Beiträge von Clumberine

    Also generell solltest du deinen Hund vor diesem, sowie auch anderen Exemplaren, die vielleicht weniger aggressiv aber doch unangemessen im Verhalten sind, schützen.

    Dieses "Die Hunde regeln das unter sich" führt nämlich genau dazu, dass die Hunde es eben unter sich regeln, weil sie gelernt haben, dass auf Herrchen/Frauchen kein Verlass ist.

    Ich habe meinen Hund von Anfang konsequent aus allen Situationen herausgenommen, wo ein anderer Hund sich aufdringlich oder bedrohlich etc. verhalten hat. Ich bin mit der Strategie sehr gut gefahren, meiner ist total friedlich, fängt nie Streit an und verlässt sich auf mich.


    Was du nun konkret in solchen Situationen tun kannst?

    Ich stelle mich grundsätzlich vor meinen Hund. Im Zweifelsfall soll der Hund lieber mich beißen, als meinen Hund denn

    - ich bin mehr als doppelt so schwer, stecke das also voraussichtlich besser weg,

    - werde ich gebissen, kann ich sicher sein, dass das mehr rechtliche Konsequenzen für den Hundehalter hat als wenn "nur" mein Hund angegriffen wird,

    - mein Hund könnte neben Verletzungen seelische Schäden davontragen, die mir das Leben mit meinem Hund für die nächsten Jahre vermiesen.


    Ich schnauze jeden Hund klar an, der sich meinem in unlauterer Absicht nähert. Wenn ich, wie von dir beschrieben, sehen würde, der interessiert sich die Bohne für mich und ist im Angriffsmodus, würde ich mich so hinstellen, dass ich ihm im Heranfliegen direkt einen fetten Tritt direkt ins Gesicht verpasse. Alternativ baue ich auch gerne die Leine so auf, dass der angreifende Hund, der ja auf wenig achtet, quasi hineinrennt, so dass ich die Enden über ihm zusammenziehen kann und ihn damit von meinem Hund wegzerren.


    Ansonsten gilt generell: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Ich gehe z.B. Gruppen mit mehr als 3 Hunden generell aus dem Weg. Die haben meistens eine sehr ungute Eigendynamik. Wenn ich sehe, ein Hund verhält sich unangemessen, gehe ich weg, bevor das weiter eskaliert.

    Das packt der schon, er ist ja bei vertrauten Menschen.

    Mein Kleiner war jetzt, mit 17 Monaten, das erste Mal ohne uns. Er konnte im vertrauten Haus bleiben und eine Hundesitterin hat hier gewohnt und sich liebevoll um ihn gekümmert. Ich glaube, er fand es richtig klasse. Natürlich hat er sich gefreut, als wir wiederkamen, aber ich glaube, gelitten hat er nicht.

    Jeder Hund ist anders. Unser ist betont "unsensibel", deiner wohl emotionaler, aber wenn er gut versorgt wird, würde ich den Urlaub genießen und nicht jede Stunde per WhatsApp nach dem Hund fragen. Er muss lernen, auch ohne dich klarzukommen, das gehört zum Hundeleben halt manchmal dazu.

    Ich würde die Flinte bzgl. älterer Hund aus dem Tierschutz noch nicht ins Korn werfen. Ich war jahrelang Pflegestelle im Tierschutz und da waren einige ältere Hunde dabei, die sehr gut zu euren Rahmenbedingungen gepasst hätten.

    Ich bin generell auch dagegen, einen Hund ungesehen aus dem Ausland zu adoptieren, aber einen Hund von einer engagierten Pflegestelle in Deutschland, die euch viel zu dem Hund sagen kann, um zu gucken, ob es passt, fände ich persönlich für euch ideal.

    Ein Welpe, egal welcher Rasse, macht wirklich sehr viel Arbeit. Ich habe das gerade durch (mein Kleiner ist jetzt 17 Monate alt). Er war mein erster Welpe (sonst 20 Jahre lang ältere Hunde aus dem Tierschutz) und er bleibt mein Letzter. Die Arbeit hatte ich unterschätzt und ich bin froh, dass er jetzt aus dem "Gröbsten" raus ist und im Großen und Ganzen so geworden, wie ich mir das vorgestellt habe bzw. die wirklich wichtigen Eckpunkte für mich stimmen (nervenstark, verträglich, gutmütig).

    Wie wieviele Jung- und Ersthundebesitzer legst du den Fokus leider auf die total verkehrten Dinge wie "Sitz", "Bleib" und ähnliches Zeug.

    Glaub mir, das lernt ein Hund auch noch, wenn er erwachsen ist. Ich hatte zuletzt einen 8j Schnauzermix aus einem Tierheim übernommen, der konnte NIX (außer lieb sein). Klar brauchte er vermutlich etwas länger für diese Grundkommandos als ein junger Hund, aber es war kein Problem, ihm das beizubringen.


    JETZT ist daher nicht die Zeit, die Grundsteine für so einen Pipifatz zu legen, sondern für die Dinge, die dir später im Zusammenleben mit dem Hund wirklich wichtig sind.

    Dazu gehören für mich (aber da hat jeder andere Prioritäten): hohe Sozialkompetenz mit Menschen und anderen Hunden, alleine sein können, chillen zuhause (nicht rumnerven), nervenstark in Alltagssituationen (neuen Situationen), interessiert am Menschen und der Zusammenarbeit etc.


    Das alles sind keine Kommandos, sondern Werte und Grundlagen, die man einem Hund vermittelt, die meines Erachtens 1000x wichtiger sind, als ein doofes "Sitz" und auf die viele zu wenig Wert legen, was ihnen dann später um die Ohren fliegt.


    Das dein Programm viel zu viel ist für einen Welpen und vor allem für einen reizoffenen Hund wie den Aussie hast du ja schon gehört. FAHR RUNTER und zwar MASSIV.

    Ich schreib mal, wie mein Programm aussah, als mein Kleiner so alt war:

    Morgens: 10-15min Gassi

    Mittags: 15-20min Gassi (Gassi heißt nicht nur laufen, sondern halt draußen sein (außerhalb des Gartens))

    Abends: 10-15min Gassi

    Pipifatz geübt am Tag: max 5min


    Dazu 1x in der Woche Welpenschule und später (als er so 5 Monate alt war) 1x die Woche Trailen


    Reichte total bzw. war meiner halt auch sehr reizoffen und musste erstmal lernen, zuhause runterzufahren und zur Ruhe zu kommen. Da ich von zuhause aus arbeite, war es mir total wichtig, dass er hier nicht rumnervt, sondern eben mit Auszeiten leben kann. Wie gesagt, da hat jeder andere Prioritäten. Ich habe mir ja auch bewusst ein Modell Marke "Couchpotato" gesucht und nix, womit ich später Agility machen muss, joggen o.ä.

    Du klingst sehr unerfahren im Umgang mit Hunden.

    Die Sache ist im Grunde sehr einfach. Dein Hund bellt dann nicht mehr (aus Angst), wenn er keine Angst oder was auch immer mehr hat.

    Wie wird man das los? - Man freundet sich an.

    Wenn dein Freund hingegen keinerlei Wert auf eine Freundschaft mit deinem Hund legt, dann wird das nix, denn das spürt auch der Hund.

    Ansonsten sollte er anfangen, mit dem Hund gemeinsam auch schönes zu erleben. Zum Beispiel: Jedes Mal, wenn dein Freund kommt, geht er erstmal zu dritt gemeinsam Gassi, spielt draußen Ball oder etwas, das der Hund mag. Irgendwann kommt im Hundehirn von selbst die Verknüpfung "geil, der Typ kommt, jetzt gibt's Spaß für mich, dufter Kerl".

    Leckerchen, Fütterung durch den Freund etc. helfen zusätzlich.


    Aber wie gesagt, hier geht es vor allem darum, ob dein Freund das überhaupt will, denn das liest sich eher so wie "kommt vorbei, um mit dir abzuhängen und Netflix zu glotzen".

    Welpen finden übrigens viele erwachsene Hunde oft doof. Als ich meinen Welpen holte, dachte ich, meine Althündin, die mit JEDEM anderen Hund verträglich ist, würde vor Freude im Quadrat hüpfen, dass sie nicht mehr alleine ist (ihr Partner war 5 Monate vorher gestorben)... ja Pustekuchen. Die ersten 2-3 Wochen hat die dem Krümel die kalte Schulter gezeigt und klar signalisiert "Zwerg, halt Abstand". Dann freundete man sich langsam an und je älter der Kleine wurde, desto besser lief es, denn sie wollte unbedingt einen starken Rüden, an dem sie sich orientieren konnte. In dem Moment, wo er geschlechtsreif wurde, waren sie dann die besten Freunde, weil sie ihn dann "ernst nahm" bzw. auch als vollwertigen Hund akzeptierte und sich freute, dass er da war.

    Als mein Hund hat pünktlich zu seinem ersten Geburtstag den Jagdtrieb ausgepackt, der vorher nur sehr gering (hinterherschauen, aber nicht rennen) vorhanden war. Seitdem läuft er 80% an der Schleppleine und wir trainieren den Abruf. Inzwischen ist er außer bei direkter Wildsichtung innerhalb von 10 Meter gut abrufbar, Schleppe bleibt trotzdem dran.


    Ansonsten hat er bisher (jetzt 17 Monate) nix unerwartetes ausgepackt. Er ist in den letzten Wochen etwas wachsamer geworden wie früher, aber alles in Maßen und immer noch sehr freundlich ggü Besuch usw.


    Ansonsten denke ich auch, dass kaum Verhaltensweisen wie z.B. Artgenossenunverträglichkeit über Nacht auftreten, sondern oft von Hundehaltern vorher falsch interpretiert werden. Ich treffe oft Leute, die sagen "der macht nix" oder "das ist sein Spielverhalten", wo ich sage "nee, sorry, aber das muss sich mein Hund nicht bieten lassen" und ihn aus der Situation rausnehme. Dementsprechend ist meiner auch null auf "selber regeln" gepolt, sondern weiß, ich schütze ihn vor ungebührlichem Verhalten und wir gehen dann weiter.


    Ich würde mir nicht allzuviele Sorgen bei einem Mix machen, dass der plötzlich noch total unbekannte Verhaltensweise auspackt. Hier im Forum werden natürlich auch oft Extremfälle diskutiert, welche der großen Masse der Hunde, die recht geräuschlos durchlaufen, nicht gerecht werden.

    Tja, wir gehören nicht zu der Fraktion, die ihren Hund IMMER mitnimmt bzw. stehen bei mir auch berufliche Auslandsreisen auf dem Programm, da brauche ich eine Alternative.


    Wir haben uns über Bekannte bzw. durch Herumfragen eine zuverlässige Studentin gesucht, die bei uns im Haus wohnt (so wird praktischerweise auch noch Haus und Garten betreut) und sich um den Hund kümmert. Somit muss der Hund nicht sein gewohntes Umfeld verlassen, was wir als sehr positiv empfinden.


    Abraten würde ich davon, so eine Person über EBay o.ä. suchen, da sind wir schonmal böse auf die Schn**** gefallen. Mit rumfragen im Dorf haben wir hingegen gute Erfahrungen gemacht. Natürlich muss man auch bereit sein, sich das was kosten zu lassen. Wir zahlen 50€ / Tag, was ich angemessen finde, angesichts der Arbeit und Verantwortung.

    Ich hatte die Situation im letzten Jahr: Senior-Hündin circa 11-12 Jahre (das wusste ich aber nicht, dachte sie wäre jünger, hatte sie als angeblich 4jährige aus dem Tierschutz übernommen) und dazu ein Welpe.


    Ich will dir hier nicht zu (A) oder (B) raten, aber ich schreibe dir mal auf, was ich als dabei als positiv und was als negativ empfunden habe.


    Positiv

    - Welpe kann sich vom erfahrenen Hund sehr viel abgucken bzgl. Sozialverhalten mit anderen Hunden, wie man sich ggü. Menschen verhält etc. [Ich empfinde das heute (meine Althündin starb vor 2 Monaten) als eine extrem wertvolle Erfahrung. Mein jetzt 17 Monate alter Hund ist sehr gechillt, hat viel von ihr übernommen im Sozialverhalten.]

    - ältere Hündin blüht noch mal auf


    Negativ/Risiko

    - hat der alte Hund Charakterfehler (z.B. Bellen an der Leine) guckt sich der Welpe das ab

    - beide Hunde können eher wenig mit einander anfangen

    - man muss bald viel getrennt gehen, da ein Junghund andere Bewegungsansprüche hat wie ein Senior, d.h. doppelter Aufwand

    - ggf. kann der Junghund nach Tod des Althundes nicht alleine sein, weil er das nie gelernt hat

    - Althund könnte auch eher suboptimal begeistert sein von einem hüpfenden Fehlknäuel


    Was ich empfehle

    - Beide Hunde als "Einzelhunde" behandeln, d.h. auch getrennt was unternehmen, damit sie nicht zu sehr aneinander hängen und nur ein Leben zu "zweit" kennen

    - oft muss der Althund vor dem Jungspund "geschützt" werden, das sollte der Besitzer in der Lage sein zu leisten (klare Regeln (jeder nur an seinen Napf etc.) helfen, das Zusammenleben harmonisch zu gestalten)

    Also erstmal möchte ich dir mein aufrichtiges Bedauern ausdrücken. Ich habe selber einen Hund im ähnlichen Alter (16 Monate). Als Welpe war er sehr schwierig, reizoffen, kam nicht zur Ruhe usw. usf.

    Zum Glück hat es sich bei ihm "verwachsen" bzw. haben wir schon früh entsprechend dagegen trainiert. Heute ist er gewiss keine Schlaftablette und seine Frustrationstoleranz könnte noch verbessert werden, aber generell ist er absolut alltagstauglich.

    Ich verstehe, wie enttäuscht du bist, dass das mit deinem Hund nicht machbar ist und wüsste nicht, was ich in deiner Situation tun würde. Ein Hund, den man nicht mitnehmen, mit dem man nicht in den Alltag eingebunden leben kann, ist einfach eine Belastung bzw. halt nicht das, was man sich i.d.R. unter dem Leben mit einem Hund vorstellt.


    Ich persönlich würde als allererstes auch versuchen, alle körperlichen Ursachen auszuschließen, also entsprechend Blutbild machen lassen usw. usf.

    Die erste Läufigkeit ist sicherlich eine Umbruchsituation, aber meines Erachtens ist das, was du erlebst, doch extrem, vor allem wenn dein Hund zuvor gut sozialisiert war und eigentlich recht geräuschlos, im wahrsten Sinne des Wortes, mitlief.


    Ich würde gerne nochmal eine komplett andere Idee in den Raum werfen, deren Durchführbarkeit natürlich auch stark von der Verfügbarkeit des notwendigen "Objekts" abhängt. Vor meinem jetzigen Hund hatte ich andere Hunde, klar, und war auch lange Zeit Pflegestelle im Tierschutz. Ich selbst hatte einen dieser Hund, der extrem in sich ruhte, ohne dominant zu sein und sich von Fremdverhaltens gar nichts annahm, sondern stur "sein Ding" machte. Mit der Zeit wurden wir die bevorzugte Pflegestelle für reizoffene, unruhige Hunde etc., weil unser eigener Rüde einfach so chillig war, dass er extrem positiv auf die ganzen Problemfälle abfärbte, ohne jemals selbst irgendetwas von deren Fehlverhalten anzunehmen.


    Wie gesagt, das Ganze medizinische würde ich ZUERST klären lassen. Aber vielleicht ist es ja gar nicht soo schlimm, wenn der Hund zu deiner Schwester geht (je nachdem, wie deren Hunde so drauf sind). Vielleicht geben ihm ältere Hunde mal etwas Führung und Gelassenheit...


    Wie gesagt, dass ist nur mein Gedanke als Zusatz zu dem, was hier schon angeregt wurde (Futtermittelallergie etc.)


    Ich hoffe sehr, du findest eine Lösung, denn so ist das kein Leben ,weder für den Hund noch für dich.