Beiträge von Clumberine

    Leider hast du den Fehler gemacht, den viele Ersthundebesitzer machen. Du bist nur nach dem Bauch und der Optik gegangen. Du hast die Bedürfnisse des Hundes leider überhaupt nicht bedacht bzw. ob sein Charakter und deiner zusammen passen.

    Hunde wurden für Aufgaben gezüchtet und die Erfüllung dieser liegt in ihrer Genetik. Daran kannst du nichts herum- bzw. wegerziehen, sondern nur in Bahnen lenken.

    Mein Hund ist ein Clumber Spaniel. Eine alte Rasse, die für das Aufstöbern von Fasanen etc. gezüchtet wurde. Dementsprechend ist er ein begnadeter Mantrailer und begeistert bei der Dummyarbeit.

    Bis zum Alter von einem Jahr war er wie deiner. Immer und überall abrufbar. Dann schlug der Jagdtrieb und die Genetik durch. Ein Jahr blieb er zu 95% an der 10m Schleppleine (außer in bekanntem Gebiet, wo ich wusste, da kreuzt kein Wild) und wir haben intensiv gearbeitet an "Alternativen zur Jagd", d.h. Dummytraining, Abbruchsignale.

    Heute ist er wieder ableinbar, aber NICHT IMMER und NICHT ÜBERALL. Ich beobachte ihn sehr genau, merke an seinem Verhalten / den Umständen, wie die Tagesform bzw. auch der Wildwechsel ist und entscheide dann für oder gegen Schleppleine.

    Diese Verantwortung muss man als Hundehalter für seinen Hund aber auch für andere haben.

    Auch wenn dein Hund noch so lieb ist. Du kannst ihn nicht wild zu fremden Menschen hinrennen lassen. Manche haben Angst und Verhalten wie deines sorgen dafür, dass Hundehalter generell in Verruf kommen, weil es immer wieder welche gibt, welche das Zusammenleben und die Regeln des Miteinanders nicht beachten.

    Du legst in den nächsten 12 Monaten den Grundstein, wie dein Hund im Erwachsenenleben sein wird. Das heißt nicht, dass alles bisher für die Katz war, aber in der Pubertät werden alle Verbindungen nochmal überprüft, neu verknüpft und verankert. Altes wird gelöscht und überspielt. Jetzt heißt es konsequent zu sein, langem Atem zu haben, aber auch mal Fünfe gerade sein zu lassen, wenn der Hund an dem Tag einfach nicht aufnahmebereit ist.

    Ein Labrador wird dein Hund nie werden, aber du kannst aus ihm den bestmöglichen Husky, der innerhalb der Rasseparameter möglich ist, machen.

    Also mein Hund hatte als Welpe auch Giardien, leider habe ich das nicht so schnell gemerkt, da er nur geringe Symptome gezeigt hat.

    Meiner hat das verpasste Wachstum nicht mehr aufgeholt. Er wiegt heute 25-26kg, Rassestandard wäre mindestens 30kg, seine Brüder haben alle ein Gewicht zwischen 30-35kg.

    Also ja, es besteht durchaus die Chance, dass dein Hund kleiner bleibt.


    Ich persönlich finde das inzwischen recht praktisch, weil bei mir 25kg die Grenze sind, welche ich noch vom Boden hochkriege. Bei 28-29kg ist bei mir Ende, da könnte ich den Hund nicht mehr hochheben.

    Mein Hund (Clumber Spaniel) ist immer ein definitiv zu fetter, weißer Cockerspaniel.


    Wenn ich überlege, wieviele Unterhaltungen dieser Art ich schon geführt habe.

    Irgendein vermeintlicher Hundekenner: "Ihr Hund ist zu fett."

    Ich: "Nein, ist er nicht, das ist ein Clumber, der muss so sein."

    Irgendein vermeintlicher Hundekenner: "Was soll das sein? Ein Klumpen?" (schon nah dran) "Zu fett ist er trotzdem."

    Ich: "Der ist stabil gebaut und hat viel Fell, der ist NICHT zu fett." :headbash:


    Echt furchtbar. Dass sie den Clumber nicht kennen, finde ich nicht schlimm, mich aber ständig zum schlechten Hundehalter abstempeln zu wollen, der sein armes Tier verfetten lässt, nervt gewaltig. Jeder, der etwas Ahnung hat, und ihn anfasst, merkt, dass er genau richtig portioniert ist.

    Ich habe mir am Anfang eine Liste gemacht, wo ich aufgeschrieben habe, was mir bei meinem Hund wirklich wichtig ist. Also nicht so ein Kram wie "Sitz" und "Platz", sondern Dinge, die tiefer gehen und in meinen Augen essentieller sind.


    Die Top5 meiner Liste waren:

    - Hund soll sozial sein und gut verträglich mit anderen Hunden und allen Menschen

    - Hund soll alleine bleiben können (auch in fremder Umgebung wie z.B. Hotel)

    - Hund soll selbstsicher sein und keine Angst vor neuen Dingen haben

    - Hund soll ableinbar sein

    - Hund soll überall anfassbar sein (Fellpflege, Ohren, Tierarzt etc.)


    Klar, Stubenreinheit stand auch auf dem Programm und danach kamen so Dinge aus dem Grundgehorsam, Leinenführigkeit etc., aber das war für mich halt eher zweitrangig.


    Ergo habe ich zunächst darauf geachtet, alles zu tun, um die Top5 umzusetzen. Es war mir wichtig, dass mein Hund ausreichend (nicht übermäßig, aber den richtigen) Kontakt zu anderen Hunden hat, viele verschiedene Menschen kennenlernt, neue Situationen etc.


    Heute ist er 2 Jahre alt und ich kann zufrieden sagen, dass ich die Top5 alle erreicht habe (mit leichten Abstrichen bei Nr. 4 ;-) )


    Die Kommandos wie Sitz etc. habe ich erst später eingeführt bzw. am Anfang sehr schwach geübt.

    Oft legen Leute zuviel Wert auf Dinge wie "Sitz", aber vergessen Begegnungen an der Leine mit anderen Hunden auf der Straße oder stilles Liegen im Restaurant zu üben. Dies sind für mich Dinge, die unablässig sind, wenn mein Hund "alltagstauglich" sein soll.

    Was du nicht vergessen darfst: Dein Hund ist schon 5 Jahre alt und kam bisher mit diesem Verhalten durch.

    So etwas verschwindet nicht durch ein paar kleine Übungseinheiten. Du hast ihm das 5 Jahre lang durchgehen lassen, logo, versteht er nicht, warum das JETZT plötzlich nicht mehr ok sein soll.


    Ich würde den Hund im Zimmer separieren z.B. in einer Ecke anleinen o.ä.

    Ist er ruhig, darf er dazu. Fiept er rum, sofort wieder anleinen etc.

    Geh davon aus, du wirst das monatelang absolut konsequent durchziehen müssen, ehe du eine Verbesserung siehst. Das Verhalten ist tief eingeschliffen.

    Jetzt geht es drum, wer den längeren Atem hat, du oder der Hund.


    Die "Baustelle" meines Hundes (der "erst" 2 Jahre alt ist) war übrigens immer, gesittet an der Leine zu gehen. Immer gab es irgendwo was spannendes, wo er hinmusste etc. Als Welpe habe ich leider zu wenig Augenmerk auf die Leinenführigkeit gelegt. Als er 1 Jahr alt war, merkte ich, ich muss was ändern, sonst ärgere ich mich ewig damit herum. Tja, es hat nicht weniger als ein ganzes Jahr konsequentes Training gebraucht, damit der Hund nun zu 90% vernünftig an der Leine läuft.

    Ich schreibe das nur, damit du siehst, wie lang der Atem teilweise sein muss, wenn man selber Sachen verbockt hat.

    Leider gibt es so Hunde, die nicht oder nur schlecht alleine bleiben können.


    Kurze Pauschalrezepte gibt es da nicht. Oft hilft nur mühsames, monatelanges Training für das euch offensichtlich die Zeit fehlt.

    Es ist schade, dass der Tierschutz das so pauschal und lapidar abtut. Ein guter Tierschutzverein würde sich meines Erachtens so nicht verhalten. Hier scheint man eher zu denken "weg damit".

    Auch dass sie immer noch die Katzen jagt und inzwischen auch anderes negatives Verhalten zeigt, würde mir zu denken geben.

    Für mich hört es sich so an, als würde dem Hund eine klare Führung durch euch fehlen. Bisher hat er sich vielleicht an den anderen Hunde orientiert und/oder die Pflegestelle war einfach souveräner. So etwas kann viel ausmachen für einen Hund, gerade wenn er selber vielleicht etwas unsicher ist.


    Wie verhaltet ihr euch denn, wenn sie plötzlich unerwünschtes Verhalten zeigt, wie das Jagen der Hunde oder Anfallen von Passanten. Von mir gäbs da sofort ne Ansage an den Hund. Lässt man so etwas erstmal einreißen, schafft man sich perspektivisch ein riesiges Problem.


    Gefühlt und aus der Entfernung würde ich sagen, ihr und der Hund kommuniziert nicht so richtig miteinander. Ich würde mal einen Trainer draufschauen lassen, mich parallel aber auch schon mit dem Gedanken befassen, den Hund wieder abzugeben. Der steckt so einen Wechsel weg, vor allem wenn er in die alte Pflegestelle kommen sollte, dann war das bei euch wie "Urlaub".

    Ich finde, du solltest dich auch mal etwas deiner Verantwortung gegenüber anderen Hundehaltern und deren Hunden stellen und deinen Hund stärker beschränken. Das gilt auch für den besagten Hundestrand.

    Du hast da einen Rasse-Mix bei dem es sehr wahrscheinlich ist, dass er dauerhaft nicht mit anderen Hunden (oder nur mit sehr selektierten) verträglich ist. Einen halbstarken Mali-Mix am Anfang (!!!) der Flegelphase an einem Hundestrand o.ä. nach dem Motto "ist bisher ja immer gut gegangen" frei herumrennen zu lassen, finde ich ehrlich gesagt, total verantwortungslos.

    Ja, jetzt sind es vielleicht nur unkastrierte Rüden (aber auch die können bei einem Hundestrand plötzlich um die Ecke biegen), aber das kann sich ausweiten und willst du verantwortlich sein, wenn dein Hund einen anderen zusammenbeißt oder ggf. schwer verletzt oder tötet?


    Ich habe selber einen 2j. unkastrierten Rüden. Mein Gott, was ein Streß (vorher waren alle meine Rüden kastriert, da ist mir das nicht so aufgefallen). Nicht, weil mein Hund Probleme macht (der geht jedem Streit erstmal aus dem Weg, er ist aber auch eine Meutehundrasse, die sehr auf friedliche Koexistenz aus ist), aber ständig kommt so ein kastrierter oder unkastrierter Rüde daher, der meint, meinen anprollen zu müssen oder schlimmeres. Ständig bin ich damit beschäftigt, mein Flauschteil zu retten, weil andere Hundehalter immer noch meinen "die regeln das unter sich" oder "DAS hat er ja noch NIE gemacht".

    Ich gehe inzwischen nur noch da, wo ich ziemlich sicher sein kann, dass die Hundehalter, die ihre Hunde freilassen auch wissen, was sie tun. Mir ist es wichtig, dass mein Hund weiterhin Kontakt zu Artgenossen hat, aber halt zu den Richtigen. Ansonsten mache ich einen Bogen. Meiner war schon mehr als 1x kurz davor, schwer zusammengebissen zu werden, wenn Frauchen nicht dazwischen gegangen wäre.


    Was würde dein Mali machen, wenn ich mich zwischen ihn und meinen Hund stelle oder im Notfall auch zutrete, um meinen Hund zu schützen?

    Der Mali ist eine Schutzhunderasse. Möchtest du im Zweifelsfall dafür verantwortlich sein, dass er einen Menschen beißt, der versucht seinen eigenen Hund (es gibt auch einfach sehr viele Hunde, die sehr viel kleiner sind als deiner und deinem im Zweifelsfall nicht entgegen zu setzen haben)?

    Diese Fragen solltest du dir mal stellen, bevor der Hund durch sein Handeln vielleicht irgendwann dein Gewissen und deine Haftpflicht belastet.

    Du schreibst gar nichts, woher der Hund kommt bzw. was er vorher erlebt hat. Wenn er jetzt 8 Jahre alt ist, heißt es ja, er hat schon 7 Jahre Lebenserfahrung ohne dich. So etwas bügelt man nicht so einfach aus.


    Ich schreibe dir mal von meinem vorherigen Hund. Er kam als 8jähriger aus Polen zu uns. Ein großer, schwarzer Zauselbär, den nur aufgrund von Alter und Farbe niemand haben wollte. Er war nicht unfreundlich, immer lieb und hat, wie bei dir, schnell das Hunde-Einmaleins gelernt. Wie bei allen Hunden zuvor, wollte ich, dass er im Schlafzimmer (in seinem Hundebett) schläft. Tja, da hatte ich die Rechnung ohne den Hund gemacht. Die langen Jahre im Tierheim hatten ihm eine so intensive Nähe zu Menschen unheimlich gemacht. So lieb er sonst war (wirklich nicht ängstlich oder so), er hielt es nachts nicht mit uns in einem Raum aus, also ließ ich ihn -schweren Herzens- gewähren. Er hatte Bettchen im Schlafzimmer, Wohn- und Arbeitszimmer und pendelte dann nachts zwischen den beiden letzteren Alternativen hin und her. Nach anderthalb Jahren hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben, als ich irgendwann nachts aufwachte und merkte, dass er Hund im Schlafzimmer auf seinem Bett lag. So fing es -wirklich GAAANZ langsam- an. Er kam nachts für 1-2 Stunden und ging wieder. Über die Monate hinweg dehnten sich die Zeiten seiner Anwesenheit aus. Es dauerte 3 Jahre, bis er wirklich abends mit uns in Bett ging und BLIEB (als er sehr alt wurde, änderte sich das wieder zurück).


    Er war auch sonst nicht wirklich ein Schmuserhund. Wir haben immer mal am Tag ein paar Minuten intensiv miteinander gekuschelt und das mochte er, aber er hätte sich nie dauerhaft zu mir gelegt. Er lag immer in meiner Nähe, aber nicht an mir dran. Ich wusste, dass er mich so sehr liebte, wie das mit seinem etwas ramponiertem Herzen noch möglich war und ich habe ihn immer so sein lassen, wie er war.


    Wenn man einen Hund in diesem Alter übernimmt (wobei man selbst bei Welpen keine Garantie hat, mein jetziger Hund mag auch keinen langen Körperkontakt, weil ihm schnell zu warm wird), dann muss man wissen, dass dieser Hund seinen Charakter mitbringt. Man kann an Ecken feilen, Grundgehorsam und Regeln hineinbringen, aber aus einem ruhigen Hund, wird dann kein wilder Jogger etc.


    Mein alter Hund war ein Traum. So eine ruhige, weise Seele, der auf ein Fingerschnippen von mir wusste, was ich wollte. Er musste nie an der Leine laufen, wir waren auch so immer verbunden. Es muss nicht immer Kuscheln sein, um zu wissen, dass ein Hund zu einem gehört und umgekehrt. Mein alter Hund hat mir auf vielfältige Weise gezeigt, dass ich (und mein Mann) die einzigen Menschen waren, die je sein Herz erobert hatten. Er musste sich nicht verbiegen, damit ich ihm das glaubte.


    Wenn du deinen Hund nicht so nehmen kannst, wie er ist, dann solltest du ihn vielleicht wirklich abgeben. Jeder Hund hat es verdient, so geliebt zu werden, wie er ist.

    Tja, ist wohl ein Fall von "Wie man sich bettet, so liegt man..."


    Ist schon irgendwie unfair, für eure Erziehungsschwächen jetzt jemand anderen suchen zu wollen.


    Du stellst dir das irgendwie sehr rosig und einfach vor.

    Hunde in dem Alter sind sowieso schon schwerstvermittelbar (zumindest, wenn man Wert, auf ein GUTES neues Zuhause legt). Mit charakterlichen Macken sinkt die Chance nah an 0. Und ggf. kommen bei deiner Hündin noch gesundheitliche Probleme hinzu.


    Frag dich doch mal selber: Warum sollte jemand eine 11jährige Hündin mit Verhaltensauffälligkeiten nehmen, wenn nette, halb so alte Hunde in Scharen verfügbar sind?

    Mir tut er halt oft leid, wenn er in warmen Räumen so leidet. Bei meinen Eltern ist es z.B. immer superwarm, wenn wir sie besuchen, da sieht man ihn dann hecheln, aber ich kann schlecht zu meinen Eltern sagen "dreh die Heizung runter", zumal das bei einer Fußbodenheizung auch wenig bringt. Bis sich da die Temperatur angepasst hat, sind wir schon wieder zuhause.

    Kannst du da vielleicht eine Kühlmatte mitnehmen?

    Kühlmatte habe ich versucht, das checkt er irgendwie nicht und findet sie gruselig. :(