Danke für eure Tipps.
Ich werde auf jeden Fall weiterhin täglich an der Impulskontrolle arbeiten. Wie gesagt, das stand auch in der Vergangenheit schon auf dem Plan, aber wenn ich dann einen Gegenstand freigegeben hatte, durfte er ihn auch holen, ich habe da auf halber Strecke kein "Stopp" mehr eingebaut, das werden wir jetzt aufbauen.
Bis vor 3-4 Wochen hatten wir das Problem halt auch nicht.
Bis auf weiteres bleibt er an der Schleppe, außer in Gegenden, wo ich weiß, da ist kein Wild auf Sicht.
Ich werde in ein paar Monaten mal berichten, wie er sich entwickelt hat.
Beiträge von Clumberine
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In dem Fall holt man sich aber auch den passenden Hund und erwartet so etwas nicht von einem Überraschungs-Paket-Hund mit unklarer Vorgeschichte.
Wenn ich aus Tierschutz-Gründen einen Tierschutz-Hund bei mir aufnehme, muss ich damit rechnen, dass da nicht alles so lüppt, wie ich das erwarte. Wenn ich damit nicht zurechtkomme, weil mein Leben mir was anderes vorschreibt, bin ich der falsche Mensch für solch einen Hund.Auch DAS gehört zur Verantwortung als HH dazu.
Ja, da gebe ich dir recht. Ich hatte auch schon mehrere Tierschutzhunde, aber da war es immer so, ich war vorher Pflegestelle eines Vereins. Wenn ich fand, der Hund könnte zu uns passen, durfte er bleiben, ansonsten blieb er halt nur solange, bis er jemanden gefunden hatte, zu dem er dauerhaft wirklich passte bzw. der mit den Eigenarten dieses Hundes leben konnte und wollte, das fand ich ein gutes Modell.
Wobei einer unserer früheren Hund, ein Ca de Bestiar, so ein Hund war, den keiner wollte, weil er einen starken Schutztrieb und noch andere Baustellen hatte, aber der Hund passte zu uns, wir kamen mit ihm zurecht und er mit uns. Für mich war der alltagstauglich (denn draußen war er Lamm, nur drinnen und in der Dunkelheit gings ab), für andere sicher nicht, das ist alles subjektiv.Unser jetziger Hund kommt auch aus dem Tierschutz, aber er ist schon bei Tierschützern aufgewachsen, ich weiß also eigentlich fast alles aus seiner Vorgeschichte und der von BEIDEN Elternteilen, was eher selten ist.
Wenn man einen TS Hund quasi aus dem Internet bestellt, da bekommt man natürlich ein Überraschungspaket und da muss man dann halt auch mit den Überraschungen leben bzw. sie managen.
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Beim nächsten Hund schon trainieren und Alternativverhalten aufbauen bevor der Hund seinen Jagdtrieb entdeckt, denn wenn er mal nicht mehr ansprechbar ist hat man schon viele, viele Situationen in denen sich das angebahnt hat und wo man noch hätte eingreifen können verpasst.
Beim jetzigen Hund?
Ein Stoppsignal aufbauen (stehen bleiben ist leichter als umdrehen und zurück rennen) für den Notfall.
Und sonst schneller sein als der Hund. Also Wild schon vorher sehen und bei noch niedriger Reizlage Umorientierung, Anzeigen oder was dem Hund eben am leichtesten fällt hochwertig belohnen. Ob das Futter oder Spiel ist kommt darauf an, was dein Hund besser findet.
Der Grundsatz ist: bei Wildsichtung passiert etwas richtig, richtig Tolles bei Frauchen und es lohnt sich mehr bei ihr zu bleiben als dem Wild hinterher zu rennen.Gleichzeitig würde ich Impulskontrolle üben bis zum Umfallen. Zum Beispiel indem du Futter oder Spielzeug wirfst und der Hund darf es erst nach Freigabe holen, muss erst noch zwei, drei Übungen machen oder in die entgegengesetzte Richtung mit dir weglaufen bevor er hin darf.
Das Endziel ist, dass du ihn zum Futter/Spielzeug schicken und auf halbem Weg wieder zurückpfeifen oder ins Platz schicken kannst.Tja, bis vor 3 Wochen war er noch ansprechbar und abrufbar. Er kennt Steh und Sitz auf Distanz und mit einem Mal entdeckte er halt seine Leidenschaft.
Impulskontrolle arbeiten wir dran seit er ein Welpe ist, also ich kann Leckerchen, Ball etc. werfen und er läuft er, wenn es "freigegeben" ist, das klappt reibungslos, von kleinen altersbedingten Formtiefs mal abgesehen. Am Endziel mit auf halbem Weg zurückrufen sind wir aber noch nicht, steht aber auf der Agenda. -
Habt ihr bisher irgendeine Art an Umorientierung trainiert? Sei es jetzt im "jagdlichen" Kontext oder auch nur um seine Aufmerksamkeit auf dich lenken zu können?
Ist er in anderen Situationen noch abrufbar, wenn er auf dem Weg zu anderen Hunden ist zB?
Ja, in anderen Situationen ist er abrufbar. Es gibt zwei Kommandos, die er kennt und zwar "Hier" und dann so eine Art "Nofallkommando", dass halt mit einer ganz besonderen Belohnung etc. verbunden ist, dass ich verwende, wenn "Hier" nicht greifen sollte, weil die Ablenkung halt doch zu groß ist.
Außer bei diesen jagdlichen Dingen würde ich sagen, ist er voll abrufbar (ok, nicht wenn auf der anderen Straßenseite gerade ein LKW ne Ladung Käse verloren hat, aber sonst schon... ;-) -
@CH-Troete ich glaube hier ist ein durch Gitter abgetrennter Bereich gemeint....mehr nicht. Laufstall ist ja was anderes als eine Box
Und ja, das kann helfen damit man zumindest mal duschen kann und Welp sich nicht selbst gefährdet in der Zwischenzeit. Er hat ja Wasser, Spielis, Bett etc im Auslauf zur Verfügung kann aber nicht an den Kabeln reißenDanke. Ja der Bereich war 2x2 Meter groß, ein abgezäuntes Areal im Wohnzimmer.
Dass hier jeder immer gleich die Tierschutzflagge raushängen muss, weil er meint, man quält seinen Hund.Mir ist auch egal, ob ich mich damit unbeliebt mache, aber ein Hund muss zu MEINEM Leben passen und nicht umgekehrt. Natürlich habe ich Verpflichtungen, wenn ich mir so ein Tier anschaffe, es artgerecht zu halten. Deshalb wären z.B. Border oder Husky nix für mich, denen kann ich nicht gerecht werden. Mein Hund geht trailen und als ausgebildeter Besuchshund ins Altenheim, zudem seine Spaziergänge etc., aber wenn ich mal auf mein geschäftliches Meeting fahre, muss er halt auch mal damit leben, 2 Stunden geräuschlos unterm Tisch zu liegen oder dass wir im Hotel nächtigen.
Meine Hundeerziehung zielt allein auf Alltagskompatibilität und wenn das sitzt, dann die Sachen, an denen wir beide Spaß haben, wie eben das Trailen o.ä. -
Tja, bisher hoffte ich ja, von dem Jagdtrieb verschont zu bleiben, aber jetzt, mit gut einem Jahr ist er voll da!
Hüpfende Häschen oder Rehe trifft man bei uns recht häufig und da ist mein Junghund weg (wäre er nicht mit der Schleppe gesichert)...
Der Rückruf, der sonst super sitzt, trifft dann da komplett auf taube Ohren.Was sind denn eure Tipps? Kriegt man das noch irgendwie in den Griff?
Auf Flächen, wo nichts vor den Augen rumhüpft, kann ich ihn problemlos laufen lassen, selbst wenn dort Kaninchen o.ä. im Busch sitzen. Solange die brav still halten, ist alles ok. -
Hier wurde ja schon viel geschrieben und aus der Entfernung heraus möchte ich nicht urteilen, ob der Hund überreizt, depriviert oder einfach nur frech ist. Daher dazu kein Ratschlag von mir, nur dieser, der generell nicht schaden dürfte:
Schaff dir einen Zimmerkennel an, also so eine Art Laufstall für Hunde. Mich hat das wirklich gerettet, als mein Welpe drohte, mich in den Selbstmord zu treiben.
Steck sie da rein, wenn du aufs Klo gehst oder sie sonst einfach mal gerade nicht beaufsichtigen möchtest, obwohl du im Raum bist (ich rede hier explizit nicht von der Zeit, wo ihr das Haus verlasst, das muss vernünftig aufgebaut werden).Mein Hund kam als Welpe einfach nicht zur Ruhe. Schlief viel zu wenig und war dementsprechend immer "drüber". Der Kennel hat mir 2-3 Monate sehr wertvolle Dienste geleistet. Wenn ich der Meinung war, jetzt ist genug oder auch merkte, der Hund ist total drüber, kam er da rein. Da gab es nur seine Decke, einen Kauknochen und ein unzerstörbares Spielzeug und das wars.
Natürlich fand er das anfangs doof und hat gezetert. Das wurde ignoriert (ich war im gleichen Raum), aber ziemlich schnell hat er gelernt, da drin zu entspannen. Irgendwann kam das Ding kaum noch zum Einsatz und wurde dann abgebaut, als er 8-9 Monate alt war.Ich weiß, wie nervend ein Junghund sein kann und manchmal muss man dann vielleicht auch einfach mal an sich denken, damit man auch noch die Ruhe für die Hundeerziehung ausstrahlen kann.
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Vielen Dank schonmal für eure Antworten.
Ich habe Sie von einen Bauernhof. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube sie war ca. ein oder 2 Monate alt als sie zu mir kam.
Ich habe eben mal eine gute Freundin angerufen und sie gebeten, mich doch mal beim Gassi gehen zu begleiten. Sie ist zwar nicht vom Fach, aber hatte schon mehrere Hunde. Wir gingen eine große Runde und trafen dabei auch mehrere Menschen. Was ihr sofort auffiel: Das große Problem kommt in erster Linie von mir. Ich strahle große Unsicherheit aus woraus wieder Nachlässigkeit resultiert. Ich bin also beim normalen Gassi gehen aus Angst nie wirklich beim Hund und zeige beim Kontakt zu Fremden Angst und Unsicherheit, welche sich auf den Hund überträgt. Ganz nach dem Motto: "Wir sind beim Gassi gehen, nicht auf der Flucht!" liefen wir dieses mal ganz entspannt und waren zu 100% beim Hund. Was ihr außerdem auffiel: Wenn Menschen kommen halte ich automatisch die Leine straff. Das wiederum überträgt Unsicherheit auf den Hund.
Wenn also dieses mal Menschen kamen, ließ ich die Leine zwar kurz, aber nicht so kurz, dass sie gestrafft war. Außerdem haben wir viel über Clicker gearbeitet. Beim ersten Mal hat sie noch gebellt, aber beim zweiten Mal lenkte ich Kira's ganze Aufmerksamkeit auf mich, sagte in entspannter Tonlage "ruhig" und ging nicht weiter, wenn die Leine gestrafft war. Bei der zweiten Person hat sie gar nicht mehr gebellt, was mit Click, Leckerlie (selbst an sowas einfaches wie Leckerlie habe ich nie gedacht, hatte also auch nie welche mit zum Gassi gehen) und überschwängliches Lob belohnt wurde. Während dem Spaziergang kamen uns viele Leute entgegen, und sie hat kein einziges mal mehr gebellt. Einmal kamen sogar 3 Leute aus verschiedenen Richtungen an, wobei sie nur mit schnellen Umschauen reagiert hat. Nebenbei haben wir auch Leinenführigkeit geübt, jedes Mal stehen geblieben, wenn die Leine straff war. Auch das ging dieses mal sehr gut. Wir sind auch an einen Hund, der in einen eingezäunten Gelände war, vorbei gegangen. Normalerweise zieht Kira dort extrem an der Leine und will schnell vorbei. Dieses Mal jedoch blieb sie stehen und beobachtete den fremden Hund.
Ich war so stolz und erkannte den Hund nicht mehr wieder. Natürlich habe ich jetzt Angst, dass das heute nur eine Ausnahmen war. Meint ihr echt, es liegt an meiner Person und nicht primär am Hund? Wie gesagt, heute war sie ein Traumhund.
Also eine Bauernhof-Scheunen-Aufzucht ist meistens eine echt üble Wahl, vor allem bei so sensiblen Hunden, wie die Border es sind?
Was hat dich denn geritten, dir daher einen Hund zu holen? Was da du ggf. an Geld gespart hast, wirst du lebenslang an Training etc. draufzahlen und nie richtige Freude an dem Hund haben können.
Und warum als Hundeanfänger einen Border? Ich habe seit 25 Jahren Hunde und ganz ehrlich, einen Border würde ich mir nicht zutrauen, wobei allerdings auch hinzukommt, dass diese Rasse charakterlich nicht zu mir passt. Ich stehe eher auf den robusteren Hundetypus, aber da ist ja zum Glück jeder anders.Wie schon geschrieben, ein Welpe sollte eigentlich gar nicht ängstlich sein, sondern aufgeschlossen und die Welt erkunden. Du hast leider richtig massig was verpasst, weil du die Prägungs- und Sozialisierungsphase nicht genutzt hast, sondern zugelassen hast, dass die Angst sich manifestieren konnte.
Einen ruhigen, selbstsicheren Hund wirst du nie mehr erhalten, aber vielleicht wird er händelbar. Schön, dass deine Freundin mal drauf geguckt hat, aber leider liest sich das für mich wieder so, als wolltest du auch hier Geld sparen und den Trainer umgehen, indem du dir in einem Forum und von einer Freundin Gratis-Ratschläge holst.
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Vielen Dank für eure Antworten werde natürlich das Programm etwas runter Schrauben und weniger laufen gehen :)
Ich sags auch nochmal: Nicht "etwas" ! Sondern massiv!Du ziehst dir ein langfristiges Problem heran. Willst du das?
Es ist hart einen überdrehten Hund zu haben, ich habe das durch, aber es hat sich gelohnt, ihn als Welpe konsequent ruhig zu stellen bzw. mit dem Ruhe zu üben. Heute ist er durch und durch ausgeglichener Geselle. Gewiss keine Schlaftablette, aber entspannt, nervenstark und alltagskompatibel.
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Wie schon geschrieben, ist dein Hund total überdreht und überfordert, weil du viel zu viel mit ihm unternimmst.
In dem Alter ist mein Hund morgens 15min raus, mittags maximal 30min, da dann aber oft mit Pause irgendwo an einem ruhigen See, abends nochmal 10min, zwischendurch zum Lösen in den Garten, ggf. auch mal raus für ein kurzes Spiel mit dem Althund. DAS WARS!
Du züchtest dir hier gerade ein massives Problem hoch.
Darüber hinaus ist es oft so, dass Hunde bei Besuch schlechter hören als alleine. Meiner hat das auch drauf, weil er einfach gelernt hat, Frauchen ist weniger streng wenn Leute zugucken. Bin ich selbst schuld. Das hat sich inzwischen verwachsen bzw. hab ich dann auch selber den Stecker gezogen, aber das ist wirklich dein kleineres Problem.