Beiträge von Clumberine

    Bindung zwischen und Mensch und Hund ist nichts, was per Zauberhand passiert oder über Amazon bestellt werden kann. Auch wenn dein Freund zeitlich weniger oft da ist, kann er eine Bindung zum Hund aufbauen, WENN er sich bemüht (vergiss das mit der Chefsache mal, darum geht es nicht).

    Mein Mann füttert bei uns zu 95% den Hund, mit Mahlzeiten habe ich nichts zu tun. Trotzdem liebt der Hund mich mehr (obwohl er wirklich verfressen ist), weil ich einfach derjenige bin, der tolle Sachen mit ihm unternimmt (Mantrailing, Dummy Training, Besuchshundedienst, Tricks etc.).

    Bindung entsteht durch gemeinsame Aktivitäten und damit meine ich nicht, stumpf nebeneinander beim Spaziergang laufen.


    Dein Freund sollte sich ein "Projekt" mit eurer Hündin suchen. Etwas, woran der Hund Interesse hat und das mit ihr machen. Das können nur so 20min. am Tag sein (10morgens, 10 abends) oder wie auch immer, aber es sollte etwas gemeinsames sein (Leckerchen suchen, Tricks etc.). So etwas fördert auf lange Sicht die Bindung mehr als ein Schweineohr.

    +1 Sehe ich genauso.


    Mit einem unkastrierten Rüden würde ich mich von der Idee der allgemeinen Verträglichkeit verabschieden.

    Mit dem Welpen von deinem Vater kann es trotzdem klappen. Ist ja was Anderes als ein „daher gelaufener“ Fremdhund.

    Das würde ich nicht pauschal so sehen. Mein Hund ist jetzt 2,5 Jahre alt, unkastriert und hat überhaupt kein Problem mit Verträglichkeit. Er hat wirklich noch nie Streit angefangen. Wenn der andere herumstänkert, geht er weiter. Wird es irgendwie kritisch, weiß er, dass Frauchen eingreift und ihn "rettet". Andere Hunde dürfen ihn mal zurechtweisen, wenn er zu grob spielt oder sie einfach keinen Kontakt wollen, das versteht meiner dann auch und trollt sich, aber wenn ich merke, der andere wird übergriffig oder das kippt irgendwie unschön, ziehe ich meinen Hund direkt aus der Situation und wir gehen weiter. Ich baue darauf, dass er weiterhin sozialverträglich bleibt, auch unkastriert.

    Als mein Hund Anfang 2018 starb, zog circa 3,5 Monate später sein Nachfolger ein. Obwohl es meine Traum-/Wunschrasse war, gestaltete sich der Anfang extrem schwierig.

    Abgesehen davon, dass man den vorherigen Hund noch vermisst, ist meinen Augen auch oft die Umstellung so krass. Man hat lange zusammengelebt, kannte den anderen in- und auswendig, verstand sich mit einem Blick. Das ist alles futsch und machte es für mich schwierig, den neuen Hund wirklich so anzunehmen, wie er war.

    Ich habe wirklich viele Monate gebraucht, bis ich in ihm nicht mehr den "Nachfolger", sondern ein eigenes Individuum gesehen habe, das ich aufgrund seiner eigenen Stärken und Schwächen beurteile, ohne zu vergleichen.

    Heute liebe ich meinen "neuen" Hund sehr, genauso wie er ist (dabei ist er wirklich ganz anders wie sein Vorgänger), aber das musste reifen und wachsen, also gib dir einfach Zeit.

    Tja, du hast dir da leider eine denkbar ungünstige Rassekombi ausgewählt. Der Hund wird ein Leben lang ein Thema mit Ruhe haben, wird aktiv bis hin zur Hyperaktivität sein etc.

    Alle Grundlagen, die du JETZT nicht legst, wirst du auch später nicht mehr festigen können.


    Ein großer Freund der Box bin ich auch nicht. Mein Hund hasste die als Welpe, allerdings hatte er -genau wie deiner- ein massives Problem damit, Ruhe zu halten und das obwohl er einer Rasse angehört, die eigentlich als Schlaftablette verschrieen ist.


    Ich habe mir damals zwei Zimmerkennel besorgt und sie zu einer Art Welpenlaufstall im Wohnzimmer und Arbeitszimmer (je nachdem, wo ich am Tag war, ich arbeite von zuhause aus) aufgebaut. Dort steckte ich ihn rein, wenn ich der Meinung war, jetzt wäre es an der Zeit für eine Auszeit. In dem Welpenstall gab es nur ein "langweiliges" Spielzeug und einen ultraharten Kauknochen (nicht mal ein Kissen, denn er liegt am liebsten auf dem Boden, aber das würde ich natürlich normalerweise dazu geben).

    Dort ließ ich ihn über den Tag verteilt bestimmt so 5 Stunden drin (nicht am Stück), damit er lernte, herunterzufahren. Ich betone, er war dabei nie alleine im Raum (ich ging höchstens raus aufs Klo oder mal kurz ins Nebenzimmer), aber ich habe auch alle seine Proteste (Bellen, Jaulen) konsequent ignoriert. Bei dir klingt es, als würde der Hund euch durch Bellen "rufen" und ihr würdet quasi gewähr bei Fuß sein und springen und ihn rauslassen, wenn er das will.


    Die ersten 2 Wochen waren hart (für ihn und mich), dann wurde er ruhiger und lernte die Auszeiten, die ich ihm zwangsweise verpasste zu schätzen. Nach 2-3 Monaten ging er von selber in den Laufstall (der tagsüber sonst offen stand) und legte sich hin. Später lernte er auch, sich so in der Wohnung hinzulegen und Ruhe zu halten. Es ist wichtig, dass auch deine Kinder den Hund nicht noch zusätzlich hochstacheln. Wie gesagt, du hast da eine wirklich schwierige Rassekombi, die ich mir im Leben nicht freiwillig zulegen würde.


    Mein Hund ist, entgegen seiner Probleme als Welpe, inzwischen total normal. Ich würde ihn immer noch als etwas reizoffen und aktiv beschreiben, aber es hält sich absolut in Grenzen bzw. seinem Alter entsprechend.

    Falls du einen Garten hast, könntest du ihn mit einem Rasensprenger an Regen gewöhnen. Ansonsten würde ich da gar nicht so ein Geschiss drum machen. Einfach rausgehen. Wenn Hund nicht will, raustragen, bis man weit genug weg vom Haus ist.

    Es gibt Rassen/Hunde, die Regen niemals mögen werden. Dein Hund muss Regen nicht lieben, aber wir leben in Deutschland und da muss man halt auch mal im Regen Gassi gehen, besser er lernt, dass das halt einfach nicht verhandelbar ist. Du musst ja nicht im größten Wolkenbruch rausgehen.

    Den Rat, den Hund nochmal 1000% gesundheitlich abchecken zu lassen, hast du ja bereits erhalten.


    Nehmen wir mal an, da kommt nichts nennenswertes bei heraus, dann würde ich ebenfalls versuchen, möglichst viele Routinen für den Hund zu erarbeiten, damit er daran Sicherheit gewinnt. Außerdem gucken, welche Übungen noch gehen (ohne massive Angst ausgeführt werden) und diese übermäßig mit tollen Dingen wie Käse oder Leberwurst belohnen.


    Mein zusätzlicher, eher unorthodoxer Rat ist, zu gucken, ob du vielleicht einen Hund leihen kannst (ggf. auch einen Pflegehund aus dem Tierschutz - ich weiß, da werden hier wieder ein paar aufschreien, aber ich war selber jahrelang Pflegestelle und es gibt da sehr vernünftige, gechillte Hunde, allerdings ist das aktuell, in der Corona Lage, schwierig), der selbstbewußt ist und an dem sich deine Hündin eine Weile entlanghangeln kann.


    Ich hatte bis vor 2 Jahren selber zwei ältere Hunde. Sehr unerwartet starb der Rüde und die Hündin war allein. Obwohl es nie schien, als würden sich die Hunde besonders nahestehen, genügte dann ein negatives Erlebnis (Ausrutschen auf dem Boden) und die Hündin kippte total in ein unsicheres Verhalten. Sie betrat die glatten Teile des Bodens nicht, wir mussten sie woanders füttern, sonst wäre sie bei vollem Napf verhungert etc.

    Ich muss sagen, dieser Hund war leider auch nicht der Hellste und wenig zu motivieren (Herdenschutzhund-Mix). Nach ein paar Monaten zog ein Welpe ein, der an Selbstbewußtsein nur so strotzte und sich zum Glück gar nichts von der unsicheren Hündin annahm (zumindest nicht die negativen Dinge, nur die Guten, wie hohe Sozialkompetenz etc.).

    Anfangs konnte die Hündin den Zwerg noch nicht ernst nehmen bzw. stellte er keine Autorität dar, der sie vertraute. Als er älter wurde, stieg er in ihrem Ansehen und irgendwann vertraute sie seinem Urlaub und taute selber wieder auf. Ihre Ängste verschwanden (nicht schlagartig, aber über Wochen wurde es immer besser) und sie kam zurück in den Zustand, in dem sie war, bevor der Altrüde starb.

    Optisch finde ich Chows auch klasse, aber sie sind schon sehr speziell. Die Eltern einer Freundin von mir hatten einen Chow. Der mochte nur die Mutter, die übrigen Familienmitglieder wurden toleriert, Besuch grundsätzlich abgelehnt (bis hin zum Beißen, deshalb musste er weggesperrt werden).

    Sie hatten ein sehr großes Grundstück, das der Hund gerne patroullierte und entsprechend bewachte. Obwohl Chows ja gar nicht so groß sind, hätte sich niemand auf das Grundstück getraut, der Hund machte einen brandgefährlichen Eindruck.

    Gassi nur an der Leine. Andere Hunde waren ihm ziemlich egal. War nicht auf Konfrontation aus, sondern am liebsten auf gegenseitige Ignoranz.

    Kein Hund, mit dem man groß irgendeinen Hundesport betreibt, dafür fehlt ihm einfach das Arbeitsgen.


    Wie gesagt, ich finde auch Chows auch toll und will sie nicht schlecht machen, aber für ein alltägliches Zusammenleben bzw. das, was ich von einem Hund möchte, passten sie dann leider nicht, weshalb ich schon vor Jahren von der Rasse schweren Herzens Abstand genommen habe. Ich habe inzwischen meine Traumrasse gefunden, den Clumber Spaniel. Ähnlich knautschig im Gesicht, aber charakterlich Welten vom Chow entfernt.


    VG

    Clumberine


    #alice_in_clumberland

    Wenn das bei weitem nicht dein erster Welpe und auch nicht dein erster BC ist, dann lass dich doch nicht verrückt machen.


    Ich finde, in dem Alter ist "Sitz" und Co. total überbewertet. Ich würde hier lediglich an Dingen arbeiten, die für mich viel essentieller sind wie z.B. Körperpflege zulassen (Augen, Zähne, Ohren, Füße) und die Sozialisierung auf die Umwelt im allgemeinen.

    Ich gehe inzwischen stark danach, was ein Hund verträgt. Meine vorherigen Hunde habe ich jahrelang gebarft und war hochzufrieden damit. Das Fell war gut, der Output klein, die Hunde nie krank etc.

    Meinen jetzigen Hund habe ich bis vor kurzem auch gebarft, aber irgendwie hatte er immer wieder Probleme mit dem Magen. Stellte mich öfter nachts raus, weil er Durchfall hatte und dringend musste etc.

    Auf Anraten einer Züchterin der Rasse bin ich dann auf Bosch (Lamm+Reis Sensitive) umgestiegen (schweren Herzens, ich war/bin ein überzeugter Barfer). Tja, was soll ich sagen. Seitdem musste ich nachts nicht mehr raus. Es bekommt dem Hund gut und er verträgt es. Also werde ich wohl dabei bleiben bzw. nochmal gucken, ob ich auf ein kaltgepresstes TroFu, das ich persönlich besser als Extrudate finde, umstellen. Muss mal gucken, wie ihm das bekommt.

    Ganz praktisch gesagt: Wenn dein Riesenbaby außerhalb deines Einflusses in uns reindonnern würde, würde es meine Lederleine auf den Pelz bekommen, und zwar saftig. Seit ich einmal ein kleinhunde-jagendes Huskyduo in Aktion erlebt habe, warte ich ganz bestimmt nicht ab, ob es nur spielen will oder nicht. Dass sowas keine nette Erfahrung für deinen Hund ist, wäre dann ganz alleine dein Problem.

    Kann ich voll unterschreiben. Hunde, die ohne Kontrolle des Hundehalters von weit weg auf mein Flauschteil zustürmen, begucke ich auch sehr genau. Habe ich nur ansatzweise die Idee, die könnten Krawall im Sinn haben, stelle ich mich davor und im Notfall gibts direkt was auf den Pelz. Ich lasse meinen Hund nicht angreifen von jemandem, der seinen Hund nicht unter Kontrolle hat.