Beiträge von totally*bonkers

    Willkommen im Internett, gehet hin und lasset alle Hoffnung fahren.Ratschläge mitnehmen, Danke sagen, Rest ausblenden.
    Irgendwer wird sich nachher sicher auch noch beschweren das du zur Hundeschule gehst, die sind doch gaaaannnz böse (naja glaub ich ja auch aber ich muss das nicht jedem unter die Nase reiben :tropf: ).


    Ich freue mich über jeden Hund bzw. jedes Team das seine Probleme gelöst bekommt :applaus:

    Touché, ich glaube, eine Prise mehr Humor hätte mir hier auch geholfen hehe Danke!

    Ich möchte jetzt doch auch nochmal meinen Senf dazugeben, weil ich finde, dass du von dir eigentlich Fremden teilweise schon heftigen Gegenwind bekommen hast. Ich persönlich würde nicht sagen "Lass es!", aber es stimmt schon, schlaf nochmal ne Nacht (oder 3) drüber.


    1. Aussie Mischling. Da solltest du auf jeden Fall deinen/euren Lebenstil hinterfragen. Habt ihr selbst Spaß an Bewegung, draußen sein, aktiv sein? Die Maus wird euch auf Trab halten! Wir zum Beispiel haben einen sehr aktiven Schäferhundteenie hier und an manchen Tagen treibt es mich in den Wahnsinn. Aber nur an manchen. Denn dann stelle ich mir vor, einen dicken, alten Mops (kein Angriff auf Mopsbesitzer) zu haben und wie wenig das zu mir passen würde. Bin selbst sehr sportlich und lieber draußen als drinnen. Und sofort bin ich wieder hellauf begeistert von ihrer Energie und erinnere mich daran, dass wir uns genau DESHALB und bewusst für eine Gebrauchshund-Rasse entschieden haben.
    Und auch all das sind ja nur Richtlinien; meine Nachbarin hat eine reinrassige Aussie-Dame (1jährig) und die ist einer der pflegeleichtesten, entspanntesten, ruhigsten Hunde, die ich kenne und sie war es schon als Welpe. Aber das bleibt wohl eher die Ausnahme der Regel...


    2. Jemand anders hatte es schon angemerkt: Nicht jeder Hund eignet sich fürs Büro. Auch wenn der Plan schön und gut gemeint ist, aber ob es dann wirklich "das Beste" für den Hund ist, weiß man jetzt eben noch nicht. Und gerade so reizoffene Hunde sind nicht immer die besten Bürohunde... Gibt es einen Plan B, falls ihr merkt, dass sie doch zu Hause/mit einem Tagessitter besser aufgehoben ist?


    3. Du schriebst, dass du schon seit Jahren einen Hund wolltest und nun schon seit 1,5Jahren passende Lebensumstände dafür hast. Das klingt für mich nicht nach einer impulsiven, schlecht durchdachten Entscheidung. Ich finde eine plötzlich auftretende Panik eigentlich nicht verwunderlich! Gerade, wenn man es schon so lange wollte und es dann endlich so weit sein könnte! Klar, schieb die Panik nicht weg und frage dich, woher sie kommt und geh der Sache auf den Grund. Aber ich finde nicht, dass du wegen einem Tag Panik (nach Jahren reiflicher Überlegung) keinen Hund haben solltest. Für mich heißt das eigentlich nur, dass du dir mehr als bewusst bist, was es heißt, einen Hund zu haben und damit eignest du dich tausendmal mehr als verantwortungsbewusste HH, als viele andere, die ein "au ja, da hab ich Bock drauf" Bauchgefühl haben. Nur mal so ;)


    4. Wenn die Panik wirklich bleibt und du nicht weiter weißt, dann lass es vielleicht doch besser bleiben. Wenn der allgemeine Wunsch nach einem Hund an sich bleibt, dann würde ich dir - wie andere auch schon - zu einem älteren Hund raten. Da weiß man einfach schon eher, was auf einen zukommt vom Wesen her als bei dieser Aussiemix-Junghündin. Welpen/Junghunde, das ist - meistens - schon nochmal eine andere Kiste als ein erwachsener "Durchschnitts"-Hund (gemeint: nicht verhaltensauffällig) für einen Ersthundebesitzer.


    Ich wünsche dir, dass du bald Klarheit gewinnst und egal wie die Entscheidung ausfällt, dann 100% dahinter stehen kannst. Alles Gute!!

    Ich finde es ehrlich gesagt schade, dass bisher nur Gegenwind kommt. Sie wurde sehr wohl ausgelastet und bewegt und das auch im Freilauf und in einem Maß, das wir für angemessen hielten. Ja, wir lagen knapp daneben, aber eben nur um Minuten wie es sich gezeigt hat und auch nicht Monate oder Jahrelang.
    Ich hab in meinem ersten Beitrag auch schon einiges zu ihrem Programm geschrieben (da war sie natürlich noch jünger) und trotzdem wirkt es, als denken hier manche, ich sperre meine Hündin den ganzen Tag in der Wohnung ein. Das tue ich NICHT. Sie geht zur Hundeschule, spielt mit anderen Hunden, begleitet uns im Alltag (jetzt nach der OP natürlich erstmal kein Toben, sondern Leinenpflicht und Physiotherapie).


    Dennoch: Ich schrieb bereits ganz am Anfang, dass sie ein wahnsinniger Wirbelwind ist, der gerade als Welpe enoooorme Schwierigkeiten hatte, auch mal einfach zu schlafen (nach Auslastung). Und dass man bei großen Rassen schon darauf achten sollte, dass sie eben nicht den ganzen Tag herumtoben (und das würde sie, wenn wir sie nicht stoppen) - das habe ich mir nicht ausgedacht und gilt nicht unbedingt als Ammenmärchen, wenn ich nicht komplett falsch informiert bin. Sie war auch regelmäßig beim Tierarzt und niemand hat jemals gesagt, dass ihre Muskulatur unterentwickelt ist oder sonstiges. Im Gegenteil.


    Dass ich so ausführlich geschrieben habe über ihre Entwicklung hat auch nicht viel mit Rechtfertigung sondern damit zu tun, dass ich es immer super schade finde, dass man viele Threads mit Problemstellungen findet - aber nie, wie das damals ausgegangen ist. Die User verschwinden dann aus dem Forum - entweder, weil sich die Sache erledigt hat, weil sie den Hund abgegeben haben oder auch, weil sie keine Lust auf die Reaktionen hier hatten. Ich jedenfalls hätte mich auch gefreut, wenn auf das Update (und auch das Zugeben eines Fehlerns) vielleicht auch einfach mal ein "Hey, super, dass ihr Fortschritte macht und dazulernt" kommt. Nur mal so.

    Aeh nur mal so:
    Jemand der ein Verhalten gnadenlos abbricht, muss nicht automatisch Gewalt anwenden :roll: Ausser man empfindet alles ausser 'toller Hund' zu sagen als Gewalt..

    Genau deshalb habe ich weiter oben auch gemeint, dass Ratschläge auch falsch verstanden werden können. Also von Leser-Seite ;) Das ist einfach immer die Krux bei online Gesprächen. Ich wollte euch damit nicht angreifen.

    5-10 min ? Ist ein Scherz oder? Alle meine bisherigen Hunde durften als Welpen Junghunde ihre Umgebung täglich frei erkunden und eben auch ihr Ding machen und auch herumflitzen. Und dies bestimmt nicht nur 5-10 min. Da habe ich mich irgendwo auf eine Wiese gesetzt und wir hatten eine schöne Zeit. Habt ihr tatsächlich vorher nie mal den Hund freigelassen?

    Doch natürlich! Das war unglücklich ausgedrückt. Wir haben ihr bisheriges Pensum um diese weiteren "Flitzminuten" erweitert, das meinte ich. Sie hat einen super Rückruf und engen Radius und läuft meistens ohne Leine wo die Umgebung es zulässt.


    Ach herrje, wenn du es so verstanden hast, dass mein Hund nur insgesamt 5-10min pro Tag Laufen darf - verstehe ich deine Reaktion ;)

    So, wo fange ich am besten an… Achtung, wird lang ;)



    Ich möchte erstmal loswerden, dass ich es einerseits unglaublich wertschätze, dass man hier so schnell viele gutgemeinte Tipps bekommt. Andererseits hat es mich teilweise doch sehr verunsichert damals. Zum Beispiel, als @Helfstyna von einem „Donnerwetter, dass der Hund die nächsten Meter nur auf dem Bauch daher kommt“ schreib oder @Murmelchen meinte, der HH hätte solch Verhalten „gnadenlos abgestellt“, sonst habe es auch noch der adulte Hund gezeigt.


    Problem ist dabei vermutlich immer, dass Fremddiagnosen – egal wie gut gemeint - so verdammt schwer sind. Niemand hier kennt mich oder meinen Hund, niemand sieht unseren Umgang miteinander. Und dann entstehen ganz plötzlich Vermutungen, die als absolut dargestellt (oder aufgenommen) werden - aber nicht so sein müssen.



    Ich jedenfalls bin mittlerweile felsenfest davon überzeugt, dass es nicht „den einen“ Weg gibt in der Hundeerziehung. Aber! Es gibt nur EINEN RICHTIGEN für das jeweilige Hunde-Menschen-Team. Nicht jeder Mensch ist der Typ für „dominante“, laute Donnerwetter und nicht jeder Hund nimmt die auf gleiche Weise an. Mit Ria habe ich eine Hündin, die (schon als Welpe) EXTREM auf Körperliches reagiert. Da kommt der Polizeihund-Papa durch… Sie schreckt nicht zurück, wenn man auf sie zugeht, sie lässt sich durch Lautwerden nicht einschüchtern, sie versteht es eher als Aufforderung zum Raufen oder würde sich immer verteidigen, wenn sie sich angegriffen fühlt. Ihren Respekt verdient man sich anders besser: Mit stoischer, aber RUHIGER Konsequenz. Mit Trainingseinheiten, die ihr Spaß machen, die sie motivieren, nicht tausend das-darfst-du-nicht-Regeln. Man muss sich ihren Respekt und ihren Gehorsam verdienen und wir kommen jede Woche ein Stück voran. Ja, man kann das jetzt alles lesen als „ich mache es dem Hund Recht und nicht umgekehrt“, aber ich hoffe, dass ihr versteht, dass ich das nicht meine. Sondern, dass sie eben artgerecht ausgelastet sein will und kein Schoßhund ist. Und ich finde, das ist ein Grundrecht eines jeden Hundes und dass ein DSH da vielleicht doch mehr braucht als andere Rassen – das wussten wir vorher und wollten es auch.


    Und zum nun zum „Problemverhalten“ selbst. Tatsächlich haben wir mittlerweile erkannt, dass es viele andere Gründe als Frechheit hatte.



    • Weil ich so Angst vor einer falschen Entwicklung der Knochen hatte, haben wir sie wohl etwas zuuuu sehr geschont körperlich... Wir haben ihr Tagespensum an körperlicher und geistiger Auslastung gar nicht viel erhöht, aber sorgen mittlerweile dafür, dass sie mindestens 5-10min pro Tag ohne Leine herumflitzen darf um einfach mal Dampf abzulassen. Sie ist ein vor Energie und Lebensfreude überschäumender Junghund und das darf sie eben auch mal ausleben und nun regelmäßiger als vorher. Die Wirkung war beachtlich: Sie zeigte fast von heute auf morgen keine Austicker mehr.
    • Es hatte uns damals auch enorm gewundert, dass sie ihre „Ausraster“ meistens auf der Pipiwiese bekam. Etwa zu ähnlicher Zeit bemerkten wir ein wiederkehrendes Humpeln bei ihr. Nach diversen Tierarztbesuchen gab es dann leider eine OCD-Diagnose für ihr Knie (alles Schonen der Gelenke zum Trotz, also vermutlich genetisch). Das heißt, dass sie schon seit einiger Zeit Schmerzen hatte und dass das einen Hund stresst, ist wohl klar. Hinhocken beim Geschäft verrichten war wohl nicht wirklich angenehm für sie…
    • Wir haben dann auch mit einem Alternativverhalten begonnen und hatten Erfolge damit. Uns fiel auf, dass sie sich in der Wohnung in einer hohen Erregungslage mittlerweile ihr Zotteltau oder ein Kissen schnappt und sich daran abreagiert – statt, wie als Welpe, nach unseren Hosenbeinen und Händen zu schnappen. Wieso also nicht aktiv eine Alternative draußen anbieten? Wir haben jetzt immer eine Beißwurst dabei und es kommt vor, dass sie sich regelrecht auf diese stürzt, wenn sie „drüber“ ist. Im Februar wäre es wohl noch mein Ärmel gewesen.
    • Wir haben weiter täglich an ihrem Grundgehorsam, ihrer Impulskontrolle und ihrer Erregungslage gearbeitet. Es liegt noch ein langer Weg vor uns, aber ich würde behaupten, dass wir auch da schon große Fortschritte gemacht haben und es irgendwie alles stark miteinander zusammenhängt. Dass ich mir „den einen Tipp, der alles verändert“ erhofft hatte, war wohl auch einfach naiv von mir. Viel mehr schien es an vielen verschiedenen Stellschrauben zu liegen.
    • Nochmal zum Thema Impulskontrolle: Ria ist genau wie der Australien Shepherd Rüde, von dem hier vorher die Rede war (@Mariacarey), ein sehr impulsiver Hund. Sehr hibbelig, sehr schnell gefrustet, sehr schnell „drüber“ vor lauter Aufregung. Tatsächlich aber finden wir es daher umso wichtiger, dass sie lernt damit umzugehen. Wir vermeiden die hochputschenden Spiele also nicht, sondern setzen sie ganz gezielt ein, um an ihrer Impulskontrolle zu feilen. Das heißt, wir brechen ab, kurz bevor sie „kippt“. Diesen Moment erkennen wir mittlerweile immer besser und beenden die Übung dann durch etwas ruhiges wie Schnüffeln, Bleiben, … Damit sie wieder runterkommt. Gleiches gilt für das Aushalten von Frust. Jeder Tag ist anders, bestimmt auch, weil wir uns nun der Pubertät nähern, aber insgesamt gibt es einen deutlichen Trend nach vorne.
    • Und um das ganze Puzzle besser erkennen zu können, haben wir damals angefangen, Protokoll zu führen. Es hat uns selbst geholfen, Dampf abzulassen, wenn sie einen dieser Ausraster bekam und auch, eine bessere Übersicht zu bekommen. Was war los an dem Tag, wie viel hatte sie geschlafen, wann ist es passiert, gab es einen sichtbaren Auslöser? Zusätzlich dazu hat einer von uns den anderen aus dem Fenster gefilmt und so hatten wir diverse Aufnahmen, die wir auch unserer Trainerin zeigen konnten. Gerade diese Videos haben enorm geholfen!
    • Ich habe außerdem verstanden, dass einer meiner eigenen Hauptfehler war, nicht konsequent an meine Erziehung zu glauben. Und dann eben doch mal dies, mal das zu probieren (man bekommt ja von jedem Fußgänger, der Zeuge eines solches Spektakels wird, super Tipps…). Da hat uns dann Einzeltraining bei einer IHK-zertifizierten (ausschließlich mit positiver Verstärkung arbeitenden) Trainerin sehr geholfen. Einfach damit man sich nicht von all den verschiedenen Meinungen verunsichern lässt. Sie war es auch damals schon, die uns geraten hat, unseren Kampfzwerg in solchen Momenten am nächsten Baum/Laternenpfahl festzumachen und solange zu ignorieren, bis sie sich eingekriegt hat. Alternativ haben wir sie vorne am Geschirr gepackt und daran von uns weggehalten und einfach so lange ruhig gewartet, bis es ihr langweilig wurde. (Für auf die Leine stellen ist sie schon zu groß und schwer) Denn teils waren es schlicht freche, wilde Spielaufforderungen. Ja frech und ja, zu wild – aber nichts, was Hund nicht lernen kann zu unterlassen oder gemäßigter auszuführen. Und durch wildes Schimpfen oder sie körpersprachlich wegdrängen hat sie sich eher mehr reingesteigert als beruhigt. Für Ria ist alle Nicht-Beachtung, alles Stoppen von Interaktion, alles Nicht-Bewegen Strafe und sie reagiert viel besser darauf als auf Schimpfe. Ziel war immer: „Für solches Verhalten kriegt du GAR NICHTS“. Ich denke, es hängt auch ganz viel davon ab, dass man authentisch bei seinen Erziehungsmaßnahmen bleibt. Egal, welche Schiene man fährt. Denn sonst kann es keinen Erfolg geben, der Hund durchschaut einen einfach zu schnell.


    Und sobald wir unsere Schiene mal konsequent 2 Wochen am Stück durchgefahren sind – wurde es besser. Und verschwand schließlich. Ich will nicht sagen, dass es jemand anders nicht geschafft hätte, sie durch ein gewaltiges Donnerwetter quasi sofort zur Vernunft zu bringen. Aber es war nicht der richtige Weg für mich als HH und somit auch nicht für uns als Team. Wichtig ist manchmal nicht, wie schnell sich der Erfolg einstellt, sondern dass er überhaupt kommt. Jetzt - 2 Wochen nach der OCD Operation - haben wir wieder mit viiieeel Frust zu tun durch den Bewegungsmangel, aber channeln das bisher gut in andere Übungen (die ganzen Beschäftigungs-Ideen gehören wohl eher in einen anderen Thread). Wir haben sicher noch einen langen Weg vor uns, bis wir ein Maß an Ruhe und Beherrschtheit in diesen Wirbelwind gebracht haben, das wir uns wünschen, aber wir sind dabei und machen stetig Fortschritte :)




    Abschließend möchte ich noch hinterherschieben, dass ich das Verhalten meiner Hündin in keinster Weise verharmlosen will. Und es hat mich damals in den schieren Wahnsinn getrieben und stark verunsichert! Und genau das war wohl das Hauptproblem ;) Wir jedenfalls haben letztendlich gute Erfahrung damit gemacht, ihr Verhalten gewaltfrei und vor allem ruuuuuhig anzugehen und durch genug Konsequenz ließ es sich auch so lösen. Das heißt aber nicht, dass es ein Universalrezept für andere HH sein soll, die ähnliche Probleme haben!! Auch da muss ein/e gute/r Trainer/in draufschauen!!

    Huhu, ich habe zwar selbst keine Kinder, aber meine Geschwister und daher kenne ich deine Situation und die sich daraus ergebenden Probleme doch sehr gut.


    Wenn die Kleinen bei uns zu Besuch sind, erfordert das IMMER Management unsererseits. Meine Hündin ist 6 Monate alt, sehr lebhaft und verspielt und so einige Kilos schwerer als die Kleinkinder. Natürlich würde man sich wünschen, dass die alle ganz toll miteinander spielen können (vor allem weil es beide Parteien oft SOOOO gerne wollen!!), aber damit es gut geht, musst du bzw. müsst ihr als Eltern immer dabei sein. Wir handhaben das so, dass unser Jungspund auch im Haus dann an der Schleppleine ist und wir schnell eingreifen können, wenn wir sehen, dass sich die kindlichen Energien gegenseitig hochschaukeln. Die Kids dürfen den Hund vorsichtig streicheln, wenn sie ruhig daliegt und z.B. einen Yoghurtbecher ausschlabbert (geht, weil sie NULL Ressourcen verteidigt, aber auch da kommt es auf den Hund an), sie dürfen ihr Leckerlis geben oder ihr Spielzeug für sie verstecken. Aber all das erfolgt in unserer Anwesenheit, unter unserer Kontrolle und die ganz Kleinen sind auf dem Schoß der Eltern oder auf der Couch, damit niemand im Eifer des Spiels umgerannt wird. Denn das passiert schnell, wenn so ein aufgeregter Junghund daher gerannt kommt - und der meint es dann nicht böse. Und dass euer Kleiner sich die Spielsachen der Kids schnappt - völlig normal! Hunde in dem Alter finden ALLES spannend und wenn sie sehen, dass ihre Familie es gut findet und nutzt, dann vermutlich umso mehr!


    Außerdem haben auch wir eine Box und ein Schutzgittern vorm Wohnzimmer für Situationen, wo wir merken, dass es zu viel Gewusel wird oder aber auch unserer Hündin eine Auszeit braucht. Denn auch das ist ganz, ganz wichtig für euren Kleinen: Kinderfreie Zeit. Ja, auch wenn es so aussieht, als würde er am allerliebsten immer und überall dabei sein. Und die Kids müssen ihrerseits lernen, diese zu respektieren (also z.B. wenn der Hund in seinem Körbchen oder der Box liegt, wird er nicht belästigt!! Und unter "Belästigen" fällt in dem Fall auch Streicheln!).


    Keine Angst, auch wenn das alles nach einem sehr eingeschränkten Alltag klingt, es wird trotzdem Situationen geben, wo alle gemeinsam friedlich zusammen sein können. Und die werden mit der Zeit immer häufiger werden, je älter der Hund und die Kinder werden. Gemeinsames Essen, wenn der Hund unterm Tisch liegt zum Beispiel oder abendliches Schmusen sollten leicht zu handlen sein, konfliktfreies Toben im Garten wird wohl noch eine Weile dauern... Glaub mir, alle werden zusammen, anneinander und miteinander wachsen. Aber das wird Geduld, Konsequenz und ganz viel Management eurerseits fordern! Sonst gibt es nuuuuuur Frust. Viel Durchhaltevermögen wünsche ich euch! Ihr schafft das! :)



    P.S.: Auch ich schließe mich den Meinungen der anderen an. 2 und 4 jährige haben NICHTS in der Hundeerziehung verloren! Außer dass man ihnen erklärt, was Grenzen und Tabus im Umgang mit dem Hund sind. Und dem Hund die Tabus bei Kindern beizubringen - das ist eure Aufgabe. Da Hund und Kinder sowieso niemals unbeaufsichtigt gelassen werden sollten (gerade in den Altersstufen), könnt ihr ja immer eingreifen und die entsprechende Grenze aufzeigen, wenn es zu wild wird. Sucht euch einen anderern Trainer!

    Danke für die zahlreichen Antworten. Ich denke, wir werden uns vielleicht doch nochmal nach einem Trainer mit mehr Ahnung/Erfahrung mit Gebrauchshunden umsehen.
    Der Tipp mit dem "IMMER klare Regeln aufstellen" und damit ein ganz klares Handlungsnetz aufbauen, was ihr Verhalten in klare Bahnen lenkt, war auch nochmal eine gute Erinnerung. Das hilft ihr auch in anderen Situationen schon viel.


    Ich freue mich über weiteren Input und werde auch sicherlich nochmal in ein paar Wochen schreiben, wie es weitergegangen ist mit ihr.