Beiträge von SherlyH
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Kann ich nicht bestätigen. Ich fand ihn toll. Ohne Scheiß. Uns fremden Menschen gegenüber neutral und der jungen, ungestümen weißen Lady gegenüber ausgesprochen souverän und deutlich, genau im angemessenen Maß. Fand ich super.
Das freut mich, danke für die lieben Worte!
Bei fremden Leuten ist es auch kein Problem, schon gar nicht bei Hundemenschen, die wissen, dass man sich nicht über kleine Hunde beugt und "duziduzidu" macht.
Und mit Hunden ist der Unsicherheitsmoment immer nur beim ersten Kontakt oder eben Nicht-Kontakt. In der direkten Interaktion ist er dann eigentlich immer recht souverän, vor allem mit jungen, freundlichen Hunden. Mit ungestüm kann er umgehen.
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Ich finde die Idee mit dem Steckbrief super! So hat man mal einen besseren Überblick, wer woher kommt.
LAND: Deutschland
ORT: Berlin
GESCHLECHT: Rüde
ALTER: 3,5
RASSE: Kleinpudel
KASTRIERT: ja
SUCHE: Gassipartner und nette Hundebekanntschaften jeder Art
SONSTIGES: Bobby ist verträglich und unkompliziert, wir sind auch mit dem Auto mobil
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Ich hatte bisher noch nie einen Pudel in der Hundeschule, der ohne Training souverän mit Menschen war.
Und mit Hunden vermutlich auch nicht, oder?
Zumindest Bobby ist da schon oft noch unsicher. Er will eigentlich gar keinen Kontakt zu Fremden, aber einfach weggehen ist schwierig. Im Zweifelsfall wird auch da eher gefiddelt. Inzwischen sind wir so weit, dass wir sogar ohne Leine an anderen Hunden vorbeigehen können, aber es braucht viel Anleitung - und der andere Hund darf natürlich nicht zu uns kommen (was zum Glück bei uns meist gut klappt).
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Freudentänze auf den Hinterbeinen (was haben die Pudel nur damit?)
Ich weiß es nicht. Ich kenne inzwischen ja auch einige Pudel und die meisten sind so hüpfig. Zirkuspudel halt.
Bei unserer Züchterin stand schon auf der Webseite "Wer keine Pfotenabdrücke auf der Kleidung möchte, ist hier grundsätzlich falsch" - es hätte mir eine Warnung sein sollen.
sie reagiert nicht prinzipiell so
Bobby ja auch nicht. Wobei man unterscheiden muss: Menschen, die er kennt und mag, werden aufgeregt, aber grundsätzlich fröhlich angetänzelt.
Es gibt allerdings auch die Variante "Dein Hund ist gerade blöd, ich bin damit überfordert, deshalb springe ich den zugehörigen Menschen an" oder "Du hast die Gruppe verlassen, dafür wirst du gemaßregelt" - also Anspringen ist in Konfliktsituationen grundsätzlich gerne das Mittel der Wahl beim Pudel.
Wobei das in den letzten beiden Beispielen deutlich anders aussieht, viel forscher und zielgerichteter ist, und das kann ich auch abbrechen. Beim Fiddeltanz geht das nicht, da ist der Hund nicht mehr Herr seiner Extremitäten.
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Das komplette Wegschießen im Kontakt kenne ich aus meinen Kursen bei den meisten Retrievern, Spanieln und Pudeln sehr gut ...
Ja, die Pudel sind da definitiv ganz vorne mit dabei.
Ich hab das bei Bobby ein bisschen versäumt, muss ich gestehen. Der ist ja nun schon 3,5 und trotzdem immer noch aufgeregt im Kontakt mit Menschen (es sei denn, sie ignorieren ihn, also Fremde sind in der Regel kein Problem). Er gibt sich wahnsinnig Mühe, bekommt fürs "Ruhigbleiben" und Sitzen (das bietet er selbst manchmal an, und dann wird das natürlich bestärkt) Kekse, aber der ganze Hund brodelt innerlich. Wird er womöglich angesprochen und gelockt, ist der Ofen aus, dann wird gesprungen und getanzt (bzw. steht er dann in der Leine).
Danach muss er immer den Stress abschütteln.
Ich hab das leider nicht konsequent genug trainiert, weil ich dafür die Menschen in unserem Umfeld wohl ziemlich vor den Kopf stoßen würde. Eigentlich müsste ich ja sagen "Schau den Hund nicht an, sprich ihn nicht an, reagier nicht auf ihn" - und das schafft einfach niemand. Es sind vor allem ältere Nachbar:innen, die sich halt auch so freuen, wenn sie Bobby sehen.
Wobei es zum Glück schon deutlich besser geworden ist. Es hilft ihm, wenn ich ein kleines bisschen mehr Abstand halte, und er dadurch auch. Zu Corona-Zeiten war es super, da hatte man immer eine sozial akzeptierte Ausrede.
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Wie sind denn da eure Anreisen?
Da war ich mit Zwerg14 schonmal und es war echt schön. Mit Häuschen oder eben mit Camper/Zelt mgl und tolles Wandergebiet direkt vom Platz weg. Und die Gegend ist nicht überlaufen.
Der sieht ja toll aus!
Ich lese hier still mit und merke mir das geplante Wochenende mal vor, würde aber dann eher spontan dazustoßen. Mit unserem aktuellen Wohnwagen wird es wohl eher nix, weil ich den leider nicht selbst fahren kann, aber sollten wir unter mysteriösen Umständen bis dahin schon einen Campervan unser Eigen nennen... Naja, schauen wir mal.
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Wir gehen nächste Woche auf die "Auto Camping Caravan" Messe Berlin - nur mal gucken natürlich.
Ich bin schon so gespannt!
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Spannend, dass doch einige wohl keinen richtigen Abbruch haben - das wird hier tatsächlich relativ häufig genutzt. Geh nicht da rein, pinkel da nicht ran, spring den Menschen nicht an ... In solchen Situationen gibt's VOR der Aktion das Signal Äh-äh, das ich ganz unspektakulär über das Leckerli in der Hand aufgebaut habe. Klappt wunderbar. Spätestens nach ein paar Malen hat er das auch generalisiert, zum Beispiel dass er nicht nur diese eine Mülltonne, sondern gar keine Mülltonnen anpinkeln soll.
Abgesichert hab ich das allerdings aversiv. Dafür habe ich ein Warnsignal konditioniert, dann folgt bei Nichtbeachtung die Strafe - die sieht bei uns so aus, dass ich bedrohlich einen schnellen Schritt auf ihn zu mache und dabei laut einmal auf den Boden stampfe möglichst nah neben ihm.
Noch schlimmer wäre ein derber Griff ins Geschirr und ihn dann leicht runterdrücken, aber körperlich werden ist hier die Höchststrafe und kommt äußerst selten vor. Ich musste es vor kurzem einmal machen, weil er stöbernd ins Gebüsch wollte (und ich gerade sehr günstig stand, das war echt gutes Timing). Da war er kurz angemessen meidig, dann lief er wieder ordentlich, ich konnte direkt bestätigen und er war wieder entspannt.
Insgesamt brauche ich das Warnsignal + ggf. Strafe nur noch selten. In der hormonellen Hochphase war es häufiger nötig, heute kommt es eigentlich nur noch vor, wenn er was fressen will, was er nicht soll. Da setzt das Hirn leider öfters aus beim Pudel.
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Ging es anderen Kleinhundehalter:innen vielleicht auch mal so und wie habt ihr es geschafft, (wieder) entspannt in Begegnungen mit großen Hunden zu gehen
Ich habe einen Kleinpudel-Rüden mit 8,5 kg auf 40 cm und empfinde ihn als mittelgroß und relativ robust - das war mir wegen des Verletzungsrisikos auch wichtig bei der Rassewahl.
Wir wurden einmal von einem fremden Hund angegriffen, der war zwar angeleint (ebenso wie meiner), aber riss sich los und stürzte direkt auf Bobby zu. Ich hab zum Glück schnell reagiert und ihn direkt hochgenommen, der andere Hund sprang weiter an mir hoch und biss mir letztlich in den Arm. Die Halterin war zwar einsichtig, aber ich hab sie trotzdem beim Ordnungsamt angezeigt, weil das wohl nicht der erste Vorfall dieser Art war.
Danach hat es wochenlang gedauert, bis ich ohne Panik wieder mit dem Hund rausgehen konnte. Ich verstehe deine Angst also sehr gut. Mit der Zeit wurde ich wieder entspannter - sehr geholfen haben viele kontrollierte Kontakte mit bekannten, freundlichen Hunden. Konfrontationstherapie quasi. Mein Pudel war übrigens gar nicht anders als vorher, aber der saß ja auch sicher (und keifend) auf meinem Arm bei dem Angriff.
Und noch eine Frage unter ferner liefen, ist diese Frequenz von Angriffen normal? Muss ich mich darauf jetzt einstellen oder habe ich einfach nur Pech?
Das ist eine sehr gute Frage. Wir wohnen in Berlin, aber relativ weit draußen und ruhig, und haben hier bisher keine großen Probleme gehabt. Der bisher einzige Vorfall war im Urlaub an der Müritz.
Ich persönlich habe den Eindruck, dass manche Hunde andere Hunde aus irgendeinem Grund mehr triggern. Mein Pudel kommt zum Glück bei anderen Hunden sehr gut an, er wird als freundlich und deeskalierend wahrgenommen. Trotzdem kann er sich bei Bedarf sehr gut durchsetzen und ist dann absolut souverän.
ABER trotzdem leben wir nach dem Motto better safe than sorry. Das heißt, wir gehen zu Tageszeiten, wo möglichst wenig andere HH unterwegs sind. Wir vermeiden typische Hotspots wie Freilaufgebiete. Grundsätzlich gehen wir anderen Hunden weiträumig aus dem Weg. Um bestimmte Rassen, die nicht gerade für ihre Artgenossenverträglichkeit bekannt sind (Schäferhunde, Jagdgebrauchshunde, Nordische etc.), machen wir einen großen Bogen, zur Not drehen wir auch um oder gehen einen anderen Weg. Das gilt für alle Hunde, die sich irgendwie unfreundlich nähern, territorial kontrollieren und abchecken wollen etc. Meist hat man ja irgendeine Möglichkeit auszuweichen. Körpersprache lesen können ist auf jeden Fall wichtig! Prophylaktisch hochnehmen mache ich persönlich nicht, weil ich denke, dass das die Selbstwirksamkeit meines Hundes nicht unbedingt stärkt. Wird aber im Notfall natürlich gemacht, und Bobby kennt das auch und fühlt sich dann sicher.