Beiträge von Sissi&derKaiser

    Ich glaube es kommt halt drauf an, wie man es aufbaut...


    Also mir war es im Aufbau wichtig, dass Franz trotz starkem Reiz entspannt sein kann und nicht hochfährt bzw. wieder runterfahren kann. Daher darf er sich den Reizauslöser zB erst nehmen, wenn er nicht mehr total angespannt ist. Deswegen belohne ich ja auch "den Reiz aushalten" mit etwas aus der Hand. Ich werfe dann zB nicht Futter, damit er sich als Belohnung holen darf, sondern ich werfe Futter, weil das für ihn ein starker Reiz ist. Wenn er den aushalten kann, gibt es eine Belohnung aus der Hand.


    Hier kommt es halt auch noch drauf an, was es für ein Reiz ist und was mein Ergebnis sein soll. Wenn vor ihm ein Hase davon galoppiert soll er nicht hinterher. Das ist meine oberste Priorität, wenn er dabei trotzdem angespannt ist, kann ich erstmal damit leben und ihm ein Alternativverhalten anbieten über das er den Stress los wird.


    Wenn wir bei meiner Familie sind, ist es mir wichtig, dass er trotz Reize/Auslöser ruhig und entspannt rumliegen kann ohne dass er meint die Kinder Maßregeln zu müssen. Da will ich ihm nicht dauernd ein Alternativverhalten anbieten oder ihn im Kommando halten. Da soll er entspannen dürfen.


    Für beides kann ok-stopp-ok-stopp hilfreich sein. Je nach Aufbau.

    Bzgl. Futter werfen und warten lassen:

    Ich sag mal wie es bei uns gut funktioniert hat (ist natürlich kein Garant, dass es bei euch auch so ist oder dass mein Vorgehen überhaupt "richtig" war): Bei Franz wäre diese Kombi ohne Training eine Katastrophe weil 2 Themen zusammen kommen: Futter + Bewegungsreiz. Ich habe mit ihm zuerst am Bewegungsreiz mit etwas eher Langweiligem und nur kurze Distanz (ich habs quasi neben ihm fallen gelassen :hust:) gearbeitet, Orientierung zu mir/Ignorieren des Reizes belohnt, und dann die Distanz gesteigert, sobald es geklappt hat. Und dann, sobald die Distanz groß genug war, die Wertigkeit des Objekts gesteigert. Jetzt kann ich vieles schon einfach umeinander werfen, bei einigen Sachen (wie Futter) muss ich ihn noch im Kommando halten, weil er halt stark "futtermotiviert" (ich würds ja fresssüchtig nennen |)) ist. Oder bei seinem Lieblingsspielzeug, da ist es auch noch richtig schwierig für ihn. Aber schreiende, rumrennende Kinder, die ihn vor ein paar Wochen noch super gestresst haben, sind völlig irrelevant geworden. Genauso wie auffliegende Vögel.


    Ich würde diese beiden Reize auseinander basteln, für Franz wäre es zu viel gewesen.


    Zum Joggen: Franz hatte auch eine Zeit in der er draußen so "an" war. Beim Joggen hat es ihm geholfen, dass er eine "Aufgabe" hatte, bei der er sich wirklich konzentrieren musste (Nicht in die Füße laufen, nicht ziehen, nicht schnüffeln, Menschen-Lauf-Tempo halten, usw.) und gleichzeitig bewegungsmäßig ausgelastet wurde und er die Beine lang machen konnte. Es hat ihn hier nicht weiter hochgespult, sondern geholfen zu fokussieren und gleichzeitig Stress über Bewegung abzubauen. Einen Versuch wäre es mir wert.


    Edit: weil das evtl. nicht raus kam. Je nach "Reiz" hab ich ihn damit belohnt, dass er es sich auf Kommando dann nehmen (bzw. sich herantasten) durfte oder dass er mit etwas anderem belohnt wurde. Weil ich ja zB draußen nicht damit belohnen will, dass er sich den Vogel doch holt.

    Teil 2:


    Weil das in Teil 9 des Threads war, war ich mal so frei die beiden (sehr hilfreichen) Artikel herauszusuchen :sweet: (aufgeteilt in 2 wegen Zeichenbegrenzung)



    weil für viele ist das angeblich nicht selbstverständlich :roll: Aber hab ich zum Glück noch nie erlebt.

    Ich werd oft ungeduldig angeklingelt, wenn Franz ne Sekunde verwirrt in der Gegend rumsteht, weil sehr plötzlich ein Fahrradfahrer angerast kommt und die kacheln dann auch immer mit Vollgas vorbei. Und wir gehen jetzt nicht auf irgendwelchen Rennradstrecken Gassi, sondern halt so Fuß- und Radwege im innerstädtischen Bereich :tropf:


    Generell sehen Leute irgendwie nie ein aus dem Weg zu gehen zur Zeit oder Rücksicht zu nehmen. Wie soll man 1,5m Abstand halten, wenn die Leute in der Mitte des Gehwegs laufen und man auch noch einen Hund hat, der ein bisschen Individualdistanz schätzt. Also nicht falsch verstehen, ich erwarte von niemandem, dass er einen Bogen macht oder die Straßenseite wechselt. Aber heute morgen zB stand eine Dame direkt an der Ecke und hat gewartet, dass der Laden in dem Eckgebäude aufmacht. Es war absolut nicht möglich, da in irgendeiner weise komfortable und ohne Körperkontakt dran vorbeizukommen (zumindest nicht, ohne dass der Hund auf der Straße gelandet wäre). Sie hätte halt evtl. einen Schritt auf die Eingangstür des Ladens zu machen müssen, also keine Herausforderung. Stattdessen faucht sie mich an, Ihre Nase-Mund-Bedeckung in der Hand knetend, ich solle doch aufpassen :skeptisch:

    Wie geht es denn deinem Hund? Verträgt er die Omeprazol besser?

    Danke der Nachfrage! Ja, nach 3 Tagen war die Übelkeit vorbei und er hat es drin behalten, seitdem geht es auch super aufwärts. Freiwillig würde es es zwar niemals nehmen, aber mit "Mund auf"-Kommando und ganz hinten auf die Zunge legen klappt das wirklich gut, er ist super brav. Er soll es ja 30 Minuten vor dem Fressen auf nüchternen Magen nehmen, daher kann ich es nicht einfach ins Futter mischen. Wir gehen nächste Woche wieder zum TA Bilder machen und sehen dann, wie es weitergeht.


    Er bekommt derzeit gekocht (meistens Brokkoli, Nudeln und Hühnchen/Pute) mit einem Vitamin- und Mineralpulver und etwas Öl. Dass er gerade schon wieder ultra verfressen ist, sehe ich mal als positives Zeichen. Ich stocke über die KH etwas auf (das kann er gut vertragen, leider hat er ein bisschen Gewicht verloren und war ja vorher schon so ein Spargeltarzan) und Gemüse gibt es auch etwas mehr, sodass er satt ist. (Wobei dieser Hund vermutlich anderes behaupten würde |))


    Wir sind aber auch sehr streng, es gibt nix nebenbei und auch keine Leckerchen, damit sich die Magensäureproduktion einpendelt.


    Ich denke wir sind auf einem sehr guten Weg dog-face-with-floating-hearts-around-headface

    Franz braucht es nicht, um entspannen zu können und fordert es nicht ein. Aber seine Augen leuchten schon, wenn er sich mal wieder was neues Erarbeitet hat. Bei ihm hakt es dann oft nur am Feinschliff. Da ist er dann so "nö, wieso, reicht doch so auch :ka:" und tut sich dann schwerer umzusetzen, was ich von ihm will und ist dann frustriert. Aber da ich in manchen Lebensbereichen da ähnlich ticke, passt das schon :tropf: Je nachdem, wie wichtig es mir ist, erarbeiten wir es dann mühselig und kleinschrittig weiter gemeinsam oder die Qualität, wie es ist, reicht mir dann im Alltag und wir lassen es.


    Wir sind ja aber eh noch mitten in der Erziehung, daher passiert da generell schon bei uns. Einerseits "Dinge aushalten", also Impulskontrolle im Alltag, andererseits halt UO. Da muss ich nicht noch viel zusätzlich machen bzw. darf es nicht, weil es dann auch gern mal zu viel ist. Tricks (abgesehen von UO, sind ja effektiv auch nur Tricks) üben wir dadurch eher selten, und auch "nur" für die Bindung (weil es uns beiden Spaß macht) und um in für ihn ggf. stressigen Situation ein Alternativ-Verhalten abrufen zu können.

    Das hört sich doch alles recht gut an.

    Manchmal sind diese platten Sprüche, wie "Nichts wird so heiss gegessen, wie es gekocht wird" und "Kommt Zeit, kommt Rat" schon zutreffend.

    Dann drücke ich mal die Daumen für Umzug und Schulwechsel.

    Mein einer Kollege meinte es hat ein Jahr gedauert bis er nicht mehr täglich schreiend davon laufen wollte :ugly: aber mittlerweile ist er seit 8 Jahren da. Scheint also besser geworden zu sein :tropf:

    Hallo zusammen,


    hier mal wieder ein Update, das keines ist.


    Wegen Corona bin ich nun seit Mitte März fast durchgehend im Home Office (was nicht plötzlich alles geht in so einer Pandemie :roll:).

    In der Zeit sind mein Freund und sein Sohn dann aus München hergekommen und wir haben zu viert die "Ausgehbeschränkungen" rumgebracht. Für Franz war es sehr ungewohnt und stressig nach der "Alleine"-Zeit tagsüber, dass nun so viel los ist, aber es war ok. Jetzt ist er mit mir wieder allein und freut sich darüber auch :roll:


    Von der anderen Firma habe ich zwischenzeitlich eine Mitteilung bekommen, dass sie großes Interesse haben, aber wegen Corona den Prozess gerade pausieren, ich solle mich etwas gedulden.


    Generell ist das Klima etwas besser geworden in der aktuellen Firma, zumindest habe ich gerade so viele Verbündete, dass ich nicht mehr täglich ausreißen möchte. Es gibt noch die furchtbar boshaften und hinterlistigen Ellenbogen-Menschen auch, aber das ist erträglicher, wenn man ein paar loyale Kollegen an der Seite hat, die sagen "Schwamm drüber, der/die spinnt". Mein Probezeitgespräch war auch richtig gut und die sind überzeugt von mir (sie zumindest mehr von mir als umgekehrt).


    Zudem hat sich auch privat eine Entwicklung ergeben. Wenn es nun trotz Corona funktionieren sollte, werden mein Freund und mein Stiefsohn dann zum neuen Schuljahr zu mir ziehen (Schulwechsel ist aufgrund der aktuellen Situation nicht so einfach). Dann wäre Franz auch gar nicht mehr allein tagsüber, ich dafür wahrscheinlich sehr neidisch und eifersüchtig :lol:. Auch wenn das so nicht funktioniert, ist mein Freund zumindest jede 2. Woche hier und kann sich um die Hundebetreuung kümmern. Somit ist Franz nun noch alle 2 Wochen für 3 ganze (mit Unterbrechung) und 2 halbe Tage allein. Januar bis März hat sich gezeigt, dass er damit sehr, sehr gut klarkommt und eigentlich ich diejenige bin, die sich am meisten stresst und Kopf macht. Langfristig möchte ich schon wieder einen Job wo er mit kann oder lieber auf TZ gehen, weil ich gerne mehr Zeit mit ihm hätte.