur die Umgebung beim Gassi mit ein, sondern auch die Menschen, die dir begegnen könnten. Stell es dir vor wie im Straßenverkehr - du bist der Autofahrer, und als Autofahrer musst du auch ständig für andere mitdenken. Auch für Radfahrer, Fußgänger, Kinder usw. Du musst stetig damit rechnen, dass irgendwer irgendwas Dummes macht, was dich zur sofortigen Handlung zwingt. Das kann eine härtere Bremsung sein, weil jemand der Meinung ist, schnell über die Straße zu wollen, obwohl da kein Fußgängerüberweg o. Ä. ist. Das kann jemand sein, der dir im Kreisverkehr die Vorfahrt nimmt usw.


    Und das macht Hunderassen wie z. B. Dobermänner, Schäferhunde etc. als Assistenzhunde häufig grundlegend ungeeignet: wenn du nicht in Kontrolle bist (bzw. sie den Eindruck haben), dann übernehmen sie das Kommando. Nur ist das halt sehr häufig nicht mit unseren menschlichen Regeln und Vorstellungen vereinbar.



    Thema sichere Wohnung übrigens ... was spricht dagegen, dir bis zum Einzug eines Hundes auch technische Hilfsmaßnahmen einzurichten? Das muss nicht mal die superduper tolle KannAlles-Alarmanlage sein, aber vielleicht etwas vergleichbares, damit du über jeden Zutritt zu deiner Wohnung informiert wirst. Diese Ring-Türkameras z. B., zeichnen die nicht auf, wer sich vor deiner Tür aufhält usw.? Wäre das nicht was? So siehst du z. B. auch, wenn du nicht zuhause bist, wer gerade bei dir klingelt, ein Paket abstellt, usw. Und damit siehst du dann auch "ok, der und der war da, aber es ist niemand in die Wohnung gegangen".

    Ähnliche Vorrichtungen gibt's glaube ich auch für Fenster, aber davon hab ich nur begrenzt Ahnung. Wäre aber vielleicht etwas, um dir zusätzlich Sicherheit zu geben.

    weil er die dann eben nur bedingt verträgt

    Du hattest ja erwähnt, dass du für Aron kochst, ne? Wäre es vielleicht eine Idee, einen Teil seiner Futterration zu pürieren und in eine Kruke (das hier zB https://www.hundeshop.de/hund/…zum-selbst-befuellen.html) oder eine wiederbefüllbare Tube zu geben? Also klar, an seiner grundsätzlichen "Futter ist nur interessant, wenn es nix interessanteres gibt"-Haltung wird das nix ändern, aber vielleicht ist das ein Kompromiss für dich (und ihn). Weil das, was er dann beim Gassi o. Ä. nicht frisst, kann er dann einfach bei der regulären Mahlzeit kriegen, das lässt sich ja easy aus den Kruken rauslöffeln.


    Ansonsten, ja, Momo und Lotte hat eigentlich schon das beschrieben, was ich immer mal wieder im Kopf hatte - wie reagiert Aron darauf, wenn du ihn nicht von der Fährte wegholst, die er gerade in der Nase hast, sondern z. B. mit ihm in diese Aufregung reingehst und ihn stumpf dafür feierst, dass er ne Spur hat? Wie reagiert er, wenn ihr dieser Spur zusammen ein Stück nachgeht - oder du auch nur Interesse a la "Ooooh was hast du denn da gefunden?!" zeigst?


    Mag jetzt vielleicht auch völlig kontraproduktiv oder überflüssig sein, aber ich kann mir vorstellen, dass er dadurch checkt, dass Zusammenarbeit/Kooperation in der Situation ihm auch mehr bringt als auf Durchzug zu schalten. Und vielleicht schaffst du es damit ja, dass er auf Spaziergängen wenigstens mit einem halben Ohr bei dir ist...

    Ich denke der Kern des Problems liegt absolut in meiner Einstellung. Ich schätze bisher hab ich Aron halt immer versucht in die Richtung zu erziehen, die ich mir eben rosarot vorgestellt habe und ihn dazu auch permanent mit anderen Hunden, bei denen vermeintlich alles viel besser klappt verglichen. Vieles funktioniert woanders sicher auch einfach besser - weil die Rasse es entweder hergibt oder man die entsprechende Erfahrung hat, um mit dem ein oder anderen Problem gut umgehen zu können. Aber ich schätze ihr habt recht - ich muss einfach lernen zu akzeptieren, dass wir damit nicht weiterkommen. Die guten Tage wertschätzen, die schlechten Tage einfach abhaken.


    Zum Fettmarkieten... ich möchte ergänzen um

    Zitat

    oder weil die Umstände einfach eine "Ist halt so"-Haltung hergeben.


    Ich glaube, was bei dir zusätzlich noch dazu kommt, sind schlicht eure Umstände: du bist unter der Woche alleine mit deinem Sohn UND dem Hund, da "muss" der Alltag einfach laufen und du kannst den Hund nicht einfach an eine dritte Person abtreten, wenn er dir grad zu viel ist.


    Ich merks ja bei mir - mir ist völlig latte, dass Dino so ein Knallkopf ist, aber halt auch nur, weil hier eben nix passieren KANN. Weil ich mich nur nach mir selbst und dem Hund richten muss.

    Hier ist kein Kind, bei dem ich aufpassen müsste - Dino hat den Enkel des Vorbesitzers ja ins Gesicht gebissen und war mit den Kindern des Vorbesitzers auch nicht ganz grün.

    Hier ist kein Partner, der sich auch mit dem "bescheuerten Hund" arrangieren muss - ergo hab ich hier kein Konfliktpotential, keinen Druck, wenn ich gewisse Verhaltensweisen vom Knallkopf einfach laufen lasse. Andererseits hab ich aber auch keine Unterstützung, wenn was sein sollte. Anderer-andererseits wiederum hab ich kein Problem mit Dinos Territorialaggression, weil hier eben kein Partner ein- und ausgeht |)


    Hier gibt's nur wenige Ansprüche, die der Hund unbedingt erfüllen muss: alleine bleiben können (kann Aron ja auch ;) das ist Gold wert! Ganz ganz ganz viel!), im Auto mitfahren können, und Verträglichkeit innerhalb der vorhandenen Hundegruppe. Mehr nich. Ja gut, und Ruhe im Haus. Das vergisst man ja gerne mal, weil man das einfach für gegeben hinnimmt...


    Ich glaaaaube, wir hatten beim Gassi auch schon mal darüber gesprochen, also über das Thema Ansprüche an einen schwierigen Hund, Leidensfähigkeit usw. Muss ne Weile her sein, aber genau dieses "Ist halt so" hat mir mit Dino wahnsinnig geholfen (wobei das zu gewissen Teilen auch meine default-Einstellung ist, hust). Womit wir aber wieder bei den gegebenen Umständen landen - hier gibt's kein (mal als Beispiel) "der Hund muss Person X problemlos aufs Grundstück lassen", ergo hab ich auch keinen Trainingsdruck.


    Das ist die eine Seite der Medaille, dieses "der Hund muss X, weil sonst Y". Damit macht man sich selbst sehr sehr sehr viel Druck. Die Frage ist halt: muss Aron Ding X wirklich können? Warum? Weil du das gerne so hättest, oder weil das (ich nenns mal so) Bilderbuchleben mit Hund das eben so vorgibt?

    Nimm den Druck raus. Schreib dir vielleicht mal auf, was der Bilderbuchhund üblicherweise können muss - also so richtig volles Rohr das Klischee :headbash: -, und welches Minimum dein Hund können muss bzw. schon kann. Alles andere ist eher Kategorie "nice to have".


    Mal als Beispiel die nichtmehrsodicke Masha. Wäre sie ein Bilderbuchhund, würde sie beim Gassi nicht stäääändig Kacke fressen wollen - und auch auf das eingeübte "Spucks aus" hören, wenn sie doch mal Kacke in der Gosch hat. Klappt einwandfrei bei Taschentüchern, leeren Kaffeebechern usw. Aber halt nicht bei Kacke. Wäre sie ein Bilderbuchhund, könnte sie auch frei ohne Leine laufen. Geht aber halt nicht, weil Madame eine Tarnkappen-Jagdsau ist (zum Glück nur auf Sicht... puh) und eben das Kackefress-Problem hat. Ergo bleibt sie eben an der Leine. Ist halt so. Ich hab weniger Stress (muss natürlich trotzdem gucken, dass wir Kackhaufen ausweichen), der Hund hat weniger Stress, weil ich weniger Stress mache. Und wenn sie doch mal Kacke frisst ... "Boah, du bist SO ekelhaft", ich zieh sie weg, weiter gehts. Soll sie halt in dem Moment die Kacke fressen, gibt eh einmal monatlich ne Wurmkur (eben wegen der Kackefresserei). Hab ich keinen Stress mit.


    Dafür kann sie andere Bilderbuchhunddinge. Alleine bleiben z. B., ohne auszurasten. Mit Einschränkungen, husthust. Sie hat beim Alleinebleiben nämlich nur den Flur zur Verfügung, weil ich im Wohnzimmer meinen Knabberkram lager und Madame dummerweise auch an jenes Regalfach rankommt. Ergo Absicherung mit Kindergittern zu Wohnzimmer und Küche. Auch hier wieder: der Bilderbuchhund würde natürlich auch mein Zeug in Ruhe lassen und nienienienieeeemals in meiner Abwesenheit an mein Zeug gehen. Is halt aber nich so :pfeif:

    Ah, und was grooooße eingezäunte Auslaufflächen angeht: in Fürstenwalde gibt's einen knapp 5000 m² großen Hundeauslauf, der zu manchen Uhrzeit gähnend leer ist. Da war ich schon öfter, der wird auch vom benachbarten Tierheim frequentiert und gewartet. FW ist jetzt natürlich nicht ums Eck für dich, aber vielleicht mal ne Option.

    Und weiters gibt's natürlich auch nach wie vor die Option, dass wir uns zum Gassi treffen und einfach schnacken, während die Knallköpfe ihr Ding machen. Gerne auch mal in der Kombination Masha und Aron. Dino ist ja manchmal ein ziemliches Ekelpaket ihm gegenüber |)


    Sind jetzt natürlich mehr so meine Gedanken speziell dazu als konkrete Hilfsansätze :fear: Aber vielleicht kannst du dir das ein oder andere Nützliche rausziehen. Oh, und das Thema "phasenweise hundefrei" würd ich auch nochmal anstupsen - damit DU mal runterkommen und vom Hund Pause haben kannst. Das tut dir mit Sicherheit auch gut.

    selbst mit Dino von Karpatenköter konnte er zusammen laufen und war friedlich.

    Yupp. Aron ist dahingehend echt unproblematisch - in meinen Augen, durch Dino bin ich da ja mittlerweile seeeeehr abgestumpft |) Aron hat sich von Dinos ... "Gemecker" überhaupt nicht beeindrucken lassen, der ist stumpf weitergelaufen - mag aber auch daran liegen, dass in 99,9% der Fälle Dino versucht hat, was anzustiften.


    Zum Rest kann ich leider (noch) nix sagen, muss mich erst einlesen...

    Man mag mich korrigieren, aber es ist doch kein Geheimnis, dass Pitbulls - genau wie Schäferhunde - dazu neigen, eben nicht auf Anhieb mit allen Hunden verträglich zu sein? Wo ist es "einen Hund in eine Schublade stecken", wenn man sich schlicht an rassetypischen Eigenschaften orientiert?


    Ja klar habens hier die Hundehalter verbockt, das seh ich ja genauso (sollte das aus meinem Beitrag nicht klar genug hervorgehen). Dass die Hunde hier beiderseits die Gelackmeierten sind, liegt doch auf der Hand...


    Der Dalmi hätte nicht gebissen wenn der Pit nicht draufgelegen hätte.

    Jo, und der Pit hätte nicht draufgelegen, wenn der Dalmi nicht zu ihm gelassen worden wäre. Es ist ganz einfach: fremder Hund trägt Maulkorb = man lässt den eigenen Hund NICHT hin. Punkt. Schon gar nicht, wenn keiner aus der Gruppe den bemaulkorbten Hund kennt ...

    Eigentlich wollte ich mich ja raushalten, aaaaaber ...


    Hätte der keinen MK aufgehabt dann hätte ich meinen natürlich auch nicht Hingelassen

    Ich hätte nicht riskiert dass mein Hund vlt gebissen wird wenn man grds. auch vom TH keine Auskunft zu verträglich oder unverträglich bekommt

    Mit der Begründung "Der trägt ja einen Maulkorb, also kann da nix passieren"?


    Jo, geil. NICHT. Weil, ganz ehrlich: unabhängig davon ob Listenhund oder nicht, wenn ein Hund einen Maulkorb trägt, hat das verdammt noch mal einen Grund. Und "Der kann ja mit Maulkorb nicht beißen" ist - sorry - einfach nur strunzdumm, denn doch, auch mit Maulkorb kann ein Hund durchaus verletzen. Wenn's ein guter, brauchbarer Drahtmaulkorb war und der Hund den in irgendwen - Mensch, Hund, oder sonst ein Lebewesen - reinrammt, dann gibt das schöne Blessuren. Von oberflächlichen blauen Flecken bis hin zu richtigen Prellungen kanns da alles geben.

    Quelle: eigene Erfahrung. Einer meiner Hunde trägt außerhalb des Grundstücks konsequent Maulkorb (ohne Listenhund zu sein). Wir hatten es MEHR als einmal, dass irgendein Tutnix-Hundehalter seinen Hund zu uns gelassen hat, weil "ach, Ihrer trägt ja n Maulkorb, da passiert ja nix, meiner will nur spielen" ... und weil ich dazwischen gegangen bin, hat mein Hund mir blaue Flecken verpasst, weil er den anderen Hunde sehr gerne zu Kleinholz gemacht hätte. Doof nur, dass ich das nicht zulasse und dann eben den Maulkorb abkriege :pfeif:


    Das ist einfach nur irre nervig, und noch schlimmer, der bemaulkorbte Hund kann sich im Ernstfall (wie hier) gar nicht richtig wehren. Wir hatten es einmal, da kam ein Pseudo-Tutnix-Aussie auf uns zu, natürlich freilaufend und nicht auf Herrchen hörend - und hat sich meinen Hund gekrallt. War natürlich RICHTIG geil, weil meiner den MK drauf hatte und sich damit quasi gar nicht wehren konnte, weil der Aussie halt auch ne gute Ecke größer war.


    Und: wenn das Tierheim keine Auskunft zu "verträglich oder unverträglich" gibt, dann sagt einem der gesunde Menschenverstand genau zwei Dinge: "besser vorsichtig sein" und "keinen direkten Kontakt zulassen". Okay, wenn mans genau nimmt, noch "wenn das Tierheim keine Ahnung davon hat, lass ich die Finger davon".

    Sorry, aber diese Fahrlässigkeit (und nichts anderes ist das hier!) kotzt mich massiv an...


    Für den anderen Hund bin nicht ich verantwortlich :thinking_face:

    Nicht grundsätzlich, nein, aber du trägst eine Mitschuld an diesem Vorfall, denn DEIN Hund hat gebissen, weil DU ihn in eine absolut hirnrissige Situation gebracht hast, obwohl du es eigentlich besser weißt. Ja, Fehler passieren, aber sorry, wenn du WEISST, dass dein Hund in Hundebegegnungen unsicher ist, ihr keine klare Info habt, ob der Pitti verträglich ist oder nicht - warum hast dus dann zugelassen? Weils ja, wenn nix schiefgegangen wäre, ganz vielleicht der neue Hund einer Freundin geworden wäre, und bei euch läuft ja aaaaalles perfekt?


    Nee, sorry, das ist für mich (!) keine gesunde oder gute Grundlage, um eine Begegnung zwischen zwei sich fremden Hunden zuzulassen. Schon gar nicht, wenn ein Hund bekanntermaßen "auf dicke Hose macht" (aka unsicher ist), und der andere einer notorisch unverträglichen/bissigen Rasse angehört... und ihr ihn noch dazu gar nicht einschätzen könnt, weil er eben erstmal zur Probe da ist.


    Ich war mir sicher dass meiner NICHT beißt....hat er auch wirklich noch nie getan - aber falsch geschätzt :crying_face:

    Schöne Lektion, wa? "Das hat er ja noch NIE gemacht" - jo, bis jetzt ... :ka:


    Mal ganz unverblümt: es ist ein Hund, es ist im Kern ein Raubtier, es hat Zähne - ergo wird es beißen. Nicht garantiert. Aber die Möglichkeit ist da, egal wie gering sie ist. Da reicht ein blöder Zufall, einmal kurz nicht aufpassen, und es ist passiert. Been there, done that - ich wusste, dass mein Knallkopfköter nicht ohne ist, dass der kein Blümchenhund und Tutnix ist, und hab ihn die meiste Zeit über entsprechend geführt. Bis es dann durch meine (!) Unachtsamkeit halt doch mal zu nem "blöden Unfall" kam. Nur wars dann halt nichts nicht ernstes, sondern n richtiger Beißvorfall. Zwar ohne offensichtliche Verletzungen, aber ich hab meinem Hund per Halsband die Luft abdrehen müssen, damit er den anderen Hund loslässt! Das ist richtig richtig große Scheiße, sowas hätte - wie in deinem Fall - gar niemals passieren dürfen. Aber es ist nunmal passiert und daraus hab ich als Hauptverantwortlicher dann eben auch meine Lektion lernen müssen: mein Hund beißt, wenn er die Möglichkeit dazu hat. Wusste ich eigentlich schon vorher. Nur war da immer klar "er beißt, wenn er bedrängt wird und keine andere Möglichkeit sieht". Tjo. Daher läuft er seit ~Oktober 2021 konsequent mit MK draußen rum, kommt nicht mehr von der Leine, und TROTZ MAULKORB bin ich bei kontrollierten Hundebegegnungen deutlich, deutlich vorsichtiger geworden.


    Mach Nägel mit Köppen und werd dir bewusst, dass dein Hund unabhängig von der Rasse Zähne hat und diese einsetzen kann und wird, wenn er sich nicht anders zu helfen weiß.


    Und halt dich künftig verdammt nochmal fern von Hunden mit Maulkörben. Die sind kein Freifahrtschein für deinen, dass er da hindarf und nix passiert.

    Hier sind auch im Haus und Garten immer die Halsbänder an den Hunden. Ich bin aber auch ehrlich gesagt zu faul, den Hunden ständig alles auszuziehen :ka: Ab und an wird das festere Klickverschluss-Halsband mal durch ein rundgeflochtenes Zugstophalsband ausgetauscht, aber das wars eigentlich auch.


    Freilauf gibt's hier eigentlich nicht. Dino darf, wenn überhaupt, nur mit MK, Halsband und Geschirr in den Freilauf, und auch dann nur auf absolut übersichtlichen Strecken. Es wär absolut hirnrissig, ihn ohne jegliche "Klamotte" laufen zu lassen. Aus Gründen kommt er aber eh nicht oft von der Leine.

    Masha kam nie in den Freilauf, die ist zum einen ne absolute Jagdsau und zum anderen so stur, dass der Abruf bis heute nicht wirklich klappt |)

    Bonny durfte ne ganze Zeit lang freilaufen, aber durchs Alter isse mittlerweile schwerhörig und tüddelig geworden, daher gibt's "Freilauf" nur noch an der Flexi. Wenn sie denn überhaupt Gassi gehen möchte - Madame ist inzwischen eher ein Gartenhund.


    Bei den Omas stellt sich die Frage also gar nicht mehr. Für mich ist so oder so das absolute Minimum am Hund ein Halsband.


    Ich hab mir da ehrlich gesagt nie Gedanken drüber gemacht, ob's den Hund stört, wenn er nun ein Halsband oder Geschirr trägt und die Beine strecken darf. Was muss, das muss halt.