Beiträge von karisch

    Hallo
    @bonitadsbc
    Ich weiß ja, dass Herder aus einigen Linien schon al hochgedrehter und anstrengender sein können. Aber das Verhalten in so jungen Monaten hatte ich total überrascht. Ich stehe mit vielen HH Besitzern im Kontakt. Es gibt schwierige Hunde, denen man klar die Grenzen zeigen muss, Sofalieger, aktive Familienhunde, Diensthunde, quer Beet halt.
    Mit klarer Linie etc kann ich umgehen. Nur wenn man anfangs so gar nicht an den Hund ran kommt, wird es nicht einfacher. Konzentrationsphasen sind kurz, werden aber zum Glück länger. Im Haus ist er nun fast "normal". Bis auf das er jedes Kissen klauen muss, aber das ist eine liebenswerte Macke und er macht es auch nicht als Zwang.


    Seine Impulskontrolle ist draußen noch gut ausbaufähig und damit verbunden sein Umgang mit Stress oder besser, dass er gar nicht in den Stress kommt oder später. Daher gibt es nun kurze Trainingseinheiten draußen beim Spaziergang von max. 15 Minuten. Die dafür öfters am Tag. Übungen im Haus und Garten für seine Aufmerksamkeit mir gegenüber.


    Es ist sicherlich noch ein langer Weg mit vielen Rückschlägen und ob er jemals ganz "normal" wird, muss man gucken. Wäre er Zuhause nicht mittlerweile deutlich ruhiger, hätte ich auch an der Lebensqualität für ihn gezweifelt. Es kann ja nicht gut sein, wenn man 20 Stunden unter Strom steht. Er kann im Haus ruhen und entspannen, fährt nach Stress auch schneller wieder runter. Nur viele würden sicherlich mit ihm total überfordert sein.

    Hallo,


    ich hänge mich mal dran und sehe das ich nicht die einzige bin, mit einem "Macken-Hund".
    Mein Spacko, wie wir ihn liebevoll nennen, heißt eigentlich Basco und ist ein 15 Monate alte Herder.
    Mein erster Hund zog mit 21 Jahren ein, bald werde ich 45. Das war Charly ein Am-Staff-DSH Mix. Sturkopf vom Terrier, aber lieb.
    Danach kam schon die erste HH Dame. Bisher hatte ich vor Basco 5 Herder und nie so einen wie Spacko :-)
    Also wusste ich eigentlich, was auf mich zu kommt. nur hatte ich nicht mit ihm gerechnet.


    Beim Einzug war er über 4 Monate und wollte als erstes unsere Katzen töten und das ist warsten Sinne des Wortes. Tunnelblick, auf die Katzen, auf die Arbeitsplatte in der Garage, rauf und runter. Blutige Nase bei ihm bewirkte nichts.
    Mittlerweile kann er sie mit zittertenden Körper aushalten, an der Leine. Zeitgleich da es Winter war, jagte er die Lichter der Autos. Gleicher Tunnelblick, fast gar nicht ansprechbar. Jeder Spaziergang auch im Wald, wirkte er wie gehetzt. Weiter, weiter... Kein schnüffeln, rennen, rennen, weiter. Dabei habe ich viel auf Ruhe geachtet und die Gänge wirklich kurz gehalten. Aber selbst wenn wir Zuhause waren, brauchte er lange um überhaupt sich danach wieder runterzufahren.


    Im Haus und im Garten kann er sich gut konzentrieren, lernt toll, will arbeiten, aber sobald es vor die Tür geht, klappt ein Schalter um.


    Es kam das Frühjahr und die Sonne "ächs". Sonne im Fenster, Sonne auf dem Handy, Sonne auf dem Käsehobel ergibt Lichter im Haus. Und ja diese müssen gejagt werden. Es war soweit, dass wenn man das Handy in die Hand nahm, er panisch guckte, wo kommt nun ein Licht. Bei den Fenster stellte er fest, wenn man am Rahmen zieht, bewegt sich das Fenster, Ergebnis Lichter. Im Haus zeigte er zu dem Zeitpunkt spätes Frühjahr / Anfang Sommer ein sehr komische Verhalten. Er leckte intensiv den Holzfußboden ab und versuchte reinzubeißen. Das gleiche, wieder wie im Tunnel gefangen.


    nun stellte sich auch ein extremer Jagdtrieb auf Sicht und Spur ein. Ableinen draußen war nicht mehr möglich. So entwickelte sich eine Leinenaggression gegenüber anderen Hunden. Zu dem Zeitpunkt habe ich so an mir gezweifelt, wollte ihn sogar abgeben, weil ich dachte, ich bin nicht die richtige für den Hund. Dank einer guten Bekannten, der ich einmal ein Video von den Leckatacken zeigte, bekam ich den Rat ihn medizinisch abklären zu lassen.
    Subklinische Schilddrüsenunterfunktion. Bis dahin war er fast 1 Jahr und vieles hat sich nun natürlich falsch geprägt und entwickelt. Seit den Tabletten kann man ihn wenigstens aus diesen Situationen rausholen. Aber jeder Spaziergang ist eine Herausforderung.


    Er hat immer noch nicht gelernt beim Spaziergang zu entspannen, abzuschalten. Alles muss gesehen werden, bedacht werden. Leider neigt er nun dazu, wenn uns Fremde entgegen kommen und uns begrüßen wollen zu Übersprungshandlungen. Es wird gebellt, und wenn er könnte würde er in die Jacke schnappen. Andere Hunde sind nach wie vor problematisch, nur mit Maulkorb. Obwohl er sich bei uns zuhause super mit der Labbi Dame versteht.


    Jagen, natürlich nach wie vor ohne Schleppleine geht gar nichts. Boden schlecken ist zum Glück weg, Lichter arbeiten wir dran. Aber andere Menschen und Hunde ist momentan noch das Größe Problem.
    Sitzen die Leute bei uns in der Stube, ist er der Schmuser schlecht hin. Auch zu uns, ist er nur lieb. Zum Glück hat er endlich gelernt, auch Zuhause ruhe zu finden. Noch nicht genug, aber es wird besser.


    Vor uns stiegt noch ein langer Weg. Habt ihr noch Tipps, um Hunde draußen zu beruhigen, das sie gelassener werden?
    Ich habe nach langen suchen ein toller Trainergespann gefunden, was schon viel gebracht hat. Aber ich bin über jede Erfahrung, Tipp dankbr.

    vielen Dank fürs schuppsen.


    Also meine Tierärztin, die in dem Bereich auch viel Erfahrung hat, glaube ich da schon.
    Bei der ersten Untersuchung vom Blut ergab sich, dass ein Wert zu niedrig war und alle anderen Werte waren im unteren Drittel. Bei einem Junghund sollten die Werte alle im oberen Drittel liegen. Also ist da wohl was im argen.


    Beim Umlenken bezüglich Mensch, Rad, Jogger, Auto, Hund sind wir ja dran. Aber da er auf recht vieles reagiert, ist das vorher nicht immer so einfach und leichter gesagt als getan. Wir haben fast 3000 qm Garten eingezäunt, wo er laufen kann. An der 10 m Schleppleine geht es durch die anliegenden Weiden. Freilaufgebiet ohne fremde Hunde, keine Chance. Also fällt das flach.


    Tagesablauf, als wenn man das nicht gemacht hätte. Ich weiß, dass er anfangs nicht genug Schlaf bekommen hat. Hat ich konnte ihn ja nicht sedieren oder in einen Karton stecken. Selbst Lichter vom Fensterrahmen, Lichtreflex Sonne auf glänzenden Oberflächen (Handy, Käsehobel, Messer etc.) animierten ihn zum jagen dieser. Boden abschlecken, Boden rein beißen. Ich habe ihm Ruhe, Rückzug etc. geboten.
    Alles dieses ist dank der Einstellung mit den Tabletten weg oder fast weg. Aber sein unruhiges Verhalten ist nach wie vor bestehend. Ich denke auch, weil sich vieles gefestigt hat/hatte. Nur man kam wirklich nicht zu ihm durch. Selbst meine Tierärztin, die mich und alle meine früheren Hunde kannte, war über seinen Erregungslevel "entsetzt".

    Hallo,
    ganz neu hier im Forum und ich bin auf der Suche nach Leidensgenossen und noch Tipps.
    Mein Basco 15 Monate alt, Herder und nicht mein erster! Hat draußen unheimlich viel Stress und neigt dann zu Übersprungshandlungen.
    Entweder er buddelt wie im Tunnel nach Maulwürfen etc. Bei menschlichen Begegnungen versucht er vor lauter Überschwang in den unteren Teil der Jacken zu schnappen.
    Ausgeprägter Jagdtrieb bei ihm, haben ihn zum absoluten Leinengänger gemacht. Leinenaggression gegenüber Artgenossen ist leider auch noch da. Zuhause versteht er sich Top mit der Labbi Dame.
    Er hat eine subklinische Schilddrüsenunterfunktion. Oft befindet er sich in einem Tunnel, aus dem man ihn leider nur schwer raus bekommt. Selbst bei Sparziergang kann er nicht entspannen.
    Habe eine tolle Trainergruppe gefunden, was leider lange gedauert hat.


    Hat jemand Tipps, was man bei den Übersprungshandlungen noch machen kann? Eventuell auch einen Hund mit Schilddrüsenunterfunktion in dem jungen Alter?
    LG