Kurzes Update, falls sich jemand in Zukunft dieselbe Frage stellt:
Es klappt wunderbar.
Wir befinden uns mittlerweile fast ein Jahr nach Whippet;
Es hat geholfen, den Welpen zu Beginn des Sommers zu bekommen, zumal die Katzen viel Zeit draußen verbringen und dem Hund aus dem Weg gehen konnten.
Anfangs hat die Katzen bereits das bloße Klappern der Hundepfoten auf dem Fußboden im Nebenzimmer nervös gemacht. Wir haben dafür gesorgt, dass sie ein eigenes Zimmer (mit Hunde/Katzen-Gitter in der Tür) bekommen, um sich zurückziehen und in Ruhe fressen und schlafen zu können.
Ich will nicht beschönigen, die Anfangsphase war mühsam: Katzen laufen vor dem Hund davon, Hund will selbstverständlich nachlaufen und spielen. Die ersten Monate waren wir nur mit Hund an der langen Leine im Garten, um ein Hetzen verhindern zu können. Das hat auch die Katzen beruhigt, die sich dadurch immer wieder in seine Nähe getraut haben, natürlich mit ausreichend Abstand.
Es hat gut 3-4 Monate gedauert, bis man eine erste Gewöhnung an den Hund erkennen könnte. Dafür ging es dann recht rasch: Sobald Hund geschlafen hat, fühlten sich die Katzen auch in unmittelbarer Nähe wohl, sodass sie sogar alle im selben Raum (tagsüber wie nachts) geschlafen haben.
Auch das Hundealter spielt eine große Rolle: ein tappsiger Welpe ist unheimlich, ein ungestümer Junghund "bedrohlich" und ein rotzfrecher Teenie jedenfalls nervig aus Sicht unserer Katzen.
Klar, es ist gar nicht so selten passiert, dass uns eine Unaufmerksamkeit unterlaufen ist: im Hof wird heute noch ab und zu nachgelaufen, wenn eine Katze durchflitzt, aber in 90% der Fälle hebt Hund nicht einmal den Kopf. Also auch hier ist eine Gewöhnung schwer zu übersehen.
Monatelang gab es Aufforderungsgebell gegenüber den Katzen, aber sie wollten partout nicht mitspielen - konnte Hund lang nicht begreifen!
Heute weckt Hund nicht einmal mehr direktes Miauen neben seinem Ohr - alles verliert mit der Zeit seinen Reiz, man muss es nur aussitzen können.
Mittlerweile habe ich keine Bedenken mehr, alle frei im Hof herumstreunern zu lassen. Sie gehen sich aus dem Weg, jeder macht sein Ding.
Sollte es einer Katze aber doch zu bunt werden, dann zeigt sie es auch - und Hund versteht (und macht ne Fliege).
Vorgestern ist es sogar zum ersten Mal passiert, dass eine Katze geschlafen hat - sodass sich Hund unbemerkt dazukuscheln konnte. Es wurde sogar der Schnurrmotor angeworfen, somit haben es beide genossen.
Daher: Kommt Zeit, kommt Ruhe. Anfangs ist es vielleicht eine aufwendige Aufgabe, alle Nervensägen unter einen Hut zu bringen, aber es lohnt sich. Die anfängliche Vorsicht ist notwendig, aber vieles regelt sich auch mit verstrichener Zeit.
Heute gibt es nur mehr alltägliches Sekkieren: wenn mal wieder eine Katze extra unter Beobachtung aus dem Hundeschüsserl trinkt, oder eine Hundnase in einen Katzenpo schnuppern will, dann kommt es einem manchmal fast so vor, als wär es immer so gewesen.
Alles Liebe und vielen Dank an jeden, der an dieser Entscheidung mitgewirkt hat!