Unser Rüde ist 18 Monate alt und ein LHC.
Zur Fellpflege wurde ja schon viel geschrieben.
Ganz so viel, wie man meint, ist das bisher im alltäglichen nicht. Alle paar Tage mal kurz durchbürsten und dann alle paar Wochen mal ein bisschen mehr. Letztes Jahr im Frühjahr bei seinem ersten richtigen Fellwechsel war es schon fast Horror. Da konnte man jeden Tag gefühlt einen zweiten Collie aus ihm herauskämen und das über Wochen. Kam auch immer so Schubweise. Mit einmal rauskämmen war es nicht getan. Kann aber auch mit dem Welpenfell noch zusammengelegen haben, dass er gleichzeitig ablegte. Wir werden es beim nächsten Mal dann sehen.
Kritische Zonen sind wenn bei ihm die Haare hinter den Ohren, und alles was unten zwischen den Beinen ist und Hodenbereich. Dort kann es schon schneller verfilzen, wenn man nicht aufpasst.
Richtig komplett geduscht haben wir ihn erst 1 oder 2x. Er wälzt sich nicht im Dreck oder ähnliches. Im Hodenbereich muss man es aber abundan schon mal sauber machen, riecht sonst ein bisschen nach Urin.
Nach dem Spazieren muss man ihn schon ab und an mal kämmen. Wenn wir im Wald sind und es geregnet hat, verfängt sich der Dreck gerne an den Haare an den Beinen. Oder im Frühling / Sommer verfangen sich dort manche Mitbringsel aus der Pflanzenwelt. Diese "Kletten" kann er dann schon mal am gesamten Körper haben, insbesondere im Gesicht, an der Halskrause, oder eben an den Beinen.
Zum Thema Sensibilität:
Unser Rüde ist in gewissen Bereichen schon extrem sensibel.
Das gilt z.B. für alle Dinge, die er zum ersten Mal hört, oder sieht. Je nachdem was passiert ist, ist er für mehrere Stunden extrem gestresst.
Als Welpe haben wir ihn mehrere Tiere zeigen wollen, und vor jedem Tier hatte er erst einmal extreme Angst. Wollte z.B. nicht mal an Kühen vorbei, die 10m weiter hinter einem Zaun standen. Da muss man mit ihm aber einfach gestärkt durchleben und ab dann ist alles normal für ihn. Kühe am Rand z.B. interessieren ihn überhaupt nicht mehr.
Wir haben den Tierisch Adventskalender, da waren bisher zwei Queitschspielzeuge enthalten. Hat er Angst vor, weil er es nicht kennt.
Wenn es zwischen mir und meiner Partnerin mal etwas zu diskutieren gibt, kommt er sofort zu einem und setzt sich auf den Schoss und ist gestresst.
Er ist definitiv kein Hund, der "harte" Erziehung braucht oder möchte. Das beeindruckt ihn sehr schnell. Das kann aber auch den Vorteil haben, dass wenn man etwas zu 100% nicht möchte, nur einmal lauter werden muss, und dann war es das. Ich habe das z.B. einmal machen müssen, weil er immer Sachen in den Mund nahm und aufgegessen hat. Ich hatte davor so doll Angst (Köder, giftige Pflanzen, gebrauchte Taschentücher etc.), dass ich da einmal richtig sauer wurde und seitdem klappt das. Das ist schon eine Rasse offensichtlich, die sich relativ einfach erziehen lässt, wie es oft in Rassebüchern beschrieben wird. Aber eben auch sensibel, wie der Collie beschrieben wird. Manchmal finde ich es aber schon eine Spur zu heftig. Wenn jeden Tag gestritten wird, oder es anderen Stress gibt, weiß ich nicht, ob es der richtige Hund dafür wäre. Und halt schon gar nicht wenn man da auf alte (längst überholte) Erziehungsmaßnahmen steht.
Wo er absolut nicht sensibel ist, sind andere Hunde. Er will mit jedem Hund spielen. Selbst wenn die anderen Hunder erkennbar nicht wollen und das auch mitteilen, "nervt" er sie weiter. Irgendwann wird das noch mal ins Auge gehen, wenn er da nicht ruhiger wird noch. Durch Hundeschule oder Nachbars Hunde spielt er auch nicht sehr collietypisch. Er ist halt mit anderen Rassen groß geworden. Zuletzt ein bisschen zu viel Sexualität im Spiel. Vermutlich bedingt durch Rüde und Alter.
Zum Thema Gesundheit:
Wenn man sich im Vorfeld mit der Rasse beschäftigt, wird man früher oder später mit folgenden allgemeinen Themen konfrontiert:
z.B. CEA und MDR1. Zusätzlich ist ganz allgemein wie bei sehr vielen Rassen HD oder auch ED ein Thema. Alles durch VDH-Zucht fast auszuschließen.
HD scheint bei Collies nicht ganz so oft vorzukommen, wenn man mal z.B. beim DCC in das Zuchtbuch schaut. Jedoch haben wir jedoch einen Collie mit HD-B (offiziell bewertet) oder HD-C wenn es nach einer orthopädischen Tierärztin geht.
Alles kein Drama, jedoch hat unser Collie ein Problem mit seinen Hinterbeinen. Diese sind nicht ganz stabil, zu wenig bemuskelt, Passgang, er hat einen 8. Lendenwirbel usw. Da sind wir aktuell noch hinter, wie wir da weiter voran gehen. Physio kommt bald wieder. Ich hatte das Thema hier mal angesprochen, was das Gangbild betrifft, und hier kam schon raus, dass dies anscheinend kein Einzelphänomen beim Collie (insbesondere wohl britsicher LHC) ist, dass es gewisse Probleme im Gangbild gibt.
Insbesondere als Welpe hatte er schon sehr große Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt. Durchfall war sehr sehr oft vorhanden. Waren deswegen auch öfter beim TA damals. Mittlerweile kann ich mich gar nicht mehr erinnern, wann er das letzte Mal Durchfall hatte. Scheint sich also mehr oder weniger aklimatisiert zu haben. Auch das "gelbe" Erbrechen (Galle?) hatte er früher öfter.
Zusätzlich hat er immer ein kleines Problem mit dem "rechten" Auge. Es ist ziemlich oft gerötet. Vor einem Jahr hatte er Bläschen oder Follikel unter dem 3.Augenlied. Was wohl insbesondere bei Junghunden öfter vorkommen kann. Also nicht zwingend ein Rassethema.
Was nun seit einigen Wochen richtig Thema hier ist: Er mäkelt extrem beim Fressen. Es wird immer schlimmer.
Vor 2-3 Monaten hatte er noch 3x täglich Futter bekommen, und wir haben damals noch gedacht mit Essen, werden wir nie ein Problem bekommen.
Nun haben wir hier eine riesen große Baustelle.
Er hatte immer Wolfsblut bekommen, von einem auf den anderen Tag wollte er es partout nicht mehr essen. Ok, in Ordnung dachten wir, so hat er einfach die Schnauze voll. Das fiel ihm natürlich ein, nachdem ein neuer 15kg-Sack geliefert wurde. Der hier nun immer noch steht.......
Dann Bosch versucht. Hat er zwar ein bisschen besser gegessen, aber Kot war nicht gut ( zu viel, zu weich, zu hell usw). Nun kämpfen wir uns durch Josera durch. Frisst er mal, frisst er nicht, wie er gerade lustig ist.
Es gab in den letzten 2 Monaten 2 Tage, da hatte er sogar 24h nichts angerührt. Einen Tag später ging es dann wieder ganz normal Morgens und Abends, oft funktioniert es erst ab Mittags usw.
Das gleiche übrigens mit Leckerlies. Mal nimmt er dieses an, um dann nächsten Tag nicht mehr zu wollen.
Generell ist es seit wenigen Wochen so, dass er neue Leckerlies nicht mal mehr probiert. Ganz schwer momentan. Zähne sind untersucht.
Ab und zu bekommt er auch Nassfutter. Am 2.Tag Nassfutter ist er vom vollen Napf in die Küche gerannt, und hat geschaut, ob es nicht erst was anderes noch gibt.
Bin aktuell der Meinung, egal was ich machen würde. Er will es nicht, und will einfach rummäkeln.
Ganz schwer der Balance-Akt zwischen Nachgeben / Futterwechseln und Mäkler erziehen.
Generell alles was ich ihn anbiete, bekommt er so oft angeboten, bis er es gegessen hat. Ich verbessere oder wechsel das Futter nicht, solang er nicht das gegessen hat. Erst danach wurde immer in der Marke oder im Geschmack verändert.
Thema Auslastung:
Wir gehen zwischen 2-3h am Tag spazieren. 2-3x die Woche auch 2h am Stück. Sind sehr häufig auf Feldwegen, in Wäldern, an Flüssen, Küste, hier und da. Leben auf dem Land.
Als Welpe und Junghund waren wir in der Hundeschule.
Zuletzt haben wir an einem Schnüffelkurs teilgenommen, und machen auf Spaziergängen auch mal kurze Suchspiele zwischendurch. Ansonsten spielen wir beide auch zwischendurch auf den Spaziergängen oder entdecken einfach die Natur.