Beiträge von Clumberine

    Inspiriert durch ein den Thread mit dem Akita, wo ja im Alter von anderthalb Jahren plötzlich das "wahre Wesen" des Hundes zutage trat, wollte ich mal fragen, ob es bei euren Hunden auch so Schalter gab, die irgendwann einfach umgelegt wurden und falls ja, welche das waren und wann.


    Mein Clumber ist jetzt 14 Monate alt. Ziemlich genau mit 12 Monaten setzte der Jagdtrieb voll ein (zum Glück reiner Sichtjäger, d.h. etwas hoppelt, da muss man hinterher). Seitdem muss er in wildreichen Gebieten an der (Schlepp)leine bleiben. Gleichzeitig wurde aber auch ein Schalter herumgelegt, dass er gechillter wurde in der Wohnung, d.h. auch Phasen des Nichtstuns leichter akzeptierte.


    Sein Verhalten ggü. anderen Hunden ist bisher komplett unverändert freundlich. Da er einer Meuterasse angehört, habe ich die Hoffnung, dass das auch später so bleibt, da die Clumber tendenziell als recht verträgliche Gesellen gelten.


    Wie war das bei euch?

    Ich habe Boomer extra nicht aus einer Zucht geholt, die Wert auf diese Unverträglichkeit legen.


    Ich habe ihn von einem lieben Familienhundezüchter. Der hatte selbst 2 Akitas und dazu noch einen Kleinpudel und 2 Kinder. Er züchtet auf Familientauglichkeit und Freundlichkeit.


    Ich werde mal schauen ob ich irgendwo noch aktuelle Kontaktdaten von ihm finde und mich erkundigen.

    Wenn du dir die Rassebeschreibung nochmal ansiehst, dann steht da durchaus, dass der Akita mit Hunden INNERHALB der Familie, also seines Rudels, sehr wohl verträglich ist bzw. klar kommt. Hat der sogenannte Züchter dir denn auch mal gezeigt, wie seine Akitas sich draußen ggü. Hunden aufführen / verhalten?


    Viele eher unverträgliche Hunde kommen mit Hunden, die zum Rudel gehören, durchaus klar, finden alle anderen aber trotzdem doof.

    Damit hast du die Antwort ja schon selber gegeben. Sofern nicht ein vollkommen unerwartetes Wunder geschieht, werden die Wege von dir und dem Hund sich trennen.
    Überlege schonmal, wie du ein Zuhause finden kannst, dass seiner Art gerecht wird und er nicht die nächsten 10 Jahre in einem Tierheimzwinger vergammelt.
    Du hast verdammt nochmal die Verantwortung, nachdem du dir weitestgehend uninformiert so einen Hund zugelegt hast, jetzt dafür zu sorgen, dass der Hund nicht unter deiner Fehlentscheidung leiden muss.


    In der heutigen Welt gibt es nicht mehr soviele Plätze für Akitas, da die meisten lieber städtisch und sozial leben, statt einsam auf einer Alm.

    Es ist die allererste und oberste Pflicht jedes Hundehalters, sich gründlich mit einer Wunsch-Rasse auseinander zu setzen und sich selber und die Haltungsbedingungen zu hinterfragen, ob die Lebensweise und die Hunderasse zusammen passen.

    Kann ich voll unterschreiben. Würde das jeder tun, gäbe es garantiert einen Haufen Probleme weniger.


    Schönheit hin oder her. Ich habe mich auch in den Clumber verliebt, weil ich seine Optik so toll fand, hätte die Rassebeschreibung aber nicht gepasst zu dem, was ich dem Hund bieten kann und will, hätte ich es gelassen und mich anderweitig umgesehen, so einfach ist das.

    Hat sich hier ja bisher niemand getraut zu schreiben, aber sofern du nicht bereit bist, deine Lebensumstände gravierend zu ändern, solltest du auch mal ernsthaft anfangen, darüber nachzudenken, den Hund in kompetente Hände abzugeben.


    Ich sehe bei dir so viele Dinge, die nicht ideal sind und sich auch nicht mal so eben oder gar nicht ändern lassen, z.B.:


    - Sofern du nicht planst, dir in den nächsten 6 Monaten 50kg anzufuttern, wirst du dem Hund immer körperlich unterlegen sein. Halti hin oder her, wenn er will, schleift er dich einfach quer durch Wien.


    - So ein Hund gehört aufs Land, in ein Haus mit Garten o.ä. Ich bin gewiß nicht gegen Stadthunde-Haltung, aber die richtige Rasse muss es dafür schon sein. Ein Akita ist das nicht.


    - Du wünschst dir einen Hund, der dir soziale Interaktion mit anderen Hundehaltern beschert. Verstehe ich gut, war für mich auch ein ein Auswahlkriterium bei der Rasse, aber das kannst du die nächsten 10 Jahre + X abhaken. Sei ehrlich zu dir selbst, kannst du damit leben? [Ich hatte 1x einen eher unverträglichen Hund, nicht so schlimm wie bei dir, aber er brauchte keinen anderen Hunde und stieg auf Pöbeleien im Zweifelsfall gerne mit ein, das fand ich anstrengend und dieser Wesenszug kam nach seinem Tod auf die zukünftige "lieber nicht" Liste.]


    - Du wirst weiter arbeiten (müssen). Der Hund wird das Haus zusammenbellen, jaulen etc. und die Nachbarn gegen dich aufbringen. Was dann? Abmahnung vom Vermieter / Umzug etc.?


    Dein Wunsch mit dem Hund zu arbeiten in Ehren und niemand sollte leichtfertig die Flinte ins Korn werfen, aber passt ihr wirklich zusammen? Heute, morgen... in X Jahren?
    Wie ist deine Lebensplanung? Kinder, Familie? Passt der Hund da noch rein, wenn du mit Kinderwagen durch Wien gondelst?


    Du wirst selber schon gemerkt haben, sich von optischen Faktoren leiten zu lassen bei der Hundewahl ist leider eine ziemlich dumme Idee. Irgendwann holt einen das meistens ein und ich würde tippen, dass bei 50% der Neu-Hundehalter hier im Forum die Rassewahl eine der Hauptproblemquellen ist, z.B. Border Collies für Normal-Hundehalter, Malinois für Familien etc.
    Du kaufst dir ja auch keinen Mops wenn du am Tag 10km Joggen willst oder einen mutigen Wächter für deinen Hof suchst.

    Leider liest sich das Meiste so, als hättest du dich vorher nicht wirklich informiert, was es heißt, einen Hund (und noch dazu einen Welpen) zu haben. Warum musste es überhaupt ein Shiba Inu sein? Hast du dich mit den Eigenarten dieser Rasse vorher beschäftigt.
    Ich finde ja immer, die meisten Leute wählen sich ihren Hund viel zu viel nach Optik oder sonst irgendwelche fragwürdigen Kriterien aus, statt sich mal selber zu fragen, wofür sie den Hund möchten und was sie gewillt sind, dafür zu leisten / in Kauf zu nehmen.


    Als ich überlegt habe, welcher neue Hund es werden soll, schwankte ich zwischen eine ostdeutschen Schäferhund und einem Clumber Spaniel. Grundverschiedene Typen mit sehr unterschiedlichen Ansprüchen. Beim Schäferhund, so toll ich sein Wesen finde, bin ich irgendwann zu dem Schluss gekommen, dass ich, falls ich ein sportliches Exemplar erwische (innerhalb der Würfe gibt es ja auch Charakterunterschiede), dem Hund nicht so wirklich gerecht werden könnte.


    Der Clumber ist weniger anspruchsvoll, was körperliche Auslastung angeht, braucht aber andere Dinge, um glücklich zu sein. Ich gehe zum Trailen, außerdem wurde er, weil er so extrem menschenfreundlich (ganz anders, als der Rasse nachgesagt wird) zum Besuchshund bei den Maltesern ausgebildet.


    Was möchtest du mit deinem Shiba machen? Wozu hast du ihn angeschafft bzw. was wollt ihr später gemeinsam unternehmen?


    Ansonsten solltest du dich mal von deinen recht übertriebenen Vorstellungen verabschieden. Der Hund ist EINEN Tag bei dir, soll er jetzt direkt die Begleithundeprüfung ablegen oder wie. Stubenrein zu werden, kann 2 Tage dauern oder 2 Monate... ich würde sagen, mein Hund war erst mit 6-7 Monaten wirklich zuverlässig stubenrein.
    Ja, in eine (Stoff)Box habe ich meinen Hund nachts auch gesteckt, aber die Box war groß, stand direkt am Bett und wenn ich merkte, der Hund wurde unruhig, gings direkt nach draußen in den Garten fürs Geschäft. Notfalls auch 2-3x die Nacht. Wo steht denn deine Box? Merkst du, wenn der Hund nachts unruhig wird.


    So ein Welpe ist wie ein Baby und die ersten Monate sind alles andere als lustig (fand ich zumindest). Ist vielleicht auch eine Typfrage, aber ich bin wirklich froh, dass mein Kleiner (jetzt 14 Monate) aus dem Gröbsten raus ist. Klar, Erziehung ist nicht abschlossen und verbessern kann man immer, aber generell bin ich sehr zufrieden mit dem Resultat.

    Wir haben ein circa 15-20qm großes Hundeklo im Garten (der Garten ist allerdings auch 1000qm groß, da fällt das kaum auf).
    Es ist durch einen kleineren Zaun vom Rest des Gartens abgetrennt. Seitdem unser Hund ein Welpe ist, haben wir ihn nur dahin zum Lösen geführt und er nutzt dieses ausschließlich fürs große Geschäft (wobei das zu 98% auf Gassirunden verrichtet wird) und zu 80% fürs kleine Geschäft.


    Ihr solltet einen klar abgegrenzten Bereich schaffen, der vielleicht auch im Untergrund vom restlichen variiert. Wir haben da zwar auch Rasen, aber weniger gepflegt, zum Teil eher nackten Boden, eine wilde Mischung halt.
    Außerdem sollte der Hund, wenn er zum Lösen in den Garten geht, von euch gezielt nur noch da rein geführt werden. Wenn er macht, gibt's ne Belohnung. Sollte er sich im übrigen Garten verewigen wollen, sofort ins Hundeklo setzen, loben, wenn gemacht wird etc.
    Ihr werdet ihn zwar nun für eine ganze Weile sehr genau beobachten müssen, aber irgendwann wird er verstanden haben, wofür das Hundeklo da ist. Der Vorteil ist ja auch, dass im übrigen Garten sich kein anderer Hund verewigt, d.h. das Bedürfnis von Rüden da dann auch nochmal drüber zu pinkeln wird gar nicht groß getriggert.

    Wie schaut es denn bei den Clumbers gesundheitlich aus?

    Wie bei allem, was einen engen Genpool hat, muss man aufpassen. Zum Glück war der Hund nie in Mode, so dass er bei seriösen Züchtern eigentlich ganz gut vermehrt wurde. Mein Hund ist jetzt 14 Monate alt. Seine Ellbogen sind top, seine Hüfte nicht 1A, aber in Ordnung und sollte laut Tierarzt auch keine Probleme machen, sofern man den Hund nicht täglich 3x in den 4ten Stock ohne Aufzug hetzt, Agility o.ä. macht, wofür diese Hunde ja sowieso nicht ausgelegt sind.
    Lebenserwartung so 12-14 Jahre, also im Rahmen für die Größe. Ansonsten eigentlich recht robust, kenne inzwischen weltweit viele Clumber Besitzer. Wenn, dann ist die Hüfte das Manko, mit anderen Dingen wie Futtermittelallergie o.ä. haben die eigentlich wenig am Hut, wobei natürlich auch hier Ausnahmen die Regel bestätigen.


    Meiner hatte wirklich jede Kinderkrankheit, die man mitnehmen kann: Giardien, Blasenentzündung, Ohrenentzündung etc., aber seitdem er damit durch ist, war ich nie mehr beim Tierarzt.


    @Clumberine Wirken die Beine durch das lange Fell so kurz, oder ist es eine kurzbeinigere Rasse? Süß sind sie schon, muss mich zu ihnen bisschen informieren! :D

    Also meiner hat wirklich recht kurze Beine (Schulterhöhe knapp 50cm) und wirkt etwas unförmig, aber ich mag das an der Rasse. Den Durchschnitts-Schönling a lá Goldie etc. möchte ich nicht haben.
    Allerdings muss man sagen, dass es bei den Clumbern starke Variantionen gibt, selbst die Elterntiere geben da nicht immer Aufschluss. Meiner stammt z.B. aus einem Wurf mit 9 Welpen, davon 6 Rüden. Zwei von den Rüden sind echte Brecher. Beide zwischen 30-35kg, relativ groß, massig, mit dem typischen Knautsch-Clumber-Gesicht. 4 Rüden, u.a. meiner, sind kleiner und zierlicher geraten und sind nicht so groß und bullig wie die beiden anderen. Dabei waren sie als Welpen alle in der gleichen Gewichtsklasse.
    In England wird eher die Jagdlinie gezüchtet, die kleiner und wendiger ist. Die Showlinie in den skandinavischen Ländern ist oft größer und bulliger, neigt m.E. dann aber oft auch eher zu gesundheitlichen Problemen. Meiner hat zum Glück null Thema mit Augen oder Ohren. Die Hüfte ist nicht 1A, aber vollkommen in Ordnung, solange man nicht meint, Agility mit ihm machen zu müssen.


    Wie gesagt, ich finde sie optisch witzig, aber genau wie du ging es mir darum, einen Hund zu finden, der vom Wesen her zu meinem Leben passt. Ich wollte einen Hund, der überall dabei sein kann und keinen übermäßigen Anspruch an Bewegung stellt. Als Meutehund ist er sehr sozial, entgegen dem, was man seiner Rasse nachsagt, auch extrem menschenbezogen (er ist ausgebildeter Besuchshund im Altenheim) und hatte wirklich noch nie Stress mit anderen Hunden. Wenn ein anderer signalisiert, dass mit ihm nicht so gut Kirschenessen ist, geht meiner weiter. Sehr angenehm. Ich kann ihn problemlos mit in Hotels, auf Meetings etc. nehmen und er flippt nicht rum, wenn es einen Tag mal weniger vor die Tür geht, da kann man ihn auch mit etwas Kopfarbeit beschäftigen.
    Er ist wirklich sehr schlau, lernt schnell, aber auch etwas durchtrieben und sucht nach den "Lücken im System". Konsequent muss man definitiv sein, sonst verarscht er einen nach Strich und Faden. Ich mag das und er ist wirklich sehr witzig, ein echter Clown. Meine vorherigen Hunde waren immer recht ernste Persönlichkeiten, weshalb ich bewusst mal nach dem Gegenteil gesucht habe.


    Nachteil: Bei diesem Wetter sieht die untere Hälfte des Hundes nach jedem Spaziergang aus wie Sau, ohne dass er sich bewusst dreckig machen würde.

    Da möchte ich dir meine Rasse an den Tag legen: den vollkommen unbekannten CLUMBER SPANIEL.


    Dickköpfig mit sehr viel Charme und Witz (lachen muss ich ständig über ihn), helles Fell (alle lieben ihn, niemand hat Angst vor diesem Hund), mittelgroß (meiner wiegt 23kg, reißt allerdings die Durchschnittslatte nach unten), sehr robust, aber nicht extrem lauffreudig, sehr intelligent, lernt schnell (wenn er will), ausgesprochen sozial mit Hund und Menschen, bellt kaum, mittelmäßiger Jagdtrieb (sofern Viehzeug nicht vor den Augen rumhopst ableinbar).


    Nachteil: Schwer zu finden / zu bekommen. Ich hatte Glück und fand einen Welpen im Tierschutz.


    Netter Nebeneffekt wie ich finde: Durch die Seltenheit wird man oft nach ihm gefragt und kommt mit vielen verschiedenen Leuten ins Gespräch. Allerdings muss man sich darauf einstellen, 5x am Tag zu sagen: "Das ist ein Clumber Spaniel." :-)