Ruhe ist ein großartiges Mittel, nach meiner Meinung, das Beste überhaupt! Dein Hund ist erst einen Monat bei dir. Es braucht Zeit mit dem Vertrauen und dem Dazugehörigkeitsgefühl. Du könntest folgendes probieren: Bleib stehen, wenn sie rambazamba macht und konzentriere dich auf sie. Geh langsam auf sie zu, weg von der Quelle der Aufregung und weicht sie nicht zurück, schieb sie mit deinem Körper langsam vor dich her, weg vom fremden Grundstück oder Hund etc...bis sie auf dich achten kann. Du kannst ein leises Geräusch machen, wie schhhhh...oder so. Das hilft oft, die Aufmerksamkeit zu kriegen. Ist der Stress zu groß, kannst du auch mit ihr ein Stückchen weiterweg gehen und dann dort mit ihr üben, so dass sie in der Lage ist oder bereit ist dich wahrzunehmen.
Achtet sie auf dich, dann bleib stehen, lehne dich leicht zurück oder gib ihr einen Schritt Raum ( Das ist die Belohnung für die Aufmerksamkeit, den Druck wegnehmen) und gucke entspannt in die Gegend, Leine nicht lang, aber locker. Legt sie wieder los, bedrängst du sie wieder ruhig, bis sie auf dich mit Hinsetzen, Angucken oder Zurückweichen reagiert. Ihr Fokus weg geht, von dem Grund der Aufregung. Dann kannst du ihr auch eine Belohnung geben, aber erst wenn sie ruhig ist und die Leinen locker. Ihr bleibt so lange bis sie ruhig wird. Wenn du weitergehst, dann ohne etwas zu sagen. Das Ganze braucht Zeit und Geduld, funktioniert aber bei vielen Hunden. Ich hoffe es hilft auch dir.
Dein Hund ist jung und fordert viel Bewegung. Zu wenig Bewegung oder nur Bewegung an der Leine verschafft dir leicht einen hundischen Dampfkessel ,der zunehmend unter Druck steht und dem es deshalb immer schwerer fällt auf dich zu reagieren. Der entspannte Kontakt mit anderen Hunden ist wichtig und das freie Spiel. Hunde müssen den Umgang mit anderen Hunden lernen und üben. Am leichtesten geht das, wenn sie jung sind. Es gibt viele freundliche Menschen mit freundlichen Hunden. Gehe mit anderen Hundehaltern spazieren, die einen entspannten Hund haben und wenn du sie auch nur ein Stück begleitest. Nicht stehen, sondern gehen, das ist wichtig, da die Hunde dann besser agieren können.
Beiträge von Antonautonom
-
-
Du könntest folgendes versuchen: Wenn du sie festmachen möchtest, um loszugehen und sie beißt in die Leine, dann bleib ganz ruhig, entspanne dich, setze dich auf einen Hocker oder Stufe mit der Leine und warte ab, ohne sie anzusprechen oder sie groß zu beachten. Beißt sie weiter in die Leine, schieb sie ein Stückchen sanft von der Leine in deiner Hand weg oder von deinem Schuh. Hört sie nach 5 Minuten nicht auf gehst du weg und machst kurz etwas anderes, nur für dich und probierst es dann noch mal. Irgendwann setzt sie sich hin oder bietet etwas anderes an. Dann machst du sie ruhig fest und gibst ihr, wenn du willst, ein Leckerli, aber nur, wenn sie ruhig bleibt. Nicht mit hoher Stimme loben, denn dann fährt sie wieder hoch. Fängt sie wieder an, wirst du wieder zur Schlaftablette. Funktioniert natürlich nicht auf Anhieb reibungslos, aber nach und nach. Draußen kannst du es auch so probieren. Es gibt natürlich noch andere Optionen, falls das überhaupt nicht funktionieren sollte. Aber ich finde diese zunächst am Besten und man lernt selber mit Geduld und Ruhe zu agieren. Sie ist ein Hundekind und fängt gerade an, bei dir zu lernen. Baue draußen und drinnen immer mal kleine Spielblöcke ein und danach wird es wieder ruhig.
-
Hallo HuskyAkitaInu,
Ich tippe auch sehr auf Giardien, denn unser Hund hatte die gleichen Symptome, als er aus einem spanischen Tierheim kam. Er hat noch wochenlang gehechelt und gepumpt. Stress spielte dabei sicher auch mit. Wie schon beschrieben ist der Kot bei Giardien wechselnd von unterschiedlicher Konsistenz, auch gerne schleimig und extrem stinkig. Unser Hund hat von dem vermutlich langanhaltenden Parasitenbefall noch heute einen empfindlichen Verdauungstrakt. Bei starken Durchfall hilft gegen die Symptome, ein halber gestrichener Teelöffel Flohsamen (nicht vorquellen lassen) oder ein halber gestrichener Teelöffel Heilerde zur oralen verwendung mit etwas Flüssigkeit über das Fressen. Die Heilerde nur bei Bedarf oder als Kur geben. -
Ich denke, dass "einen Hund artgerecht halten" in unserer heutigen Gesellschaft nicht funktionieren kann. So wie Hunde mit uns leben, können sie fast alle ihrer natürlichen Bedürfnisse nicht ausleben. Wer möchte schon einen nach Aas stinkenden Zausel auf dem Teppich oder im Bett haben. Erde fressen, Kot fressen, irgendwas, das auf dem Boden liegt fressen oder sogar vom Tisch, alles verboten! Zumeist aus Angst vor Vergiftung oder menschlichem Ekelgefühl. Fast kein Hund darf sich fortpflanzen oder seinen Sexualtrieb anderweitig ausleben, selbst die kastrierten nicht. Jede Pfütze ist tabu und jeder Hund der eigenständig jagen möchte ist für uns Halter ein Problemhund. Hundebegegnungen und Bewegung werden stark reglementiert. Jede Aggression soll unterbleiben und zu wildes Spiel soll unterbleiben.
Viele Hunde sind die meiste Zeit an der Leine oder im Garten. Ihr Futter müssen sie nicht suchen oder reißen. Es kommt im Napf. Aufgaben gibt es kaum noch für unseren Hund zu erledigen und sucht er sich selber welche, ist das in der Regel auch nicht erwünscht. Bellen, Jaulen, heulen, knurren sind, wenn überhaupt, dann nur für kurze Zeit erlaubt. Freundliches Verhalten uns Menschen, anderen Tieren und Artgenossen gegenüber ist der verständliche Wunsch vieler Halter.
Unsere Hunde sind, in meinen Augen, wahre Wunder an Anpassungsfähigkeit. Fast alles, was sie gerne tun würden, unterlassen sie uns zuliebe. Sie verzichten auf alle diese wunderbaren, hundischen Verhaltensweisen und das nur, um mit uns in der menschlichen Welt zusammenleben zu können. Wir können nur versuchen ihnen manche ihrer natürlichen Wünsche zu erfüllen.