Oh je, wieder ein Pudelchen mit Magen-Darm-Problemen. Das ist wohl leider gar nicht so selten, häufig ist das auch stressbedingt - Pudel sind extrem sensibel und spiegeln oft ihre Menschen.
Wir haben auch eine Odyssee hinter uns. Ich kann dich also verstehen, dass du nach jedem Strohhalm greifst. Aber bei "Tierenergetikerin" sträubt sich bei mir schon alles. Vieles ist einfach noch gar nicht wissenschaftlich untersucht und die Leute verdienen damit wahnsinnig viel Geld. Der Zonulin-Wert zum Beispiel stammt aus dem Humanbereich und ist für den Hund noch gar nicht validiert.
Zeolith wird eigentlich zur Darmsanierung genutzt, also zur Entgiftung über einen kurzen Zeitraum. Wir haben es unserem Kleinpudel auch mal zwei Wochen gegeben - mit einigem Abstand VOR dem Essen, weil das sonst Nährstoffe bindet. Ich würde dem Hund also erst ein kleines Schälchen mit Joghurt und Zeolith geben, dann 2 Stunden später sein Futter mit der Nexgard-Tablette. Bei uns hatte es allerdings keinen signifikanten Effekt.
Auf keinen Fall würde ich auf eine gute Zeckenprophylaxe verzichten - die Krankheiten, die ein Zeckenbiss verursachen kann, sind ein Vielfaches schlimmer. Normalerweise wird Nexgard auch gut vertragen, selbst von meinem Sensibelchen hier.
Wir haben in den letzten vier Jahren auch alles Mögliche versucht und viele Pülverchen stehen nun ungenutzt (und teuer) im Schrank herum. Geholfen hat der Hokuspokus nämlich oft nix.
Ich würde dir empfehlen:
1. Investiere in eine zertifizierte Tier-Ernährungsberatung, Napfcheck zum Beispiel. Die arbeiten nach höchsten wissenschaftlichen Standards und gehören zu den wenigen Ernährungsspezialisten mit Diplomates-Zertifizierung: https://www.fellomed.de/ratgeb…htierarzt/#ftoc-heading-1
2. Fertigfutter wird oft nicht so gut vertragen, da sind häufig viele (nicht deklarierte) Zusätze drin. Wir kochen für den Hund. Das geht ganz leicht, die Ration haben wir von Napfcheck berechnen lassen. Aber vor allem: Nicht so viel herumprobieren und den Darm des Hundes zusätzlich stressen!
3. Die Darmflora kann man mit Faserstoffen unterstützen. Flohsamenschalen oder Apfelfasern zum Beispiel. Wir geben reine Zellulose dazu.
4. Wenn gute Darmbakterien fehlen, sollte man diese über einen längeren Zeitraum (mindestens 6-8 Wochen) zufüttern. Wir haben mit Sivomixx und Bactisel Gel gute Erfahrungen gemacht.
5. Ernährungstagebuch für den Hund führen. Alles aufschreiben, was die Verdauung beeinflussen könnte. Was hat der Hund gefressen? Was habt ihr gemacht? Hatte er Stress (kann auch positiver Stress sein, zum Beispiel ausgelassenes Spiel oder ein aufregender Ausflug)? Finde ein Muster für die Darmprobleme. Ist es abends schlimmer als morgens? Vor oder nach Reisen/TA/Training? Hormonelle Probleme? Wie verträgt er Fett? Hat er weitere Symptome, die auf spezielle Krankheiten hinweisen könnten (Futtermittelallergie, Bauchspeicheldrüse, IBD ...)?
Insbesondere Punkt 5 hat uns sehr geholfen, die Ursachen für seine Probleme zu finden. Inzwischen hat sich alles normalisiert bei uns und ich hoffe inständig, das bleibt so. Magen-Darm-Probleme zehren wirklich an den Nerven.
Ich wünsche euch und dem kleinen Pudeltier alles Gute!