Beiträge von Katrinsche

    Das Schlimmste für mich an einer Giardiose ist, wie paranoid es einen macht. Ich habe noch monatelang einen Giardienteppich vor mir gesehen, wenn ich die Hundeautobahn vor unserem Haus gesehen habe. Ich werde jetzt, nach fast einem Jahr und vielen negativen Nachtest, endlich wieder etwas lockerer... Mistviecher!

    Ich habe nicht gesagt, dass Pernaturam nicht funktionieren kann. Es geht mir nur um die Aussage in Verbindung mit "wir verkaufen euch trotzdem was". Ich komme auf diese Firmenstrategie nicht klar.


    Für mich ist die richtige Behandlung abhängig von den Symptomen. Panacur, 10 Tage durchgängig, bei stärkeren Symptomen. Alternative Methoden wie Giardienprotokoll nach Swanie Simon oder Giardex bei Symptomfreiheit. Von mir aus auch Pernaturam, wenn jemand das will. Metro ist sehr wirksam gegen Giardien in richtiger Dosierung und korrekter Dauer, allerdings ist es ganz übel für die Darmflora.


    Hygiene ist für mich in in allererster Linie der Einsatz von Ozon. Dazu gibt es auch vertrauenswürdige Studien. Ein Dampfreiniger bringt nie die Oberflächen lange genug auf eine genügend hohe Temperatur und schafft damit nur ein muckelig feucht-warmes Klima, das Giardien besonders lieben. Halamid, GiardienEx und andere als wirksam angepriesene Desinfektionsmittel sind schlicht nicht effektiv. Die einzigen Desinfektionsmittel, die von der DVG als wirksam getestet wurden, enthalten Chlor-Kresol als wirksame Substanz, müssen aber mit mindestens 400ml pro m² ausgebracht werden und 120 Minuten einwirken. Das ist im häuslichen Umfeld nicht möglich.

    Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich ein massives Problem mit Leuten (egal ob Tierarzt oder Halter) habe, die positiv getestete, aber symptomfreie Tiere nicht behandeln. Erstens raubt jeder Parasit dem Wirtsorganismus Nährstoffe und zweitens sind diese Tiere ständige Giardienschleudern. Es werden ununterbrochen hochinfektiöse Zysten ausgeschieden, die in unserem Klima monatelang im Boden überleben. Und diese bleiben auch, wenn man das Häufchen aufsammelt. Wenn man die Stellen nicht mit massig kochendem Wasser übergießt, mit Löschkalk behandelt oder das Erdreich ein Stück in die Tiefe mitnimmt, ist und bleibt das Tier eine dauerhafte Gefahr für andere Tiere.


    Pernaturam ist auch so eine Sache. Ich habe Schwierigkeiten, einer Firma Produkte abzukaufen, wenn sie selbst sagen, dass ihrer Erfahrung nach das Tier Giardien nie mehr los wird und lernen muss, mit ihnen in Frieden zu leben - die Firma aber trotzdem Mittel, die anscheinend gegen Giardien wirken, vertreibt. Ja, was nun?


    Natürlich ist die Aussage auch vollkommen haltlos und falsch. Mit der richtigen Behandlung, wirksamer Desinfektion (Dampfreiniger und Mittel wie Halamid oder GiardienEx sind eben NICHT wirksam) und angepasster Ernährung wird man die Dinger sogar relativ leicht wieder los. Und das, ohne dass die Darmflora dabei hopps geht.

    Die Ansätze der HuSchu mögen ja für viele funktionieren, für uns nicht. Es wird dort sehr viel körpersprachlich gearbeitet, aber leider ohne richtige Anleitung. Man wird eher vor allen anderen zur Sau gemacht, dass man alles falsch macht, körpersprachlich, aber keine Hilfestellung gegeben, wie man es besser machen kann. Ich glaube, ich schreie ihn oft wortlos an dadurch. So viel Präsenz ist ihm wohl zu viel. Wie gesagt, die Schule ist raus für mich...

    also wenn der Ansatz dieser HuSchu ist, dass jeder als Meister zur Welt gekommen sein muss und einem keiner zeigt wies richtig geht frag ich mich wer sich das freiwilig lang antut. Ein Lehrer, der seine Schüler zur Sau macht, aber nichts zeigen kann ist doch ein ganz, ganz lausiger Lehrer.


    Wenn ihr wieder so weit seid, suchst du dir vielleicht nen Hundetrainer, der ein wenig Ahnung von unsicheren und ängstlichen Hunden hat. Die sind nämlich meistens auch ruhiger und netter mit den Haltern.

    Ich habe da schon zwei in der Hinterhand, aber erst Mal werde ich es machen wie hier geraten. Wir hatten gerade auch gefühlt den lockersten Spaziergang seit Wochen. Ich habe ihm Mal ein Mäuseloch gezeigt, Mal einen halb verfaulten Baum mit Maden ?? und er hat sich ständig nach mir umgesehen. So nach dem Motto "Nicht, dass ich verpasse, wenn sie wieder was findet." Dafür bin ich ihm hinterhergeklettert, wenn er zum Bach runter ist und fand ihn ganz toll, wenn er einen Stock im Wasser entdeckt hat... Irgendwie total entspannend und er ist dann zum Schluss einfach neben mir her getrottet und hat ganz zufrieden ausgesehen. ?

    Du hast ihn erst, seit er ca. 5 Monate alt war, oder? Is er ein Auslandshund und wenn ja, woher?

    Ja, aus Rumänien. Er war zwischen 4,5 und 5 Monaten, als er herkam. Erst kurz auf Pflegestelle und dann zu uns.

    Meiner Theorie nach machst du jetzt nichts mehr falsch aber es wird dauern, bis er zu dir Vertrauen fassen kann und die schlimmen Erlebnisse mit dir vergisst. Geduld, Freude am Hund und Schleppleine würde ich da empfehlen. (Das deckt sich auch mit dem Buch so ungefähr, soweit ich weiß.)

    Bei Spaziergängen mit anderen Hunden guck auch, ob er nicht durch Schnüffeln anzeigt, dass es ihm schon reicht und ihm eine spielende Gruppe keinen Spaß macht.

    Ja, mit anderen Hunden wir es ihm schnell zu viel, wenn sie sehr übergriffig spielen. Da nehme ich ihn auch schnell raus und schütze, übernehme die Situation für ihn.


    Wir gehen öfter mit einer Freundin und ihren zwei Hündinnen spazieren. Mit dem Mops-Mischling spielt er sehr gerne, fördert auch aktiv auf. Dann, mitten im Rennen Haut er die Bremse rein und schnüffelt los. Ihr Blick ist dann immer vollkommen fassungslos...

    Sehe ich ähnlich wie @pinkelpinscher : zu viel! Vor allem zu viel Schnüffelei. Er hat sich fixiert darauf. Droge ist das richtige Wort. Ich würde mal deutlich das Programm runterfahren, vielleicht auch mal morgens alleine losgehen. Zeiten des absoluten Nichtstuns, also mal ein Tag mit wirklich nur ruhigem, einsamen, Gassigehen etablieren. Das hat meinem Hund damals sehr geholfen. Ich hatte sogar viel weniger Programm (also keine Hundeschule und keinen täglichen Gassikumpel) aber noch weniger hat ihm wirklich gut getan.

    Ein großer Spaziergang pro Tag reicht mMn.

    Die Geschichte aus der Hundeschule ist ein Graus! Würde auch en Fokus auf Vertrauensaufbau setzen.

    Ach und gut, dass du da nicht mehr hingehst!

    Ja, HuSchu haben wir gerade gar nicht mehr. Der "Hundekumpel" ist ein 10jähriger intakter Westi-Rüde mit Herzfehler. Die laufen nebeneinander her, aber interagieren fast nie. Daher dachte ich, das wäre ok. Unter der Woche sind die Mittag- und Abendrunde fast immer alleine. Aber gut, ich fahre weiter runter und lasse auch mal alles Geschnüffle Zuhause komplett weg.


    Was kann ich denn aktiv zum Vertrauensaufbau machen? So "passive" Dinge wie Führung übernehmen, schützen etc. kenne und praktiziere ich...

    Dobby ist eine ganz komische Mischung. Er ist unsicher, aber auch ein Arschkeks. Mit großen, dunklen Hunden hat er ein Problem, da ist er auch ein Leinenpöbler. Ebenso bei manchen intakten Rüden. Ich arbeite daran mit Ablenkung, Fokus auf mich etc. Die Kastra überlege ich mir nicht in Bezug auf das oder wegen des Schnüffelns. Eher, weil er draußen hormonell schon sehr weggeschossen ist, wenn eine läufige Hündin unterwegs ist. Im Moment ist ja Hochphase, da ist er auch wirklich geschlechtsverwirrt. Jede Hündin, intakt oder kastriert und jeder kastrierte Rüde, der ihn lässt, wird hintenrum angeschlabbert. Ich bin bei Hundebegegnungen im Moment nur am intervenieren.


    Ja, er frisst sein Futter sehr gerne. Er nimmt auch draußen Leckerchen an, egal wie groß. Aber halt mehr so "ach ok, dann nehme ich es halt". Wenn er nichts bekommt, ist auch gut für ihn. Er kennt sich das Kommando einwandfrei, es scheint sich für ihn einfach nicht genug zu lohnen.


    Er war aber wirklich von Anfang an so. Draußen pinkeln zu belohnen hat noch nie geklappt. Da waren die Eichhörnchen, Amseln, was auch immer schon immer wichtiger.

    Hab ich das richtig interpretiert, dass du das Kommando geben sollst und den Hund dann quasi herbeiziehst? Lernt der Hund dann nicht, dass er sich sträuben kann, trotzdem was bekommt und dass die Leine essentiell ist um das Kommando auszuführen?

    So ungefähr. Zusammenfassend mit den anderen Informationen vermute ich sogar, dass der Hund in dieser Hundeschule hauptsächlich gelernt hat, dass Zusammenarbeit , Arbeit, Nähe u.ä. beängstigend und zu vermeiden ist. Auch das wird dazu beigetragen haben, dass er sich ins Schnüffeln flüchtet. (Reine Vermutung natürlich.)

    Ja, da liegst du nicht falsch. Die Ansätze der HuSchu mögen ja für viele funktionieren, für uns nicht. Es wird dort sehr viel körpersprachlich gearbeitet, aber leider ohne richtige Anleitung. Man wird eher vor allen anderen zur Sau gemacht, dass man alles falsch macht, körpersprachlich, aber keine Hilfestellung gegeben, wie man es besser machen kann. Ich glaube, ich schreie ihn oft wortlos an dadurch. So viel Präsenz ist ihm wohl zu viel. Wie gesagt, die Schule ist raus für mich...

    Nähe liebt er glücklicherweise, das ist uns nicht kaputt gegangen. Er kommt Zuhause sofort auf Einladung, aber sucht auch aktiv meine Nähe oder die meines Mannes.

    Uff, ich versuche mal alles zu beantworten. Danke für die vielen Ansätze und Erfahrungen bisher.


    Dobby ist aber eher ein unsicherer kleiner Kerl.

    Dann ist Schnüffeln für ihn sicher auch eine Art, sich selbst zu beruhigen und sich gut zu fühlen. Sei es, dass er sich "ins Schnüffeln flüchtet" vor anderen Sachen oder dass es einfach Glückshormone ausschüttet oder oder oder
    https://www.sciencedirect.com/…NjednxOUYq9nrWkA5C4YWqs_4

    Ich glaube, es sind die Glückshormone... aber natürlich kann ich auch komplett falsch liegen.

    Bei uns war's Dummytraining, das geholfen und auch die Tür für die Zusammenarbeit geöffnet hat, vorher fand Ronja jeden umgeknickten Grashalm und jeden Löwenzahnflusen interessanter als mich. Die Kombi aus Suchen und eigenständigem "Erbeuten" hat, denke ich, für sie den Reiz gemacht. Da kam Fährte einfach nicht mit.


    Ist er denn entspannt beim Suchen?

    Dummy ist für ihn gar nichts, zumindest nicht im eigentlichen Sinne. Er findet den Dummy toll, aber zum Behalten. Er will ja auch nicht den Inhalt, der ist ihm Wurst. Haben wollen, das ist auch bei anderen Spielsachen sein Ding. Ball werfen z.B. ist ihm völlig egal. Er latscht gemütlich hin, nimmt den Ball und trägt ihn in der Gegend rum.

    Gebuddelt wird beim "normalen" Schnüffeln gar nicht, da zeigt er null Ambitionen. Manchmal, sehr selten, wenn irgendwo eine läufige Hündin hingepinkelt hat, wird geschleckt und dann ein bisschen gegraben, um dann draufzupinkeln. Das ist aber eine Sache von 3-4 Mal kurz mit einer Pfote.


    Das genannte Verhalten auf der Fahrt zur Hundeschule fing nach einer Stunde zum Thema Akzeptanz an. Dort verlangte die Trainerin, dass wir unsere Hunde auf die Seite legen und dort halten, bis sie entspannen. Ob sie wollen oder nicht, egal, wie sie sich wehren. Für Dobby und auch für mich war es die Hölle. Er hat nur gekämpft, bis ich abgebrochen habe, weil ich das meinem Tier nicht antue. Danach war es vorbei mit der HuSchu für ihn. Wie gesagt, er hat danach jedes Mal, wenn er gemerkt hat, dass wir in die Richtung fahren, richtige Angst gezeigt, körperlich. Herzschlag, Pupillen, Speichelfluss. Ich kann die genannte Übung inzwischen ganz entspannt mit ihm machen, aber da sind wir auf unsere Art hingekommen. Langsam und positiv. Ich lege ihn auf die Seite, er schnauft tief und lässt locker. Und bekommt eine Massage, bei der er einschläft... Zu der HuSchu gehe ich inzwischen auch nicht mehr.


    Unser Programm ist meiner Meinung nach sehr gechillt: Morgens 1-1,5 Stunden gemütlich mit dem Nachbarshund spazieren gehen. Das ist reines Gassi, ohne bewusstes Training etc., an der Schlepp. Dabei gibt es auch fast immer Hundebegegnungen, aber dosiert und geregelt. Zuhause dann Futter und er pennt. Mittags normalerweise dann eine mittlere Runde, ca. 30-40 Minuten mit Trainingseinheiten, an der normalen Führleine. Dabei wird lockere Leine, mal ein bisschen Sitz, Platz, Bleib etc. trainiert. Oder auch mal einfach nur Spaß gehabt, wobei er ja eigentlich nur schnüffeln will. Zuhause dann wieder pennen, kuscheln oder auch mal spielen, wenn er und ich Lust drauf haben. Die Abendrunde fällt recht klein aus, ohne besondere Vorkommnisse. Zur Nacht gibt es öfter mal eine Schleckmatte mit Qchefs-Flocken, da fährt er total runter.


    Natürlich machen wir am Wochenende auch Runden mit Hundefreunden, mit toben, rennen und spielen. Wobei er auch nicht der Spieler ist. Mal kurz, aber dann will er auch lieber wieder schnüffeln.


    Zur Frage von @pinkelpinscher: Nein, ich denke, ich knipse ihn nicht ständig an. Der Schnüffelteppich kommt vielleicht ein Mal in der Woche zum Einsatz, Nasenarbeit in Form von Bechern, Karton oder auch mal eine kleine Fährte durch die Wohnung mache ich auch bei weitem nicht täglich. Mantrailing ist immer nur sonntags, 1-2 Trails. Dabei und auch bei der Nasenarbeit verhält er sich komplett anders als beim Schnüffeln draußen. Beim Trailen ist er voll unter Dampf und hat extremen Vorwärts-Drang, ist danach richtig stolz und ausgepowert. Beim Gassi-Schnüffeln wackelt er zum Duft, Nase ran und ausgiebig und mit aller Zeit der Welt riechen. Hektisch wird er nur, wenn wirklich eine läufige Dame vorher da war.

    Ansonsten machen wir hin und wieder ein bisschen tricksen daheim, z.B. Touch, Kopf ablegen etc. Also Dinge komplett ohne Schnüffeln.

    Ich denke, die Frage von @pinkelpinscher war anders gemeint: Kennt Dein Hund "Schnüffelpause" als Bestandteil der Schnüffelarbeit?


    Also quasi Impulskontrolle und Frustrationstoleranz als Arbeitsbestandteil?

    Er kennt es bei der Nasenarbeit zu Hause, da muss er auf Freigabe warten. Draußen mache ich, abgesehen vom Trailen, kaum Nasenarbeit. Sehr selten (vielleicht 2 mal im Monat) mal Leckerlis im Gras oder Laub, da muss er ebenfalls auf Freigabe warten. Beim Trailen arbeitet meine Trainerin so, dass er kurz vor dem Start umgeleint wird und dann darf er los.

    Siehe oben. Schnüffelteppich und Co. kommen nicht täglich und dann immer ohne "Vorwarnung". Also kein Schema, dass er erkennen könnte. Natürlich ist die Droge draußen immer da, da er, sobald er (Schlepp)Freilauf hat, am Schnüffeln ist. Zuhause ist er aber tatsächlich mega gechillt. Er ruht viel, läuft mir nicht hinterher, sucht nicht nach irgendwas.


    Jetzt stellt sich mir die Frage: Mache ich zu viel oder zu wenig? Mache ich alles falsch oder nicht? Wo kann ich ansetzen? Ich möchte ja nur, dass es meinem Hund gut geht mit mir - aber auch mir mit ihm. Er ist halt komplett anders als mein Vorgänger und ich doch etwas hilflos im Moment.


    Die Ratschläge, mit dem Hund zu suchen etc. finde ich toll. Auf die einfachsten Sachen kommt man manchmal vor lauter Brett vorm Kopf nicht... Buch ist bestellt :bindafür:

    Kannst du das ein bisschen erklären bitte? ?

    @Ixabel Ah, ok, das klingt logisch. Ich bespreche das Mal mit meiner Trail-Trainerin. Sie ist auch allgemein Hundetrainerin mit sehr vernünftigen Ansichten.


    "Meine" Hundeschule ist im Moment zumindest eh gestorben für mich, da meinem Hund unterstellt wird, dass er mich mit gespielter Angst (vor der HuSchu) manipuliert. Er zittert, hechelt und sabbert mit weit aufgerissen Augen auf dem Weg dorthin seit einer ganz bestimmten Stunde... Aber klar, alles gespielt ?