Beiträge von Clumberine

    Also für mich klingt es so, als hätte dein Hund wohl noch nicht so richtig gelernt, alleine zu sein. Zugleich klingt es sehr nach meinem Hund, als er ein Welpe war, nämlich dass der Hund grundsätzlich ein Problem damit hat, zur Ruhe zu kommen / Ruhe zu halten, was m.E. die Grundvoraussetzung fürs Alleine-Sein ist.


    Mein Hund war, total entgegen seiner Rasse, als Welpe extrem aufgedreht. Er schlief höchstens so 14 Stunden am Tag (inkl. Nacht), für einen Welpen eigentlich viel zu wenig und war demtentsprechend immer "drüber", kam nur auf dumme Ideen, meistens irgendetwas, das man ankauen konnte.


    Ich weiß, die Meinungen hier im Forum gehen stark auseinander, aber mir hat ein Zimmerauslauf (so eine Art vergrößertes Kaninchenfreigehege) wirklich sehr geholfen. Allerdings habe ich damit direkt mit 3 Monaten bei dem Hund angefangen, als er so alt war, wie deiner jetzt, war ich schon wieder dabei, das Teil abzubauen bzw. stand es offen herum und flog dann so mit 10-11 Monaten endgültig wieder raus.


    Wenn ich merkte, der Hund war drüber (und das war ziemlich oft der Fall), steckte ich ihn da rein. Da gab es auf 2x3 Metern nichts außer einer Decke und einem Geweih zum Kauen. Es ging nicht darum, den Hund darin alleine zu lassen. Ich war zu 90% dann auch im Raum, ging höchstens mal kurz raus aufs Klo, Mülltonne oder was man sonst so treibt, sondern dem Hund beizubringen, auch mal Phasen des Nichtstuns auszuhalten und herunterzuschalten.


    Das waren echt harte 2-3 Monate, weil er anfangs natürlich schon protestiert hat, aber mit der Zeit wurde es deutlich besser. Ich bin mir nur nicht sicher, ob es für dich noch eine Option ist, wenn dein Hund so ein Sprungkünstler ist. Meiner war damals deutlich zu klein, um über 80cm Höhe zu springen und würde das vermutlich auch heute noch nicht schaffen, weil er dafür einfach viel zu unergonomisch gebaut ist.


    Mein Hund ist heute (19 Monate) immer noch agil, aber er legt sich im Haus ab und pennt auch, wenn nix los ist bzw. bleibt er problemlos mal 3 Stunden alleine (mehr muss er eigentlich nie). Frustrationstoleranz ist immer noch ein kleineres Thema, wenn wir draußen unterwegs sind, aber nichts, was uns im Alltag nennenswert einschränkt.

    Für mich war der Zimmerauslauf das absolut Richtige.


    Dein Hund klingt generell auch sehr überdreht, was meines Erachtens Teil des Problems mit dem Alleine-sein ist. Meiner legt sich inzwischen einfach hin und pennt, wenn wir nicht da sind. Als Welpe hätte er die Bude zerfetzt, soviele tolle Ideen hatte der im Kopf. :shocked::ugly:

    Bei meinem Hund hat sich ziemlich pünktlich zum ersten Geburtstag der Jagdtrieb gezeigt (jetzt ist der 18 Monate alt). Bisher bleibt der Jagdtrieb auf diesem handelbaren Niveau, ich persönlich denke nicht, dass da noch mehr kommt bzw. sich mit der Zeit auch eine Abnutzung einstellt, sofern Alternativen etc. geboten werden.

    Ich mache z.B. Dummy Training mit meinem Hund und merke, dass seitdem Hasen nicht uninteressant geworden sind, aber das Dummy Training als Alternative in der Wertigkeit deutlich nach oben klettert.

    Samstag bin ich zum gemeinsamen Spaziergang mit einem Dalmatinerzüchter verabredet. Bin mal gespannt, wie die so sind.

    Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread durchgelesen, also SORRY falls ich etwas wiederhole, was schonmal gesagt wurde:


    Bitte sei dir immer bewusst, dass Hunde auch Individuen sind und eine Rasse zwar eine grobe Charakterausrichtung vorgibt, aber keine Garantie darstellt.

    Ich würde daher grundsätzlich Rassen meiden, welche im Charakter starke Schwankungen haben können wie z.B. alles in Richtung Schutzhund (da gibt's dann so urgemütliche Exemplare und andere, die noch nachts den Ehemann am Kühlschrank stellen) oder starke Arbeitslinien.


    Ich habe einen Clumber Spaniel. Eine eigentlich eher als faul bekannte Rasse. Tja, ausgerechnet bei meinem (von 9 Welpen aus dem Wurf) schlägt die Arbeitslinie, die weiter oben im Stammbaum mal mitgemischt hat, voll durch und er ist ein begeisterter Arbeiter (Mantrailing, Dummy etc.), wohingegen seine Geschwister halt die Couchpotatos sind. :flucht:xD


    Bei Labradoren gibt es auch Schlaftabletten und welche, die arbeitswütig, im schlimmsten Fall schon hypernervös sind.


    Grundsätzlich ist ein guter Züchter eine Möglichkeit, einige Unsicherheitsfaktoren auszuschalten, aber es bleibt ein Restrisiko. Welpen sind einfach keine fertigen Hunde und man kann nur grob einige Charakterzüge bei ihnen greifen, die sich aber auch noch wieder verwachsen können (z.B. ist im meinem Wurf der Bruder, der als Welpe wirklich ständig alle anderen dominiert und untergebuttert hat, jetzt der Typ "sanfter, schüchterner Riese").


    Viel hast du mit der Erziehung in der Hand, aber wie gesagt, am Ende ist es ein Individuum, das mit seinen bestimmten Eigenarten, Vorlieben und Abneigungen auch so angenommen werden möchte, wie es ist.


    Neben zu überlegen, was du möchtest, solltest du daher auch klar definieren, was du nicht willst, dann kommst du m.E. am weitesten.


    So sah z.B. meine Liste aus samt Erfüllungsquoten:


    (1) Was ich haben möchte

    - sozial verträglich / 100%

    - nett zu mensch und Tier / 100%

    - unkompliziert im Handling, d.h. kann auch mal einer fremden Betreuungsperson in die Hand gedrückt werden / 80% bekommen, ist halt extrem clever und vera**** unkonsequente Fremdbetreuer nach Strich und Faden

    - macht vieles mit / 100%, ist der Jochen Schweizer unter den Hunden


    (2) Was nett zu haben wäre, aber kein Muss

    - Wachsam ohne scharf zu sein / 100%, hatte ich nicht mit gerechnet, aber habe ich genauso bekommen


    (3) Was ich möglichst nicht möchte

    - Unverträglichkeit mit anderen Hunden / 100% Meutehund, zum Glück bis jetzt (18 Monate) super verträglich

    - Arbeitshund a lá Border etc., der stark geistig beschäftigt werden muss / 50% habe zwar die Arbeitslinie erhalten, aber zum Glück reicht Dummy- und Mantrailing, woran ich sogar Spaß entwickelt habe


    (4) Was ich keinesfalls möchte

    - übermäßiges Sportprogramm a lá Joggen, Radfahren

    - stark ausgeprägter Schutzinstinkt

    - stark ausgeprägter Jagdtrieb

    (alles an mir vorübergegangen)

    Als ich vor einem guten Jahr meinen Welpen zu meiner Althündin (Mastin Espanol) holte, war ich auch baff, wie wenig begeistert sie war. Sonst immer gut Freund mit wirklich JEDEM anderen Hund, hatte sie auf den Welpen NULL Bock, zeigte ihm die Zähne und versuchte klar, ihn auf Abstand zu halten.

    Ich war zunächst wirklich enttäuscht, hatte ich doch gedacht, ihr einen Gefallen zu tun, nachdem der Altrüde circa 4 Monate vorher verstorben war. Tja, Pustekuchen...

    Für mich hieß es dann, die Hunde sind nur unter Aufsicht zusammen, erleben zusammen tolle Dinge und vor allem: ich schirme die Althündin ggü. ungebührlichen Verhalten des Welpens ab. DAS ist DEIN Job als Rudelführung, sonst regelt deine Hündin das selbst und das kann böse ausgehen.

    Bei uns wurde es dann nach 4-5 Wochen besser, dass sie ihn immer stärker tolerierte. Als er so 5-6 Monate war, waren sie eine gute WG (dicke Freunde, würde ich nicht sagen), aber auch nicht probematisch, konnten alleine zuhause bleiben ohne Trenngitter oder so.

    Als der Rüde dann geschlechtsreif wurde, fand sie ihn plötzlich toll (obwohl sie kastriert war) und akzeptierte ihn auch voll als Leittier (sie war schon immer eher der devote Typ, der sich gerne an einem anderen Hund orientierte). Leider starb sie kurz darauf, wie es heute wäre, kann ich also nur vermuten.

    Generell wird sich das finden, aber du musst eine sehr lange Zeit als Mittelsmann agieren, die Hunde entsprechend anleiten (auch mithilfe eines Trainers etc.), sonst hast du irgendwann ein Blutbad. Manche Hunde finden draußen alle anderen Hunde toll, im eigenen Revier ist das dann aber ein anderer Schnack.

    Ich würde einen solchen Hund auch nicht in eine Pension geben. Mein alter Hund hatte 8 Jahre polnisches Tierheim hinter sich, der vertrug keine Gitter oder eingesperrt sein, deshalb war es bei uns so, dass immer eine Hundesitterin ins Haus kam, die bei uns wohnte und sich hier, in der vertrauten Umgebung, um den Hund kümmerte, wenn wir im Urlaub waren.

    Mit dem System habe ich gute Erfahrungen gemacht und handhabe es noch heute so. Wenn wir im Urlaub sind, wo der Hund nicht mitkann (oft genug nehme ich ihn auch mit), dann wohnt hier eine nette Studentin (mit nicht so vielen Vorlesungen oder Semesterferien), die sich um den Wauzi kümmert etc.

    Der ist immer total zufrieden, wenn ich wieder heimkomme und scheint mich gar nicht vermisst zu haben.

    Ich persönlich finde einen BC nicht den richtigen Hund zu einem Kleinkind.

    Nicht alle, aber viele dieser Rasse, sind sehr reizoffen, nicht wirklich nervenstark und wären nicht unbedingt das, was ich für ein Kind als Wohnungsgefährten wählen würde. Gerade, wenn dann irgendwann noch Besucherkinder kommen, kann es kritisch werden. Kenne jemanden, der seine BC Hündin dann abgegeben hat, weil sie anfing, die Kinderhorde im Garten einzuhüten.


    Ich fände eine bodenständigere Rasse sinnvoller, die einfach von Hause aus gute Nerven mitbringt.

    All die Aktivitäten, die dir vorschweben, kannst du auch problemlos mit dem durchschnittlich begabten Labbi etc. vollführen, dafür braucht es keinen Border.

    Ich habe einen, eher als "faul" verschrieen Clumber Spaniel. Der Hund geht trotzdem täglich 2 Stunden raus, 1x die Woche Mantrailing, 1x Besuchshundedienst im Altenheim. Ich muss sagen, mir reicht das an Zeit schon, die ich in den Hund stecke. Mit Job, Familie, Kleinkind kann man da mit einem BC schnell überfordert sein.

    Das Problem ist, dass natürlich Halter dieser Rasse ihren Hund auch oft "schönreden" bzw. sich der Eigenheiten nicht mehr so bewusst sein, insofern bin ich mir nicht sicher, wie selbstkritisch der Austausch mit BC Haltern für dich sein wird.

    Sorry, aber deine Erwartungen sind angesichts des Alters der Hunde komplett unrealistisch. Sie sollen im Freilauf ruhig nebeneinander herlaufen?

    Ja, mein Gott, dass kann mein 18 Monate alter Hund nicht, wenn er einen guten Freund dabei hat, mit dem er spielen will bzw. verlangt es dann schon ein ziemlich klares Einfordern von "Fuß" etc.

    Von einem gerade mal 3 Monate alten Knirps kannst du das erst recht nicht verlangen.

    Zumal der Freilauf, gerade in dem Alter, ja auch dazu da ist, um sich auszutoben.

    Also mein Clumber schlägt irgendwie arg aus der Art. Seine Geschwister sind alle größer, schwerer und sehen halt nach Clumber aus, bei meinem schlägt die Arbeitslinie voll durch. Er ist kleiner und agiler. Nichts für am Fahrrad laufen, aber auch nicht sofort k.o. (heute im Urlaub 2 Stunden Küsten- und Strandspaziergang, kein Problem).

    Ich hatte noch nie einen Hund, der so unerschrocken ist (ich sage immer, er ist eine Mischung aus Else Kling und Jochen Schweizer). Er muss wirklich alles untersuchen und angucken und kann ohne Training in unbekannte Situationen geworfen werden und findet das geil (heute z.B. Fahren im Anhänger am Fahrrad). Hund rein, losgefahren, kein Thema, fand er geil.

    Umgekehrt sind diese Hunde wirklich sehr eigensinnig und schwer zu erziehen. Mit wirklich gutem Gehorsam sollte man hier, selbst bei großer Anstrengung, nicht rechnen.


    Wir machen Mantrailing und außerdem habe ich ihn zum Besuchshund im Altenheim ausgebildet. Das kommt seinem extrem offenen, menschenbezogenem Wesen sehr entgegen (und Kekse gibt es auch noch).

    Generell sind diese Hunde sehr sozial. Ich war gerade auf einem Clumber-Treffen mit 12 Hunden. Die wurden einfach auf 100qm Garten zusammengewürfelt. Gab mal den ein oder anderen Anraunzer, aber sonst keine ernsthafte Keilerei o.ä.

    Richtig erzogen und sozialisiert ist der Clumber ist nicht auf Konfrontation aus, sondern geht Stress lieber aus dem Weg.

    Gesundheitlich habe ich bisher keine Auffälligkeiten. Seine Hüfte ist laut Röntgenbild nicht top, aber auch nicht dramatisch. Laut TA kann er damit alt werden, sofern man nicht meint, ihn artuntypisch für Agility o.ä. einsetzen zu müssen.

    Ach, muss mich da berichtigen, die Working Clumber würden mich schon reizen :herzen1: allerdings kenn ich da wirklich nur Berichte, Videos etc ausm Netzt und wie bei den anderen weiß ich nicht genug wie es da um die Gesundheit bestellt ist.

    Da gibt's ja echt super wenige, daher ist er auch dem Mini gewichen und steht nicht mehr wirklich zur Debatte hier. Für den Anfang zu schwer da durch zu blicken und daher auch fast vergessen |)

    Ich besitze einen Clumber, der sehr nach der Arbeitslinie schlägt. Tolle Hunde... Falls du etwas wissen willst, schreib mich gerne an.

    Für mich käme es eher auf ähnliche Gewichtsklassen, denn das Alter an. Hunde, die kräftemäßig zu weit auseinander sind, vor allem in dem Alter, sind einfach nicht passend.

    Ich würde ebenfalls sehr genau beobachten und nur spielen lassen, wenn das Spiel noch Spiel ist und ausgeglichen, z.B. gut daran zu erkennen, dass jeder der Hund mal dran ist mit "jagen & gejagt werden" bzw. "unterwerfen". Wenn jeder mal in die ein oder andere Rolle schlüpft, dann kann es ruhig auch mal ein bißchen gröber zugehen.

    Problematisch finde ich, wenn sich in so einer Gruppe schon "Verbrüderungen" gebildet haben und z.B. zwei Hunde den Rest aufmischen. Das würde ich unterbinden. Generell hat mein Hund von Welpe an gelernt, dass ich ihn nix "selber regeln" lasse, dass irgendwie nach Aggression oder rüpeligen Verhalten aussieht. Benimmt sich ein anderer Hund so, ziehe ich meinen sofort heraus, stelle mich vor ihn, blocke oder was auch immer.

    Ich bin damit sehr gut gefahren. Heute ist er 1,5 Jahre alt, extrem verträglich, hat noch nie einen Streit angefangen und geht pöbelnden Hunden aus dem Weg. Er weiß, dass er laufen und spielen darf, aber ich im Notfall eingreife. Ich gehe nicht für wildere Schubser beim Spielen dazwischen, aber man etwas Hundeerfahrung, sieht man doch sehr schnell, was noch Spiel ist und was nicht. Man sollte da auf sein Bauchgefühl hören und nicht, was einem der Trainer sagt, denn da gibts auch sehr unterschiedliche Philosophien.